Lesen in Corona Zeiten

  • geli73 : xexos hatte sowas auch schon verlinkt. Da hat es ein Autor bereits auf 3 Corona-Romane gebracht. Über die "Qualität" spekulier ich mal lieber nicht.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Ich hab nur ganz zufällig mitbekommen, dass es von der Online-Omi was zum Thema gibt, ist allerdings vom Preis-Seiten-Verhältnis nicht billig:


    Dann bleiben wir eben zu Hause!: Mit der Online-Omi durch die Krise

    ASIN/ISBN: 3548064345


    Ich habe, zumindest zu Beginn, wieder etwas mehr gelesen, aber aktuell ist im Home Office wieder so viel los (und der Chef meint, ich soll Stunden abbauen, wenn es mal geht. Ja ja.:P), dass ich in meinem Buch nicht so recht vorankomme. Habe jetzt zumindest über das verlängerte WE wieder angefangen.


    Ich hatte sogar in einem aberwitzigen Moment im April überlegt, es wäre eine gute Gelegenheit jetzt "Die Stadt am Ende der Welt" zu lesen, aber dann war es mir doch zu nah an der Realität. Es hieß ja am Anfang, dass überall "Die Pest" von Camus ausverkauft war. Schon makaber. ^^;

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Bei drei Stunden Beschulung der Achtjährigen am Morgen und darauf folgende sechs Stunden Büroarbeit (nicht zu Hause), einer Stunde mit dem Hund draussen und Wäsche machen war ich abends wirklich erledigt. Lesen konnte ich aber trotzdem ganz gut. Ich hatte die für diese Zeit kostenlose Onleihe genutzt und relativ viele eBooks gelesen.

    Davor hatte ich Gebete für die Vermissten gelesen und dagegen kamen mir selbst die Corona-Nachrichten wie Luxusprobleme vor.

    ASIN/ISBN: 3518424521

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ja, die Liste der Neuerscheinungen rund um Corona ist schon "überwältigend" (im neg. Sinne) und ich lese mit Sicherheit keines davon. Seltsam wie schnell hier Romane und Sachbücher aus dem Boden gestampft werden, sowohl bei den Autoren als auch den Verlagen.



    Ich selbst habe anfangs nur noch leichtere Lektüre gelesen, mittlerweile habe ich zurückgefunden zu meinen "normalen" Genres. Das Thema selbst habe ich zu Beginn intensiv verfolgt, aber nach einiger Zeit zurückgefahren auf einmal täglich Nachrichten. Ich selbst verhalte mich nach wie vor vorsichtig und meide größere Gruppen.

  • Mir ging es wie so einigen: Zu Beginn der Krise konnte ich mich einfach nicht konzentrieren. Die Gedanken fuhren permanent Karussell - sogar während dem Lesen.


    Spannenderweise hatten wir bei den Querbeeteulen bereits vor längerer Zeit entschieden, im April das Buch "Der Wal und das Ende der Welt" zu lesen. Zu Beginn war es mir ehrlich gesagt zu nah an der zum Lesezeitpunkt herrschenden Realität und ich bin sicher, dass wenn ich das Buch alleine gelesen hätte, ich es erstmal hätte abbrechen müssen. Durch die Mitleser in der Leserunde ermuntert, habe ich durchgehalten und war dann sehr froh darüber, da das Buch sich für mich zu einem Hoffnungsschimmer entwickelt hatte. :-]


    ASIN/ISBN: 3596523044

  • Mir ging es wie so einigen: Zu Beginn der Krise konnte ich mich einfach nicht konzentrieren. Die Gedanken fuhren permanent Karussell - sogar während dem Lesen.


    Spannenderweise hatten wir bei den Querbeeteulen bereits vor längerer Zeit entschieden, im April das Buch "Der Wal und das Ende der Welt" zu lesen. Zu Beginn war es mir ehrlich gesagt zu nah an der zum Lesezeitpunkt herrschenden Realität und ich bin sicher, dass wenn ich das Buch alleine gelesen hätte, ich es erstmal hätte abbrechen müssen. Durch die Mitleser in der Leserunde ermuntert, habe ich durchgehalten und war dann sehr froh darüber, da das Buch sich für mich zu einem Hoffnungsschimmer entwickelt hatte. :-]


    ASIN/ISBN: 3596523044

    Das Buch habe ich mir gestern gekauft. Danke für den Tipp mit der Leserunde, da schaue ich dann auf jeden Fall mal rein!:wave

  • Ich habe gedacht, während des Lockdowns jetzt endlich mal richtig Zeit zum Lesen zu haben, richtig geklappt hat das aber nicht. Am Anfang hat mich das Handy ständig abgelenkt, weil ich immer die neusten Infos gelesen habe und wenn ich zu Hause war (wir mußten umschichtig ins Büro), habe ich für meine Mutter eingekauft und andere Besorgungen erledigt, aufgeräumt ...


    Wenn ich mir den Bücherstapel auf meinem Schreibtisch ansehe, muss ich aber irgendwie doch mehr Seiten "weggeschrubbt" haben - hier liegen jetzt deutlich mehr Bücher, zu denen ich eine Rezi schrieben möchte, als vor Corona :gruebel


    Und ich habe im TV Serien wiederentdeckt, unter anderem "Babylon 5".

    Hier gab es eine Folge, in der eine Seuche Ausserirdische -genannt Markab- befällt und niemand weiß, ob auch Menschen oder andere Völker die Seuche bekommen können. Es kommt zu Panik, Ausschreitungen, Anfeindungen, wilden Theorien (nur "Unreine" bekommen die Seuche) usw., bis die Markab nur noch einen Ausweg sehen: sich in einem Sektor der Station zu isolieren.

    Der Stationsarzt arbeitet rund um die Uhr, um herauszufinden, wer sich wie anstecken kann - und als er endlich die Lösung gefunden hat, ist es zu spät. Von den Markab hat in der Isolation niemand überlebt. Da die Seuche auch auf dem Heimatplaneten gewütet hat, gibt es keine Markab mehr.


    Die Serie wurde in den 90er Jahren gedreht, aber in dem Moment hatte das für mich einen erstaulich realen Bezug.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Mir ging es wie so einigen: Zu Beginn der Krise konnte ich mich einfach nicht konzentrieren. Die Gedanken fuhren permanent Karussell - sogar während dem Lesen.


    Spannenderweise hatten wir bei den Querbeeteulen bereits vor längerer Zeit entschieden, im April das Buch "Der Wal und das Ende der Welt" zu lesen. Zu Beginn war es mir ehrlich gesagt zu nah an der zum Lesezeitpunkt herrschenden Realität und ich bin sicher, dass wenn ich das Buch alleine gelesen hätte, ich es erstmal hätte abbrechen müssen. Durch die Mitleser in der Leserunde ermuntert, habe ich durchgehalten und war dann sehr froh darüber, da das Buch sich für mich zu einem Hoffnungsschimmer entwickelt hatte. :-]


    ASIN/ISBN: 3596523044

    Ich hab das Buch auch neulich gekauft ubd werde es wohl als nächstes oder übernächstes lesen.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Ich hätte eigentlich nicht weniger Zeit als sonst - Kinder sind schon älter, keine Schulkinder mehr, ich arbeite eh im heimischen Arbeitszimmer. Aber ich lese tatsächlich weniger. Zum einen nehme ich ständig mein Ipad in die Hand, weil ich noch schnell was nachlesen will - was dann wieder ewig dauert, weil ich diverse Nachrichtenseiten abklappere, obwohl es eh nichts wirklich neues gibt. Zum anderen fehlt mir die Konzentration. Ich habe auch schon Leserunden ausgesetzt, weil ich im Moment nicht die Ruhe habe, meine Gedanken zu einem Buch zu formulieren und mit anderen zu diskutieren.

  • NDR Podcast „eat READ sleep“


    Ich hab mir heute den Podcast angehört, hat mir sehr gut gefallen. Und passt genau zu diesem Thread ;-)

    Das kann ich nur bestätigen. Die besprechen genau "unseren" Thread! :grin Und auch mit Buchtipps in der Corona-Zeit, aber jenseits der angesprochenen Corona-Bücher. Die brauche ich momentan wirklich nicht - in fünf Jahren mag das schon wieder anders ausschauen. Aber jetzt reichen mir noch die Nachrichten!


    Der Podcast ist aber auch darüber hinaus absolut hörenswert!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021