Thriller-und-anderes-Eulen-Plauder-Thread (Fortsetzung Vollstrecker ... 6.0)

  • Es ist ja nicht alles schlecht, aber wenn ich nur daran denke, wie schnell online z. B. gemobbt werden kann, wird mir wirklich Angst. Das wäre mir auch passiert, da waren es damals aber "nur" Hänseleien.

    Genau, Mobbing und Hänseleien und Likes, das alles gab es ja auch in der analogen Welt und in Prä-Internet-Zeiten schon. Auch diese Cliquenbildung, Neid und Konkurrenzdenken und Beliebt-sein-wollen. Das kenne ich auch aus meiner eigenen Schulzeit noch. Aber damals beschränkte sich das halt auf das direkte Umfeld und auf einen relativ kleinen Kreis von Personen. Das war natürlich auch schlimm, aber da wurde man vielleicht nur von den Nachbarskindern oder einigen Mitschülern gehänselt. Und man hatte mit Glück die Chance, all dem aus dem Weg zu gehen. Und man hatte die Chance, dass all die Hänseleien und kleinen Fehden irgendwann in Vergessenheit geraten und man einfach ungestört sein Leben weiterleben kann.


    Heutzutage wird das aber nicht mehr vergessen, im Internet bleibt sowas bis in alle Ewigkeiten, so dass es jeder jederzeit nachlesen kann. Schlimme Fotos, die vielleicht mal jemand aus Rache postet, verschwinden nie mehr, sondern bleiben immer präsent. Wurde da mal jemand gemobbt oder musste irgendeine Schmach erleiden, wird er das niemals mehr los. Google weiß alles. Man bekommt seine Fehler immer und immer wieder vor Augen gehalten. Oder es wird etwas per Handy über eine Person herumgeschickt und binnen Sekunden weiß es die ganze Klasse, die ganze Schule, die ganze Facebookgruppe. Was früher Gehänsel war, ist heute Shitstorm. Dieses Gefühl, ständig unter Beobachtung zu stehen, und beurteilt und bewertet oder auch abgewertet werden zu können, das muss doch schrecklich sein. Das macht auch etwas mit den Menschen.


    Der Gruppenzwang ist im Netz schon immens, also in der jüngeren Generation auf jeden Fall. Diese Massenphänomene finde ich besorgniserregend und sie machen mir echt Angst, dieses Aufschaukeln und Aufstacheln, und ganz besonders dieses blinde Mitläufertum, das sich da entwickelt.

  • Zu dem Thema hab ich gestern was erlebt, ich sag euch, ich bin aus dem kopfschütteln nicht mehr rausgekommen.

    Glücklicherweise nur per eMail und nicht anderswo.

    Bei meiner einen Tochter in der Klasse war ein Mädel, das immer zu den Schulaufgaben und Exen "krank" war. Am Tag vorher putzmunter am tag drauf auch. Dann hat sie auch noch ein video von sich auf Instagram gepostet, wo sie mit ner e-Zigarette zu sehen ist.

    Daraufhin schreibt der Elternsprecher eine Mail an alle Eltern, ob man das nicht der Schule melden müsste, wegen schlechten Vorbild und so.

    Woraufhin die Rückmeldung kam, das wäre ja wohl Sache der Eltern und wegen der schwänzerei müsste die Schule was von sich aus unternehmen.

    Damit war für mich das Thema durch und meine Tochter hat auch erzeählt, dass das Mädchen jetzt krank wäre und wohl zum nächsten Schuljahr die Schule wechselt.


    Gestern kommt dann eine Mail vom Vater des Mädels, dass sie sie jetzt unter vielen Mühen die Schule gewechselt hätten, weil ihre Tochter ja so gemobbt wurde. Und das die Tochter des Elternsprechers ja auch rauchen würde (Sie hat bei Instagram ein Video gepostet, wo sie etwas isst, das mit Stickstoff gekühlt wurde und ihr daher "Rauch" aus Mund und Nase kommt. Ist wohl ne koreanische Spezalität. Man sieht auch deutlich, dass sie isst)

    Aber dann kommt der Hammer: Fängt doch der Vater an private, teils intime Details aus der Ehe des Schülersprechers zu erzählen. In dem Moment war ich vollkommen fassungslos. Wie kann ein erwachsener Mensch so etwas machen? Vor allem, was geht uns andere Eltern aus der Klasse das an????? Ich mein, wenn die Familien nicht miteinander klar kommen sollten sie das untereinander klären.


    Ich hoffe mal sehr, dass es heute auf dem Schulfest nicht noch zu unschönen Szenen kommt, da treffen die Beteiligten nämlich alle aufeinander.....


    Und das bei Menschen, die alle Eltern sind und ihren Kindern hier vorleben, wie man es nicht macht....

  • streifi

    Oha, stärker Tobak. Allerdings hätte der Elternsprecher meiner Meinung nach direkt die Schulleitung ansprechen müssen bzw. den Klassenlehrer.

    Was sich der Kindsvater geleistet hat, geht ja gar nicht! Das erste, was der von mir als Betroffener bekommen hätte, wäre eine Anzeige wegen übler Nachrede, Verleumdung und Rufschädigung. Eine öffentliche Entschuldigung wäre auch fällig. Dann ein Gespräch über das wirkliche Verhalten dieses Kindes. Ich glaube, der Vater weiß nix.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein... (Albert Einstein)

  • Schon der Elternsprecher hätte sich direkt an die Eltern des Kindes wenden müssen. An alle Eltern war echt Mist! Der Vater war dann noch blöder ... Wir hatten einen ähnlichen Fall, da habe ich der Mutter der Raucherin Bescheid gegeben. Ich kenne die Mutter ganz gut. Dummerweise hat es ihre Tochter mitbekommen und dann angefangen, meine Tochter zu mobben, die es mir erzählt hatte, und die Klasse gegen sie aufzubringen.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Dass der Elternsprecher das gleich an alle Eltern verbreitet hat, finde ich auch nicht in Ordnung. Wenn es um eine Sache geht, die man den Eltern eines Kindes mitteilen und vielleicht sogar der Schulleitung melden muss, sollte das doch vertraulich bleiben. Es kann ja auch mal etwas wirklich Sensibles betreffen, was weder Kind noch Eltern an die große Glocke hängen möchten, und das muss dann nicht gleich die ganze Elternschaft (und somit die ganze Schule) wissen.

    Und andere schlechtreden und Privates weitererzählen, um selbst besser dazustehen oder um es jemandem heimzuzahlen, ist echt unterste Schublade

  • streifi

    Oha, stärker Tobak. Allerdings hätte der Elternsprecher meiner Meinung nach direkt die Schulleitung ansprechen müssen bzw. den Klassenlehrer.

    Was sich der Kindsvater geleistet hat, geht ja gar nicht! Das erste, was der von mir als Betroffener bekommen hätte, wäre eine Anzeige wegen übler Nachrede, Verleumdung und Rufschädigung. Eine öffentliche Entschuldigung wäre auch fällig. Dann ein Gespräch über das wirkliche Verhalten dieses Kindes. Ich glaube, der Vater weiß nix.

    So sehe ich das auch, hier liegt ja sogar schriftl. etwas vor, nämlich die Mail. Ich hatte mal eine Situation, da hatte ich auch überlegt unseren Bürgermeister anzuzeigen da er Interna ausgeplaudert hatte. Ist aber schwierig da etwas nachzuweisen, es sei denn es gibt belegbare Beweise.

    Das Verhalten des Vaters geht gar nicht. Das sollen die anderen Eltern auch mal klar sagen.

    Wobei der Elternsprecher zuerst das Gespräch mit den betroffenen Eltern hätte führen sollen.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

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  • Scheinbar knirscht es zwischen den Familien schon länger. Ich hab den Eindruck, die haben das einfach noch einmal auf eine neue Ebene gehoben.

    Aber in der Klasse sind echt seltsame Eltern, das hab ich schon Anfang des Jahres feststellen dürfen....

  • streifi


    Wenn sich so etwas auf die Klasse überträgt ist es Mist. Dann gibt's irgendwann wirklich Mobbing unter den Kids. Das gab's erstaunlicherweise bei meinem Küken nicht. Die Elternsprecherin war bei Schülern und Eltern beliebt, ihr Sohn dafür nicht wirklich. Und die Eltern haben sich von Anfang an mit dem Klassenleiter verständigt das alle Probleme in der Wochenmail zur Sprache kommen. Wobei ein krasser Vorfall direkt mit den Eltern des betreffenden Schülers geklärt wurde. Aber da ging es um rassistische Äußerungen, die auch zur Anzeige kamen.

    Eine Elternsprecherin bei meiner Großen war eine fürchterliche Frau, machte aber ihre Sache gut.

    Es gibt eben immer Solche und Solche. Ich habe in den letzten über zwanzig Jahren viel erlebt, mit Eltern und Lehrern. Bei mir ist aber ein Ende absehbar, nur noch zwei Jahre und unser letztes Kind ist aus der Schule raus. :grin

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Morjen Ihr Lieben


    ja, die Jahre in der Schule sind schon etwas ganz Eigenes. Wobei, bei meinen Jungs ging es eigentlich. Ich glaube, da waren die Eltern noch, wie soll ich sagen, irgendwie normaler als heute. Wenn ich das jetzt manchmal von Bekannten oder Kollegen höre, das geht ja schon in der Kita los.

    Und für die Lehrer ist es noch schlimmer. Natürlich gibt es heute auch sehr viele "normale" Eltern, aber die Extreme nehmen zu, und da ist es egal, welche Qualität die Schule hat.

    Und die Art der Kommunikation heutzutage tut dann noch ihr übriges dazu,


    Ich verstehe auch nicht, warum man bei Problemen untereinander dann gleich so viele andere mit einbeziehen muss, die das nichts angeht und die auch nichts damit zu tun haben.

    Wenn ein Problem eskaliert, kann man immer noch Hilfe suchen.

    Das hatte ich bei einem Kollege, der, egal was er an mich per Mail schrieb, immer meinen Chef in "cc" hatte. Das war zum einen unnötig und hat zum anderen meinen Chef total genervt, der das gar nicht wissen wollte und musste.

    Meine Kollegin hat sich letztens bei mir bedankt, weil ich ein Problem, das sie verursachte, nur mit ihr geklärt habe, ohne den Chef zu involvieren. Ich meinte, der muss so etwas doch erst wissen, wenn wir es nicht selbst klären können.


    Habe Riyria gestern doch nicht mehr geschafft, sind aber nur noch ein paar Seiten.

    Ich fange als Parallelbuch jetzt den 7. Eve-Dallas-Band an.


    Jetzt kam von der Polizei das Schreiben, weil ich ja bei Rot über die Ampel gefahren bin.

    Zum Glück war es unter einer Sekunde, das gibt wenigstens kein Fahrverbot.

    Ich weiß aber noch nicht, wie viel ich bezahlen muss, da es erst mal nur ein Anhörungsformblatt war.

    So einen Blitzer müssten die auch an andere Kreuzungen aufstellen. Was da bei Rot über die Ampel fährt, ist echt viel.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Ich habe mir von 5 Jahren eine Wüstenrose gekauft, sie war damals noch ganz winzig und ich hatte Bedenken, ob ich sie groß kriege.


    Sie ist dann zwar immer schön gewachsen, hatte aber nie eine Blüte, so lange sie im Schlafzimmer stand. Seit diesem Jahr steht sie auf der Südseite, und siehe da, sie hat eine Blüte, die ziemlich lange schon hält.




    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

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  • Irri die ist ja schön!

    Guten Morgen erst mal!


    Ja das mit den Eltern ist teilweise echt ein Graus. In der anderen Klasse hatten wir bis jetzt ganz viel Glück, da funktioniert alles ganz toll.

    Glücklicherweise verstehen sich die Kinder in der Klasse meiner Tochter an sich recht gut und auch das Mädel, das angeblich gemobbt wurde, hatte ihre Freunde. Was Mobbing auch in sozialen Netzwerken betrifft macht die Schule auch ziemlich viel, da gab es schon mehrere Workshops und sie haben entspechende Ansprechpartner in der Schule. Ih finde es nur schade, wenn Eltern den Kindern noch vormachen, wie Mobbing geht, nichts anderes war das ja.

    Aber jetzt sind dann ja erst einmal Ferien und dann sollte sich das alles eh wieder beruhigen, da die auslösende Schülerin ja die Schule gewechselt hat.


    Wir hatten gestern Sommerfest an der Schule und das wirklich richtig schön. Die Band hat toll gespielt, es gab lecker Essen und ich habe mich den ganzen Nachmittag gut unterhalten. Und nen tollen Chor-Auftritt gab es auch noch.

  • Guten Morgen zusammen,

    Irri

    ich kann dich verstehen, das du dich so freust. Deine Pflanze sieht toll aus.

    Zum Thema Mobbing: Wir hatten so etwas früher auch nicht in der Schule. Natürlich gab es auch Mitschüler/innen, die keiner mochte, aber denen ging man einfach aus dem Weg. Das Eltern mit Internet vernetzt waren, gab es auch nicht. Da wurde sich "geprügelt" und dann war es auch wieder gut.

    Aus meiner Sicht, müsste man sich die Eltern vornehmen, die ihre Kinder verhätscheln. Was natürlich nicht bei jedem so ist, aber doch sehr oft. Habe gerade wieder von einer Bekannten gehört: Ihr Enkelkind muss erst mal eine Auszeit nehmen (chillen), nach dem Abi. Und diesen jungen Menschen, werden uns dann als Auszubi vorgesetzt.


    Lesetechnisch bin ich auf den letzten Seiten von "Mercy 7" und im letzten Drittel von "Jahre aus Seide".

    Beide so unterschiedlich und beide sehr gut!


    aida2008

    Willkommen zurück! :wave

  • Habe gerade wieder von einer Bekannten gehört: Ihr Enkelkind muss erst mal eine Auszeit nehmen (chillen), nach dem Abi. Und diesen jungen Menschen, werden uns dann als Auszubi vorgesetzt.

    ......kommt auf die "Auszeit" an - wenn es noch was halbwegs normales ist und die Leutchen in der Zeit wenigstens nen Aushilfsjob haben, um diese "Auszeit", die ja meistens mit Reisen verbunden ist, und sich wenigstens teilweise finanzieren.....dann ist das m. M. nach ok.


    Meine kl. T. hatte damals nach dem Abi auch nicht gewusst, was sie mit sich anfangen soll und ist dann mal für 3 Monate zu Disney-Land Paris (auch wegen der Sprache) und hat dort gearbeitet, fand sie toll!

    Meine Große ist da anders "gestrickt" - sehr zielstrebig und ein Kopfmensch - .


    Ihr Spruch an ihre kleine Schwester (sie ist knapp 3 Jahre älter: "Genieße dein Studium und mach so viele Auslandsemester wie möglich - wenn du erst mal anfängst zu arbeiten, dann ist dein Leben vorbei...." - und das mit Mitte 20? - über den Spruch habe ich mich damals totgelacht...........soooo weise:lache

  • aida2008

    Das ist richtig, wenn die Auszeiten sinnvoll genutzt werden oder auch einfach um etwas dazu zu verdienen. Da lernen sie ja auch etwas fürs Leben, machen Erfahrungen und soziales Verhalten. Ich habe noch während der Schulzeit immer dazu verdient. Wir sind 5 Kinder und nur mein Vater hat gearbeitet, da war es nicht möglich zu chillen oder Reisen nach der Schule zu planen. Aber natürlich muss das jeder für sich selbst oder/und für die Kinder entscheiden.

  • Ich habe in der Schulzeit Ferienjobs gemacht und war soo glücklich, eigenes Geld zu verdienen. Vom Elternhaus her war immer nicht viel Geld da, geschweige denn übrig, aber ich bin ja so aufgewachsen, für mich war das normal.

    Aber es gab natürlich die netten Freunde, die einem auf die Nase binden mussten, was sie doch nicht alles hatten oder geschenkt bekamen.

    Im Ausland arbeiten zu können (was ich heute auf jeden Fall machen würde, schon allein der Sprachkenntnisse wegen) gab es nicht, auch kannte ich niemanden damals, der sich eine Auszeit genommen hat/nehmen konnte. Ich finde es für eine gewisse Zeit gut.

    Man muss sich ja nicht nur eine Auszeit nehmen können, wenn man jung ist.

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

  • Ich denke mal, die Kinder von heute müssen ja eh noch ewwig lange arbeiten, da tut es vielleicht auch ganz gut, sich zwischendrin ne Auszeit nehmen zu können. Mittlerweile gibt es ja solche Möglichkeiten auch im Arbeitsleben, und ich denke das ist auch ne gute Möglichkeit, um mal aus der ewig gleichen Tretmühle rauszukommen.

    Das Arbeiotsleben wandelt sich im Moment eh total, wer weiss, wie unsere Kinder das bestreiten werden. Dieses ich mache einen Job ein Leben lang ist vielleicht einfach nicht mehr so die Art, wie in Zukunft gearbeitet wird.

    Selbst ich mach mir ja schon Gedanken, ob ich meinen jetzigen Job noch 20 Jahre weiter machen möchte, oder vielleicht nochmal was ganz anderes mache.... Ich weiss nur nicht so richtig was :-)

  • Früher wurde auch schon gemobbt, weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung. Hat mich letztlich für das spätere Leben geprägt, ich lasse mir nichts mehr gefallen und antworte entsprechend.


    Auslandsjahre waren früher schon aus finanziellen Gründen kaum möglich, das ist heute anders. Früher wurden die Kinder auch allein auf den Schulweg geschickt, heute werden sie bis ins Klassenzimmer mit protzigen SUVs gefahren. Früher hat man die Kinder Probleme noch selbst lösen lassen (je nach Problem mußten die Eltern schon noch eingreifen), heute erledigen das die Eltern für die Kids. Wie heißt der neue Ausdruck dafür? Genau, Helikoptereltern. Offensichtlich trauen die ihrer eigenen Brut nichts mehr zu.


    Ganz übel ist es ja auch, wenn zwei Familien sich streiten, die Kinder mit aufzuhetzen, wenn eigene Argumente nichts mehr bringen; leider war das war früher auch schon so.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein... (Albert Einstein)

  • Meine Große hat sich nach dem Abi eine "Auszeit" genommen. Genau genommen hat sie 9 Monate Bufdi im Krankenhaus gemacht. Sie durfte sich die Station aussuchen und hat sich die gastroenterologische und pulmologische Station gewählt. Die Station ist nichts für Weicheier. Von dem Geld was sie da verdient hat ist sie nach Costa Rica geflogen, hat vier Wochen als Volunteer auf einer Schildkrötenstation gearbeitet und ist dann mit anderen Leuten aus dem Camp durchs Land gereist.

    Zu dem Zeitpunkt hatte meine Große aber ihre Zulassung zum Medizinstudium in der Tasche, die Aufnahmeprüfung hat sie gleich nach den Abiprüfungen gemacht und dafür gebüffelt bis zum Umfallen. Sie geht auch jetzt zusätzlich zum Studium arbeiten um Geld für den Urlaub zurück zu legen.

    Ich finde man muss seinen Kindern auch Freiräume lassen damit sie ihren eigenen Weg finden können. Unser Küken hat ihre Chance im Auslandsjahr auch gut genutzt und spricht jetzt drei Sprachen fließend. Das Geld sehen wir als Investition in die Zukunft. Wir hatten leider in unserer Jugend nicht die Möglichkeit ins Ausland zu reisen um unsere Sprachkenntnisse zu verbessern. Jetzt tue ich mich sehr schwer damit. Die meisten Leute in Schweden sprechen Englisch, auch unsere Vermieter. Ich verstehe zwar viel, das war's dann aber auch.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)