'Der schottische Bankier von Surabaya' - Seiten 183 - 270

  • Nadezhda schrieb:

    Ich frage mich, was diese Figuren eigentlich für eine Substanz haben. Wie gesagt, das ist durchaus mal spannend und faszinierend zu lesen, und natürlich ist mir klar, dass auch Gangster irgendwen lieben können und sich manchen Menschen gegenüber loyal verhalten, aber so eine grundsätzliche Weichenstellung hat man im Leben doch getroffen, wenn man sich auf diese Seite begibt - daher kann ich die Figuren nur sehr begrenzt sympathisch finden und für ihr Handeln fehlt mir oft das Verständnis.



    Ich gestehe, dass ich die Ava-Lee-Krimis in erster Linie unter dem Unterhaltungsaspekt lese. Besonders sympathisch waren mir die Figuren bisher noch in keinem Buch. Auch auf Glaubwürdigkeit klopfe ich sie nicht ab, sondern nehme es als spannende Unterhaltung und Ausflug in exotische Schauplätze und eine andere Lebenseinstellung. Alles andere würde mich möglicherweie frustrieren und mir das Lesevergnügen nehmen

    :)

    .


    Buchdoktor schrieb:

    Oder wir müssen uns fragen, ob ein alter weißer Mann glaubwürdig Frauenbeziehungen beschreiben kann.

    Das frage ich mich allerdings auch.

    Bislang hat Ian Hamilton die meiste Zeit einen Bogen um Sexszenen gemacht, dankenswerterweise, wie ich finde. Denn wenn ich mir hier, wo es ein paar wenige dieser Situationen gibt, anschaue, wie hölzern und unglaubwürdig diese ausfallen, denke ich, er sollte es bleiben lassen.

    Auch was die Beziehung zwischen Maria und Ava angeht, kommt für mich so garnix rüber. Ein paar kurze Emails mit "ich vermisse dich", finde ich extrem einfallslos.

  • Hier habe ich ernsthaft den Kopf geschüttelt. Wie kann diee clevere Ava ihr Glas Wein am Tisch allein mit Cameron lassen.


    Und von Vivian Ho hätte ich erwartet, daß sie Stillschweigen über die Sache behält, vor allem auch der Schwester gegenüber. Sie hatte es Ava ja zugesagt. Außerdem hätte ich eigentlich erwartet, daß sie eine gewisse Antenne hat, die ihr sagt, daß Ava ebenfalls lesbisch ist.

    Zum ersten Teil:

    Stimmt. Bei mir haben sofort die Alarmglocken geklingelt als Cameron ihr sagt, dass er das Glas habe auffüllen lassen.

    Nun ja, es ist auch eine Schlüsselsituation, auf der sich zumindest ein Teil der Spannung aufbaut, und vielleicht müssen wir es unter dem Aspekt sehen, dass sie gerade physisch und psychisch nicht in ihrer besten Form ist, dazu die Sorgen um Onkel und das Jetlag....


    Zum zweiten Teil:

    Siehe "alter Mann und Frauenbeziehung" aus Buchdoktor s Beitrag :lache.


    Jetzt scheint auf jeden Fall klar, worauf sich der Titel bezieht.

    Andy wird so schnell keine Frau mehr vergewaltigen können, ganz schön grausam, wie sie mit ihm umgeht, aber Mitleid fällt mir grad sehr schwer.

    Und ich bin echt gespannt wie es weitergeht. Im Moment scheint Andy nicht unbedingt die treibende Kraft hinter dem ganzen Schlammassel zu sein.

  • Bislang hat Ian Hamilton die meiste Zeit einen Bogen um Sexszenen gemacht, dankenswerterweise, wie ich finde. Denn wenn ich mir hier, wo es ein paar wenige dieser Situationen gibt, anschaue, wie hölzern und unglaubwürdig diese ausfallen, denke ich, er sollte es bleiben lassen.

    Auch was die Beziehung zwischen Maria und Ava angeht, kommt für mich so garnix rüber. Ein paar kurze Emails mit "ich vermisse dich", finde ich extrem einfallslos.

    :write :write :write

  • Andy wird so schnell keine Frau mehr vergewaltigen können, ganz schön grausam, wie sie mit ihm umgeht, aber Mitleid fällt mir grad sehr schwer.

    Und ich bin echt gespannt wie es weitergeht. Im Moment scheint Andy nicht unbedingt die treibende Kraft hinter dem ganzen Schlammassel zu sein.

    Im Roman darf es fiesen Typen gern rachsüschtig an die Kronjuwelen gehen. Zur Not sind ja Beweismittel gesichert worden, falls noch jemand auf der Unschuldsvermutung beharren sollte ...

  • Im Roman darf es fiesen Typen gern rachsüschtig an die Kronjuwelen gehen.

    :grin

    Das ist auch ein Aspekt, warum ich diese Reihe gern lese.

    Die Bösen sind in der Regel auch richtig böse und man darf sich freuen, wenn sie eins drauf kriegen.

    Keine schlimme Kindheit oder andere Traumata, die berücksichtigt werden müssen - auch mal entspannend 8o.

  • In Indonesien gibt es die Scharia, von daher wird Vivian sich nicht gleich outen und extrem vorsichtig sein. Wer ausser ihrer Familie weiß, dass Ava lesbisch ist? Hat sie sich gegenüber Fay dazu geäußert, beide kennen sich überhaupt nicht und trotzdem erwähnt sie gegenüber Ava , dass ihre Schwester lesbisch ist.


    Dass Ava nicht skeptisch wird, als sie das aufgefüllte Weinglas sieht, hat mich gewundert. Mit dieser Aktion bekommt Ava den nächsten Knock out. Ich fand es übrigens vom Autor gut beschrieben, wie Ava es erst verdrängt und dann auf ihrer Joggingrunde alles hochkommt.

  • Das sich Ava in diesem Abschnitt so leicht von Cameron überrumpel lässt hat mich auch etwas gewundert. Vor allem, weil sie ja schon vor ihm gewarnt worden ist. Ich denke mal, sie hat ihn einfach unterschätzt. Sie hält ihn für einen zugedröhnten Angeber und denkt sich, sich wird mit ihrere Kampfkunst schon leicht mit ihm fertig werden. Außerdem habe ich das Gefühl, dass sie diesmal nicht mit voller Konzentration bei dem Fall ist, weil sie sich Sorgen um "Onkel" macht und sich dadurch ablenken lässt. Und weil sie den Fall nicht so ganz ernst nimmt, weil er ihr eigentlich von ihrer Mutter aufgedrängt wurde und sie ihn eigentlich gar nicht übernehmen wollte.


    Ich gestehe, dass ich die Ava-Lee-Krimis in erster Linie unter dem Unterhaltungsaspekt lese. Besonders sympathisch waren mir die Figuren bisher noch in keinem Buch. Auch auf Glaubwürdigkeit klopfe ich sie nicht ab, sondern nehme es als spannende Unterhaltung und Ausflug in exotische Schauplätze und eine andere Lebenseinstellung. Alles andere würde mich möglicherweie frustrieren und mir das Lesevergnügen nehmen

    :writeDas kann ich schon wieder so für mich unterscheiben!:)

    Wenn ich ein Buch wie dieses lese, das als Krimi/Thriller vermarktet wird, dann gehe ich schon mit anderen Erwartungen ran wie wenn ich ein hochgelobtes literarisches Werk lese. Bei den Ava Lee Büchern möchte ich einfach nur gut unterhalten werden und spannend soll es auf jeden Fall auch sein. Und mir gefallen auch die etwas anderen, exotischen Schauplätze. Da muss ich nicht alles bis aufs Kleinste hinterfragen oder analysieren solange es für mich einigermaßen logisch ist, bin ich schon sehr zufrieden damit.:)

  • ... Außerdem habe ich das Gefühl, dass sie diesmal nicht mit voller Konzentration bei dem Fall ist, weil sie sich Sorgen um "Onkel" macht und sich dadurch ablenken lässt. Und weil sie den Fall nicht so ganz ernst nimmt, weil er ihr eigentlich von ihrer Mutter aufgedrängt wurde und sie ihn eigentlich gar nicht übernehmen wollte. ...

    Das finde ich sehr plausibel. Sie will den Fall durchziehen. Auch dass jemand 100x überlegt handelt und beim 101. Mal einen fatalen Fehler macht, wirkt auf mich realistisch.


  • Ich gestehe, dass ich die Ava-Lee-Krimis in erster Linie unter dem Unterhaltungsaspekt lese. Auch auf Glaubwürdigkeit klopfe ich sie nicht ab, sondern nehme es als spannende Unterhaltung und Ausflug in exotische Schauplätze und eine andere Lebenseinstellung. Alles andere würde mich möglicherweie frustrieren und mir das Lesevergnügen nehmen

    :)

    genauso würde ich meine Einstellung zum Buch definieren :write

  • So sonderlich viel falsch gemacht hat Ava eigentlich nicht. Sie weiß, wer er ist und ist eigentlich an einem sicheren Ort. Aber es scheint ja auch nicht das erste Mal zu sein, das der Banker zu solchen Methoden greift. Da ist es auch schlimm, dass viele davon wissen und eigentlich nichts unternommen haben. Aber irgendwie ist es fast normal, dass man sich mit wachsender Macht fast alles leisten kann. Seien es erst die kleinen Privilegien, die Fay geniest, oder das Wegschauen bei größeren Dingen. Das Ganze hat System. Aber Ava weiß sich zu wehren und ihre Rache ist schnell, konsequent, hart und irgendwie auch angemessen.

    Merkwürdig waren sie Szenen, in denen sich die Frauen als Lesben zu erkennen gaben. Ist das Auftreten Avas schon so deutlich, das man ihr eine so gefährliche Information wie Vivians geschlechtliche Orientierung einfach anvertraut.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Merkwürdig waren sie Szenen, in denen sich die Frauen als Lesben zu erkennen gaben. Ist das Auftreten Avas schon so deutlich, das man ihr eine so gefährliche Information wie Vivians geschlechtliche Orientierung einfach anvertraut

    Nach meinem Empfinden geht der Autor in dieser Hinsicht nicht sonderlich subtil vor :grin, ich achte da auch nicht so sehr drauf und nehme es einfach hin. Es gibt Dinge, die kann er sehr viel besser ;).

  • Ich gestehe, dass ich die Ava-Lee-Krimis in erster Linie unter dem Unterhaltungsaspekt lese. Besonders sympathisch waren mir die Figuren bisher noch in keinem Buch. Auch auf Glaubwürdigkeit klopfe ich sie nicht ab, sondern nehme es als spannende Unterhaltung und Ausflug in exotische Schauplätze und eine andere Lebenseinstellung. Alles andere würde mich möglicherweie frustrieren und mir das Lesevergnügen nehmen

    So halte ich es auch. Es gibt halt nur sehr wenige realistische Krimis. Bei Thrillerserien wäre eigentlich jede Titelfigur nicht überlebensfähig, aber die Bösen lassen sie immer wieder entkommen, statt sie endlich umzubringen.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln