Beiträge von evalotta

    Inhalt:
    Nachdem Juna mit David an einen Ort namens „Die Zuflucht“ geflohen ist, hadert ihre ehemalige Geliebte Gwen mit ihrem Schicksal. Um den trüben Gedanken zu entfliehen, schließt sie sich einer Truppe Kriegerinnen an, die den Inquisitor töten und seine Schreckensherrschaft beenden wollen. Bei einem Angriff wird Gwen jedoch beinahe getötet und erst in letzter Sekunde von Logan, einem jungen Mann aus dem Clan des steinernen Turms, gerettet. Dieser hält, wie die meisten Männer seines Clans, nicht viel von Frauen und hat vor, mit Gwen auf dem Sklavenmarkt ordentlich Geld zu verdienen. Doch wie auch schon bei David und Juna scheint das Virus, das Frauen und Männer in der Vergangenheit zu erbitterten Feinden machte, bei Logan und Gwen nicht mehr zu wirken, was die beiden in eine tödliche Gefahr bringt.


    Meine Meinung:
    Im zweiten Teil der Trilogie „Das verbotene Eden“ erzählt Thomas Thiemeyer die Geschichte von Gwen, der ehemaligen Geliebten Junas, die wir bereits aus dem ersten Teil kennen, sowie des jungen Kriegers David. Zwischen Buch eins und zwei gibt es nur einen minimalen Zeitsprung, die Geschichte beginnt unmittelbar nach dem Verschwinden Junas und kann daher den Schwung im Spannungsbogen, die das erste Buch zum Ende hin aufgebaut hat, sehr gut ausnutzen. Einen zähen Anfang gibt es bei „Logan und Gwen“ nicht, ganz im Gegenteil. Spannung von der ersten Seite an ist garantiert!


    Die rohe Gewalt, die mir beim ersten Teil oft zu viel des Guten war, gibt es dieses Mal in deutlich abgeschwächter Form. Zwar geht es manchmal durchaus brutal und blutig zur Sache, aber ich musste nie das Buch zur Seite legen weil ich mich vor dem, was zu kommen schien, gruselte oder ekelte. Vielmehr war es so, dass ich es kaum zur Seite legen konnte, so sehr fesselte mich die Geschichte.


    Sehr fasziniert hat mich wieder die Tatsache, dass „Logan und Gwen“ zwar in der Zukunft spielt, man aber eher das Gefühl hat, sich in der Vergangenheit zu befinden. An einigen Stellen hat Thomas Thiemeyer Dinge, die momentan aktuell sind, in seine Geschichte eingefügt, was sehr zur Erheiterung des Lesers beiträgt und mir sehr viel Spaß gemacht hat.


    Die Figuren und die Welt, in der sie leben, sind in meinen Augen deutlich ausgereifter und tiefgründiger als im ersten Teil. Gwen überrascht durch Mut und Stärke und Logan ist ein Junge zum Verlieben. Ganz wunderbar skizziert sind aber auch die Nebenfiguren, sowohl die Guten als auch die Bösen.


    Mit „Logan und Gwen“ hat Thomas Thiemeyer für einen eher mittelmäßigen Trilogiestart eine Fortsetzung geschrieben, in der sich seine Geschichte deutlich steigert. Eine noch besser durchdachte, strukturiertere Geschichte und tiefgründigere Charaktere gepaart mit atemberaubender Spannung machen es zu einem wahren Leseerlebnis, welches leider viel zu früh endet und den Wunsch nach einer sofortigen Fortsetzung ins schier unermessliche wachsen lässt.

    Klappentext (Quelle: Thorbecke):
    Safran ist das vielleicht weihnachtlichste Gewürz – süß, aber gleichzeitig eine Spur bitter. Im Einkaufswagen landen dann auch gleich Zimt, Kardamom, Nelken und Ingwer – und schon kann die Weihnachtsbäckerei losgehen! Rasch erfüllt der Duft von Omas Mandelplätzchen, Mamas Safranschnecken und köstlichen Pfefferkuchen das Haus. Cecilia Vikbladh hat ihre allerbesten Weihnachtsrezepte in diesem Buch gesammelt. Egal ob Sie Lust auf traditionelles Weihnachtsgebäck oder moderne, vielleicht sogar etwas ungewöhnliche Weihnachtsrezepte haben – hier werden Sie fündig!


    Die Autorin (Quelle: Thorbecke):
    Cecilia Vikbladh entdeckte ihre Leidenschaft für Kuchen und Desserts schon als Kind, während sie in der Bäckerei ihrer Großmutter half. Später arbeitete sie als Ernährungsberaterin, Food-Stylistin und Buchautorin. Seit einigen Jahren gehören ihr ein Catering-Service und ein Delikatessengeschäft, das besonderen Wert auf regionale und Bio-Produkte legt. Ihre Kuchen backt sie ausschließlich mit Eiern, die ihre eigenen Hühner gelegt haben. Cecilia Vikbladh hat bereits sieben Koch- und Backbücher in Schweden veröffentlicht.


    Meine Meinung:
    Dass Weihnachten in Schweden etwas ganz Besonderes ist, weiß eigentlich jedes Kind aus Astrid Lindgrens Geschichten. Da werden Pfefferkuchen und Julkuchen gebacken, das Luciafest mit Lussekatter gefeiert und den Tomtern am heiligen Abend Schüsseln mit Milchbrei hingestellt. Cecilia Vikbladh liefert mit ihrem Buch „Samtkuchen & Safranschnecken“ nun die zu den schwedischen Traditionen gehörigen Backrezepte.


    Das kleine, aber feine Buch ist in fünf Kapitel unterteilt:
    • Klassisches Weihnachtsgebäck
    • Kekse
    • Winterpies, Käsekuchen und Torten
    • Saftige Kuchen und Muffins
    • Hefegebäck und Scones


    Am Anfang des Buches gibt es eine kurze Einleitung, die dem Klappentext sehr ähnelt, dann beginnen direkt die Rezeptseiten. Ein Inhaltsverzeichnis gibt es leider keins, am Ende des Buches findet sich jedoch ein Rezeptregister, über dem auch kurz die Seitenzahlen der einzelnen Kapitel notiert sind.


    Das erste Kapitel trägt den Titel „Klassisches Weihnachtsgebäck“ und beinhaltet traditionelle schwedische Rezepte, die für die deutsche Küche keinesfalls klassisch oder gewöhnlich sind. Man findet Safranschnecken in verschiedenen Ausführungen, Pfefferkuchen, Mandelmuscheln, Panforte und Safranbiskuitrolle, aber auch Rezepte für Toffees und Konfekt. Besonders gefällt mir persönlich das Rezept für ein komplett selbstgemachtes Pfefferkuchenhaus.


    Im zweiten Kapitel „Kekse“ blickt die Autorin über die Grenzen Schwedens hinaus und präsentiert neben knusprigen Zitronen- Mohn- Keksen, Sirupkeksen und Kirsch- Kokos- Florentinern auch amerikanische Cookies, Erdnuss- Marmeladen- Keksen und Rugelach sowie argentinische Alfajores, sizilianisches Mandelgebäck und einen dänischen Neujahrsturm, um nur einige Beispiele zu nennen. Außerdem gibt es Rezepte für selbstgemachten Vanillezucker und einen winterlich warmen Apfelsaft.
    Das Kapitel „Winterpies, Käsekuchen und Torten“ ist wohl das Kapitel, das am meisten zu sehnsuchtsvollem Stöhnen verleitet, denn es enthält die wohl größten und leckersten Dickmacher, die man sich nur vorstellen kann. Safran- Käsekuchen mit Pfefferkuchenboden, New York Cheesecake, Karamellkäsekuchen, Bananenkäsekuchen mit Schokoladenboden, Mandeltorte, Walnuss- Schokoladen- Kuchen, weißer Schokokuchen mit Feigen und Apfelstrudel mit Pfefferkucheneis lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Dass es von den meisten Kuchen ein tolles Foto gibt, lässt den Wunsch, genau diesen Kuchen jetzt sofort zu essen, ins Unermessliche steigen.


    Im Kapitel „Saftige Kuchen und Muffins“ geht es ähnlich gehaltvoll weiter. Es gibt Rezepte für roten Samtkuchen, Schokoladenkuchen mit Datteln, Pfefferkuchenquadrate mit Frischkäse und Preiselbeeren, Bananen- Haselnuss- Kuchen, Kirsch- Mandel- Kuchen, Karottenmuffins mit Limettencreme, Madeleines, Muffins und Brownies, außerdem eines für eine leckere heiße Schokolade.


    Das letzte Kapitel heißt „Hefegebäck und Scones“ und ist mein persönliches Lieblingskapitel. Rezepte von Quark- und Hefezöpfen, Zimtschnecken, Vanillebrezeln, verschiedenen Scones, Zitronenschlingen, Panettone und Butterkuchen wecken die Lust, direkt in die Küche zu gehen und mit dem Backen zu beginnen.


    Die Rezepte sind wunderbar übersichtlich, man findet auf den ersten Blick die Zutatenliste. Die Backanleitungen sind kurz und präzise, aber sehr leicht verständlich geschrieben, so dass auch Backanfänger gut damit zurecht kommen sollten. Zwar hat nicht jedes Rezept seine eigene Seite und einige Rezepte haben auch kein Bild, trotzdem erkennt man aber immer genau, wo ein Rezept beginnt und wo es aufhört. Die Bilder der Backwaren sind sehr schön und appetitlich und machen Lust aufs Nachbacken. Für einige Rezepte hat die Autorin noch Variationstipps hinzugefügt.


    Cecilia Vikbladhs Backbuch bietet eine interessante Abwechslung im alljährlich wiederkehrenden, weihnachtlichen Keks- Einheitsbrei und ermöglicht es, selbst einmal zu probieren, wie schwedisches Weihnachtsgebäck schmeckt. Durch die nicht- schwedischen Rezepte wird die Auswahl noch ein wenig vielfältiger und deckt eine größere Bandbreite der Geschmäcker ab. Mit persönlich hätten die schwedischen Rezepte gereicht, ich kann aber verstehen, dass Frau Vikbladh Cookies und Co. dazugenommen hat. Ich bin sehr glücklich darüber, dieses Buch entdeckt zu haben, und freue mich, am diesjährigen Weihnachtsfest Kekse und Kuchen wie in Bullerbü servieren zu können.

    „Wünsch dir was“ von Regine Stroner beinhaltet Rezepte rund um die Weihnachtszeit, die sich zum Verschenken ebenso eignen wie zum Servieren auf der Weihnachtstafel. Dabei beschränkt sie sich nicht ausschließlich auf deutsche Rezepte, sondern hat auch bei unseren österreichischen, schwedischen, französischen, britischen und italienischen Nachbarn nach Leckereien gestöbert. Bevor es ans Backen und Kochen geht, gibt es allerdings erst einmal eine kleine Einführung in die weihnachtlichen Traditionen der Nachbarländer.


    Die Rezepte sind nach ihren Ursprungsländern aufgeteilt. Den Anfang macht Deutschland mit süßen Sachen wie Stollentörtchen, Zedernbrot, Spekulatius, Schokobrezeln, Dominosteinen, Katzenzungen und Cake- Pops, ebenso finden sich aber auch herzhafte Rezepte wie Apfelgelee, Mettwurst, Gewürzsalz und Rote- Beete- Konfitüre. Auch ein Rezept für Teelikör fehlt nicht.


    Nach Deutschland folgen französische Genüsse: Trüffel, Gebäck und Kuchen, aber auch Birnen in Weißwein und Gänse- Rillettes.


    Weiter geht es „very British“ mit Gingerbread, Shortbread, Dundee Cakes, Mincemeat, Sahne- Toffees und Teemischungen. Außerdem gibt es eher außergewöhnliche Rezepte wie Ananas- Chutney und Mango- Ketchup.


    Aus Schweden gibt es Rezepte für Jul- Plätzchen, Zuckerbrezel, Lucia- Gebäck, Zimtschnecken und diverse andere süße Köstlichkeiten, doch auch weihnachtlicher Lachs, Milchreis und schwedischer Glühwein „Glögg“ finden sich in diesem Kapitel.


    Italien liefert eher landestypische Rezepte, die nicht unbedingt ausschließlich weihnachtlich sind. Es gibt Panettone, Cantuccini und Grissini ebenso wie Orangensirup und verschiedene Honigvariationen. Sehr schön ist das Rezept für selbstgemachte Tagliatelle, die sich mit leckerem Pesto, zu dem es ebenfalls mehrere Rezepturen gibt, sicherlich wunderbar verschenken lassen.


    Den Schluss bildet Österreich mit ebenfalls typischen Rezepten wie Sachertorte, Kletztenbrot und Topfenstollen. Des Weiteren gibt es diverse Keksrezepte, beschwipste Marillen, Pflaumenmus, Tafelspitz- Sülze und eingelegte Käferbohnen.


    Die meisten Rezepte erstrecken sich über eine Doppelseite, wobei eine der Seiten dann gänzlich von einem Foto eingenommen wird, während sich auf der anderen Seite Zutatenliste und Back- /Kochanleitung befinden. Beides ist optisch voneinander getrennt, was das Rezept sehr übersichtlich gestaltet. Sehr praktisch sind auch die Zeitangaben für Zubereitung und Back- bzw. Kochzeit.


    „Wünsch dir was“ bietet eine Vielzahl an unterschiedlichsten Rezepten, die für jeden Geschmack und jede Gelegenheit geeignet sind. Einige Leckereien sind sicherlich sehr weihnachtlich, es gibt aber auch welche, die sich auch als Geschenk oder zum Servieren vor bzw. nach Weihnachten eignen. In diesem Buch wird man auch zu jeder anderen Jahreszeit sicherlich fündig!

    Klappentext (Quelle: Kosmos):
    Ein kulinarischer Adventskalender fein gefüllt mit 88 köstlichen Überraschungen und drei festlichen Menüs – für die Familie, Freunde, liebe Nachbarn und Kollegen. Mit Stollensternen, Macarons, und Orangenlikör für den Adventskaffee, Weihnachtsmandeln, Schokoladentalern und Marzipankonfekt für den Nikolausstiefel oder Baumkuchen, Zimttrüffel und Entenleberpastete als selbst gemachtes Wichtel- oder Weihnachtsgeschenk.


    Meine Meinung:
    „Bald ist Weihnachten“ von Regine Stroner trägt den Untertitel „Ein kulinarischer Adventskalender“, beinhaltet aber nicht, wie man aus daher glauben könnte, 24 Rezepte, sondern 88. Die Bezeichnung „Adventskalender“ ist aber dennoch nicht ganz falsch, denn die Rezepte sind in die Kapitel „1. Advent“, „2. Advent“, „3. Advent“, „4. Advent“ und „Weihnachten“ unterteilt und stellen damit tatsächlich so etwas wie einen Adventskalender dar.


    Die Rezepte sind in den Kapiteln nach dem bestmöglichen Zeitpunkt ihrer Zubereitung geordnet, d.h. also, die Leckereien, die länger haltbar sind, finden sich in den vorderen Kapiteln, während sich die Rezepte für Esswaren, die schnell verzehrt werden sollten, weiter hinten befinden. Back- und Kochanleitungen rund um den Nikolaustag findet man im Kapitel „2. Advent“. Das Kapitel „Weihnachten“ beinhaltet dann, neben diversen Rezepten für das Weihnachtsmenü, Rezepte für Last- Minute- Kekse und Geschenke.


    Die Auswahl der Rezepte ist sehr vielfältig. Natürlich gibt es jede Menge Backrezepte für Weihnachtsklassiker wie Stollen, Lebkuchen, Schwarz- Weiß- Gebäck und Makronen, die traditionell einfach zu Weihnachten dazugehören. Doch wer glaubt, dieses Buch sei ein reines Backbuch, der irrt gewaltig! Regine Stroner hat den Backrezepten einige Rezepte für Liköre und verschiedene Sirupsorten hinzugefügt. Es gibt traditionelle und außergewöhnliche Glühweinrezepte, welche für Punsch und Teemischungen. Und auch Herzhaftes fehlt nicht, wie die Rezepte zu Knusperschmalz, Schalotten in Rotwein oder Kürbiskernpesto beweisen, um nur einige Beispiele zu nennen. Die meisten Koch- und Backbücher bieten eine Auswahl für jeden Geschmack, doch so groß und vielfältig wie in diesem Buch ist sie selten.


    Die Aufmachung des Buches ist typisch Kosmos: so gut wie jedem Rezept wird eine Doppelseite gewidmet, bei dem die eine Seite ein schönen, appetitliches Foto füllt, die andere Zutatenliste und Zubereitung beherbergt. Sehr schön sind auch in diesem Buch die Tipps „Was wirklich wichtig ist“.


    Wer sich durch den Untertitel „Ein kulinarischer Adventskalender“ in die Irre leiten lässt und etwa 24 Rezeptvorschläge für jeden Tag der Adventszeit erwartet, wird auf den ersten Blick vielleicht enttäuscht sein, jedoch bald merken, dass dieses Buch sehr viel mehr ist. Es ist der perfekte Begleiter durch die Weihnachtszeit und bietet tolle Anregungen für Geschenke, aber auch für Gelegenheiten wie einen Adventskaffee, den Nikolaustag sowie interessante Vorschläge für ein leckeres Weihnachtsmenü.

    Als bekannt wurde, dass J.K. Rowling nach dem Abschluss ihrer Harry Potter- Reihe ein neues Buch schreibt, habe ich mich riesig gefreut. Die Tatsache, dass es dieses Mal ein Buch für Erwachsene sein sollte, tat meiner Freude keinen großen Abbruch. Als es dann hieß, es soll eine Art Krimi sein, schraubte ich meine Erwartungen dann aber doch ein bisschen zurück, denn im Normalfall sind derartige Bücher nicht mein Fall. Dass sich „Ein plötzlicher Todesfall“ jedoch als eine riesengroße Enttäuschung entpuppen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.


    Auf fast 600 Seiten erzählt J.K. Rowling die Geschichte von Barry Fairbrother, einem Ehemann und Vater von vier Kindern, der direkt zu Beginn des Buches stirbt. Danach entbrennt ein erbitterter Kampf um seinen Sitz im Gemeinderat, der schmutziger nicht sein könnte. Wie schmutzig er wird, malt man sich in seinen kühnsten Träumen nicht aus. Bereits nach wenigen Seiten hat man das Gefühl, die Menschen in Pagfort hassten jeden außer sich selbst, auch ihre Partner und Kinder, und wird dieses Gefühl bis zur letzten Seite nicht wieder los. Es wimmelt nur so von egoistischen, selbstverliebten Menschen, die nur ihren eigenen Vorteil im Kopf haben und für ihr persönliches Glück über Leichen gehen. Sympathieträger gibt es kaum und man gönnt sich gegenseitig nicht die Butter auf dem Brot. Eltern werfen ihren Kindern Worte wie „Abschaum“, „Pickelfresse“, „Schwuchtel“ oder „kleiner Bastard“ an den Kopf und Rowling beschränkt sich dabei erschreckender Weise nicht auf einen oder zwei Charaktere, die so mit ihrer Familie umgehen. Bis auf einige wenige Ausnahmen ist ein derartiger Ton in den Familien Pagforts an der Tagesordnung, ebenso wie körperliche Gewalt. Die Kinder stehen ihren Eltern allerdings in nichts nach, was ich aufgrund des Verhaltens der Eltern manchmal jedoch sogar nachvollziehbar fand.


    Auch die Geschichte ist geprägt von Egoismus und Selbstbeweihräucherung. Es geht immer nur darum, wer sich selbst wie am besten und die anderen schlechter dastehen lassen kann. Ansonsten passiert leider nicht viel Spannendes. Erst auf den letzten 50 Seiten erlebt die Handlung einen Höhepunkt, der das Buch allerdings zu einem wenig zufriedenstellenden Ende bringt. Trotzdem war ich irgendwie froh, als es vorbei war.


    Mit diesem zähen, vor Egoismus und Neid strotzenden Buch, dessen sympathischste Figur bereits am Anfang stirbt, hat Joanne K. Rowling zumindest mir als eigentlich großem Fan keine Freude gemacht. Ich bin froh, es gelesen und mir eine eigene Meinung gebildet zu haben, viel Spaß hatte ich jedoch nicht dabei. Zum Glück hat Rowling bereits siebenfach bewiesen, dass sie es so viel besser kann!

    Ich war dieses Jahr das erste Mal zwei Tage auf der Frankfurter Buchmesse und es hat mir, wie immer, sehr gefallen. Auch wenn es relativ voll war, so empfinde ich Frankfurt doch immer als deutlich entspannter als Leipzig, wo es viel kleiner und voller ist. Es wird immer gesagt, Leipzig sei die tollere Buchmesse, der Meinung kann ich mich aber nicht anschließen.


    Was mich allerdings immer sehr stört, sind die Cosplayer. Vor allem, wenn sie als blutüberströmte Mumie verkleidet sind und auf mich zuwanken, um mich zu umarmen... :pille Die sollten dringend ihre eigene Veranstaltung kriegen, dann wär´s auf der Buchmesse auch nicht mehr so voll.

    Klappentext:
    Als Kenrick of Clairmont nach langer Gefangenschaft freikommt, widmet er sich sogleich wieder der Jagd nach dem magischen Drachenkelch. In den Ruinen einer zerstörten Burg trifft er auf die schwer verletzte Haven, die ihr Gedächtnis verloren hat. Kenrick glaubt, Haven könnte der Schlüssel zu seiner Suche sein, und nimmt sie mit sich. Bald schon entwickelt er tiefe Gefühle für sie. Doch Haven ist nicht, was sie zu sein scheint…


    Meine Meinung:
    „Das magische Siegel“ ist der zweite Teil der Serie „Der Kelch von Anavrin“, die Lara Adrian unter dem Pseudonym Tina St. John veröffentlicht. Hauptperson ist dieses Mal Kenrick of Clairmont, der Bruder Lady Arianas, der bereits im ersten Teil „Das Herz des Jägers“ eine Rolle spielte. Kenrick ist von der Gefangenschaft und der Folter des brutalen Silas de Mortaine gezeichnet, doch verfolgt unerschütterlich sein Ziel, den wertvollen Drachenkelch zu finden. Für etwas anderes ist in seinem Leben kein Platz, besonders nicht für Gefühle, was ihn zu einem ziemlich schwierigen Charakter macht. Kenrick hat durchaus etwas Anziehendes an sich, macht es dem Leser aber schwer, ihn gernzuhaben. Er ist nicht wirklich greifbar, man kann sich kein richtiges Bild von ihm machen, was auch ein wenig daran liegt, dass seiner Figur an einigen Stellen die Tiefe fehlt.


    Kenricks Schwester Ariana, die im ersten Teil noch recht naiv daherkam, hat sich trotz ihres geringen Alters von nur 18 oder 19 Jahren zu einer erwachsenen, reifen und toughen Frau entwickelt. Sie macht einen warmherzigen, sympathischen Eindruck, ebenso wie ihr Gatte Braedon le Chasseur, dem es bislang ebenfalls ein wenig an Tiefgründigkeit mangelte. Seine Beziehung zu Ariana hat ihn zu einem anderen Menschen gemacht, dessen neues Ich der Leser nun genießen darf.


    Spannungstechnisch kann „Das magische Siegel“ leider nicht ganz an seinen Vorgänger anschließen. Kenricks Suche nach dem Kelch nimmt einen sehr großen Teil des Buches ein, besteht aber leider größtenteils aus schriftlicher Arbeit am Schreibtisch in der Burg. Phasenweise zieht sich die Geschichte sehr und wird nur durch hin und wieder eingeworfene Action- oder Liebesszenen aufgewertet. Diese sind, wie immer bei Lara Adrian, von sehr hohem Niveau, reichen aber leider nicht ganz aus, um aus einer recht zähen Story einen Knaller zu machen. Zwar ist das Buch keinesfalls schlecht, kann jedoch mit „Das Herz des Jägers“ nicht ganz mithalten.


    Da Lara Adrian mit jedem ihrer anderen Bücher beweist, dass sie schreiben kann, verzeiht man ihr diese eher mittelmäßige Fortsetzung. Bleibt zu hoffen, dass der dritte Teil „Geheimnisvolle Gabe“ wieder mehr an den Erfolg von „Das Herz des Jägers“ anknüpfen kann.

    „Godspeed Die Suche“ ist der zweite Teil der „Across the Universe“ Trilogie und schließt beinahe nahtlos an seinen Vorgänger an. Drei Monate sind vergangen, seitdem der Älteste starb und Junior zum neuen Anführer der Godspeed wurde. Dies hat ihn verändert, und auch Amy ist nicht mehr die, die sie in „Die Reise beginnt“ war. Während Junior schlichtweg von seiner neuen Aufgabe überfordert ist, macht sich in Amy immer größere Verzweiflung breit. Sie vermisst die Erde und ihre Eltern und spielt mehrfach mit dem Gedanken, diese einfach aufzutauen, um sie wieder bei sich zu haben. Außerdem ist sie viel allein, da Junior als Anführer wenig Zeit hat, und ihr wird immer mehr bewusst, wie sehr sie sich von den Menschen um sich herum unterscheidet. Die anderen lehnen sie ab, beschimpfen sie als Freak und mehr als einmal gerät Amy wegen ihrer Andersartigkeit in gefährliche Situationen. Da die Geschichte auch dieses Mal wieder abwechselnd aus Amys und Juniors Sicht erzählt wird, bekommt man alles hautnah mit (und manchmal hinterher, im Kapitel des jeweiligen anderen, dann auch noch mal erzählt), was das Gefühlsleben der beiden Protagonisten sehr transparent macht.


    Die Geheimnisse auf der Godspeed, die im ersten Band bereits angedeutet wurden, sind mit dem Tod des Ältesten keineswegs vollständig gelöst worden. Ganz im Gegenteil, es gibt seitdem mehr offene Fragen als vorher. Doch wie zuvor machen sich Amy und Junior daran, die Geheimnisse aufzudecken und die Godspeed endlich zur Zentauri- Erde zu bringen. Was sich die Autorin hier ausgedacht hat, übertrifft sämtliche Erwartungen, die man vorher hatte. Mit einer völlig unerwarteten Wendung gelingt es ihr, die Spannung noch einmal dramatisch in die Höhe zu treiben – um das Buch dann wieder mit einem mehr als gemeinen Cliffhanger enden zu lassen, der den Leser vor Ungeduld und Neugier auf das endgültige Ende der Geschichte im dritten Teil schier in den Wahnsinn treibt. „Godspeed Die Suche“ ist von der ersten Seite an ein Pageturner, doch was im letzten Drittel passiert, führt dazu, sich die Nägel vor Spannung bis aufs Fleisch abzukauen.


    In der großen Masse der Dystopien nimmt Beth Revis´ Serie auch mit dem zweiten Band wieder einen besonderen Platz ein, denn die Geschichte spielt weiterhin ausnahmslos auf dem Raumschiff. Die Bewohner machen allerdings eine starke Entwicklung durch, von der ich vermute, dass sie für den dritten Teil von Bedeutung sein wird, und die mich etwas an andere Dystopien erinnert hat. Man wird sehen, wie sehr sich Band drei noch von der breiten Masse unterscheiden wird.


    Von einem schwächeren oder schwachen Mittelteil kann man bei diesem Buch nicht sprechen. „Godspeed Die Suche“ ist genau so mitreißend und spannend geschrieben wie sein Vorgänger „Die Reise beginnt“ und die Autorin schafft es, noch einen draufzusetzen und die Spannung auf die Spitze zu treiben. Bleibt zu hoffen, dass „Godspeed Die Ankunft“ wirklich das fulminante Ende bringt, das dieser Mittelteil verspricht!

    Schon vor dem offiziellen Erscheinungstermin war „Legend Fallender Himmel“ in aller Munde, lautstark beworben als Bestseller aus den USA mit bereits vor Erscheinen verkauften Filmrechten. Erste begeisterte Rezensionen ließen nicht lange auf sich warten, was dazu führte, dass meine Erwartungen an dieses Buch in die Höhe schnellten. Außerdem war ich gespannt, ob Marie Lu es schafft, sich mit ihrer Dystopie von all den anderen, die es mittlerweile so gibt, abzuheben.


    „Legend“ spielt in der Republik Amerika – nicht in den vereinigten Staaten, wie wir sie kennen, sondern nur in einem kleinen Teil davon. Mit den übrigen Staaten liegt die Republik im Krieg, und das Leben der Menschen ist geprägt von Armut, Korruption, Verlusten und Seuchen. Lediglich der Oberschicht, zu der auch June gehört, geht es gut. Für sie ist der Wohlstand, in dem sie lebt, selbstverständlich, was sie etwas überheblich wirken lässt. Ihr ganzes Leben wurde ihr eingetrichtert, alles, was die Republik tue, sei richtig, und alle die etwas dagegen hätten seien Feinde, was sie einfach schluckt, ohne es auch nur ansatzweise zu hinterfragen. Da sie erst fünfzehn Jahre alt ist, mag man ihr das vielleicht verzeihen, auf der anderen Seite wirkt June allerdings immer sehr erwachsen, so dass eine derartig stupide Naivität überhaupt nicht in das Bild passt, das man von ihr bekommt. Ganz anders Day, der ebenfalls fünfzehn ist, den das Leben auf der Straße aber viel zu schnell erwachsen werden lassen hat. Bei ihm passt alles zusammen, und auch wenn Marie Lu ihm einige Taten andichtet, deren Hintergrund aber nicht weiter beleuchtet und die Leser darüber im Unklaren lässt, warum Day sie begangen hat, so ist man sich doch immer ganz sicher, dass er gute Gründe dafür gehabt haben wird.


    Da die Geschichte zu Kriegszeiten spielt, kommt es natürlich immer wieder zu gewalttätigen Szenen. Manches Mal bin ich jedoch darüber erschrocken, wie gewalttätig diese waren und wie schonungslos und unverblümt die Autorin ihre Figuren diese Taten begehen lässt. Sie stehen zwar seit Beginn ihres Lebens unter der Gehirnwäsche der Republik, aber an einigen Stellen habe ich mich doch gefragt, ob ein Jugendbuch, das für das Alter von vierzehn bis siebzehn Jahren empfohlen wird, wirklich solche Gewaltszenen enthalten muss.


    Grundsätzlich konnte mich Marie Lu mit ihrem Debüt überzeugen, den allgemeinen Begeisterungsstürmen kann ich mich jedoch nicht gänzlich anschließen. „Legend“ bietet spannende Unterhaltung und zeigt ein interessantes, aber auch beängstigendes Bild der Zukunft, liefert jedoch keine wirklich neuen Ideen. Auch die Gewaltdarstellung war mir manches Mal zu intensiv für ein Jugendbuch.

    Inhalt:
    Nach einem Unfall wacht Kira Berger im Krankenhaus auf – ohne jegliche Erinnerung an ihr bisheriges Leben. Alles ist ihr fremd, ihre Mutter, ihre Mitschüler, die Wohnung und sie selbst. Verzweifelt versucht Kira, sich an ihre Vergangenheit zu erinnern, doch in ihrem Kopf herrscht gähnende Leere. Als sie beginnt, sich verfolgt zu fühlen und mysteriöse Drohmails von einem Unbekannten erhält, macht Kira sich daran, ihre Vergangenheit zu entschlüsseln und gerät dabei in große Gefahr.


    Meine Meinung:
    Es gibt Bücher, auf die man sich eine Ewigkeit freut und wird dann von ihnen enttäuscht. Es gibt Bücher, auf die man sich eine Ewigkeit freut und sie erfüllen die Erwartungen, die man an sie hatte. Und es gibt Bücher, auf die man sich eine Ewigkeit freut und sie übertreffen sämtliche Erwartungen, die man an sie hatte. So ein Buch ist „Schwarz wie Schnee“. Dass Jutta Wilke schreiben kann, hat sie mit ihren bisherigen Büchern bereits bewiesen. Man konnte also im Vorfeld ungefähr ahnen, dass das, was da kommt, spannend und sehr unterhaltsam sein würde. Einen Pageturner hatte ich erwartet, das durchaus, aber dass ich die 250 Seiten innerhalb kürzester Zeit quasi inhalieren würde, nun, damit hatte ich nicht gerechnet.


    Von der ersten Seite an schießt die Spannung auf ein hohes Level, dass das ganze Buch über beibehalten und an einigen Stellen sogar noch gesteigert wird. Dass in Kiras Leben abgesehen von ihrem Gedächtnisverlust etwas ganz und gar nicht stimmt, wird schnell klar, doch des Rätsels Lösung ist nicht ganz einfach zu finden. Immer wieder führt Jutta Wilke den Leser auf eine falsche Fährte bis man mit den außergewöhnlichsten Auflösungen rechnet. Das, was letztendlich kam, hatte ich trotzdem nicht erwartet.


    Die Charaktere sind wunderbar transparent, so dass man sich schnell ein Bild von ihnen machen und sie sehr gut einordnen kann. Nur Kira ist etwas undurchsichtig, was sie aber für diese Geschichte auch sein muss. Über die ein oder andere Figur wie beispielsweise Kiras Mutter hätte ich allerdings gerne mehr erfahren, besonders über ihre Vergangenheit und das Leben mit ihrer Tochter vor dem Unfall. Man kann sich zwar einige Dinge denken, aber ich hätte sie gerne auf dem Papier gehabt.


    Bis zur letzten Seite weiß die Autorin immer wieder zu überraschen, so dass man das Buch eher atemlos als befriedigt zuklappt und es noch lange in den Gedanken nachhängt. Diese Geschichte vergisst man so schnell nicht wieder! Möchte man aber auch gar nicht, denn „Schwarz wie Schnee“ ist ein Buch der Extraklasse, dass sowohl Thriller- als auch Jugendbuchleser begeistern dürfte.

    Ich fahre dieses Jahr das dritte Mal nach Frankfurt, aber das erste mal das ganze WE, werde also Sa und So da sein. Letztes Jahr war ich samstags da, davor das Jahr sonntags, und ich fand, dass es von der Menschenmasse her an beiden Tagen ging. Das war nichts gegen die Massen, die sich in Leipzig durch die Hallen drängen!

    Zitat

    Original von Maharet
    Gestern gepinselt, heute bröselt er. War mein erster und letzter Essie Lack...


    Und das obwohl ich wirklich mit Unter- und Überlack gearbeitet hab, und mir wirklich Zeit genommen habe... :fetch


    Ab nächste Woche kommt eh was blau - kompatibles auf die Fingernägel, weil wir in der neuen Apo auch blaue Oberteile haben (ich und blau, hab die Shopping Tour bis gestern geschoben, aber dann musste es sein, ich war noch nie so blöd im Laden rumgestanden wie gestern...)....


    Hm, ich trage gerade auch meinen ersten Essie- Lack und bin sehr zufrieden damit. Mit Unter- und Überlack hält er bei mir total gut.

    Klappentext:
    Tamara ist auf dem Weg nach Mannheim. Sie ist nur kurz weggenickt und als sie die Augen wieder öffnet, steht der Zug und die Passagiere sind weg.
    Kora findet sich beim Hofgang plötzlich allein im Gefängnis wieder: keine Gefangene ist mehr da, die Tore sind verschlossen.
    Leons Freunde sind beim Campen auf einer Insel auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Als er 110 wählt, nimmt niemand ab.
    Tamara. Kora. Leon. Alissa. Hannes. Sie alle erleben am 17. August um 15.07 Uhr dieselbe Situation: Die Zeit bleibt stehen und plötzlich sind sämtliche Menschen verschwunden.
    In diesem beängstigenden Vakuum beginnt ein gefährlicher Nebel, Jagd auf die fünf Jugendlichen zu machen…


    Meine Meinung:
    Antje Wagners dritter All- Age- Roman ist eines der Bücher, wenn nicht sogar DAS Buch, das ich in diesem Jahr mit der meisten Spannung erwartet habe. Seitdem ich sie vor gut einem Jahr das erste Mal daraus lesen hörte, interessierte mich diese Geschichte, und ich muss sagen, dass sich die Vorfreude und das lange Warten durchaus gelohnt haben.


    Antje Wagners Bücher sind anders als andere Bücher. Oft vereinen sie mehrere Genres miteinander, sind Thriller, Fantasy- und in diesem Fall auch ein bisschen Horrorroman in Einem. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint, die Geschichte wird auf mehreren Ebenen erzählt. Man muss ein wenig nachdenken, um hinter das Offensichtliche zu gelangen und den tieferen Sinn, den Wagner- Bücher eigentlich immer haben, zu verstehen. Bei mir löst das Wissen um diesen tieferen Sinn bereits VOR dem Lesen eine kribbelige Spannung aus. Werde ich dieses Mal vor dem Ende hinter das Geheimnis kommen? Und wenn ja, wie lange werde ich brauchen? Aber ich muss gestehen, dass es mir bisher noch nie gelungen ist, des Rätsels Lösung vor der Aufdeckung durch die Autorin am Ende des Buches zu finden. Was aber überhaupt nicht schlimm ist, denn die Spannung bleibt so das ganze Buch über dermaßen hoch, dass es manchmal kaum auszuhalten ist.


    Kaum auszuhalten ist bei „Vakuum“ auch der Gruselfaktor, den es bislang in den anderen Büchern der Autorin so nicht gab. Ich gehöre zu den Menschen, die sich nur sehr ungern gruseln, weswegen ich das Buch zeitweise an die Seite legen musste weil es mir zu gruselig wurde. Ich bin, was das angeht, allerdings auch ein furchtbarer Angsthase, so dass dieser winzig kleine Kritikpunkt nicht weiter ins Gewicht fällt.


    Mit Kora, Tamara, Hannes, Leon und Alissa hat Vakuum fünf Protagonisten, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Gleichzeitig sind sie den größten Teil des Buches über die einzigen Figuren, die darin überhaupt vorkommen. Nur ganz am Anfang treten diverse andere Personen in Aktion. Die restlichen Seiten über sind die fünf alleine in ihrer Welt, andere Menschen gibt es nur in ihren Gedanken, wo sie allerdings umso dominanter sind. Eine sehr interessante Vorgehensweise, die allerdings auch ein gewisses Risiko birgt, denn eine Geschichte, in der es nur fünf Figuren gibt, kann auch schnell langweilig werden. Nicht aber bei Antje Wagner!


    Das Ende ist, wie es nicht anders zu erwarten war, überraschend und großartig. Hier hat sich die Autorin ein weiteres Mal ihr großes Können unter Beweis gestellt und mich fassungslos über so viel Kreativität und Genialität zurückgelassen. „Vakuum“ ist ein weiterer Spitzenroman aus der Feder einer genialen Autorin und eine absolute Leseempfehlung wert!

    In ihrem Debüt „Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims“ setzt sich Annabel Pitcher mit dem Thema Terroranschläge und dem damit verbundenen Leid einer Familie, die ein Familienmitglied verliert, auseinander. Der Terroranschlag, bei dem Jamies Schwester Rose stirbt, ist fiktiv, doch das, was die Familie danach erleiden muss, entspricht leider der Realität. Eine Welt bricht zusammen für die Matthews und sie schaffen es auch gemeinsam nicht, mit der Trauer fertig zu werden. Jeder trauert auf seine ganz persönliche Art und Weise und kapselt sich dabei immer mehr von den anderen ab. Wie sehr Jamie, der bei Roses Tod erst fünf Jahre alt war und sich kaum noch an seine tote Schwester erinnern kann, darunter leidet, sieht lediglich seine andere Schwester Jasmin. Die Eltern können (oder wollen) es nicht sehen, was mich sehr wütend gemacht hat. Natürlich ist es schlimm, wenn Eltern ein Kind verlieren, und ich glaube, den Schmerz kann man nicht nachvollziehen, wenn einem nicht das gleiche passiert ist. Trotzdem dürfen sie nicht vergessen, dass sie noch zwei andere Kinder haben, die ebenfalls trauern und die ihre Eltern brauchen, doch genau das tun die Matthews. Dem Vater nimmt man seine ehrliche Verzweiflung noch ab und kann zumindest ansatzweise nachvollziehen, dass er das tut, was er tut. Bzgl. der Mutter hatte ich jedoch das Gefühl, dass ihre Kinder und ihr Mann ihr herzlich egal sind und sie sie am liebsten aus ihrem Leben streichen möchte. Absolut unverständlich!


    Annabel Pitcher spielt in ihrem Buch mit den Extremen. Extreme Eltern, die sich kaum noch um ihre Kinder kümmern, und extreme Vorurteile. „Muslime haben Rose getötet“ ist ein Satz, den man ständig aus dem Mund von Jamies Vater hört und den er seinen Kindern einzutrichtern nicht müde wird. Er schert alle Muslime über einen Kamm und ist nicht bereit, sich davon überzeugen zu lassen, dass selbstverständlich nicht alle Muslime Terroristen sind. Die Autorin bemüht sich zwar, dies herauszustellen, aber an manchen Stellen fand ich die Aussagen, die sie Jamies Vater in den Mund legt, schon ziemlich krass. Glücklicherweise gelingt es ihr zum Ende hin, alles wieder in die Bahnen zu lenken, in die es gehört.


    „Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims“ ist ein Buch, das mich phasenweise sehr aufgeregt, aber größtenteils sehr fasziniert und bewegt hat. Annabel Pitcher konnte sowohl mit ihrer Geschichte als auch mit ihrem Schreibstil von sich überzeugen. Dieser tiefgründige Jugendroman sollte in keinem Bücherregal fehlen!

    „In deinen Augen“ ist der dritte und letzte Teil der Trilogie um die Wölfe von Mercy Falls. Ein einsamer Winter liegt hinter Sam, seitdem sich seine geliebte Grace am Ende des zweiten Bandes in eine Wölfin verwandelt hat. „In deinen Augen“ beginnt mit dem Frühling und Sams Hoffnung, Grace möge sich zurückverwandeln und zu ihm zurückkehren. Wie bereits „Ruht das Licht“ wird der Abschlussband aus verschiedenen Perspektiven erzählt, der Sams, Grace, Isabels und Coles. Alle vier haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen, doch die Sorge um die Wölfe führt sie immer wieder zusammen. Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich alle vier Figuren weiterentwickeln und verändern. Besonders Isabel möchte ich hier hervorheben, denn die anfängliche Reizfigur wird immer mehr zur großen Sympathieträgerin. Was man von Graces Eltern leider nicht behaupten kann. Sie schüren weiterhin Aggressionen beim Leser und man fragt sich die ganze Zeit, wie Menschen nur so sein können.


    Maggie Stiefvater lässt sich dieses Mal Zeit, um ihre Geschichte in Fahrt und auf einen fulminanten Höhepunkt zu bringen. Lange Zeit geht es fast ausschließlich darum, dass Grace sich zwar zurückverwandelt, aber ihren menschlichen Körper nicht halten kann, was permanente Sorge für Sam bedeutet und wodurch sie immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Hier hätte sich die Autorin in meinen Augen ruhig etwas kürzer fassen können, doch da sie auch in den Längen mit ihrem wunderschönen Schreibstil verzaubern kann, fällt dieser kleine Makel nicht groß ins Gewicht. Das Ende kommt dann recht plötzlich und wird kurz und knapp abgehandelt, was ich ein bisschen schade finde. Hier hätte ich mir mehr gewünscht. Außerdem schließt es für mich die Geschichte nicht rund ab sondern liest sich eher so, als habe Maggie Stiefvater sich die Option offen halten wollen, Sams und Graces Geschichte doch noch fortzusetzen.


    Zwar konnte Maggie Stiefvater auch bei diesem letzten Band wieder mit ihrem unvergleichlichen Stil und der zauberhaften Liebesgeschichte zwischen Grace und Sam überzeugen, doch zu einem wirklich runden Abschluss fehlt etwas. Nichtsdestotrotz ist „Nach dem Sommer“ ein wunderbares Buch, dessen Lektüre sich mehr als lohnt.

    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Ich bin bei 4 Minuten und 2 Minuten gehen :-]


    Schnatterinchen, bist du vielleicht bei der AOK krankenversichert? Die haben ein ganz tolles Programm, das "Laufend in Form" heißt. Da bekommt man persönlich zugeschnittene Trainingspläne, nach denen man laufen kann. Ich bin im März mit 2 Minuten laufen, 1 Minute gehen angefangen, habe mich jede Woche etwas gesteigert und bin mittlerweile bei 40 - 60 Minuten laufen am Stück ohne Pause.


    Läufst du mit Uhr? Ich habe es am Anfang auch so gemacht wie du, laufen bis ich nicht mehr konnte und dann gehen bis die Puste wieder da war. Das bringt aber auf Dauer nichts. Man braucht einen Zeitraum, den man durchhalten muss, und immer die gleiche Pausenlänge.

    Klappentext:
    Ob Sie auf eine Party, ein Abendessen oder auch nur zum gemütlichen Beisammensein eingeladen sind: Es kommt immer gut an, wenn man dem Gastgeber eine Kleinigkeit mitbringt. Dieses Buch bietet einzigartige Rezeptideen für Speisen und Getränke zum Verschenken. Von Kuchen und delikater Schokolade bis zu hausgemachtem Brot und knusprigen Energieriegeln – hier ist für jeden Geschmack und für jede Jahreszeit etwas dabei. Manche Geschenke kommen auch ganz ohne Herd aus… einfacher geht es nicht.


    Meine Meinung:
    „Liebevolle Geschenke aus der Küche“ wirkt auf den ersten Blick bereits selbst wie ein Geschenk, denn der Schutzumschlag sieht aus wie eine mit Köstlichkeiten gefüllte Kiste, verschnürt mit einem goldenen Geschenkband. Sein Inneres ist aufgeteilt in fünf Kapitel: „Winter“, „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Weihnachten“, in denen sich zur jeweiligen Jahreszeit passende Rezepte finden. Die Rezepte sind vielfältig, es gibt welche für Gebäck, Marmeladen, eingelegtes Obst und Gemüse, aber auch für herzhafte Sachen wie Salat oder Risotto. Getränke, ob in flüssiger oder fester Form zum Aufgießen gibt es ebenfalls einige.


    Jedes Rezept hat seine eigene Doppelseite, wobei sich auf der einen Seite immer das Rezept und die Zubereitungsanleitung befinden, auf der anderen dann ein Bild von dem fertigen Produkt. Zutatenliste und Zubereitungsanleitung sind voneinander getrennt, was die Rezepte sehr übersichtlich macht. Unter allen Rezepten finden sich immer noch zwei Zeilen für eigene Notizen und bei einigen gibt es auch Tipps für Variationen oder eine passende Geschenkverpackung.


    Die Auswahl der Rezepte halte ich für nur bedingt glücklich. Viele Rezepte eignen sich wirklich gut zum Verschenken, doch es sind auch einige dabei, die ich so nie verschenken würde. Ich fände es zum Beispiel total komisch, als Gastgeschenk einen Bund grünen Spargel mit einem Gläschen Parmesan und einer Flasche Soße zu verschenken. Außerdem müssen für mich Geschenke aus der Küche länger als nur ein oder zwei Tage haltbar sein, was beispielsweise ein Schichtsalat im Glas oder ein Frischkäseaufstrich mit Kaviar nicht ist. Wenn man solche Dinge verschenkt, ist der Gastgeber beinahe gezwungen, das Geschenkte direkt zu servieren und das könnte den Anschein erwecken, der Gast traue dem Gastgeber nicht zu, selber etwas Leckeres zu kochen.


    Andere Rezepte wie die Tee- oder Risottomischung oder aber auch die Schokolade mit Früchten (um nur einige Beispiele zu nennen) eignen sich dafür umso besser dafür, einem lieben Menschen eine Freude zu machen.


    Alles in Allem hält „Liebevolle Geschenke aus der Küche“ aber, was der Klappentext verspricht und hält für jede Gelegenheit und jeden Geschmack mindestens ein Rezept bereit, so dass man es mit kleinen Einschränkungen durchaus weiterempfehlen kann.

    Leser, die auf Lynn Ravens „Hexenfluch“ warteten, wurden auf eine ziemlich harte Probe gestellt, denn der Erscheinungstermin des Buches wurde mehrfach verschoben. Leider hat sich das Warten in meinen Augen auch nicht wirklich gelohnt, „Hexenfluch“ ist bisher das schwächste Buch, das ich von Lynn Raven gelesen habe.


    Auf den ersten 150 Seiten ist „Hexenfluch“ vor Allem eins: verwirrend. Man wird mit vielen unterschiedlichen Namen und Handlungssträngen bombardiert und hat erstmal absolut keine Ahnung, wer wer ist und was er tut. Ständig wird von Ihr oder Ihm gesprochen ohne dass erklärt wird, um wen es sich dabei handelt. Es dauert sehr lange, bis man sich halbwegs in die Geschichte eingefunden und einen ungefähren Durchblick hat, worum es eigentlich geht. Dem Leser wird zu Beginn einiges an Durchhaltevermögen abverlangt, doch zum Glück wird das Buch nach den ersten zähen 150 Seiten, auf denen außer dem Überfall und dem Bekanntwerden von Ellas Gabe nicht viel passiert, besser. Mit dem Durchblick kommt endlich auch die Spannung, was das Lesen deutlich leichter von der Hand gehen lässt. Ein Pageturner wird „Hexenfluch“ zwar nicht, aber die letzten 300 Seiten lassen sich recht angenehm lesen.


    Unter den vielen Charakteren, die Raven an dieser Geschichte teilhaben lässt, findet sich kaum einer, der ein richtiger Sympathieträger ist. Ella ist eine sehr seltsame Person, die eigentlich nur für ihren Beruf lebt und kaum Kontakte zu anderen Menschen hat. Sie macht einen recht netten Eindruck, doch es gelingt das ganze Buch über nicht, richtig mit ihr warm zu werden. Christian ist, gelinde gesagt, ein riesen Arschloch. Zwar wird im Laufe der Geschichte deutlich, warum er so ist wie er ist, doch das macht die Sache nicht besser. Erst ganz zum Schluss konnte er bei mir ein paar kleine Sympathiepunkte sammeln.


    Sehr gestört hat mich, dass Lynn Raven einige Fragen einfach ins Leere laufen lässt, ohne sie aufzulösen. Die Frage nach Ellas Mutter beispielsweise, von der Ella ihre Gabe geerbt hat, wird einfach in einem Satz abgehackt und dann wird kein Wort mehr darüber verloren, obwohl es noch viele weitere Fragen gibt.


    Mit „Hexenfluch“ ist es der Autorin leider nicht gelungen, an ihre Erfolgsbücher „Der Kuss des Dämons“, „Das Blut des Dämons“ und „Das Herz des Dämons“ anzuknüpfen. Mit wenig sympathischen Figuren und einer anstrengenden, verwirrenden Handlung kann sie nicht überzeugen. Man sollte sich jedoch nicht von diesem Ausnahmebuch abschrecken lassen, denn mit ihren anderen Büchern hat Lynn Raven bereits bewiesen, dass sie schreiben kann.

    Michael Römling wagt sich in seinem neuen Jugendbuch in die dunkelste Zeit Deutschlands, den zweiten Weltkrieg. Er erzählt in diesem fiktiven Roman die Geschichte zweier Jungen: die Leos, dem jüdischen Jungen, der seit Jahren versteckt vor den Nazis als sogenanntes U-Boot lebt und die des deutschen Jungen Friedrich, dessen von der Mutter getrennt lebender Vater zwar in den letzten Tagen des Krieges fällt, der ansonsten aber vom Krieg nicht sonderlich betroffen war. Diese beiden Jungen haben kaum etwas gemeinsam, der eine ist vom Krieg gebeutelt und durch die Hölle gegangen, der andere hatte kaum darunter zu leiden. Mit Friedrich kann man sich als Mensch, der nie die Schrecken eines Krieges miterleben musste und nur eine ganz wage Vorstellung davon hat, wie die Juden unter den Grausamkeiten des Naziregimes zu leiden hatten, gut identifizieren. Für Leo, der in meinen Augen für die unendlich vielen verfolgten Juden steht, bleibt „nur“ Mitgefühl und ein Stück weit Bewunderung.


    Ein Buch über den zweiten Weltkrieg zu schreiben, der stattfand, als man selbst noch gar nicht lebte, ist immer ein Wagnis. Michael Römling hat es getan und mit Bravour gemeistert. Seine Recherche scheint sehr umfangreich gewesen zu sein, denn was er schreibt, liest sich, als sei der Autor wahrhaftig dabei gewesen. Die Fakten, die er über Angriffe, die Machtübernahme der Russen und Briten und das Leben unter der Besatzung liefert, decken sich mit dem, was man in Berichten von Zeitzeugen lesen kann. Römling beschönigt nichts, die Feigheit vieler Deutschen angesichts des verlorenen Krieges findet genau so Erwähnung wie die Vergewaltigung vieler deutscher Frauen durch Soldaten der Besatzungsmächte. Doch trotz all der schrecklichen Dinge, die damals geschahen, ist der Grundton dieses Romans ein eher fröhlicher. Das liegt zum einen daran, dass Leo nicht mit seinem Schicksal und der Vergangenheit hadert, sondern sich freut, den Krieg überlebt zu haben und hoffnungsvoll in die Zukunft blickt. Zum anderen liegt es daran, dass die Suche nach dem Kriegsschatz und das damit verbundene Abenteuer der beiden Jungen im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Zwar bleibt einem der Krieg die ganze Zeit im Hinterkopf, aber rückt nur sehr selten in den Vordergrund und zieht einen deswegen nicht so runter wie andere Bücher über den zweiten Weltkrieg es manchmal tun.


    Die Erzählperspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel, mal wird die Geschichte aus Leos Sicht erzählt, dann aus der Friedrichs, der eines russischen Offiziers oder aber der eines hochrangigen Nazi- Offiziers, so dass der Leser zu jeder Zeit über alle Geschehnisse informiert ist. Trotzdem ist „Schattenspieler“ sehr spannend, denn wie die einzelnen Handlungsfäden miteinander in Zusammenhang stehen, erschließt sich erst nach und nach. Man beginnt selbst zu überlegen, rätselt mit und lässt sich von Leos und Friedrichs Abenteuerlust anstecken. Aus diesem Grund dürfte das Buch eine große Bandbreite an Lesern ansprechen, denn es ist ein historischer Roman, ein Abenteuerroman und ein tiefgründiges Jugendbuch zugleich.


    Bücher über die Zeit der Judenverfolgung zu lesen, ist in den meisten Fällen alles andere als leicht. Die Geschichten wühlen auf, machen betroffen und wütend und ziehen in ein tiefes Loch, aus dem man sich nicht einfach so wieder befreien kann. Michael Römlings „Schattenspieler“ verspricht trotz der negativ behafteten Thematik Lesespaß für jung und alt und bringt dem Leser die Nazizeit näher ohne zu sehr auf das Gemüt zu schlagen .