Serienempfehlungen und Plauderei (ab 20.08.)

  • Ich habe mir die erste Folge von Squid Game auf Netflix angeschaut. Eine koreanische Serie, die international gerade wohl sehr erfolgreich ist. Die ersten 30 Minuten der einstündigen Pilotfilme wirken wie anspruchsvolles, realistisches Sozialdrama, wie man es auch auf einem Filmfestival sehen könnte. Ein spielsüchtiger Mann mit Schulden verbockt den Geburtstag seiner Tochter, von dessen Mutter er seit mehreren Jahren geschieden ist.


    Dann plötzlich wechselt das Genre. Die Serie entwickelt sich in dystopische Science-Fiction. Ein klein wenig Tribute von Panem, aber viel mehr Das Zehnte Opfer von Robert Sheckley oder das darauf basierende Fernsehspiel Das Millionenspiel von Wolgang Menge, nur noch verstörender.


    Sehr stark. Bin gespannt wie sich das weiter entwickelt.

    Außerdem geht Goliath mit der vierten Staffel weiter. Ähnlich surreal wie schon die dritte Staffel angehaucht, hat es Billy von Los Angeles nach San Franciscos Chinatown verschlagen. Dieses Mal scheint es hauptsächlich um die Opioid-Krise in den USA zu gehen.

  • Ich war damals bei der dritten Staffel von Goliath schon am Anfang hängen geblieben, aber bei der vierten könnte ich neu einsteigen.


    Bei der Miniserie Maid bin ich schon mit allen 10 Folgen durch und das an einem Wochenende. Es gibt zum Teil wirklich gute Darstellerleistung!

  • Um die 30 in der ZDF Mediathek.

    Endlichendlichendlich! Danke für den Hinweis! <3 Wir waren damals große Fans dieser Miniserie, die ja u.a. für Natalia Wörner und Jürgen Tarrach einen Karrierekick markierte, und auf deren Fortsetzung wir händeringend gewartet haben. Dass es die jetzt mit "Um die 50" mit der gleichen Besetzung und unter der gleichen Regie gab, ging komplett an uns vorbei. Dieses 90-Minuten-Sequel lief wohl schon Ende August im ZDF.

  • Ich bin aufgrund des Besuches von Dominic Raacke in der NDR Talkshow darauf aufmerksam geworden. Will auch in der nächsten Zeit beides mal aus der Mediathek anschauen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Um die 50 habe ich auch gesehen. Die Serie kam, meine ich jedenfalls, später rein. Umgekehrt geht aber auch. 1 Folge habe ich durch, morgen geht es weiter :-)

    Sagen mir so gar nichts.


    Wir hatten im Urlaub nur (ARD, ZDF, RTL, Vox, NTV und Arte) da haben wir dann eine Folge von Mord in Nordwest gesehen, die fand Männe so unterhaltsam, da haben wir dann gestern mal in der ARD Mediathek geschaut und mit der 1. Folge angfangen - dabei gibt es die erste Folge schon im November 2014 hat er auf google rausgefunden. Und 14 Folgen an sich ... bis jetzt - die werden wir wohl nun erstmal schauen.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Bei dem hochkarätigen Staraufgebot (Lee Jung-jae, Gong Yoo, Lee Bjung-hun), das Squid Game bietet, muss die Serie zwangsläufig erfolgreich und kommerziell einträglich sein. Das Stichwort Science Fiction hat mich bislang davon abgehalten, der Serie eine Chance zu geben. Allerdings ist der Soundtrack zu "Squid Game" auch alles andere als ein Mutmacher und wohl eher instrumentales Konzeptalbum als Soundtrack, so dass ich es dabei belassen werden.

  • Da an dieser Stelle alte deutsche Serien herausgekramt wurden, dachte ich kürzlich an die etwas mehr als zehn Jahre alte Serie "Im Angesicht des Verbrechens". Erinnert sich jemand?

    Vorweg, ich bin keine große Freundin deutscher Produktionen, aber die Serie hatte mich trotz kleiner Schönheitsfehler von Beginn an am Haken.

    Zuerst ausgestrahlt in der ARD, stieß die Kriminalserie auf wenig Zustimmung und dementsprechende Quoten, so dass die letzten Folgen kurzerhand vorgezogen und auf einen spätabendlichen Sendetermin gesetzt wurden.

    Erst im zweiten Anlauf innerhalb einer "Marathonausstrahlung" auf arte bin ich auf die Geschichte um Unterwelt und Clanrivalitäten gestoßen, die neben überzogenem Budget und hochrangigen Schauspielern auch für eine realitätsnahe Umsetzung des Stoffes unter der Regie von Dominik Graf von der Kritik höchst gelobt wurde.

    "Im Angesicht des Verbrechens" findet sich aktuell nicht in den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender, ist jedoch auf DVD erhältlich und vielleicht eine Empfehlung für alle Bingewatcher, die nach passender Unterhaltung für lange Abende in der dunklen Jahreszeit suchen.

  • "Nord bei Nordwest" stammt von Holger Karsten Schmidt, der einer der besten Drehbuchautoren der Republik ist und mit dem ein wenig bekannt zu sein ich das große Glück habe. Das ist auch der Mann, der unter dem Pseudonym "Gil Ribeiro" die "Lost in Fuseta"-Krimis schreibt. Mit Hinnerk Schönemann in der Hauptrolle gibt es aus seiner Feder auch noch die wirklich sehenswerte, sehr coole und äußerst amüsante "Finn Zehender"-Reihe, aber Schmidt hat auch einige Tatort-Drehbücher und tausend andere Sachen geschrieben.

  • Ich bin aufgrund des Besuches von Dominic Raacke in der NDR Talkshow darauf aufmerksam geworden. Will auch in der nächsten Zeit beides mal aus der Mediathek anschauen.

    Bei mir waren's die Eulen. Sonst wäre das wirklich an mir vorbeigegangen.


    Wir haben uns zuerst den Pilotfilm und anderthalb Folgen der Originalserie "Um die 30" angeschaut. Das lief erstmals im Jahr 1995, ein Jahr nach dem Serienstart von "Friends", und man kann wohl behaupten, dass Natalia Wörner vorübergehend als die deutsche Rachel Green galt, und Dominic Raacke als eine Mischung aus Ross und Chandler, während Jürgen Tarrach noch ein paar Eigenschaften von Joey abbekam. Wir haben die 6 Folgen umfassende Miniserie damals sehr gemocht, aber ich fürchte, das lag tatsächlich nur an Wörner, Raacke und Tarrach, die großartige Schauspieler und sehr sympathisch sind - und das heillose Durcheinander irgendwie zu transportieren vermochten. Machart, Dramaturgie, Dialoge und sonstige Besetzung der wahrlich nicht gut gealterten, damals aber visionären Serie sind allerdings schlicht zum Heulen, allen voran Bruno Eyron, der kaum zu ertragen ist. Die Serie ist ein gutes Beispiel für die Verklärung der Vergangenheit. Andererseits kamen beim mit ordentlicher Fremscham begleiteten Wiedersehen auch reichlich nostalgische Gefühle auf, Erinnerungen und gedankliche Wiederbegegnungen.


    Und dann das Sequel, "Um die 50", 90 Minuten lang, herrje. Es will einfach nicht funktionieren. Ja, alle Figuren sind auf Basis ihrer damaligen Vitae in gewisser Weise, eigentlich aber nicht sehr weiterentwickelt, aber es gibt zu viel Personal, zu viel Gewusel, zu viel erwartbare Konflikte, überhaupt zu viel Vorhersehbares, zu viel von allem. Die Figuren haben kaum Raum, wirken flach und oberflächlich, und man hat das Gefühl, dass nach dem Brainstorming für Handlungsideen einfach alles genommen wurde. Aber auch Kameraführung, Musik, Bildsprache, Ausstattung usw. sind irgendwie durcheinander, unaufgeräumt, mit zu vielem auf einmal beschäftigt. Da Tarrach, Wörner und Raacke im Jetztzeitfernsehen noch ordentlich präsent sind, war auch das Verklärungsmoment nur kurz. Und auch im Sequel gehört Eyron zu den am schwersten erträglichen Figuren, vor allem im tränendrüsigen Moment, als er mit seiner Mutter im Altersheim zu singen anfängt, ein paar Stunden nachdem er ihr beim Versuch, ihr eine Unterschrift abzuringen, versehentlich den Arm gebrochen hat. Gut gefallen hat mir Henny Reents in ihrer Nebenrolle, aber unterm Strich war ich froh, als die anderthalb Stunden vorbei waren.


    Edit: Der Sequel-Titel "Um die 50" ist allerdings ziemlich beschönigend. Dominic Raacke ist Jahrgang 1958, also im Moment 63 Jahre alt, und Jürgen Tarrach ist Jahrgang 1960, also derzeit 61. Nur Natalia Wörner, das Küken quasi, ist mit ihrem Geburtsjahr 1967 noch als "um die 50" glaubhaft. Dies am Rande. ;)

  • Da an dieser Stelle alte deutsche Serien herausgekramt wurden, dachte ich kürzlich an die etwas mehr als zehn Jahre alte Serie "Im Angesicht des Verbrechens". Erinnert sich jemand?

    Vorweg, ich bin keine große Freundin deutscher Produktionen, aber die Serie hatte mich trotz kleiner Schönheitsfehler von Beginn an am Haken.

    Zuerst ausgestrahlt in der ARD, stieß die Kriminalserie auf wenig Zustimmung und dementsprechende Quoten, so dass die letzten Folgen kurzerhand vorgezogen und auf einen spätabendlichen Sendetermin gesetzt wurden.

    Erst im zweiten Anlauf innerhalb einer "Marathonausstrahlung" auf arte bin ich auf die Geschichte um Unterwelt und Clanrivalitäten gestoßen, die neben überzogenem Budget und hochrangigen Schauspielern auch für eine realitätsnahe Umsetzung des Stoffes unter der Regie von Dominik Graf von der Kritik höchst gelobt wurde.

    "Im Angesicht des Verbrechens" findet sich aktuell nicht in den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender, ist jedoch auf DVD erhältlich und vielleicht eine Empfehlung für alle Bingewatcher, die nach passender Unterhaltung für lange Abende in der dunklen Jahreszeit suchen.

    Kenne ich und finde ich gut und habe ich auf DVD :-)

  • ich habe inzwischen eine Schwäche für die Serie Inspector Barnaby , so schön schrullig. Außerdem finde ich die kleinen, alten Häuschen so toll , also auch was fürs Auge.

    Den mögen wir auch - ich mag auch Vera aber auf die kann der Gatte nicht so.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)