'Der schottische Bankier von Surabaya' - Seiten 095 - 182

  • Auch bei mir geht es nur langsam voran. Bin am Ende von Kapitel 14 und wundere mich immer wieder, wie mit größeren Geldsummen innerhalb der chinesischen Community umgegangen wird. Aber die chinesische Denke ist echt anstrengend, weil so viele Sachen zu berücksichtigen sind. Unsereins macht dann während Ava erst mal überlegt, wem sie eventuell auf die Zehen tritt oder schlimmeres. Für sie ist das dann natürlich logisch. Ohne die Erläuterungen von Buchdoktor würde ich das nicht verstehen. Herzlichen Dank dafür.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Für mich kommt er vor allem als ziemlicher Depp in Frage. Der Mann ist Wirtschaftsprüfer und bringt es fertig, über 30 Mio. kanadische Dollar bar an einen "Freund" weiterzureichen, der sie angeblich in einen Fond einzahlt, ohne dass dieser Fond mal genauer überprüft wird!? Das kann ich mir nur schwer vorstellen. :pille


    Es sieht ja nun sehr danach aus, dass der so mysteriös aus Toronto verschwundene Bankdirektor das Geld hat. Der schien sich über diese Story ja sehr zu freuen und hat offenbar nicht lange gefackelt. Gruselig. :wow Bin schon gespannt, welche Rolle jetzt der Schotte mit den aufplatzenden Hemden spielt. :chen


    :lesend

    Grundlage dazu ist, dass die Leute aus ihrer Heimat her Banken von jeher nicht trauen und diese Einstellung in Kanada ungeprüft behalten. Das ging Deutschen sicher nicht anders, die in zwei Währungsreformen 2x ihre Ersparnisse verloren haben.


    Und wenn du dein mehr oder weniger unversteuertes Geld im Koffer unterm Bett hast, bist du vermutlich irgendwann für brandheiße Anlagetipps anfällig. Ich fand die Szene sehr eindringlich, als klar wurde, dass nicht alle aus der Familie Ng ohne Dolmetscher klarkommen. Das macht einige von ihnen vermutlich abhängig von vermeintlichen Vertrauenspersonen, die man eben nicht überprüfen kann, wenn man dazu zu schlecht Englisch spricht.

  • Auch bei mir geht es nur langsam voran.

    Ich bin auch nicht so schnell wie viele hier. Ich habe auch erst mit dem 3. Abschnitt begonnen.

    Der flüchtige Lam ist also von Ava aufgespürt worden. Für mich kommt er auch auf keinen Fall als Täter in frage, der ist ja total neben der Spur und absolut hilflos und anscheinend auf ehrlich.

    Die ganze Geschichte scheint ja ziemlich verzwickt zu sein. Es gibt schon zwei Tote. Ich hoffe mal, Ava passt gut auf sich auf und tut nichts Unüberlegtes.

    Der "schottische Bankier" taucht nun auch auf, bisher allerdings nur in Beschreibungen von Fay. Das scheint mir ja ein nicht so netter Zeitgenosse zu sein, wie er beschrieben wird mit seinen ganzen Frauengeschichten. Da bin ich ja mal gespannt was passiert, wenn er auf Ava trifft.

    Ich finde diese "übergriffige" Mutter auch gar nicht so übel. Sie ist eben Chinesin. Ich kenne mich jetzt nicht so supergut aus in den östlichen Lebensweisen und Traditionen, habe aber vielleicht doch genug darüber gelesen um Verständnis für Jennie aufzubringen. Ich trau mich garnicht es zu sagen, aber ich mag sie irgendwie .

    Ich bin da ganz bei Dir Lumos.:) Also ich empfinde Jenny jetzt auch gar nicht so schlimm als "übergriffig". Mir wäre das gar nicht so wahnsinnig aufgefallen, wenn ihr hier nicht drüber diskutiert hättet.Ich kann ihr Verhalten schon ganz gut nachvollziehen. Und ich mag sie als Person in dem Buch eigentlich auch ganz gerne.

  • Nun ist die titelgebende Figur aufgetaucht, auch wenn nur in Gesprächen mit Fay oder ihrem Mann. Fay warnt Ava eindringlich vor ihm. Es muss also wirklich ein schlimmer Finger sein. Surabaya muss eine ungewöhnliche asiatische Großstadt sein. Den Beschreibungen nach scheint sie weit weniger hektisch zu sein und nicht so zugewachsen wie viele Städte, deren Bevölkerung fast explosionsartig gewachsen ist. Bei Indonesien überrascht mich der hohe Anteil der Muslime an der Bevölkerung. Muss mal nachschauen, wie es dazu gekommen ist.

    Als von einer möglichen Krebserkrankung des Onkels die Rede ist, ist Ava sofort bereit, den Auftrag zu beenden. Dies beschreibt wohl den hohen Stellenwert dieser Figur.

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    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

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  • Verwundert bin ich hier, warum Ava wiederholt ihren Busen/ihre Figur mustert. Ist das ein männlicher Blick des Autors – oder hat eine lesbische Figur den Vorteil, dass der Autor ungestraft Frauen begaffen kann? Vielleicht hat Ava auch einfach zuhause nur einen kleinen Badezimmerspiegel. Andererseits ist Avas trainiertes, selbstbewusstes Auftreten Teil ihres Geschäftskonzepts = ihr Kapital ...

    Ist mir nicht aufgefallen. Momentan kann ich mich nur an eine Stelle erinnern und die empfand ich nicht als störend.

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    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Ist mir nicht aufgefallen. Momentan kann ich mich nur an eine Stelle erinnern und die empfand ich nicht als störend.

    (In den Vorgängerbände wird auch schon geglotzt, deshalb fällt es mir sicher stärker auf.) In dieser Serie frage ich mich, ob aus der Perspektive des männlichen Autors oder seiner lesbischen Protagonistin geguckt wird und ob Hamilton die Sichtweise einer lesbischen Frau überhaupt einnehmen kann. "Für eine Asiatin war XY auffallend groß" wäre eine neutrale Sicht, die kann Ava auch als körperlich kleine Frau einnehmen. Wird auf Busen oder Hintern geguckt, finde ich das zu oberflächlich, weil wir ja nicht wissen, was Ava erotisch findet. Was hat sie z. B. an Maria angezogen?

  • In den früheren Bänden, die ich bis jetzt kenne, hat der Autor eigentlich nichts über die lesbische Beziehung von Ava geschrieben, aber er hat das Privatleben vorher auch noch nie zum Thema gemacht. Ob er sich in die Rolle hineinversetzen könnte??? :gruebel Glaube ich persönlich nicht.

  • In den vorhergehenden Bänden hat Ava gesagt, dass sie Frauen liebt und es gab wohl mal eine Partnerin. In erster Linie hat sie sich damit ihre Mutter vom Leib gehalten, die ihr sonst sicher schon einen nichtsnutzigen Sohn aus reicher Familie vorgestellt hätte.


    Generell finde ich es sehr geschickt, nicht alles im Detail zu beschreiben, sondern einen Schnitt zu machen und den Rest der Vorstellung der Leser zu überlassen. Da Maria Lateinamerikanerin ist, muss es m. A. in den Folgebänden einfach mal krachen, weil die Benimmvorstellungen dieser Kulturen zu weit voneinander entfernt sind ...