'Provenzalischer Sturm' - Seiten 085 - 172

  • In diesem Abschnitt passiert so viel. Und ich könnte Pierre jetzt schon an den Ohren nehmen und schütteln, dass es seinem Assistenten Luc nicht zugehört hat. Der kennt sicher schon den Mörder und könnte weiteres Unheil verhindern. Aber so spannt uns Sophie weiter auf die Folter. Die Idee mit der Rampe, die das Auto zum Schleudern und Überschlag bringt, finde ich echt gut. Ich hatte mich wirklich gewundert, wie das passieren konnte. Gut, er wurde geblendet, aber er hatte das Auto ja schon fast wieder in der Spur.

    Wer wohl der anonyme Anrufer war? Doch jemand, der die Polizei eher ablenken als mit der Nase auf den Täter stoßen will.

    Auf jeden Fall finde ich die politischen und auch weinwirtschaftlichen Diskussionen echt interessant. Ist das wirklich so kompliziert mit den Chinesen? Dass die alles aufkaufen? Wobei es der Weinbauer Gazet, nicht so übel sieht.

  • Pierre stellt zu den Morden und dem vermeintlichen Anschlag Überlegungen an. Die Polizei sieht aber alles anders als er und die wollen sich natürlich auch nicht von anderen reinreden lassen, selbst wenn er Andere auch bei der Polizei ist. Natürlich ist Pierre auch befangen. Er wird am Ende den Fall klären, aber im Moment ist er doch ziemlich neben der Spur. Auch wenn Luc manchmal seltsame Ideen hat, sollte Pierre ihm besser zuhören, wenn er schon Aufträge verteilt.


    Dann gibt es einen anonymen Anruf, der dann doch weitere Befragungen nach sich zieht. Ich glaube, dass Pierres Vater dieser Anrufer war.


    Die Aufkäufe der Chinesen sind manchen ein Dorn im Auge, andere sehen Chancen darin. Da kann es schon mal zu Unstimmigkeiten, selbst unter Freunden, kommen. Aber Ich glaube, dass am Ende eher etwas Persönliches dahintersteckt und die Geschäfte und nur ablenken sollen.

  • Dann gibt es einen anonymen Anruf, der dann doch weitere Befragungen nach sich zieht. Ich glaube, dass Pierres Vater dieser Anrufer war.

    Das stellt sich zu Ende des Abschnitts ja auch als richtig heraus. So weit war ich beim abfassen noch nicht mit Lesen.

  • Auf jeden Fall finde ich die politischen und auch weinwirtschaftlichen Diskussionen echt interessant. Ist das wirklich so kompliziert mit den Chinesen? Dass die alles aufkaufen?

    China ist ein stark wachsende Wirtschaft. Da Braucht man Rohstoffe. Das ist im Moment in der Baubranche ganz stark zu spüren. Bauholz ist kaum zu bekommen und wenn, dann zu Wahnsinnspreise. Dämmung ist schwer zu bekommen. Metallpreise schießen durch die Decke. Manche Teile bzw. Ersatzteile haben monatelange Lieferzeiten, die noch vor einigen Monaten beim Großhandel auf Lager waren. Der Kupferpreis hat sich innerhalb eines halben Jahres mehr als verdoppelt.


    Es wird schwierig, weil vieles ins boomende China geht oder weil die ihre Waren erst mal für sich nutzen. Ich denke, das wird sich in absehbarer Zeit auch nicht ändern.

    Aber das gilt nicht nur für die Baubranche. Aufgekauft werden auf Produkte unserer Nahrung (Weizen, Körner etc.). Es ist noch nicht lange her, da war es schwierig Babynahrung zu bekommen, weil die nach China ging.


    Da gibt's bestimmt noch viel mehr, was man anführen könnte.

  • buchregal123 , das weiß ich ja, das hört man ja in den Nachrichten auch rauf und runter. Ich dachte ja eher an Weinberge etc. also explizit, das was Sophie im Buch anspricht. Was das für die Region bedeutet.

    Ja, das ist wirklich so. Das Interesse chinesischer Investoren konzentriert sich momentan noch auf die Weinregion Bordeaux (Bordelais), was steigende Bodenpreise nach sich zieht.

    Auch in der Provence wurden bereits Weingüter gekauft, Makler rund um Châteauneuf-du-Pape verzeichnen vermehrte Anfragen. (Siehe später auch meine Anmerkungen im Anhang des Buches).

  • Die Wut der Winzer auf das erste Mordopfer, kann ich sehr gut nachvollziehen. Er hätte doch wirklich an die Kollegen verkaufen können und immer noch genug gehabt, um sich einen schönen Lebensabend zu machen. Das Problem gibt es mittlerweile überall, selbst bei eher ertragsarmen Wiesen im schönen Hunsrück, auswärtige Investoren kaufen sich ein, treiben die Bodenpreise und damit auch die Pachten in die Höhe und die kleineren ortsansässigen Betriebe bleiben auf der Strecke.

  • Er hätte doch wirklich an die Kollegen verkaufen können und immer noch genug gehabt, um sich einen schönen Lebensabend zu machen.

    Es hätte wohl gereicht für ein gutes Leben. Auf der anderen Seite versucht jeder, den besten Preis zu erzielen. Nachvollziehen kann ich das schon, auch wenn es mir nicht besonders gefällt.

    Das Problem gibt es mittlerweile überall, selbst bei eher ertragsarmen Wiesen im schönen Hunsrück, auswärtige Investoren kaufen sich ein, treiben die Bodenpreise und damit auch die Pachten in die Höhe und die kleineren ortsansässigen Betriebe bleiben auf der Strecke.

    Im Osten kauft Aldi große Mengen Land. Zum Thema hier noch einen Link:

    https://www.sueddeutsche.de/wi…chaft-kommentar-1.4991235

  • Ein sehr interessanter Abschnitt über den Weinanbau und auch seine natürlichen Probleme wie den Klimawandel. Ich fand diesen Abschnitt äußerst interessant im Bezug auf den Fortgang der Geschichte, als auch über die Weinregion selbst.


    Sophie Bonnet darf ich fragen ob sie mit einem Winzer vor in FR darüber gesprochen haben, oder haben sie das alles aus Bücher recherchiert ?

    Das die Steine die Wärme und Wasser speichern und die Folgen daraus fand ich sehr lehrreich.

  • Sophie Bonnet darf ich fragen ob sie mit einem Winzer vor in FR darüber gesprochen haben, oder haben sie das alles aus Bücher recherchiert ?

    Das die Steine die Wärme und Wasser speichern und die Folgen daraus fand ich sehr lehrreich.

    Beides. Bei meinen Recherchen vor Ort hatte ich eine exklusive Führung durch die Weinkeller vom Château la Nerthe. Damals habe ich dem Mann Löcher in den Bauch gefragt. Aber natürlich gibt es auch hervorragende Hintergrundberichte dazu, die man online einsehen kann.

  • Der Kreis der Verdächtigen ist zwar groß, aber nicht ergiebig. Es fehlt einfach noch ein Motiv das stark genug ist. Der Makler wurde vermutlich mit einem Laserpointer geblendet, dazu reicht ein ganz normaler schön aus, aber eine Rampe? Für einen Stunt muss der Stuntfahrer die schon genau treffen, das halte ich auf einer Straße mit einem nichtsahnenden Opfer für schwierig. Wenn Gegenverkehr gekommen wäre, wäre die auch im Weg gewesen.


    Mir ist in diesem Abschnitt auch wieder eingefallen dass der Winzer verwundert war, dass seine Haustür abgeschlossen war. In Kombination damit dass seine Frau ausgesagt hat dass sie nichts gesehen hat und es sich um einen Unfall handeln muss, tippe ich darauf, dass Agnès mit in den Mord verwickelt ist. Vielleicht hat sie eine Affäre, oder einfach keine Lust mit ihrem herrischen Mann den Rest ihres Lebens zu verbringen. Mit dem Geld könnte sie sich auch ein Haus an der Côte d'Azure kaufen und sorgenfrei leben.


    Den Verkauf an die Chinesen kann ich verstehen. 6 Millionen oder 9 Millionen macht schon noch einen Unterschied. Wer will schon einfach nur leben, wenn er auch luxuriös leben kann?

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Der Kreis der Verdächtigen ist zwar groß, aber nicht ergiebig. Es fehlt einfach noch ein Motiv das stark genug ist. Der Makler wurde vermutlich mit einem Laserpointer geblendet, dazu reicht ein ganz normaler schön aus, aber eine Rampe? Für einen Stunt muss der Stuntfahrer die schon genau treffen, das halte ich auf einer Straße mit einem nichtsahnenden Opfer für schwierig. Wenn Gegenverkehr gekommen wäre, wäre die auch im Weg gewesen.


    Mir ist in diesem Abschnitt auch wieder eingefallen dass der Winzer verwundert war, dass seine Haustür abgeschlossen war. In Kombination damit dass seine Frau ausgesagt hat dass sie nichts gesehen hat und es sich um einen Unfall handeln muss, tippe ich darauf, dass Agnès mit in den Mord verwickelt ist. Vielleicht hat sie eine Affäre, oder einfach keine Lust mit ihrem herrischen Mann den Rest ihres Lebens zu verbringen. Mit dem Geld könnte sie sich auch ein Haus an der Côte d'Azure kaufen und sorgenfrei leben.


    Den Verkauf an die Chinesen kann ich verstehen. 6 Millionen oder 9 Millionen macht schon noch einen Unterschied. Wer will schon einfach nur leben, wenn er auch luxuriös leben kann?

    Ich bin noch nicht ganz durch diesen Abschnitt.........aber das mit der Rampe sehe ich auch so. Da wäre schon einiges dem Zufall überlassen gewesen..........


    Das mit der Haustür ist mir auch im Gedächtnis geblieben......vielleicht ist Agnes ja tatsächlich mit verwickelt.:/


    Ja, das mit dem maximalen Profit ist so eine Sache.....und leider mit verantwortlich für so mach Negatives.

    Ich hoffe sehr, dass ich mit 6 Millionen zufrieden wäre, um beim Beispiel zu bleiben. ;-)

  • Der Kreis der Verdächtigen ist zwar groß, aber nicht ergiebig. Es fehlt einfach noch ein Motiv das stark genug ist. Der Makler wurde vermutlich mit einem Laserpointer geblendet, dazu reicht ein ganz normaler schön aus, aber eine Rampe? Für einen Stunt muss der Stuntfahrer die schon genau treffen, das halte ich auf einer Straße mit einem nichtsahnenden Opfer für schwierig. Wenn Gegenverkehr gekommen wäre, wäre die auch im Weg gewesen.

    Der Täter hat wohl einen ziemlichen Groll. Ob er da solche Dinge wirklich alle durchdenkt?

    Mir ist in diesem Abschnitt auch wieder eingefallen dass der Winzer verwundert war, dass seine Haustür abgeschlossen war. In Kombination damit dass seine Frau ausgesagt hat dass sie nichts gesehen hat und es sich um einen Unfall handeln muss, tippe ich darauf, dass Agnès mit in den Mord verwickelt ist.

    Agnès weiß auf jeden Fall mehr, als sie sagt.

    Vielleicht hat sie eine Affäre, oder einfach keine Lust mit ihrem herrischen Mann den Rest ihres Lebens zu verbringen.

    Nach dem, was Christophe da so von sich gibt, kann ich es ihr nicht verdenken, wenn sie sich freut, dass der Kerl nun weg ist.

  • Bin gerade auf Seite 127/128 und lese von Lucs "Nöten".........und musste etwas grinsen. :grin

    Aber ja, auch das kann zur Last werden.;)

    Sonst ist es ja eher andersrum. Nur, er sollte es ansprechen. So zeiht er sich etwas unelegant aus der Affäre.

  • In diesem Abschnitt passiert so viel. Und ich könnte Pierre jetzt schon an den Ohren nehmen und schütteln, dass es seinem Assistenten Luc nicht zugehört hat. Der kennt sicher schon den Mörder und könnte weiteres Unheil verhindern. Aber so spannt uns Sophie weiter auf die Folter. Die Idee mit der Rampe, die das Auto zum Schleudern und Überschlag bringt, finde ich echt gut. Ich hatte mich wirklich gewundert, wie das passieren konnte. Gut, er wurde geblendet, aber er hatte das Auto ja schon fast wieder in der Spur.

    Wer wohl der anonyme Anrufer war? Doch jemand, der die Polizei eher ablenken als mit der Nase auf den Täter stoßen will.

    Auf jeden Fall finde ich die politischen und auch weinwirtschaftlichen Diskussionen echt interessant. Ist das wirklich so kompliziert mit den Chinesen? Dass die alles aufkaufen? Wobei es der Weinbauer Gazet, nicht so übel sieht.

    Wie kommst du darauf, dass Luc schon den Mörder kennt? Hat er in den Vorbänden immer einen guten Riecher gehabt? :)

    Kann mir nochmal jemand sagen, wer Penelope war? :help


    Den Hinweis, dass alle Morde auf der Hilfe von Filmmitteln basieren, fand ich auch echt spannend. Wusste gar nicht, dass Autos beispielsweise auf diese Art (mit Rampe), zum umstürzen gebracht werden.


    Die Darstellung der beiden Seiten des "chinesischen Problems" fand ich sehr anregend. Besonders über die Seite, dass sich die Chinesen damit auch verwestlichen und welche Auswirkungen das wohl auf ihre Bevölkerung etc. auf Dauer hat, hatte ich bisher noch wenig gehört.

    Sophie, wie bist du auf das Thema gestoßen?


    Ich war glatt ein bisschen enttäuscht, dass so schnell aufgelöst wurde, wohin Pierres Vater so lange verschwunden war nach dem Restaurant. Ich hatte mir doch so schöne Verschwörungen ausgedacht. (An dem Zigarettenholen habe ich sofort gezweifelt)

    Die Wut der Winzer auf das erste Mordopfer, kann ich sehr gut nachvollziehen. Er hätte doch wirklich an die Kollegen verkaufen können und immer noch genug gehabt, um sich einen schönen Lebensabend zu machen. Das Problem gibt es mittlerweile überall, selbst bei eher ertragsarmen Wiesen im schönen Hunsrück, auswärtige Investoren kaufen sich ein, treiben die Bodenpreise und damit auch die Pachten in die Höhe und die kleineren ortsansässigen Betriebe bleiben auf der Strecke.

    Dieses Bedürfnis nach absoluter Maximierung, egal, ob man das viele Geld braucht oder nicht (als habe man nicht genug zu tun, 6 Millionen auszugeben), macht mich persönlich in vielen Lebensbereichen fassungslos. Da ist der Bodenpreis bei Weinfeldern ja leider keine Ausnahme. Ebenso das "Festsitzen" auf (oft nicht benötigtem oder nicht mehr bewirtschaftbarem) Besitz.


    Beides. Bei meinen Recherchen vor Ort hatte ich eine exklusive Führung durch die Weinkeller vom Château la Nerthe. Damals habe ich dem Mann Löcher in den Bauch gefragt. Aber natürlich gibt es auch hervorragende Hintergrundberichte dazu, die man online einsehen kann.

    Ist bestimmt schön, Besuche in solchen Gegenden steuerlich absetzen zu können. :lache;)(es ist dir natürlich gegönnt, bitte nicht falsch verstehen! Das ist Humor von Steuerberaterfamilien)


    Der Kreis der Verdächtigen ist zwar groß, aber nicht ergiebig. Es fehlt einfach noch ein Motiv das stark genug ist.

    Über das Motiv grübel ich auch! Bei mir hat sich der Gedanke festgesetzt, dass es etwas mit der neuen Rebsorte zu tun hat, die unser toter Winzer angebaut hat. Aber das ist vermutlich Schmarn, es scheint ja wirklich plausibler, dass der gemeinsame Nenner zwischen Winzer, Makler und Weinexpertin der Verkauf an sich war. Und kein Skandal/Geheimnis um die Rebsorte.

  • Wie kommst du darauf, dass Luc schon den Mörder kennt? Hat er in den Vorbänden immer einen guten Riecher gehabt? :)

    Manchmal ja, manchmal nein. Aber meistens dreht er bei seinen Spekulationen ins Abstruse, sodass Pierre schon abschaltet, bevor er den möglicherweise wahren Kern erkennen kann.


    Die Darstellung der beiden Seiten des "chinesischen Problems" fand ich sehr anregend. Besonders über die Seite, dass sich die Chinesen damit auch verwestlichen und welche Auswirkungen das wohl auf ihre Bevölkerung etc. auf Dauer hat, hatte ich bisher noch wenig gehört.

    Sophie, wie bist du auf das Thema gestoßen?

    Châteauneuf-du-Pape war schon länger in meinem Fokus und als ich einen Bericht über das Problem der chinesischen Investitionen im Weinanbaugebiet Bordeaux gesehen habe, fragte ich mich, ob dies nicht auch in der Provence ein Thema sein könnte. Das war der Anstoß zu weiteren Recherchen.


    Ich bin dann relativ schnell auf das große Interesse seitens der chinesischen Mittelschicht gestoßen. Bloggerinnen und Blogger reisen beispielsweise zu den Weinfestivals nach Châteauneuf-du-Pape oder besuchen die großen Messen vor Ort, die VinExpo in Hongkong und die TopWine in Peking, wo sie auch an Wein-Seminaren teilnehmen, die von südfranzösischen Delegationen organisiert werden. Die Sache mit der Verwestlichung war aber auch in einem Zeitungsartikel thematisiert worden, wo man einen Händler zitiert, der viel mit China zusammenarbeitet und oft vor Ort ist. Und es gibt tolle Seiten mit Statistiken, die den Weinkonsum abbilden und ihn mit der politischen Lage in Zusammenhang bringen. Da war meine Neugier natürlich geweckt!