Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder - Antonia Blum

  • Über die Autorin (Amazon)

    Antonia Blum lebte längere Zeit in Berlin, ohne den Weißen See dort je gesehen zu haben. Erst Jahre später, nachdem sie die Hauptstadt längst verlassen hatte, entdeckte sie durch einen Zufall die Ruine der einstigen Kinderklinik in Weißensee und kommt seitdem von dem Ort und seiner bewegten Geschichte nicht mehr los. Heute fährt Antonia nicht nur zum Spazierengehen immer wieder an den Weißen See, der dem Berliner Stadtteil seinen Namen gab. Sie ist überzeugt, dass dort ein Tor in die Vergangenheit existiert.


    Produktinformation (Amazon)

    Herausgeber : Ullstein Taschenbuch; 1. Edition (30. November 2020)

    Sprache: : Deutsch

    Broschiert : 432 Seiten

    ISBN-10 : 3548064051

    ISBN-13 : 978-3548064055


    Ein super Buch

    Berlin 1911. Marlene und Emma Lindow sind Schwestern. Sie können es kaum glauben, dass sie als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen dürfen. Marlene lernt schnell, Emma ist ein bisschen schüchtern und fühlt sich bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Marlene hat sich gleich verliebt und das auch noch in den adligen Assistenzarzt Dr. Maximilian von Weilert und auch in das Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie will unbedingt Kinderärztin werden. Doch der Weg dahin ist steinig und vor allem auch teuer. Und Maximilians Familie passt sie nicht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und die beiden Schwestern entfernen sich immer mehr voneinander. Doch hängt plötzlich das Leben eines kleinen Patienten am seidenen Faden und die beiden erkennen, dass sie zusammenarbeiten müssen um ihre Aufgabe, den Kindern zu helfen, zu erfüllen.


    Meine Meinung

    Das Buch fängt mit dem sechsten Geburtstag Marlenes an, denn genau an diesem Tag stirbt ihre Mutter und die beiden hauen Hals über Kopf aus Angst vor einem Waisenhaus ab. Doch genau dieses bleibt ihnen nicht erspart. Und doch geht es ihnen in dem Berliner Waisenhaus recht gut, sofern es einem in einem Waisenhaus damals überhaupt gutgehen konnte. Sie dürfen überraschenderweise beide ihr Abitur machen und können, wie im Klappentext erwähnt, in der neuen Kinderklinik Weißensee als Lernschwestern anfangen. Wie es ihnen dort erging – die überwiegende Mehrheit der Lernschwestern kam aus der ‚besseren‘ Gesellschaftsschicht – soll der geneigte Leser selbst lesen. Die Autorin versteht es, ihre Leserinnen sofort in den Bann des Buches zu ziehen. Auf jeden Fall hat sie das bei mir geschafft. Ich war schnell der der Geschichte drinnen und konnte – dank des angenehm unkomplizierten Schreibstils, der keine Unklarheiten im Text barg – dieses Buch leicht und flüssig lesen. Es hat mich so gefesselt, dass ich den zweiten Band kaum erwarten kann. Mir gefiel dieses Buch ausnehmend gut, ich habe mich super unterhalten gefühlt. Daher empfehle ich es sehr gerne weiter und vergebe die volle Bewertungszahl.

    Der zweite Teil „Kinderklinik Weißensee: Jahre der Hoffnung soll am 27.09.2021 erscheinen.


    ASIN/ISBN: 3548064051

  • Bewegend und herzerwärmend


    Im Jahr 1911 werden die Waisenschwestern Marlene und Emma Lernschwestern im Kinderkrankenhaus Weißensee. Bald fühlt sich Emma allein. Denn Marlene hat sich in den Assistenzarzt Dokor Maximilian von Weilert verliebt. Ausserdem möchte Marlene Kinderärztin werden. Die Schwestern entfremden sich. Kommen die Schwestern wieder zusammen?


    Antonia Blum hat einen schönen Reihenauftakt ihrer neuen historischen Serie von der Kinderklinik Weißensee geschrieben. Der Schreibstil ist sehr leicht und einfach. Dadurch konnte ich das Buch in einem Rutsch auslesen. Die Charaktere werden authentisch dargestellt. Das Verhältnis der Schwestern Marlene und Emma wird dem Leser sehr behutsam vermittelt. Das Geschehen spielt in Berlin um 1911. Ich fühlte mich gleich dorthin versetzt. Einem wird auch vor Augen geführt, wie schlecht damals das Gesundheitswesen war und wie schlecht Frauen gestellt waren. Man erfährt die Anfänge der Kinderheilkunde. Etwas schade fand ich, dass die Handlung sehr vorhersehbar war. Das Nachwort hat mir sehr gefallen. Denn da erläutert die Autorin die historischen Zusammenhänge. Die Autorin hat sehr umfangreiche Recherchearbeit geleistet. Der nächste Teil erscheint im Septemper 2021. Ich bin sehr gespannt, wie es in der Handlung weitergeht.


    Sehr zu empfehlender Reihenauftakt der Kinderklinik Weißensee.

    4/5

  • Beginn der modernen Kinderheilkunde



    Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder, Historischer Roman von Antonia Blum, Ebook 371 Seiten, erschienen im Ullstein-Verlag.
    Das erste Kinderkrankenhaus Berlins und zwei junge Frauen, die sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten kümmern.
    Nach dem Tod ihrer Mutter kommen die beiden Lindow-Schwestern in ein Waisenhaus. 1911 dürfen sie jedoch an der neueröffneten Kinderklinik Weißensee als Lernschwestern anfangen. Marlene der Forscheren der beiden fällt es leichter als ihrer jüngeren Schwester Emma, die sich aber immer mehr behauptet. Schon bald beginnt Marlene von einem Studium als Kinderärztin zu träumen. Beide verlieben sich und werden enttäuscht. Immer weiter entfernen sich die Schwestern voneinander.
    Der Roman ist im auktorialen Stil verfasst, zu jeder Zeit ist der Überblick über die Geschichte gewährleistet. Alle 46 Kapitel sind mit Ort und Datum überschrieben der Lesende findet sich somit gut in der Erzählung zurecht. Tagebucheinträge und Briefe sind kursiv deutlich gemacht.
    Die Charaktere sind gut gezeichnet und zum größten Teil sympathisch. Meine Lieblingsfiguren die beiden Protagonistinnen, die Schwestern Lindow, Emma und Marlene. Beide Figuren haben Charaktertiefe ihre Entwicklung von Waisenmädchen zu examinierten Kinderkrankenschwestern ist hervorragend ausgeführt. Den Hausmeister Willi Pinke, der so schön berlinert und seinen blauen Wellensittich Jacki fand ich äußerst amüsant. Ein bildhafter Erzählstil trägt dazu bei, dass sich der Leser die Personen und auch das Setting gut vorstellen kann.
    An zwei Nachmittagen habe ich das Buch gelesen. Schon der hochemotionale Beginn hat mich sofort in Lesefluss gebracht. Dramatik und Spannung ist vorhanden, jedoch hätte ich mir etwas mehr über die Methoden der Kinderheilkunde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwartet. Mehr Beschreibungen von Behandlungen und Diagnosen hatte ich mir erhofft. Stattdessen ist die Autorin eher auf die Erlebnisse der beiden Schwestern im privaten Bereich eingegangen. Dadurch hat sich das Buch fast von selbst gelesen, ohne sich den Kopf über medizinische Verwicklungen machen zu müssen. Einzig die Krankengeschichte des kleinen Fritz war sehr dramatisch, Ereignisse dieser Art hätte ich mir viel mehr gewünscht. Man merkt dem Roman an, dass die Autorin gute Recherchearbeit geleistet hat. Viele der Charaktere sind historisch belegt, z.B. der von Marlene so verehrte Kinderarzt Adalbert Czerny. Direktor Ritter oder Oberarzt Buttermilch. Nebenbei habe ich mich zusätzlich über die Kinderklinik Weißensee informiert, deren Ruine noch immer steht. Zur Zeit der Gründung war dieses Krankenhaus eine der fortschrittlichsten medizinischen Einrichtungen im Land. Ich habe durch die Lektüre einiges gelernt, mich gut unterhalten, gerne möchte ich die beiden Schwestern auf ihrem weiteren Lebensweg begleiten. Ein Cliffhanger am Ende hat seinen Zweck erfüllt deshalb will ich den 2. Band auf alle Fälle lesen. Von mir 9 Punkte und eine Leseempfehlung.

  • Emma und Marlene Lindow sind 2 Schwestern, die früh ihre Mutter verloren haben und dann wie in diesen Zeiten üblich ( 1911 ), in ein Waisenhaus gesteckt wurden. Da aber ein Unbekannter die schützende Hand über die Geschwister gelegt hatte, wurde es ihnen erlaubt, einen hohen Bildungsabschluss zu erlangen und als sie volljährig wurden, bekamen sie überdies noch die Möglichkeit, als Lernschwestern an der neu eröffneten Kinderklinik Weißensee anzufangen.

    Beide engagieren sich mit Fleiß und für Marlene steht bald fest, dass sie nicht nur Schwester sein möchte, sondern Kinderärztin werden will. Zudem verlieben sich beide Schwestern in der Zeit ihrer Ausbildung in unterschiedliche Männer und gehen daher auch bald privat eher getrennte Wege. Emma kapselt sich von Marlene ab, da sie nicht mehr bevormundet werden möchte von ihrer großen Schwester. Das Marlene aber nur das Beste für Emma möchte, bemerkt die Schwester zu spät…..

    Das Buch „ Kinderklinik Weißensee“ wurde von Antonia Blum geschrieben und im November 2020 im Ullstein Verlag veröffentlicht. Die Autorin war mir bis dato unbekannt und da ich sonst auch eher in anderen Genre lese, war ich gespannt, was mich mit diesem Roman erwartete. Und so tauchte ich in die Geschichte von Marlene und Emma ein und was soll ich sagen?



    Das Buch hat mich einfach gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Die Geschichte von Marlene und Emma ist so wunderschön geschrieben, die Charaktere so liebevoll dargestellt und das Setting gut recherchiert.


    Mit viel Liebe und Sympathie hat die Autorin die beiden Hauptprotagonisten ausgearbeitet, jede ihrer Handlungen war authentisch und nachvollziehbar und so hoffte man mit den Geschwistern in jeder Lebenslage, die sie im Buch erlebten, mit.

    Die Kapitel wechseln sich immer ab, aus welcher Perspektive der beiden Hauptprotagonisten sie geschrieben sind. Zwischendurch liest man auch noch in einem Tagebuch einer unbekannten Person. Hier war ich über die Auflösung, wer hinter den Zeilen steckt, doch überrascht, denn ich hatte eine ganz andere Person dahinter vermutet.


    Der Schreibstil von Antonia Blum ist sehr angenehm zu lesen und man fliegt über die etwas mehr als 400 Seiten nur so dahin.

    Ebenso zeigt die Autorin anschaulich die politischen Ereignisse im frühen 20. Jahrhundert sowie, welche medizinischen Entdeckungen es gab und wie sich gerade die Kinderheilkunde entwickelt, denn diese Spezialisierung gab es damals noch gar nicht und Kinder wurden wie kleine Erwachsene behandelt.


    Die gute Recherchearbeit der Autorin belegen auch die Literaturhinweise am Ende des Buches.


    Mit diesem historischen Roman hat es die Autorin geschafft, mich an eine wunderbar geschriebene Geschichte zu fesseln und mich schon jetzt auf den Folgeband zu freuen.

    Leider muss ich mich für Band 2 noch eine gefühlte Ewigkeit gedulden, dieser erscheint erst Ende September 2021.

  • Bemerkenswert und mit viel Gefühl


    Das Buch hat mein Interesse geweckt, da ich von Beruf Kinderkrankenschwester bin und mir daher die Inhaltsangabe sehr zugesagt hat.

    Auch wenn die Handlung Jahrzehnte vor meiner Ausbildung spielt, so konnte ich doch einige Parallelen zu meiner Ausbildung finden und mich gedanklich auch in meine Lehrzeit zurückversetzen. Genau wie damals trug auch ich in meiner Lehrzeit einen grauen Kittel mit weißer Schürze und Häubchen. Auch ich war eine Rotkreuzschwester mit der obligatorischen Brosche. Dass das 70 Jahre früher genauso war, hat mich schon ein bisschen erstaunt.


    Sehr gut gefallen haben mir die Verwobenheit von Fiktion und echten geschichtlichen Tatsachen; die Mischung aus dem Alltag der Elevinnen (wie man die Lernschwestern damals nannte), deren Sorgen und Nöte, und doch kam die Romantik und einiges an Dramatik nicht zu kurz.

    Interessant fand ich auch die historischen Details über den Werdegang der Klinik, der damaligen Ärzte, Schwestern, und der angeschlossenen Milchkuranstalt.


    Natürlich war ich neugierig wie das Kinderkrankenhaus und dessen Umgebung ausgesehen hat, deshalb habe ich im Internet danach gegoogelt. Es gibt ein kleines Video von 2017 auf You Tube, in welchen die inzwischen leider sehr verfallenen Gebäude gezeigt werden und natürlich etliche Bilder des Lost Places. Sehr schön und interessant!


    Um noch einmal zum Buch zurückzukommen: Der Schreibstil ist sehr lebendig und anschaulich, ich vergaß beim Lesen Zeit und Raum, so muss ein gutes Buch sein!

    Die beiden Schwestern Emma und Marlene sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung der Romanreihe. 5/5 Sterne

  • Emma und Marlene Lindow wachsen im Waisenhaus auf. Als sie alt genug sind, dürfen sie in der Kinderklinik Weißensee ihre Ausbildung zur Lernschwester machen. Beide können ihr Glück nicht fassen. Emma ist eher schüchtern und geht in der Pflege der Kinder voll und ganz auf. Die forsche Marlene hingegen eckt oft an. Die Pflege der Kinder reicht ihr irgendwann nicht mehr. Sie ist wild entschlossen selbst Ärztin zu werden.


    Ich selber habe eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester gemacht, aber leider nicht beendet. Trotz allem interessiere ich mich immer noch für Medizin. Daher stand das Buch schon eine Weile auf meinem Wunschzettel.


    Von der ersten Seite an war ich von der Geschichte gefesselt. Emma und Marlene mochte ich sehr, aber auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch dargestellt. Die zickige Mitschwester, die strenge Oberin und natürlich der berlinernde Hausmeister.


    Die Geschichte an sich ist gut zu lesen. Man lernt einige Dinge über die frühere Kinderheilkunde, davon hätte ich mir sogar noch etwas mehr gewünscht. Es ging eher um die private Entwicklung der beiden Schwestern. 2 starke Persönlichkeiten, die trotz Waisenhaus ihren Weg gehen.


    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich auf den 2. Teil, der im September 2021 erscheint.


    9 Punkte


    Herzlichen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

  • Darum geht‘s

    Marlene Lindow ist erst sechs Jahre als ihre Mutter an ihrem Geburtstag stirbt. Aus Angst vor dem Waisenhaus flieht Marlene mit ihrer vier Jahre alten Schwester vor der Fürsorge. Doch der Weg ins Waisenhaus ist unumgänglich. Jahre später wurde den beiden Waisenmädchen ermöglicht, das Abitur abzuschließen und im Sommer 1911 machen sie sich voller Vorfreude auf, um in der neu gebauten Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester zu beginnen.


    Marlene ist fasziniert von der Kinderheilkunde und träumt davon, Medizin zu studieren. Für eine Waise scheint dieser Weg fast unmöglich. Doch sie findet Unterstützung beim adeligen Assistenzarzt Maximilian von Weilert. Auch Emma hat ihre Berufung gefunden und blüht als Kinderkrankenschwester richtig gehend auf und verliebt sich in den Melker Tomasz.


    Die beiden Schwestern scheinen zwar ihre Lebenswege gefunden zu haben, entfernen sich aber immer mehr voneinander. Erst als es um das Leben eines kleinen Patienten geht, besinnen sie sich darauf, dass sie ein starkes Team sind und gemeinsam vieles erreichen können.


    So fand ich‘s

    Das Buch beginnt mit einem harten Schicksalsschlag für die Kinder Marlene und Emma, die so früh ihre Mutter verlieren. Bereits diese Szenen erzählt Antonia Blum sehr intensiv und ich litt richtiggehend mit den beiden Schwestern mit. Das konnte was werden, ich Sensibelchen mit so einem Buch… Daher las ich ein wenig verhalten weiter. Aber es dauerte nicht lange und ich war so gefangen in dieser berührenden und gleichzeitig auch spannenden Geschichte, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Jede mögliche Minute musste ich ausnutzen, um unbedingt weiter zu lesen.


    Als Leser spürt man, dass die Autorin viel Zeit und Mühe in die Recherchearbeit gelegt hat. All dieses Wissenswerte wird dem Leser aber keineswegs als trockene Materie, sondern geschickt verpackt in einer gefühlvollen und fesselnden Geschichte serviert.

    Viele kleine Details, beispielsweise von der Rotkreuz-Brosche, die die Krankenschwestern stolz tragen, bis hin zu den Farben der Kleider, lassen die Bilder vor den Augen des Lesers tanzen. Ja, die Romantik kommt tatsächlich nicht zu kurz und ließ mich immer wieder in der Geschichte schwelgen. Doch auch schwierigere Themen werden nicht ausgelassen oder beschönigt.


    Wie es in diesem Genre üblich ist, spielt auch Antonia Blum ein wenig mit Klischees und nicht jede Entwicklung überrascht. Sie tut dies jedoch auf dezente Art und Weise, so dass die Szenen nie überladen wirken. Und das eine und andere Geheimnis lassen auch eine gewisse Spannung aufkommen.


    Ich muss es nicht mehr extra betonen, dass mir dieser erste Band der „Kinderärztin“-Reihe sehr gut gefallen hat. Für mich ist „Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ jedenfalls ein gelungener Serienauftakt und macht Lust auf mehr und neugierig darauf, wie es mit den Lindow-Schwestern weitergeht. Wenn ich nur nicht so ungeduldig wäre und bis Herbst 2021 warten müsste… 😉

  • Meine Kurzmeinung:


    Das Buch ist flüssig und leicht geschrieben. Man bekommt einen guten Einblick in die Kinderklinik. Wie oben schon jemand schrieb, hätte in meinen Augen auch der medizinische Anteil gerne einen größeren Raum einnehmen dürfen. Die Handlungen der Charaktäre konnte man durchaus nachvollziehen, wobei es vielleicht etwas zuviel Liebe auf die ersten Blick gab ;-) und eine gewisse Vorhersgabarkeit war auch da. Ich habe das Buch gerne gelesen und werde den 2. Teil auch lesen. 8/10 Eulenpunkte :-)

  • Nachdem ihre Mutter gestorben ist, wachsen die Schwestern Marlene und Emma Lindow im Waisenhaus auf. Als sie dann auf eigenen Füßen stehen müssen, empfinden sie es als größtes Glück, dass sie einen der begehrten Ausbildungsplätze als Kinderkrankenschwester an der Kinderklinik Weißensee bekommen. Es wird kein leichter Weg. Marlene wird schon bald klar, dass sie gerne Medizin studieren möchte, um Ärztin zu werden. Emma ist nicht so forsch wie ihre Schwester und so entfernen sich die beiden immer mehr voneinander.

    Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr gut lesen. Die Kapitelüberschriften zeigen an, wo und wann das jeweilige Kapitel spielt. Zwischendurch wird die Geschichte durch Tagebucheinträge und Briefe vertieft.

    Die Schwestern müssen Höhen und Tiefen erleben. Als Waisen müssen sie sich besonders anstrengen und trotzdem lässt man sie das spüren. Sie haben so lange zusammengehalten, daher hat es mir leidgetan, dass sie sich immer mehr entfremden. Beide aber kümmern sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten. In der Liebe müssen auch beide mit Enttäuschungen fertig werden. Aber auch die vielen anderen Personen sind gut und authentisch dargestellt.

    Der Roman spielt in einer Zeit, als die Standesunterschiede noch große Bedeutung haben. Die Frauen in der Zeit haben es nicht leicht, wenn sie ein selbstbestimmtes Leben führen wollen. Man erwartet, dass sie heiraten und sich um Familie und Heim kümmern. Ich fand es auch sehr interessant, etwas über die Kinderheilkunde in jener Zeit zu erfahren.

    Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    8/10

  • Mit "Kinderklinik Weißensee. Zeit der Wunder" widmet sich die Autorin Antonia Blum dem spannenden und so bewegenden Feld der Kinderheilkunde. Für mich war es so interessant, zu verfolgen, wie sich dieser Zweig der Medizin Anfang des 20. Jahrhunderts in Berlin entwickelt hat. Eindringlich beschreibt die Autorin das Leben der beiden Schwesternschülerinnen. Dabei erzählt sie nicht nur von ihrem Alltag in der Klinik, sondern auch das persönliche Schicksal der beiden Frauen, das im Prolog so eindrücklich seinen Lauf nimmt, wird immer wieder aufgegriffen und trägt entscheidend zur Entwicklung der beiden Protagonistinnen bei. Dadurch ist der Roman sehr vielschichtig und vor allem auf emotionaler Ebene sehr intensiv. Dennoch hat mir ein kleiner Funken gefehlt, der mich noch mehr mit den Figuren hätte mitfiebern lassen. So habe ich den Roman dennoch sehr gern gelesen, der mich mitnimmt in das Berlin des frühen 20. Jahrhundert und der durch die eine oder andere Figur seinen ganz eigenen Berliner Charme bekommt.

  • Ein richtiges Highlight


    Inhalt: Die Schwestern Emma und Marlene Lindow sind seit ihrer Kindheit Waisen, denn ihre Mutter ist gestorben, als sie klein waren. Die zwei Schwestern wuchsen im Waisenhaus auf. Die beiden Mädchen machten das Abitur erfolgreich. Am 8. Juli 1911 wurden sie Elevinnen in der neueröffneten Kinderklinik Weißensee.


    Meinung: Das Cover des Buches ist von einer größeren Bedeutung, als ich anfangs dachte, denn der Junge auf dem Buch spielt eine große Rolle für die Kinderklinik. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, sodass ich das Buch immer weiterlesen musste. Was mir gut gefallen hat war, dass die Kapitel immer mit Jahreszahlen versehen waren,sodass man als Leser sah in welchem Monat man sich gerade befand. Die Charaktere sind mir alle sehr ans Herz gewachsen, denn sie wurden von der Autorin sehr detailreich beschrieben. Eine richtige Lieblingsperson im Buch habe ich nicht, beide Schwestern haben nämlich einen sehr interessante Entwicklung im Buch durchgemacht.


    Fazit: Das Buch war ein richtiges Highlight für mich, sodass ich es nur wärmstens an alle die historische Romane mögen weiterempfehlen kann. Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Sterne.

  • Marlene und Emma Lindow verlieren früh ihre Mutter und landen im Waisenhaus. Doch das Schicksal ist gnädig mit ihnen und sie bekommen die Chance als Kinderkrankenschwester an der neuen Kinderklinik in Weißensee ausgebildet zu werden. Während die Ausbildung Emma all das bietet, was sie sich beruflich wünscht, ist Emma doch etwas unzufrieden, würde sie doch gerne noch viel mehr lernen und Kinderärztin werden. Unterstützt wird sie dabei vom jungen Arzt Maximillian von Weilert, der in ihr mehr als nur das Waisenkind sieht.


    An sich hat mir das Buch gut gefallen, die Geschichte der beiden Mädchen ist gut erzählt und man ist sofort mitten im Geschehen und kann sich ganz in die Zeit einfühlen. Trotzdem war mir die Geschichte teilweise zu klischeehaft. Der junge Arzt, der in der Schwester mehr sieht als das Mädchen aus dem Waisenhaus und der ihr sofort Unterstützung bei ihrem Wunsch nach einem Studium anbietet. Die Mitschwester, die eigentlich nur vorhat sich einen Arzt zu angeln und ihn schnellstmöglich zu heiraten um als Hausfrau und Mutter zu repräsentieren. Und die strenge Oberin, die eigentlich ein weiches Herz hat. Jede Rolle der damaligen Zeit wird irgendwie ausgefüllt, einschließlich der kriegstreiberischen Oberschicht, die nur darauf wartet, sich endlich gegen England durchzusetzen.


    Vermutlich habe ich mittlerweile einfach zu viele Bücher zu diesem Thema in dieser Zeit gelesen. Mir war hier nichts neues geboten und irgendwie fehlte das Besondere Etwas. Trotzdem kann ich das Buch historisch interessierten Lesern durchaus empfehlen. Es ist interessant geschrieben, gut zu lesen und vermittelt ein Gefühl für die Zeit.


    8 von 10 Punkte