'Zeit aus Glas' - Seiten 399 - Ende

  • Ich bin zufrieden. :)Nachwort und Danksagung lese ich noch.


    Danke Ulrike Renk für diesen zweiten Band. Ich glaube, Du hast alles richtig gemacht und die richtigen Worte gefunden Ruths Geschichte zu erzählen.


    Positiv möchte ich hervorheben, dass Ruth immer wieder Hilfsbereitschaft begegnet und damit auch etwas Seelentrost bekommt. Mr Sanderson interessiert sich zwar nur wenig für Politik, doch immerhin ausreichend, um ein jüdisches Mädchen zu sich als Haushaltshilfe zu holen und damit auch zu wissen, dass man ihr Freiheit zurückgibt. Auch wenn sie dort sehr hart und viel arbeiten muss und Mrs. Sanderson eine sehr schwierige Frau ist, gleicht Mr. Sanderson etwas durch sein Wesen aus. Ich wünsche Mr. Sanderson eine nettere Frau als Olivia. Es ist schön, wie er auf die vielen Koffer reagiert und eine Lösung findet, wie er seine Frau in die Schranken weist, dass die Koffer nur Ruth etwas angehen. Auch sehr gut, dass Ruth am Ankunftstag ihre Mutter anrufen darf.


    Die kleine Jill tut natürlich auch Ruth gut. Ein kleines Mädchen was nur feststellt, sie ist lieb und nett zu mir, aber nicht Sprache, Ausdruck beurteilt. Dies ist in Gastfamilien immer eine Hilfe.


    Mich überrascht, dass keine Briefe von Ilse oder den Aretz bei Ruth eintreffen.


    Die Begegnung mit Edith Nebel ist bestimmt manchem zu viel Zufall, mir nicht, denn es gibt immer mal wieder diese glücklichen Umstände und unglaublichen Zufälle. Ruths Beharrlichkeit auf den letzten Buchseiten um die Stempel zu bekommen, ist vielleicht auch ihrer Jugend zu verdanken. Nicht aufgeben zu können, was richtig ist und das Äußerste anzudrohen. Wenn sie ihren Vater nach Dachau verlegen, verliert sie ihn wahrscheinlich und Martha wird daran zerbrechen. All die Energie, die sie überraschend mobilisiert hat vor Ruths Abreise, würde sie in Depression und Hoffnungslosigkeit führen, sich mit dem Schicksal fügen. Ruth muss mit allen Mitteln kämpfen und es ist schlimm, dass Anträge wochenlang unbeachtet in Ablagen schlummerten.


    Ich freue mich auf Band drei und hoffe auf ein gutes und baldiges Ankommen von Ilse, Martha und Karl. Wie wird es weitergehen?


    S. 464/Mitte der Seite – einige von ihnen engstirnige Geizhals – nicht Plural Geizhälse?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich habe das Buch gestern auch noch zu Ende gelesen.

    Ruth hat mit Mr. Sanderson wirklich Glück gehabt, wenn er sich nicht immer wieder einmischen würde wäre Mrs. Sanderson wirklich nicht auszuhalten. Aber so kann sie sich doch immer wieder darum kümmern ihre Eltern und die Schwester nach zu holen.

    Edith Nebel (hat die Namensgebung was mit Vandam zu tun?) ist ihr da wirklich eine große Stütze und das Angebot mit der Adoption ist wirklich großzügig. Vor allem, als sie sich dann tatsächlich bereit erklärt Hans zu adoptieren. Ich hoffe wir kriegen noch mit, wie es bei ihm weitergeht.


    Was ich krass fand war, dass in Bloomsbury House Deutsche arbeiten und die dann Anträge einfach so liegen lassen. Gerade die sollten doch wissen, dass es da um Leben und Tod geht.

    Ein Glück, dass Ruth da so hartnäckig ist und mit Sitzstreik droht.

    Auch die Koppels sind ein Segen. Sie helfen wo sie können, auch notfalls mit Geld. Wenn man sich dann überlegt, dass die Cousine in den USA sich da so angestellt hat mit der Garantie und die nur nach Zahlung des Afidavit gibt......


    Ich bin gespannt auf Band drei! Meine Rezi kommt die Tage dann auch noch...


    Liebe Ulrike Renk , danke für dieses Buch und dafür, dass Ruths Geschichte nicht vergessen werden wird!

  • Nun ja, ich bin mit Vandam, Edith, schon sehr, sehr lange befreundet. Immer wieder hilft sie mir, wenn ich manche Dinge nicht verstehe - ihre Familie hat ja jüdische Wurzeln.

    Nun brauchte ich für diese Frau, die es wirklich gab, aber deren Namen keiner mehr weiß, einen Namen und so habe ich ihr Ediths gegeben - natürlich habe ich vorher gefragt.

  • Hätte das Buch nicht eine reale Grundlage, würde ich über einige Zufälle auch stolpern. So aber kann ich sie einfach akzeptieren.

    Ich will jetzt eigentlich gar nicht bis Januar warten müssen, um die Fortsetzung zu lesen. Googlen würde aber wahrscheinlich zuviel davon vorwegnehmen, wer schließlich den Weg bis England schafft.


    Auf jeden Fall ist Ruths Biografie eine herausragende Leistung. Und das nicht nur, weil sie dabei erst 17 Jahre alt war. Wie viele ähnliche Geschichten aus dieser Zeit wohl noch existieren?

  • Auf der Fähre trifft Ruth eine Frau, die Fragen stellt, aber sie ist inzwischen so misstrauisch, dass die liebe freundliche Ruth etwas schroff wird.


    Die Augen von Mr. Sanderson hätte ich gerne gesehen, wie ihm klar wird, welch ein Gepäck Ruth da hat. Aber er ist vom ersten Moment an sympathisch und hilfsbereit. Leider ist seine Frau so anders als er. Das ist nicht einfach für Ruth, aber sie kämpft sich durch. Obwohl Olivia sie ausnutzt, akzeptiert Ruth sie so wie sie ist. Das ändert sich nur, wenn es um Ruths Familie geht. Dann kämpft sie für ihre freie Zeit, um zu erledigen, was wichtig ist. Unterstützt wird sie dabei von Edith Nebel, der Frau von der Fähre.


    Der Briefwechsel wird immer trauriger. Es gibt einfach nichts Positives zu berichten. Der Anwalt von Karl tut was er kann, aber am Ende wird Karl natürlich verurteilt. Es droht dann doch Dachau. Doch Ruth kämpft wie eine Löwin. Ich finde es klasse, wie sie sich weigert wegzugehen. Aber der Mann war auch wirklich unmöglich. Er weiß doch, was daran hängt, aber es berührte ihn nicht. Zumindest der Kollege war dann freundlicher. Werden die Papiere rechtzeitig ankommen? Und wird dem Antrag stattgegeben?


    Ich hätte jetzt gerne weitergelesen.

  • Wer ist die Frau, die sich auf dem Schiff zu Ruth gesellt? Ich wäre da im Augenblick mehr als vorsichtig, aber vielleicht irre ich mich ja.


    Das der Arbeitgeber von Ruth sich als relativ freundlicher Mensch entpuppt, finde ich schon klasse, dagegen ist seine Frau eine.... sagen wir anders geartete Frau (könnte es sein, das sie sich für etwas besseres hält bzw. unter ihrem Stand geheiratet hat und das ihre Umwelt spüren lässt).


    Mich wundert, das doch einige Briefe hin und hergehen, das Ilse nicht schreibt, finde ich verwunderlich, das die Familie Aretz nicht schreibt, kann ich nachvollziehen, die begeben sich schon so genug in Gefahr. Das aber die Tante und Hans sich nicht melden..... ?????


    Ich dachte mir schon, das die Unterlagen für das Gastvisum (oder wie hieß das genau??) nicht bearbeitet worden sind. Es ist daher mehr als klar, das es zu zeitlichen Problemen kommen wird, bezüglich der Ausreise von Ruths Vater. Gut finde ich, das Ruth, trotz ihrer noch immer nicht vollständigen Sprachkenntnisse (oder wurde im Amt deutsch gesprochen?) versucht, sich durchzusetzen. Jetzt heißt es waren, ob die Genehmigung tatsächlich gekabelt wurde und dann vor Ort die richtigen Personen erreicht.


    Ich bin neugierig, wie es weitergeht, denn hier an dieser Stelle sind doch einige Hänger, die auf weitere Auflösung warten.

  • 1. Wer ist die Frau, die sich auf dem Schiff zu Ruth gesellt? Ich wäre da im Augenblick mehr als vorsichtig, aber vielleicht irre ich mich ja.


    2. Das aber die Tante und Hans sich nicht melden..... ?????


    3. Gut finde ich, das Ruth, trotz ihrer noch immer nicht vollständigen Sprachkenntnisse (oder wurde im Amt deutsch gesprochen?) versucht, sich durchzusetzen.


    1. Hast Du den Abschnitt doch noch nicht beendet? Welche Bedeutung Edith Nebel (Ruths Schiffsbekanntschaft) noch spielt, steht doch in diesem letzten Abschnitt.


    2. Stimmt, das verwundert, wobei die Autorin natürlich auch vergessen haben kann, Briefe von Ilse, Tante und Hans zu erwähnen. Beim Buchschreiben wird man nicht unbedingt daran denken, wessen Briefe wir in den Erwähnungen mglw. vermissen, weil Autorin an viele andere Dinge denkt, die sie unterbringen muss. Sollte Hans und Tante tatsächlich Ruth nicht schreiben, ist umso bemerkenswerter dass sie Edith Nebel vorschlägt ihren Cousin zu adoptieren.


    3. Da dort Deutsche/ ?Österreicher Dienst machen, vermute ich, dass man vielleicht zwar Englisch im Amt sprach/ Formulare sind ja auch auf Englisch, doch nicht abstreiten wird Deutsch zu verstehen und auch hoffentlich bereit war es zu sprechen. Ruths Protest auf dem Boden liegend wird sie bestimmt mit der deutschen Sprache untermalt haben.

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    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich verfahre auch oft so, dass ich mir während des Lesens Notizen mache, doch vor dem Posten gucke ich, ob meine Fragen noch offen/ Anmerkungen noch immer aktuell sind.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • 1. Hast Du den Abschnitt doch noch nicht beendet? Welche Bedeutung Edith Nebel (Ruths Schiffsbekanntschaft) noch spielt, steht doch in diesem letzten Abschnitt.


    2. Stimmt, das verwundert, wobei die Autorin natürlich auch vergessen haben kann, Briefe von Ilse, Tante und Hans zu erwähnen. Beim Buchschreiben wird man nicht unbedingt daran denken, wessen Briefe wir in den Erwähnungen mglw. vermissen, weil Autorin an viele andere Dinge denkt, die sie unterbringen muss. Sollte Hans und Tante tatsächlich Ruth nicht schreiben, ist umso bemerkenswerter dass sie Edith Nebel vorschlägt ihren Cousin zu adoptieren.


    3. Da dort Deutsche/ ?Österreicher Dienst machen, vermute ich, dass man vielleicht zwar Englisch im Amt sprach/ Formulare sind ja auch auf Englisch, doch nicht abstreiten wird Deutsch zu verstehen und auch hoffentlich bereit war es zu sprechen. Ruths Protest auf dem Boden liegend wird sie bestimmt mit der deutschen Sprache untermalt haben.

    Zu 2. - es gab Briefe von den Verwandten aus Deutschland. Von Hans, Ilse und anderen - nichtsagende Briefe, weil alle wussten, das sie der Zensur unterworfen waren. Sie wurden geöffnet und gelsen und sollte etwas gegen das Regime darin stehen, konnte es dem Schreiber schlecht ergehen. Das war schon vor Kriegseintritt so.

    Es gab also nichtssagende Postkarten und Briefe. Die habe ich nicht erwähnt - weil .. ich sie nicht erwähnt habe. Mea culpa. Fand ich nicht wichtig. Jetzt denke ich, ich hätte es doch erzählen sollen. Naja, zu spät.


    Zu 3. - Amtssprache war Englisch, ihren Protest hat Ruth allerdings auf Deutsch geführt. In meiner ersten Fassung hatte ich einige Textstellen auf Englisch geschrieben. Der Verlag meinte allerding, dass das nicht so gut sei, weil nicht jeder das versteht. Und jede Textstelle zu kennzeichnen, unterbricht den Lesefluss enorm. Deshalb haben wir das so gemacht, wie es nun ist.

  • Es gab also nichtssagende Postkarten und Briefe. Die habe ich nicht erwähnt - weil .. ich sie nicht erwähnt habe. Mea culpa. Fand ich nicht wichtig. Jetzt denke ich, ich hätte es doch erzählen sollen. Naja, zu spät.

    Für den normalen Leser ist die Entscheidung auch richtig. Man muss doch auch mal was weglassen.

    Wir Leserundenteilnehmer beschäftigen uns vermutlich noch mal ein ganzes Stückchen mehr mit dem Gelesenen und haben doch die Chance Dich zu fragen. Wäre es kein Roman, der sich an Tatsachen und Tagebuch orientiert und nur fiktiv, dann würde ich auch etwas weniger mitleiden. Hier gibt es aber nun die Familie, deren Leben Du erzählen darfst und daher ist alles persönlicher/ authentischer.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Gucci

    normalerweise lese ich mein Geschreibsel auch noch einmal durch, bevor ich das rüberkopiere nach hier. ABER: Wie das halt so ist: ich wollte meine Gedanken und die Rezi "loswerden" und hab einfach nur aufgerufen, kopiert, gespeichert, Ende. Da ich das (in diesem Fall) während meiner Bürozeit gemacht habe, musste ich auch "noch" zwischendurch etwas anderes machen... manchmal ist es nervig, einen Chef zu haben, der seine Laufschuhe anhat und durch die Büros rennt...