Aussterben der Bücher

  • Zitat

    Original von Bina
    Man kann in meiner kleinen Leib- und Magenbuchhandlung weder Ebooks herunterladen, geschweige denn konvertieren. Ich habe gerade gestern mit meiner Buchhändlerin über dieses Problem gesprochen und sie hatte schlichtweg keine Ahnung. Sie gestand aber auch, ich sei die erste Kundin, die mit einem solchen Anliegen an sie herangetreten sei, deshalb habe sie sich mit diesem Thema noch nicht befasst.


    Dann verschläft DEIN Händler schlicht die Zeit :wave

  • Zitat

    Original von hef


    Dann verschläft DEIN Händler schlicht die Zeit :wave


    selbst in England kannst du bei der großen Buchkette Waterstone digitale Inhalte auf deinen Kindle laden! Ute

  • Ich denke nicht, dass Bücher wirklich aussterben werde, aber eBooks sind für mich eine tolle Ergänzung, vor allem für unterwegs.


    Ansonsten stimme ich meinen Vorrednern zu, Buchhändler müssen, genauso wie Verlage, mit der Zeit gehen. Es gibt ja immer noch Verlage, die keine eBooks anbieten, was ich extrem schade finde, aber über kurz oder lang wird sich das sicher ändern, weil eBooks immer beliebter werden und wer sich dagegen sträubt, wird bestimmt Umsätze einbüßen.

  • Zitat

    Original von multivan
    Das Buch wird nie aussterben, einfach weil keine anderes Medium die sinnliche Erfahrung bietet wie gedrucktes Papier.


    Ich weiss nicht, ob es undbedingt die "sinnliche" Erfahrung ist, die fuer den Leser wichtiger ist als die Vorteile eines eBooks. Es ist aber jetzt schon erwiesen, dass Leser den Inhalt eines Buches sehr viel besser im Gedaechtnis haben, wenn sie das Buch auch auf Papier umgeblaettert und mit Hand und Stift bearbeitet haben. Daher liest mein Mann z.B. alle Fachartikel und Fachbuecher auf Papier. Dann kommt das Papier zum Altpapier, damit es sein Buero nicht verstopft und als Backup zum spaeteren Nachlesen hat er eine elektronische Kopie. Viele Zeitschriften bieten naemlich Abonnenten inzwischen zum gleichen Preis gleichzeitig die Papier- und elektronische Version an.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich bin auf Bus- und Bahnverbindungen angewiesen und beobachte gerne andere Leute und vor ca. einem Jahr machte ich eine Entdeckung ,die mich mehr als erfreut hatte .Überall egal wo ich hingeguckt hatte ,erblickte ich Leute mit einem Buch in der Hand .Das ist immer noch so und ich rede täglich mit vielen Menschen und viele derer lesen ebenfalls regelmäßig ein Buch .


    Ich bin Anfang 20 und denke ,dass viele der Jugendlichen und Kinder sicherlich abends oder heimlich irgendwie lesen oder sobald sie älter werden und merken ,dass die Meinung anderer ,das neueste Make-up oder ein cooler Slang nichtig sind ,zu anderen Dingen greifen werden .


    Ob die üblichen Bücher in 100 Jahren noch aus Papier sind hoffe ich mehr als inständig.


    Jedoch untermauere ich die Aussagen ,dass immer gelesen wird . Menschen die sich bilden ,unterhalten oder in fremde Welten tauchen mögen,werden immer das niedergeschriebene Wort aufsuchen.

  • Ich denke das E-Book wird das Taschenbuch langsam aber sicher ablösen.
    Der Pappband wird dagegen immer mehr an Bedeutung gewinnen: die Lieblingsbücher, die man vielleicht schon als E-Book hat, kauft man sich nochmal als Hardcover, damit man es zum Beispiel ins Buchregal stellen, ansehen kann etc.

  • Zitat

    Original von Tom


    Davon abgesehen - selbstverständlich werden Bücher aussterben, wie Schallplatten ausgestorben sind (weitgehend) und CDs verschwinden werden. Wenn ePaper bzw. eInk weit genug gediehen ist und ein paar andere Techniken alltagstauglich werden, werden sich unsere Enkel oder Urenkel kaum noch daran erinnern können, daß man mal Wälder abgeholzt hat, um Dan Brown unters Volk zu bringen. :grin


    So sehe ich das auch. Die eBooks haben in den letzten Jahren immer mehr zugenommen und werden mit der Zeit (nicht unbedingt in naher Zukunft, aber in einigen Jahren) die richtigen Bücher immer mehr vom Markt verdrängen. Ob Bücher irgendwann ganz aussterben werden, kann ich nicht sagen, aber sie werden sicher immer weniger gekauft und durch digitale Lesegeräte ersetzt.


    Ich merke ja auch bei mir, wie sich eine festgefahrene Meinung ändern kann. Als die ersten Reader rausgekommen sind, hab ich mich strikt geweigert, einen Kauf auch nur in Betracht zu ziehen. Ich wollte keine eBooks lesen, sondern meine "richtigen" Bücher. Irgendwann hab ich mich doch mal mit der Technologie auseinandergesetzt, dann kam mein erster Kindle, den ich eigentlich nur gelegentlich für Bücher benutzen wollte, die ich nicht unbedingt im Regal brauchte bzw. die ich auf unterwegs/im Urlaub lesen wollte - und irgendwann war es dann so weit, dass ich gar keine Bücher mehr gekauft habe und auch gar keine Lust mehr hatte, gedruckte Bücher zu lesen - der Reader ist ja so viel praktischer ;-) Mittlerweile habe ich sogar einige meiner einst so geliebten Bücher verkauft und lese fast nur noch eBooks. Ich kann gar nicht sagen, wann ich das letzte gedruckte Buch gekauft/gelesen habe. Ist schon Monate her.

  • Zitat

    Original von Akkarina


    So sehe ich das auch. Die eBooks haben in den letzten Jahren immer mehr zugenommen und werden mit der Zeit (nicht unbedingt in naher Zukunft, aber in einigen Jahren) die richtigen Bücher immer mehr vom Markt verdrängen. Ob Bücher irgendwann ganz aussterben werden, kann ich nicht sagen, aber sie werden sicher immer weniger gekauft und durch digitale Lesegeräte ersetzt.


    Das glaube ich eher nicht. Ich nutze seit einiger Zeit beides. Mir ging es da so wie Dir, erst war ich strikt dagegen, dann hab ich es doch mal ausprobiert mit dem Kindle Paperwhite. Und ich finde ihn auch klasse und praktisch. Und werde ihn weiterhin gerne nutzen in Bus und Bahn oder abends im Bett. Oder in der Badewanne. Da ist so ein Reader einfach praktischer als ein Papierbuch. Trotzdem fehlt mir einfach viel zu viel, sodass ich daheim auf der Couch weiterhin Papierbücher bevorzuge und für immer bevorzugen werde.
    Beatrix Beitrag fand ich da auch sehr interessant. Dass ich mir weniger merke, ist mir so noch nicht aufgefallen, kann aber durchaus sein. Was mir aber sehr störend aufgefallen ist, ist, dass ich beim Reader nie das Gefühl habe, ich habe ein Buch wirklich gelesen. Ich finde schon die Angaben: so und so viel Prozent gelesen nicht hilfreich. Da ist mir ein "echtes" Buch lieber, wo ich wirklich sehe, wie viele Seiten hinter und noch vor mir liegen. Und wenn ich das Buch dann beendet habe, steht da nur: Buch beendet. Hm. Und normalerweise ist dann mein Ritual, dass ich es zuklappe, noch ne Weile drüber nachdenke und dann in mein Regal einsortier. Und damit ist das Buch dann für mich abgeschlossen und ich beginne ein neues. Und das fehlt mir beim Reader total. Ich hab das unsinnige Gefühl, seit Wochen immer dasselbe Buch zu lesen und nie zum Ende zu kommen.
    Das hat bei mir zu dem unsinnigen Verhalten geführt, dass ich mir alle Bücher, die ich auf dem Reader gelesen habe und toll fand, nochmal als Taschenbuch gekauft habe. Bei Sachbüchern gibts das schon häufiger, dass man mit Erwerb des gedruckten Buches einen Code erhält, dass man sich kostenlos das e-book auf der Verlagsseite runterladen kann. Das würde ich mir, ehrlich gesagt, für alle Bücher wünschen. Ich wär auch gerne bereit, dann 5 Euro mehr zu bezahlen.
    So praktisch der Reader ist und ich nutze ihn auch häufig, weil er eben in vielen Situationen praktischer ist als ein Buch - besonders dann, wenn man, so wie ich, die Macke hat, dass Bücher nicht beschädigt werden dürfen - , aber ich sehe das auch so, dass man sich weniger vom Inhalt merkt. Und noch schlimmer: ich hab das Gefühl, das Buch gar nicht gelesen zu haben, sondern immer dasselbe Buch zu lesen, das lustigerweise immer einen anderen Stil hat und auch plötzlich ganz andere Figuren und ein ganz anderes Thema. :lache
    Ich persönlich wünsche mir das für die Zukunft so, dass ich ein Buch kaufe, damit für einen gewissen Aufpreis gleichzeitig die Lizenz erwerbe, das Buch auch als e-book runterzuladen. Und dann lese ich das Buch unterwegs auf dem Reader und daheim auf der Couch als Taschenbuch. Und besonders das Ende genieße ich dann mit dem gedruckten Buch und sortier es hinterher ins Regal.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Sehr interessant, was du da geschrieben hast, Frettchen.


    Dass der Kauf von Büchern insgesamt zurückgeht, glaube ich aber auch. Wenn ich so sehe, dass der Buchladen zwei Straßen weiter immer mehr Designer-Kuscheltiere, Eulenkissen, Tassen, Schürzen und was weiß ich im Schaufenster und den Regalen stehen hat, dann ist klar, dass dies sicher notwendig ist, damit der Laden überlebt. Vor zwei Jahren gab es dort n u r Bücher, doch seitdem steigt der Anteil an buchfremden Waren immer mehr an.

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    Ich persönlich wünsche mir das für die Zukunft so, dass ich ein Buch kaufe, damit für einen gewissen Aufpreis gleichzeitig die Lizenz erwerbe, das Buch auch als e-book runterzuladen. Und dann lese ich das Buch unterwegs auf dem Reader und daheim auf der Couch als Taschenbuch. Und besonders das Ende genieße ich dann mit dem gedruckten Buch und sortier es hinterher ins Regal.[/quote]


    Dies ist was viele denken, absolut korrekt und fair gegenueber dem Leser. Und die Akzeptanz der Ebooks wuerde zunehmen.


    Allerdings ist es betriebswirtschaftlisch lukrativer das Konzept zu unterstuetzen, wie es im Moment besteht.


    Die Zukunft wird es zeigen wo der Weg hingeht, ich persoenlich bin nicht bereit ueber 20 Euro fuer eine Datei auf einem E-Reader auszugeben..

  • Zitat

    Original von JackJackson




    ich persoenlich bin nicht bereit ueber 20 Euro fuer eine Datei auf einem E-Reader auszugeben..[/quote]


    Und wie wäre das bei einem gedruckten Buch? Der neue Dan Brown zB. für weit über 20€ (oder etwas vergleichbares) - wäre das akzeptabel?

  • Ich bin auch nicht bereit so viel Geld für eine Datei auszugeben.
    Was wenn mir das Buch nicht gefällt?
    Habe ich ein printbuch kann ich es immernoch vertauschen / verkaufen oder verschenken. Das fehlt mir beim ebook einfach.

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Habe keine Erfahrung mit E-Readern oder E books...aber mir würde wahrscheinlich der sinnliche Genuss fehlen ein Papierbuch genüsslich umzublättern und mit mir herumzutragen.


    Im übrigen gehört ein Printbuch mir, ein E-book ist nur gemietet...dafür bin ich zu geizig...die einzige Anwendung bei der ich das ganze sinnvoll finde sind Flugreisen (wenig Gewicht, viele Bücher)

    :lesend Stefanie Stahl - Das Kind in Dir muss Heimat finden

    :lesend Jean Luc Bannalec - Bretonisches Vermächtnis


    Es ist besser eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen (Konfuzius)

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  • Zitat

    Original von Luckynils
    ich glaube gehört zu haben (Bericht über die Leipziger Buchmesse.....), das ebooks nur 2% des Umsatzes ausmachen.....kann das wirklich sein???? Hätte gedacht, das ist mehr..... ?(


    Das ist tatsächlich nur ein Durchschnittswert - bei Bestsellern ist der Anteil oft deutlich höher.

  • Zitat

    Original von Akkarina
    Ich merke ja auch bei mir, wie sich eine festgefahrene Meinung ändern kann. Als die ersten Reader rausgekommen sind, hab ich mich strikt geweigert, einen Kauf auch nur in Betracht zu ziehen. Ich wollte keine eBooks lesen, sondern meine "richtigen" Bücher.


    Bei mir ist es ähnlich. Ich fand ebook-Reader immer spooky. Bestimmt bekäme man da Augenschmerzen usw., habe ich mir immer gesagt. Bis ich dann beim Besuch bei Bekannten einen Kindle in die Hände bekam. Am nächsten Tag habe ich mir auch einen gekauft. Das Hauptargument für mich war, dass ich mich nicht entscheiden muss welches Buch ich in den Urlaub mitnehmen soll. Ich kann einfach alle mitnehmen.


    VG Helmut

  • Leider kann man ein ebook nicht verleihen oder weiterverkaufen. Und es besteht preislich kaum ein Unterschied zur gedruckten Version. Ein ebook wird ja mit 19 % Mehrwertsteuer belastet. Für mich nur eine Alternative. Ein Buch ist nun mal nicht ersetzbar!


    Ums Buch ist mir nicht bange.
    Das Buch hält sich schon lange.
    Man kann es bei sich tragen
    und überall aufschlagen.
    Sofort und ohne Warten,
    kann man das Lesen starten.
    Im Sitzen, Stehen, Knien,
    ganz ohne Batterien.
    Beim Fliegen, Fahren, Gehen.
    Ein Buch bleibt niemals stehen.


    [...] :lesend


    © Robert Gernhardt