Beiträge von Tolpan

    Kann ich verstehen, mir war das Buch eigentlich auch zu kurz. Es hat mir zwar ganz gut gefallen, aber die Höchstbewertung konnte es so nicht erhalten.


    Inhalt: Royia ist ein Waldbewohner und Erwählter, der sein ganzes bisheriges Leben darauf vorbereitet wurde durch den Jadegang auf den Berg der Götter zu gehen und dort seinen Platz unter ihnen einzunehmen. Naave ist eine arme Stadtbewohnerin und Diebin. Für sie ist Royia ein Feuerdämon und diese hasst sie, hat doch ein Feuerdämon ihre Mutter auf dem Gewissen. Als Royia vor seinem Gang auf den Berg der Götter eine geheimnisvolle Nachricht erhält, die das was er bisher glaubte als Lüge bezeichnet, fängt er an zu zweifeln und kehrt um. Bei seiner Suche trifft er auf Naave ...


    Meine Meinung: Stefanie Simon erschafft in Feuer der Götter eine Fantasywelt abseits der gängigen Fantasyliteratur, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Stadt mit ihren Tempeln und den Menschenopfern erinnert an alte Kulturen wie die der Aztekten oder Mayas, der Dschungel mit seinen Tieren, Pflanzen und den riesigen Bäumen kommt sehr exotisch daher. Die Stellen die im Dschungel spielen haben mir übrigens am besten gefallen, was mir jedoch fehlte waren ausführlichere Beschreibungen, auch hätte ich gerne mehr über das Leben im Lichtwald gelesen, aber dafür war das Erzähltempo einfach zu hoch. Die Autorin treibt ihre Geschichte immer wieder flott voran, auch wenn es mal leisere Momente gibt. Ich bevorzuge jedoch Fantasygeschichten, die sich langsamer aufbauen.


    Ich muss gestehen die weibliche Hauptfigur Naave war mir über große Teile des Buches nicht sehr nahe. Besonders ihr Verhalten gegenüber Royia war mir, auch wenn teilweise durch Herkunft und Erfahrungen erklärbar, einfach zu typisch und klischeehaft: zickig, widerspenstig, widerborstig. Wenn sie alleine unterwegs war hat sie mir durchweg besser gefallen. Die Liebesgeschichte zwischen Royia und Naave, die sich im Laufe des Buches entspinnt, ist angenehm zurückhaltend, allerdings auch wieder ein wenig typisch und ich verstehe nicht so recht wie die zwei sich ineinander verlieben konnten.


    Was mir dann doch deutlich besser gefiel war die Rätselei. Wer schickte Royia die Nachricht? Warum sollte das "Leben im Licht" eine Lüge sein? Was würde tatsächlich passieren wenn er durch den Jadegang ginge? Es gibt im Buch nur wenige Hinweise und damit ausreichend Raum für ausführliche Spekulationen - die besonders in einer Leserunde herrlich viel Spaß machen! - bis sie dann am Ende aufgelöst werden.


    Das Rätsel wurde gelöst, aber die Probleme gehen jetzt erst los.


    Das Ende ist recht offen gehalten, enthält aber netterweise keinen Cliffhanger. Es handelt sich hierbei auch nicht um einen Reihenauftakt, das ist in der heutigen Trilogien-Landschaft recht angenehm.


    Fazit: Ein für mich zu kurzer Fantasyroman abseits der typischen Fantasygeschichten mit angenehm zurückhaltender, dafür aber typischer Liebesgeschichte und viel Rätselei. Richtig Klick gemacht hat es nicht, daher 7 Punkte.

    Mir hat es eigentlich ganz gut gefallen, allerdings war es einfach viel zu lang (beim Tanzen muss man ja doch aufmerksamer hinschauen) und noch eine Sendung direkt am Tag danach muss echt nicht sein. :gruebel

    Am besten hat mir das Lied aus den Niederlanden gefallen. Absolut untypisches ESC-Lied, eher düster und getragen (erinnerte mich irgendwie an Musicals), tolle Stimme. :anfeuer


    Das Siegerlied hat mir ganz gut gefallen, wir fanden es aber sehr (!) Schade, dass der Refrain so esc-typisch gehalten wurde, deshalb haben wir es zwar in unsere Top 10 genommen, aber eben nicht auf die 1. Na ja, bei den Liedern, die es in die Top 3 geschafft haben war es in unseren Augen trotzdem noch die mit Abstand beste Alternative. Aserbaidschan war so naja ("Da kommt der rote Teppich!") und Ukraine hat uns gar nicht gefallen.

    Inhalt: 11 Jahre ist es her seit die Partials - künstliche Menschen – sich gegen ihre Erschaffer wendeten und der größte Teil der Menschheit an dem RM-Virus starb. Die Überlebenden haben sich nach Long Island gerettet wo sie eine neue Gesellschaft errichteten. Jedoch überlebt seit dieser Zeit kein Neugeborenes mehr als wenige Tage, alle sterben an RM. Die 16jährige Kira Walker will unbedingt ein Gegenmittel finden. Zusammen mit einigen Freunden startet sie eine Mission auf das Festland um einen Partial zu finden und zu untersuchen. Denn die Partials sind immun gegen RM, aber auf andere Weise als die überlebenden Menschen.


    Positive Aspekte
    + Anders als bei vielen Jugendbüchern in letzter Zeit kommt dieses mal ohne eine typische Liebesgeschichte aus. Kira, der Hauptcharakter, hat einen Freund, liebt diesen und verliebt sich während des Buches auch nicht anderweitig.
    + Obwohl es sich um einen Reihenbeginn handelt ist dieser Teil halbwegs abgeschlossen. Es gibt keinen Cliffhanger am Ende, natürlich gibt es aber noch einige offene Fragen. Nach der Herkunft des Virus und eines Hauptcharakteres, nach ParaGen etc.
    + Die Partials sind recht interessant gestaltet (bspw. Link), da möchte ich gerne noch mehr erfahren.
    + Es geht nicht immer alles "glatt". Personen sterben, die Freunde werden geschnappt o.ä. Die Hauptcharaktere werden nicht als Superhelden dargestellt.


    Neutrale Aspekte
    o Die Sprache ist Jugendbuchtypisch recht einfach gehalten.


    Negative Aspekte
    - Kira will ein Heilmittel für RM finden, im Zuge ihrer Studien versucht sie auch herauszufinden was während einer Infektion im Blut geschieht. Auf die Idee ist bisher scheinbar noch niemand vor ihr gekommen? Ja ne, is klar ... das nehme ich dem Autor nicht so ganz ab.
    - Das Buch ist eher handlungsorientiert. Das alleine ist noch nicht negativ zu werten, aber mir geht das einfach zu sehr Hand in Hand mit eher oberflächlichen Beschreibungen. So schaffe ich es kaum mir ein Bild zu machen.
    - Aufgrund des o.g. Punktes war mir die Distanz zu den Hauptcharakteren zu groß. Ich konnte nicht so recht mitfühlen, es war mir einfach zu unemotional.
    - Kiras Einstellung „Ich würde sterben um ein Mittel gegen RM zu finden“ finde ich übertrieben. Ich könnte mir zwar vorstellen dass dies einen Grund haben könnte – eventuell – trotzdem finde ich hätte der Autor hier etwas weniger dick auftragen können. Rettung der Menschhheit hin oder her.


    Mein Fazit: Halbwegs abgeschlossener Reihenbeginn in einfacher Sprache der ohne die typische Liebesgeschichte auskommt. Ich finde es allerdings Schade dass ich keinen richtigen Draht zu den Charakteren fand, es war mir in dieser Hinsicht zu unemotional. Deshalb halbe Punktzahl (5/10).

    Inhalt: America meldet sich auf Drängen ihrer großen Liebe Aspen zum Casting an bei dem Maxon, der nächste Herrscher ihres Heimatstaates Illeá sich seine Braut aussuchen soll, denn Aspen würde es sich nie verzeihen wenn er sie um diese Chance brächte. Gegen die Erwartungen gehört America tatsächlich zu den Auserwählten, die in den Palast einziehen dürfen. Dabei will sie doch gar nichts von Maxon.


    Meine Meinung: Ich finde das beste an dem Buch ist das Cover, denn das ist ein absoluter Hingucker. Aber der Rest? Naja …


    Beginnen wir mit der Idee. Diese wurde mehrfach als eine Kreuzung zwischen den Tributen von Panem und dem Bachelor bezeichnet. Eigentlich dachte ich ja das könnte ganz unterhaltsam und „lustig“ (so lustig wie eine Dystopie eben sein kann) werden, aber das Buch kann die Erwartungen nicht erfüllen, die Autorin verschenkt fast das gesamte Potential.


    Ein Kastensystem, viele Auflagen und Verbote, Sperrstunden und Bestrafungen, Rebellen die … na das tun was Rebellen eben so tun. Und was bekommen wir davon mit? Nicht viel. Viel wird nur am Rande erwähnt. Die Rebellen greifen den Palast mehrmals an, aber alle werden nur in einen Raum gesperrt und hören ein bisschen Tumult. Angst? Ja, angeblich ist sie da, aber die Autorin schafft es in keiner Weise die Stimmung für mich spürbar zu machen. Sie schreibt Sätze wie „[...] und die Stimmung war ernst und dramatisch.“ (S. 353, dieser Satz stammt übrigens nicht aus einer Szene mit Rebellenangriff) und denkt dies würde genügen. Wie war das noch mit dem „Show, don't tell“?


    Eine gut oder auch nur mittelmäßig gut ausgearbeitete, dystopische Welt liegt mir normalerweise schwer im Magen. Das was ich hier serviert bekam war nur oberflächliches Zuckerwerk. Der Hintergrund ist oberflächlich dargestellt, die Charaktere sind oberflächlich, die Beziehungen der Mädchen untereinander ebenso. A pro pos Mädchen. Die meisten kann man nur anhand der Namen und vielleicht einer Charaktereigenschaft unterscheiden. Marlee – beliebt. Celeste - böse. Schwarz-weiß-Malerei lässt grüßen.


    Zu unserer Hauptfigur: America – dieser Name! - ist eine perfekte Mary Sue und das nicht nur weil sie die Lieblingshaarfarbe aller Mary Sues (rot) hat. Sie ist hübsch, überbetont bescheiden und nicht doof, sie nimmt den Prinzen für sich ein ohne es zu merken oder gar zu wollen (Naturtalent), hat ein großes Herz für ihre Zofen … etwas weniger dick auftragen hätte die Autorin hier schon können. Ja, manchmal ist das Mädel etwas eigensinnig und auch eifersüchtig, aber alles in sehr harmlosen Rahmen. Wenn diese Figur Ecken und Kanten haben soll, dann sind das welche mit Kindersicherung.


    Das Klischee wird damit abgerundet wenn America mehr anfängt für Maxon zu empfinden, dies aber selber nicht bemerkt, sondern nur nicht mehr ganz so begeistert ist wenn der Gute mit anderen Mädels spricht oder Zeit verbringt. Noch eine weitere, merkbefreite weibliche Hauptfigur also. Und dann sondert sie auch noch altkluge Sätze ab wie „Meiner Erfahrung nach findet wahre Liebe immer unter ungewöhnlichen Umständen statt.“ (S. 213) Liebe Autorin, welche Erfahrung hat deine ohne Freunde aufgewachsene Hauptfigur eigentlich außer ihrer eigenen kleinen Stichprobe (Aspen) mit 100% Trefferquote gemacht? Das lässt mich ein bisschen den Kopf schütteln.


    Neben Lady „Perfect“ America ist da natürlich noch der männliche Hauptcharakter Maxon, der ebenfalls etwas überperfekt dargestellt wird, in seinem Fall ist er der perfekte Gentleman. Schüchtern, zurückhaltend, aber absolut zuvorkommend und will immer nur das Beste für sein Volk. Würde mich nicht wundern wenn er die Dreiecksgeschichte für sich entscheidet, denn trotz der Liebesschwüre von America und Aspen zu Anfang wird Aspen einfach nicht so positiv dargestellt, wie der Mädchentraum Maxon, bei dem man bereits bei der ersten Begegnung weiß das er sich in America vergucken wird. Oh, ich würde lügen wenn ich Aspekte an Maxon nicht auch gut fände (wie gesagt Mädchentraum ;-)), aber ich habe es einfach nicht geschafft mich da mitzuverlieben. Durch den oberflächlichen Stil blieben mir Stimmungen und Gefühle ja größtenteils fremd und es war mir allgemein auch zu perfekt, zu süß, zu wenig Dystopie.


    Mein Lieblingssatz in dem Buch
    „Ich klammerte mich schwächlich an ihn.“ (S. 129)
    Leider war es nicht Maxon an den sie sich da gerade klammert.


    Und so dümpelt das Buch vor sich bis America am Ende in den jungen Morgen springt. Viel kann man damit nicht verraten. Und ja, diese Formulierung stammt von der Autorin.


    Irgendwie hatte ich also trotzdem noch meinen Spaß, allerdings nicht so wie von der Autorin beabsichtigt. Vielleicht lese ich ja sogar die Fortsetzungen. *g*


    Mein Fazit: Süße Mädchenträume die vorgeben eine Dystopie zu sein, doch in DIESEM Buch ist davon nicht viel zu spüren. Oberflächlichkeit wohin man sieht, bei den Charakteren wie bei den Beschreibungen. Und als Hauptcharakter eine Mary Sue. Nein, das überzeugt mich nicht. Wegen der netten Idee, die leider fast ihr ganzes Potential verschenkt, gibt es immerhin noch 3 Punkte.

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    Original von amoeba
    Vor allem hätte "Seelenlos" doch gut funktioniert...


    Oh jaaaa ... Über die deutschen Titel habe ich auch schon sooooo viele "Beschwerden" gelesen. Dafür konnte ich zum fünften Teil etwas Titelraten spielen, das Schema war ja schon bekannt. (Gut das die Reihe nicht noch länger ist, sonst gehen dann doch noch die Synonyme aus. :lache )


    Ich habe das Buch übrigens nur näher angeschaut weil es eben bereits ein paar positive Meinungen gab und mich die Leseprobe in Windeseile überzeugte dass weder Titel noch Cover dem Inhalt gerecht werden. :chen

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    Original von Aqualady


    Wo genau ist da denn die Logik?


    Ich habe mich auch darüber geärgert. Den ersten Teil las ich noch bevor die Nachfolger überhaupt auf dem Markt waren. Auch wenn er mir eher durchschnittlich gut gefallen hat wollte ich halt wissen wie es weitergeht.


    Die Logik hat sich mir auch nicht so recht entschlossen. Mein Freund meinte jedoch vermutlich haben sich die ersten Bände nicht so gut verkauft sodass der letzte Teil nur noch in einer kleinen Auflage gedruckt wurde und die war dann einfach schnell weg. :hmm

    Wäre es nur nach dem Titel gegangen hätte ich "Glühende Dunkelheit" (und Nachfolger) mit der Kneifzange nicht angefasst. Mag echt wissen was den Verlag da geritten hat. Zudem die Titel so austauschbar sind, ich verwechsel ständig die einzelnen Bände. :pille

    Wir (mein Freund & ich) fahren im Mai nach Irland mit kleinem Zwischenstopp in Wales. Da wir noch nie dort waren haben wir uns für eine Schnupperrundreise - um die südliche Hälfte der Insel - mit eigenem Auto entschieden. Ich bin schon sehr gespannt.

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    Original von Johanna


    Lach nicht, ich hab schon eins auf meiner Amazon Wunschliste. Das erste Nikki Heat Buch auf deutsch :grin


    Da bin ich weiter, ich hab's sogar schon gelesen. Ohne die Serie sicher nicht so interessant, aber mit der Serie als Hintergrund ist es doch recht spaßig. :chen

    Wir verfolgen Castle auch schon seit der ersten Folge im deutschen TV, aktuell läuft ja die 5. Staffel auf Kabel 1. Die Serie ist einfach herrlich und lebt von ihren Charakteren (auch den Nebencharakteren). Und wer will kann auch tatsächlich die Bücher aus der Serie lesen. :rofl


    Die Lücke soll wohl in der zweiten Folge (also nächste Woche) gefüllt werden.

    Also ich lese auch lieber auf deutsch, sollte ich es jedoch mal mit einem Fantasybuch auf Englisch probieren, dann lieber mit einem von Brandon Sanderson als mit einem von Tad Williams. :grin Sturmklänge (bzw. Warbreaker) hat mir übrigens auch ziemlich gut gefallen.

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    Original von confusli wusli


    :lache


    Bisher hab ich noch nichts von Brandon Schreibmaschine :rofl Sanderson gelesen, habe aber zwei auf dem SUB: Kinder des Nebels und Elantris. Welches davon soll ich zuerst lesen?


    Ist aber wahr! :rofl


    Also ich würde von den zwei genannten eindeutig Kinder des Nebels nehmen. Ist zwar der Auftakt zu einer Reihe, aber lässt sich zumindest noch abgeschlossen lesen (bei Teil 2 ginge das nicht mehr). Und das Magiesystem ist toll. Bei Elantris merkt man den Erstling halt doch, da ist das Magiesystem auch noch nicht so ausgereift. Generell gibt es aber bisher kein Buch vom Sanderson das mir nicht gefällt.

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    Original von Kalvasflam
    - Herr der Ringe inkl. kleiner Hobbit
    - Dragonlance (Trilogien Chronicles/Legends von Weiss/Hickmann; meine absoluten Lieblingsbücher im Bereich Fantasy)
    - Midkemia-Saga (nur die ersten Bände)
    - Harry Potter (*g)


    Diese Liste kommt mir furchtbar bekannt vor, so bin ich auch gestartet, nur noch erweitert um die Osten-Ard-Reihe von Tad Williams. Derzeit ist mein Lieblingsautor Brandon "Schreibmaschine" Sanderson. :chen

    Inhalt: Die Percents, eine Art genetisch manipulierte Supersoldatenart, haben nach dem dritten Weltkrieg die Menschheit unterjocht. Außerhalb der Städte leben kleine Clans, die ums Überleben außerhalb und gegen die Percents kämpfen. Zu einem dieser Rebellenclans gehört Joy, die in die Gefangenschaft der Percents gerät. Doch sind alle Percents der Feind? Joy lernt Menschlichkeit unter den vermeintlichen Monstern kennen. Percents, die es nicht richtig finden was passiert.


    Meine Meinung: Für mich liegt der Fokus in diesem Buch eindeutig auf der Liebesgeschichte. Die Dystopie stellt lediglich gut ausgearbeitetes Beiwerk dar. Über dieses Beiwerk hätte ich gerne mehr erfahren. Und so grausam die Dinge auch sind, die die Autorin andeutet, so fern bleiben sie meistens, da es der Protagonistin bspw. im Vergleich zu ihrer Freundin Amber recht gut ergeht. Die Welt wird als düster beschrieben, aber die Atmosphäre will bei mir beim Lesen nur halb aufkommen. Besser beschrieben ist dafür die Liebesgeschichte, auch wenn die Entwicklung selbst wenn man die Inhaltsangabe des Verlags nicht kennen würde, doch noch sehr vorhersehbar wäre. Das nimmt leider die Spannung. Trotzdem: die Wandlung Joys, die in den Percents erst nur den Feind sieht und erkennen muss dass dort nicht alle die gefühlskalten Monster sind, für die sie gehalten werden, ist nicht überstürzt und glaubhaft beschrieben. Man kann mitfühlen.


    Abseits der Liebesgeschichte ist leider auch die Handlung nicht sonderlich spannend. Joy trainiert für das Chivyy (wird trainiert), lernt einige Percents kennen und mögen, lernt das nicht alle Percents mit dem was die übrigen Tun einverstanden sind ' dann kommen noch einige geheimnisvolle Vorgänge hinzu, die vermutlich im nächsten Band behandelt werden ' aber viel passiert einfach nicht. Erst zum Ende hin steigt die Spannung an, das Ende ist dann aber viel zu schnell da. Eigentlich Schade, wenn ...


    ... ja, wenn sich der Stil nicht trotzdem so angenehm lesen würde, dass man ab dem ersten Satz in der Geschichte drin ist und mit Joy mitfühlen kann. Jennifer Benkau hat das Talent mich in den Bann zu ziehen, trotz der für meinen Geschmack eher schalen Spannung. Und weil ich das Buch deshalb trotzdem gerne gelesen habe ist das ein Pluspunkt.


    Das Ende ist übrigens ein fieser Cliffhanger. Zum Schreien. Im wahrsten Sinne des Wortes. Aber irgendwie auch passend. Obwohl ich mir eine intensivere Atmosphäre gewünscht hätte, so passt das Ende doch zu der Atmosphäre, die ich mir gerne vorstellen würde. ;-) Ich tröste mich jedenfalls jetzt damit dass dies keine Trilogie werden wird und wir nur noch auf den zweiten Band warten müssen ...


    Fazit: Nicht sonderlich spannend, aber dank des angenehmen Stils trotzdem schnell gelesen. Eine langsam aufgebaute Liebesgeschichte zum Mitfühlen. Allerdings hätte ich über die Welt noch gerne mehr erfahren. 8 von 10 Punkten.

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    Original von Mercymelli
    Abtreibung ist verboten, weil es einen Tötungsdelikt darstellt. Die Umwandlung ist keine Tötung, sondern in den Augen der Befürworter, die sich ihre eigene Wahrheit zurecht gelegt haben, Leben, weil alle Teile, so sagt man es zumindest immer, wiederverwertet werden.


    Ja genau, da ist wieder das Totschlagargument. Diese Gehirnwäsche dichtet der Autor auch seiner Gesellschaft an. Für uns ist es natürlich dasselbe -> Umwandeln = Töten. Deshalb finden wir die Idee des Autors auch abartig, krank, krass. Woran es hier aber hakt ist das der Autor in seinen Erklärungen keinen Grund dafür findet warum die Menschen von unserer heutigen Sicht zur gelehrten und erst einmal weithin akzeptierten Sicht kommen das die Umwandlung keine Tötung darstellt. Das ist unlogisch und hat mir fast den ganzen Spaß an diesem Buch genommen. Aber das habe ich ja auch schon in meiner Rezension ausführlichst bemängelt. *seufz*

    Inhalt: Colin Fischer hat das Asperger-Syndron. Was ihn schon immer zum Außenseiter und teilweise zum Gespött seiner Mitschüler machte. Doch dann wird auf seiner neuen Highschool eine Pistole abgefeuert und einer von Colins Mitschülern (einer von denen, die ihn mehr als gehänselt haben) der Tat verdächtigt. Colin weiß jedoch das dieser es nicht gewesen sein kann. Und so macht er sich daran den Fall aufzuklären und seinen Mitschüler zu entlasten.


    (Ich muss kurz hinzufügen dass ich mich mit dem Asperger-Syndrom einfach nicht so gut auskenne als das ich beurteilen könnte ob das Buch in dieser Hinsicht realistisch geschrieben wurde.)


    Meine Meinung: Die Kapitel beginnen immer mit einer mehr oder weniger kurzen Abhandlung direkt aus Colins Sicht. Man könnte auch sagen: Colin Fischer erklärt die Welt. Danach folgt der Rest des Kapitels in der dritten Person, hauptsächlich jedoch weiterhin aus Colins Sicht erzählt. Der Junge hat ein enormes Wissen und denkt sehr strukturiert und logisch und so liest sich auch das Buch. Man könnte meinen das hier kein Platz dafür bleibt auch emotional einen Zugang zur Hauptperson zu finden. Ich habe tatsächlich schon einmal ein Buch über einen Jungen mit diesem Syndrom gelesen und dort hat es nicht geklappt. Die Autoren dieses Buches schaffen es jedoch mir Colin nahe zu bringen. Einerseits versteht man ihn, andererseits auch wieder nicht, logisch. Ich habe ihn irgendwie ins Herz geschlossen … und manchmal steckt in der logischen Betrachtung der Dinge sogar mehr Humor als man denken mag. ;-) Da gerät die eigentliche Geschichte eher zur Nebensache. Eigentlich sollte man das Buch lesen wenn man neugierig ist die Welt mal mit etwas anderen Augen zu betrachten.


    Was mich hingegen etwas nervte waren die häufigen Fußnoten. Sicher ist es ganz nett von den Autoren manches noch genauer zu erläutern, manchmal ist es aber auch einfach nur überflüssig und stört den sonst so guten Lesefluss. Was mich ebenfalls noch störte waren die wenigen Sätze mit Ausblick auf kommende Ereignisse am Ende. Ich mag diese Kniffe nicht und es hätte dieser Sätze wirklich NICHT bedurft.


    Fazit: Ich finde das Buch manchmal etwas anstrengend und dennoch einfach nur lesenswert. Mich berührt es sogar emotional, obwohl es aufgrund der Thematik gar nicht so emotional ge-/beschrieben ist. Deshalb gebe ich trotz der Kritikpunkte (Fußnoten, Sätze am Ende) volle Punktzahl.