Fragen an Ulrike Renk

  • Ihr Lieben, ich bin sehr froh über die Leserunde hier. Bei den Büchereulen sind Leserunden, im Vergleich zu manch anderen Plattformen, immer wie ein "nach-Hause-Kommen".


    Allerdings hab ich gerade einen Schicksalsschlag zu verkraften - zu erleben ... zu durchstehen ... ich weiß noch nicht, wie mir das gelingen wird und wie sehr ich deshalb an der Leserunde teilnehmen kann. Im Moment weine ich einfach nur immerzu.
    Es geht nur um einen Hund - meinen Hund, Balu. Mein Seelenhund.

    Er ist fast 13, ein Malamute und ein Herzchen. Ich habe ihn also seit gut 12 Jahren und er ist fast immer an meiner Seite.
    Nun hat er Krebs - Prostatakrebs. Unheilbar, sehr agrressiv.
    Ich muss entscheiden, wann er geht. Ich kann es entscheiden und das ist sowohl Segen wie auch Fluch.
    Diesen Hund liebe ich sehr, sehr, sehr.
    Vor zehn Jahren bin ich an Krebs erkrankt. In der Zeit vor der Diagnose ging es mir nicht gut, aber ich wusste nicht, warum. Und mein Hund hat damals keine Leckerchen mehr von mir genommen. Er wollte nicht mehr kuscheln, er war immer bei mir, kam aber nicht mehr nahe.
    Dann kam die Diagnose und die OP - nachdem der Tumor weg war, hat er plötzlich wieder gekuschelt, Leckerchen genommen.
    Seitdem war er mein kleiner Indikator für mich. Es gab Tage, da hat er wieder keine Leckerchen genommen - aber bald wusste ich, eine läufige Hündin war unterwegs (denn dann hat er auch nicht gefressen, sondern am Tor gelegen und hatte Sehnsucht) - das ging immer schnell vorbei.
    Und nun hat er Krebs. Noch leidet err nicht sehr, bekommt Schmerzmittel. Aber die Entscheidung, die ich treffen muss, ist eine Entscheidung in den nächsten Wochen, nicht Monaten oder gar Jahren.
    Es ist nur ein Hund, aber dieser Hund ist ein Teil meines Lebens, meiner Seele. Er darf nicht leiden, aber wann ist es der richtige Zeitpunkt, ihn gehen zu lassen?
    Ich werde es herausfinden - herausfinden müssen.
    Das hemmt mich gerade bei so ziemlich allem, was ich zu tun habe - auch bei der Leserunde.
    Und dann bin ich in der kommenden Woche auch noch 3 Tage in Berlin. Da kann ich auch nicht hier sein.

    Bitte entschuldigt das. Ich werde versuchen, alle Beiträge nachzulesen.
    Wenn ihr aber wichtige Fragen habt, Fragen zum Buch, an mich - stellt sie hier, damit ich sie nicht überlese.
    Herzlichen Dank
    Ulli

  • Liebe Ulrike,:knuddel


    danke für Deine Zeilen, Deine Offenheit uns gegenüber. Das ist eine traurige Situation und für alle nachvollziehbar, wie dies Dich quält und beschäftigt. Tiere haben ein gutes Gespür, merken, wenn es einem nicht gut geht, wirken ausgleichend. Balu ist Dein Familienmitglied, ein Lebensabschnittsgefährte, den Du so gut kennst und mit ihm verbunden bist, dass Du diese Entscheidung treffen kannst. Du wirst den richtigen Zeitpunkt bestimmen, wann er sanft erlöst wird. Euer Tierarzt wird Dir auch beratend zur Seite stehen.


    Es ist doch schön, dass es Balu noch so gut geht, dass Schmerzmittel ihm helfen können. Genieß jeden Tag, macht Euch noch eine schöne Zeit! Sei froh, dass Du ihn begleiten kannst und auch wenn ein bewusster Abschied sehr weh tut, Du bist bis zu seinem Ende für ihn da und er für Dich.:knuddel


    Ich hoffe, ihr habt noch eine schöne gemeinsame Zeit!:knuddel1


    Was die Leserunde betrifft, wir kommen auch als LR-Teilnehmer klar. Du hast uns in zwei LR so viel schon zu den Meyers und Hintergründen erzählt, da können wir jetzt gut geduldig sein, wenn es in dieser LR aus erklärbaren Gründen anders läuft. Historische Hintergründe und "nice-to-know" können wir uns beschaffen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Liebe Ulrike,


    auch ich kann mich nur für deine Offenheit bedanken und möchte dir sagen, dass ich dich so voll und ganz verstehe.:knuddel

    Balu ist ganz sicher nicht "nur" ein Hund. Er ist dein Hund, dein Begleiter seit vielen Jahren, den du über alles liebst.

    Natürlich ist dein Kopf und dein Herz in dieser Zeit bei ihm.<3

    Mach dir keine Gedanken wegen der Leserunde.

    Und ich wünsche euch noch eine möglichst gute Zeit miteinander.

    Die Geschichte zu deiner Krebserkrankung finde ich sehr beeindruckend ( dir weiter alles Gute! ).

    Ich denke, du wirst spüren, wenn der Tag gekommen ist...………:knuddel

    Bis bald.:*

  • Oh das tut mir sehr sehr Leid für dich! Und nimm dir all die Zeit, die du brauchst für dich und Balu. Eine Leserunde kann da auf jeden Fall hinten an stehen, denn die Zeit mit Balu kommt nicht mehr zurück und da solltest du später nicht bereuen, sie nicht genutzt zu haben.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und ich hoffe, dass du für euch den richtigen Zeitpunkt finden wirst, aber ich bin mir da ziemlich sicher!

  • Liebe Ulrike,


    ich kann gar nicht sagen wie leid mir das Ganze tut, ich hatte es auf Facebook schon mitbekommen.

    So eine Situation ist natürlich wichtiger als jede Leserunde es sein kann.

    Ein Familienmitglied gehen lassen zu müssen ist schon schwer, es auch selbst abschätzen zu müssen, ab wann es nur noch Qual ist, sicherlich noch viel schwerer.

    Daher von mir ein ganz fester :knuddel und viel Kraft für die nächste Zeit!

  • Das ist ja furchtbar. Ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Auch ein Hund ist unser Lebensgefährte in Freud und Leid. Liebe Ulrike mach Dir keine Gedanken um die Leserunde, wir kommen klar. Genieße die letzten Wochen mit Balu und dann wirst Du auch den richtigen Zeitpunkt finden wann Du ihn gehen lassen kannst. Unser Joschi, ein alter Kater, dem es schon sehr schlecht ging, ist auf dem Weg zum Tierarzt eingeschlafen, vielleicht hat er es gespürt, so wie Balu auch Deine Erkrankung gespürt hat. Alles Gute für Euch <3 :knuddel

  • Ulrike, dass tut mir leid mit Deinem Hund, aber auch mit Deiner eigenen Krankheitsgeschichte. Wie sehr Gemeinschaftsgefühl wichtig ist, zeigst Du uns ja auch sehr eindrücklich mit diesem Buch, in dem es viel um Trennung und Schicksalsschläge geht.



    Konntest Du eigentlich die Schauplätze wie z. B. den Bauernhof in Frinton-on-Sea auch mal selbst besuchen und besichtigen?

  • Liebe Ulrike,


    wie sagt man hier im so schön "ein Hund ist auch nur ein Mensch" und wenn man so lange mit ihm gelebt hat, ist der Schmerz auch der gleiche, als wenn es um einen lieben Angehörigen geht. Ich wünsche dir viel Kraft um Loslassen zu können. Ich kann nachfühlen, wie es dir geht.

    Liebe Grüße

    Bruni

  • Liebe Ulrike,

    ich kann sehr gut verstehen, wie Du Dich fühlst - ich war vor ein paar Jahren in einer ähnlichen Situation. Und es ist eben nicht "nur ein Hund", sondern auch ein Familienmitglied. Ich wünsche Dir und Balu noch eine gute gemeinsame Zeit und Dir viel Kraft, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, ihn gehen zu lassen. :knuddel1