'Das zweite Geheimnis' - Seiten 254 - 340

  • Nachdem heute Regenwetter ist und ich eh nicht viel anderes als lesen kann, werde ich das Buch wohl heute noch beenden


    Annie tut mir leid. Sie wird ausgenutzt und merkt es nicht, der sogenannte Vater war doch auch einer von der Stasi… da sieht man wieder, der einzelne Mensch war in der DDR nix wert, alles fürs System (wobei sich dabei schon die Frage stellt, was ein System wert ist, ohne Menschen, ohne den Einzelnen)


    Ria macht Henning ausfindig, wie das wohl zu Ende geht? Sie kann ihm ja auch nicht weiter helfen.


    Und Hähner fühlt sich verantwortlich und will Ria retten. In diesem Band wirkt er sehr menschlich, nicht mehr so skrupellos.


    Irgendwie hat man schon immer das Gefühl, dass die Oberen der DDR alle der Meinung waren, ihr Volk ist zu doof für alles. Ich meine, die Ziele des Sozialismus waren ja nicht schlecht, aber wenn dann halt doch wieder die Chefs sich bereichern und gleicher als alle anderen sind (siehe auch die roten Ampeln für Honecker) braucht man sich nicht wundern, wenn alles in Frage gestellt wird. Ich sag ja immer, Sozialismus und Kommunismus sind toll, aber das funktioniert nur ohne Menschen. Da ist sich am Ende doch immer jeder selbst der nächste.

  • Jetzt stellt sich auch heraus, dass Marga Jacob wohl umgebracht hat, weil er sich von ihr trennen wollte. Sie hat echt nen Schuss weg. Sie tut ja noch so, als wäre er noch bei ihr und hätte es im Wald gut, als würde er noch leben....


    Die Sache mit den Jugendspielen kannte ich schon aus einem anderen Buch, da kamen die auch drin vor. Auch so eine Propagand Veranstaltung , die der Welt zeigt wie gut es doch allen im Land eigentlich geht und wie stolz alle sind. Genau wie Olympia 36 oder auch dieses Jahr in Peking.


    Da wird mal ein paar Tage auf Weltoffen gemacht und wenn die Kameras wieder weg sind, geht es weiter wie bisher....

  • Nachdem heute Regenwetter ist und ich eh nicht viel anderes als lesen kann, werde ich das Buch wohl heute noch beenden

    Hier regnet es zwar nicht, aber ich drücke mich mit dem Buch super vor der Schreibtischarbeit. :lache


    Annie tut mir leid. Sie wird ausgenutzt und merkt es nicht, der sogenannte Vater war doch auch einer von der Stasi… da sieht man wieder, der einzelne Mensch war in der DDR nix wert, alles fürs System (wobei sich dabei schon die Frage stellt, was ein System wert ist, ohne Menschen, ohne den Einzelnen)

    Annie kann einem wirklich leid tun. Ich finde in diesem Abschnitt sehr gelungen, dass man immer für alle Tatsachen beide Sichtweisen beschrieben bekommt. Die Auswahl der Protagonisten Annie und Michael sind sehr gut gelungen. Die geschulten Stasi-Mitarbeiter können jedes Argument entkräften und zerstreuen jeden Anflug von Zweifel. Annie mit ihrer Konzentration auf den Sport ist für die Stasi ein gefundenes Fressen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob man auch als Sportler etwas erreichen konnte ohne für die Stasi zu arbeiten?

    Immer wieder fällt mir beim Lesen die aktuelle Situation in Russland ein. Einige unserer russischen Bekannten sind auch taub für jegliches Argument, das gegen Putin und seine Propaganda spricht.


    Ria macht Henning ausfindig, wie das wohl zu Ende geht? Sie kann ihm ja auch nicht weiter helfen.

    Da bin ich auch gespannt. Ich fand Ria bei der Begegnung mit Henning ziemlich unterkühlt. Immerhin nimmt sie ja einiges auf sich, um ihn zu finden.

    Und Hähner fühlt sich verantwortlich und will Ria retten. In diesem Band wirkt er sehr menschlich, nicht mehr so skrupellos.

    Das finde ich auch. Aber auch ganz schön blauäugig. Zu zweit gegen den Rest der Welt, so habe ich den Eindruck. Auch hier bin ich skeptisch, ob es ihm gelingt, Ria zu überzeugen, dass sie mitkommen soll. Ich fürchte, dass sie auch dieses Mal gar nicht fliehen möchte.


    Der Auftritt Biermanns hat mich in diesem Abschnitt am meisten bewegt, das Lied hat mich erschüttert. Besser kann man nicht ausdrücken, was Krieg anrichtet, wie sinnlos er ist. Wir sind immer noch keinen Schritt weiter. :heul:heul:heul

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Heftig, Marga hat in ihrer Eifersucht Jacob umgebracht und im Wald verscharrt. Werden wir auch noch erfahren, ob sie ihn zerlegt hat oder wie sie ihn zu seinem Erdgrab geschaffen hat? Vermutlich hatte sie noch Helfer, die sie erpresst hat. Die Frau ist noch gefährlicher, als wir bis dahin dachten. Trotz ihres Mordes an ihm spielt sie Wunschszenen in ihren Gedanken mit ihm als Beteiligten ab.


    Henning ist der Ausbruch geglückt - scheinbar gibt es aber keine Altkleidercontainer, aus denen er sich leicht mit Kleidung bedienen kann - so dauert es wohl zwei Nächte, bis er Kleidung entwenden kann. Nur gut, dass er nicht nur Schlappen als Schuhe im Gefängnis überlassen bekommen hat, sondern wohl richtig feste Schuhe.


    Auch wenn Ria ein kluges Köpfchen hat, geht mir ihr Auffinden von Henning bei den Adventisten etwas zu glatt. Er will nun unbedingt seine Frau und Kinder treffen, verständlich, doch das ist viel zu gefährlich. Andererseits kann Ria sich in ihn hinein versetzen, sie hat den Kontakt zu ihren Eltern innerhalb von Minuten für immer verloren und auch ihre Tochter wächst bei Adoptiveltern auf. Sie versteht beide Seiten und da sie einfallsreich ist, kann ich mir sogar vorstellen, dass sie ein Treffen versucht möglich zu machen. Aber es ist so gefährlich!


    Henning weiß zwar, dass er in den Westen will und auch alternativlos gelangen muss, doch wie soll das gelingen? Ria hat keine Zeit den BND um Unterstützung zu bitten. Stefan Hähner ist zwar blitzschnell auch bereits aktiv um Ria zu retten, doch kann er auch Henning befreien?

    Geht Ria das Risiko ein, Henning beim Grenzübertritt zu helfen oder denkt sie an seine Frau und Kinder und appelliert an ihn, sich zu stellen. Lieber lebendig im Gefängnis, als tot und zudem ist die Gefahr, wenn sie geschnappt werden, dass Ria auch im Knast landet. Denkt sie vielleicht daran, dass sie im Ministerium Schalck beeinflussen kann, welche Inhaftierten von der BRD freigekauft werden?


    Ich habe meine Zweifel, dass der nette Herr tatsächlich Annies Vater ist. Es erscheint mir gelenkt von Marga zu sein, damit sie sich mit diesem "Vater" wohl fühlt und sich identifiziert, damit sie weiter mitspielt. Böse Marga!!! Sehr böse Marga!!!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Henning ist der Ausbruch geglückt - scheinbar gibt es aber keine Altkleidercontainer, aus denen er sich leicht mit Kleidung bedienen kann - so dauert es wohl zwei Nächte, bis er Kleidung entwenden kann. Nur gut, dass er nicht nur Schlappen als Schuhe im Gefängnis überlassen bekommen hat, sondern wohl richtig feste Schuhe.

    Ich denke, Altkleider Container gabs in der DDR nicht.... Ich wär mir nicht mal sicher ob es sowas zu dem Zeitpunkt im Westen gab....

  • Jetzt stellt sich auch heraus, dass Marga Jacob wohl umgebracht hat, weil er sich von ihr trennen wollte. Sie hat echt nen Schuss weg. Sie tut ja noch so, als wäre er noch bei ihr und hätte es im Wald gut, als würde er noch leben....


    Die Sache mit den Jugendspielen kannte ich schon aus einem anderen Buch, da kamen die auch drin vor. Auch so eine Propagand Veranstaltung , die der Welt zeigt wie gut es doch allen im Land eigentlich geht und wie stolz alle sind. Genau wie Olympia 36 oder auch dieses Jahr in Peking.


    Da wird mal ein paar Tage auf Weltoffen gemacht und wenn die Kameras wieder weg sind, geht es weiter wie bisher....

    Das zeigt ja die ganze Verlogenheit des Staates. Dazu schwelgten die Bonzen in Reichtum, und das gemeine Volk musste für Butter und Milch anstehen wie zu Kriegszeiten.


    Diese Szene im Wald, da lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Magda als Mörderin, das zeigt, wie skrupellos und verachtend sie agiert und denkt. Ein Menschenleben ist ihr nichts wert.


    Dass der Vater nicht echt ist, kann man sich ja denken. Und Annie läuft blind in ihr Verderben. Ich bin gespannt wie das mit Michael weiter geht. Er sagte ja, sie hätte sich verändert, wäre nicht sie selbst. Das alles, wegen dieser Agentin.

  • Diese Szene im Wald, da lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Magda als Mörderin, das zeigt, wie skrupellos und verachtend sie agiert und denkt. Ein Menschenleben ist ihr nichts wert.

    Ich halte Marga nicht für skrupellos, sondern für psychisch krank. Und wer sich einreden kann mit dem ermordeten Freund am Essenstisch zu sitzen, der kann sich auch einreden, dass die Stasi nur zum Wohle der Menschen in der DDR arbeitet. Ich muss sagen diese Erklärung für Margas Verbissenheit gefällt mir nicht wirklich.

    Ich habe meine Zweifel, dass der nette Herr tatsächlich Annies Vater ist. Es erscheint mir gelenkt von Marga zu sein, damit sie sich mit diesem "Vater" wohl fühlt und sich identifiziert, damit sie weiter mitspielt. Böse Marga!!! Sehr böse Marga!!!

    Da bin ich mir sicher, dass der Typ nicht Annies Vater ist. Warum sollte Marga sich überhaupt die Mühe machen den richtigen zu suchen? Annie hat doch keine Möglichkeit irgendwas nachzuprüfen.


    Ich kann ja nachvollziehen, dass Henning Frau und Kinder nochmal wiedersehen will, aber ihm muss doch klar sein, dass er seine Familie damit in riesengroße Gefahr bringt. Wenn er sich von ihnen fern hält besteht vielleicht die Chance, dass die Stasi sie in Ruhe lässt, aber wenn er Kontakt aufnimmt und erwischt wird, kann ich mir gut vorstellen, dass zumindest Jolante, wenn nicht sogar alle vier, ebenfalls im Knast enden.

  • Das Buch ist immer noch so super spannend, dass ich mich nach jedem Abschnitt wirklich bremsen muss, um nicht gleich weiterzulesen.:)


    Bei Hennings Ausbruch und Flucht habe ich ihm die ganze Zeit die Daumen gedrückt und gewünscht, dass er es irgendwie schaffen soll. Jetzt hat er zumindest Ria als Hilfe an seiner Seite, aber seine Chancen schätzte ich trotzdem als sehr sehr gering ein. Wie soll er es denn jetzt bitte schön über die Grenze schaffen? Die einzige Hoffnung ist wohl wirklich Stefan Hähner. Ich bin so gespannt, ob er schafft, den beiden zu helfen.


    Jetzt stellt sich auch heraus, dass Marga Jacob wohl umgebracht hat, weil er sich von ihr trennen wollte. Sie hat echt nen Schuss weg. Sie tut ja noch so, als wäre er noch bei ihr und hätte es im Wald gut, als würde er noch leben....

    Das Marga eine Mörderin ist hat mich dann doch etwas erschreckt. Ich habe mir ja schon gedacht, dass sie eine psychische Störung hat. Aber als Mörderin hätte ich sie dann doch nicht eingeschätzt. Puh, das ist ganz schön heftig. Vor allem ihr Verhalten, wenn sie so tut als ob er noch leben würde.


    Dass der Vater nicht echt ist, kann man sich ja denken. Und Annie läuft blind in ihr Verderben

    Ich habe mir auch sofort gedacht, dass der Vater nicht echt sein kann. Ich wundere mich auch ein bisschen, dass Annie das so blindlings glaubt und nicht mehr Fragen stellt. Aber wahrschlich hat sie einfach so große Sehnsucht nach ihrem leiblichen Vater, dass sie es einfach glauben möchte.

    Um Annie mache ich mir so große Sorgen. Sie ist noch so jung und unerfahren. Und sie möchte eigentlich auch gar nicht für Marga spionieren und spürt selbst, dass es nicht richtig ist aber sie kommt aus der Nummer einfach nicht mehr raus.


    Der Auftritt Biermanns hat mich in diesem Abschnitt am meisten bewegt, das Lied hat mich erschüttert. Besser kann man nicht ausdrücken, was Krieg anrichtet, wie sinnlos er ist. Wir sind immer noch keinen Schritt weiter.

    :write

    Die Szene mit Biermann hat mich auch sehr bewegt. Ich konnte es so bildlich vor meinen Augen sehen, wie er von den ganzen Jugendlichen umringt ist und mit seiner Gitarre die Lieder singt. Da hatte ich wirklich eine Gänsehaut.

  • Ich habe mir auch sofort gedacht, dass der Vater nicht echt sein kann. Ich wundere mich auch ein bisschen, dass Annie das so blindlings glaubt und nicht mehr Fragen stellt. Aber wahrschlich hat sie einfach so große Sehnsucht nach ihrem leiblichen Vater, dass sie es einfach glauben möchte.

    Um Annie mache ich mir so große Sorgen. Sie ist noch so jung und unerfahren. Und sie möchte eigentlich auch gar nicht für Marga spionieren und spürt selbst, dass es nicht richtig ist aber sie kommt aus der Nummer einfach nicht mehr raus.

    Annie ist in mehrfacher Hinsicht ein leichtes Opfer. Da ist zum einen der Sport, dann Michael, ihre Mutter Annie und ihr Wunsch, unbedingt ihren Vater kennenlernen zu wollen. Da kann Marga nach Herzenslust auswählen wo sie den Hebel ansetzt.

  • :write

    Die Szene mit Biermann hat mich auch sehr bewegt. Ich konnte es so bildlich vor meinen Augen sehen, wie er von den ganzen Jugendlichen umringt ist und mit seiner Gitarre die Lieder singt. Da hatte ich wirklich eine Gänsehaut.

    Bis zuletzt war nicht klar, ob er uns erlauben würde, sein Lied abzudrucken. Ich habe mich etwas vor seiner Reaktion gefürchtet, ist ja auch seltsam, als noch lebender Mensch in einem Roman aufzutauchen. Als dann seine Genehmigung kam, war ich so froh! Seine einzige Bedingung war, dass wir das Lied komplett abdrucken und nicht nur einen Auszug wie ursprünglich geplant. Das haben wir gerne gemacht.

  • Ich konnte das Buch vorhin nicht aus der Hand legen und habe schon ein Kapitel weiter gelesen... jetzt setze ich mich auf die Finger, damit ich nix zu Ria und Henning spoilere.

    Ich fand es interessant, dass Henning bei den Adventisten untergetaucht ist, hätte da gern noch mehr darüber gelesen. Und es erstaunt mich (und offenbart vermutlich mein mangelndes Hintergrundwissen an dieser Stelle), dass es die in der DDR gab.

    Annie kann einem wirklich leid tun. Ich finde in diesem Abschnitt sehr gelungen, dass man immer für alle Tatsachen beide Sichtweisen beschrieben bekommt. Die Auswahl der Protagonisten Annie und Michael sind sehr gut gelungen. Die geschulten Stasi-Mitarbeiter können jedes Argument entkräften und zerstreuen jeden Anflug von Zweifel. Annie mit ihrer Konzentration auf den Sport ist für die Stasi ein gefundenes Fressen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob man auch als Sportler etwas erreichen konnte ohne für die Stasi zu arbeiten?

    Ja, Annie tut mir auch leid... ich würde sie am liebsten zwischendurch anstubsen und ihr was ins Ohr flüstern. Aber so können Marga und Co mit ihr machen, was sie wollen.

    Ich frag mich, ob sie wirklich keinen Zweifel hat, dass das ihr richtiger Vater ist? Ich glaube, ich hätte das selbst bei mehr "Beweisen".


    :write

    Die Szene mit Biermann hat mich auch sehr bewegt. Ich konnte es so bildlich vor meinen Augen sehen, wie er von den ganzen Jugendlichen umringt ist und mit seiner Gitarre die Lieder singt. Da hatte ich wirklich eine Gänsehaut.

    Ja, die Szene fand ich auch sehr bewegend und super gelungen.


    Und jetzt gehe ich schnell weiterlesen, mein Mann hat das Buch mittlerweile auch angefangen und wir müssen jetzt immer einteilen, wer wann lesen darf.:lache

  • Ich fand es interessant, dass Henning bei den Adventisten untergetaucht ist, hätte da gern noch mehr darüber gelesen. Und es erstaunt mich (und offenbart vermutlich mein mangelndes Hintergrundwissen an dieser Stelle), dass es die in der DDR gab.

    Ja, die gab es. Ich bin ja als Adventist in der DDR aufgewachsen. Anfangs hatte ich vor, Hennings religiöse Seite stärker auszubauen, aber irgendwie hat es sich beim Schreiben nicht richtig angefühlt, das so auszuwalzen, und ich habe es bei den Andeutungen belassen. Aber vielleicht hätte ich die Zügel nicht allzu arg anziehen sollen.

  • Dann hätte sicher jemand gemeint, das wäre zu sehr ausgewalzt. Mir kam das gerade richtig vor. Andere Sachen sind einfach wichtiger, zum Beispiel wie er sich vermehrt Gedanken über sein Leben, seine Beziehung zu Jolanthe und auch dem Dienst an der Grenze macht.

  • Ja, die gab es. Ich bin ja als Adventist in der DDR aufgewachsen. Anfangs hatte ich vor, Hennings religiöse Seite stärker auszubauen, aber irgendwie hat es sich beim Schreiben nicht richtig angefühlt, das so auszuwalzen, und ich habe es bei den Andeutungen belassen. Aber vielleicht hätte ich die Zügel nicht allzu arg anziehen sollen.

    Für die Story hat es eigentlich genau gepasst und ausgereicht. Mich interessiert das Thema einfach und man liest da eher selten drüber, deshalb fand ich das ganz spannend.

  • Die Sache mit den Jugendspielen kannte ich schon aus einem anderen Buch, da kamen die auch drin vor. Auch so eine Propagand Veranstaltung , die der Welt zeigt wie gut es doch allen im Land eigentlich geht und wie stolz alle sind. Genau wie Olympia 36 oder auch dieses Jahr in Peking.

    Ich hab ehrlich dauern dejavu-Gefühle bei diesem Buch. So viele Parallelen und Ähnlichkeiten. Wo bitte, hat der Mensch sich entwickelt? Das System ist in allen Kommunistisch/Faschistisch/Diktatorischen Systemen gleich. Der Mensch soll entweder zu seinem Glück gezwungen werden - oder zum Glückserhalt der Oberen. Der einzelne und seine Wünsche zählen nichts. Siehe auch China. Nicht anders. Und es wird immer wieder versucht zu suggerieren, die "Anderen" wären schlechter oder schlechter dran und wären der Feind. Meine Güte, der Homo Sapiens benimmt sich wie die Neanderthaler einst - oder wie ein Rudel Hyänen. Ich seh da oft nur marginale Unterschiede. :bonk

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Jetzt stellt sich auch heraus, dass Marga Jacob wohl umgebracht hat, weil er sich von ihr trennen wollte. Sie hat echt nen Schuss weg. Sie tut ja noch so, als wäre er noch bei ihr und hätte es im Wald gut, als würde er noch leben....

    Okay, Marga ist tatsächlich viel durchgenknallter als gedacht. Sie ist nicht einfach eine Regimetreue sondern sie betreibt einen persönlichen Feldzug. Sie ist für mich brandgefährlich. Ihr traue ich alles zu.=O

    Annie kann einem wirklich leid tun. Ich finde in diesem Abschnitt sehr gelungen, dass man immer für alle Tatsachen beide Sichtweisen beschrieben bekommt. Die Auswahl der Protagonisten Annie und Michael sind sehr gut gelungen. Die geschulten Stasi-Mitarbeiter können jedes Argument entkräften und zerstreuen jeden Anflug von Zweifel. Annie mit ihrer Konzentration auf den Sport ist für die Stasi ein gefundenes Fressen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob man auch als Sportler etwas erreichen konnte ohne für die Stasi zu arbeiten?

    Ohne die Partei ging sicher gar nichts im großen Sport.

    Es kommt gut rüber, dass Annie noch so jung ist und nicht alles richtig einordnen kann. Gespräche mit Henning würden ihr da vielleicht weiterhelfen. Die Eltern sind ja oft bei so was "verbrannt" für junge Leute. Und die Ziehmutter unterstützt dieses Sportding ja schon sehr. Ich hoffe dennoch, dass Annie sich jemandem anvertraut, bevor sie ihre Mutter wirklich ausliefert. :(

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • ch habe meine Zweifel, dass der nette Herr tatsächlich Annies Vater ist. Es erscheint mir gelenkt von Marga zu sein, damit sie sich mit diesem "Vater" wohl fühlt und sich identifiziert, damit sie weiter mitspielt. Böse Marga!!! Sehr böse Marga!!!

    Ich schätze auch, das ist einfach ein "Schauspieler" durch denn Annie gefügig werden soll.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich bin ja als Adventist in der DDR aufgewachsen.

    Das musst ich erst mal googeln. Ich bin da ziemlich uninformiert. ;)

    Und jetzt gehe ich schnell weiterlesen, mein Mann hat das Buch mittlerweile auch angefangen und wir müssen jetzt immer einteilen, wer wann lesen darf.

    Das finde ich Klasse. Dann kannst du dich zuhause auch drüber unterhalten.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich fand es interessant, dass Henning bei den Adventisten untergetaucht ist, hätte da gern noch mehr darüber gelesen. Und es erstaunt mich (und offenbart vermutlich mein mangelndes Hintergrundwissen an dieser Stelle), dass es die in der DDR gab.

    Ich muss gestehen, ich hatte von den Adventisten bisher noch nie was gehört. Aber ich habe jetzt ein wenig darüber nachgelesen und ich finde es auch sehr interessant, dass es hier in dem Roman vorkommt. Darüber hätte ich tatsächlich auch gerne noch ein bisschen mehr gelesen.:)