Ursula Niehaus - Die Seidenweberin

  • Ursula Niehaus - Die Seidenweberin


    Kurzbeschreibung
    Nach dem Tod ihrer Eltern wird die junge Fygen in die Obhut ihres lüsternen Onkels gegeben. Nur der mütterlichen Sorge seiner Haushälterin ist es zu verdanken, dass sie seiner Begierde nicht zum Opfer fällt: Sie wird nach Köln zu ihrer Tante Mettel geschickt, bei der sie das Handwerk einer Seidenweberin erlernen soll. Doch Mettel entpuppt sich als grausame und ungerechte Lehrherrin. Fygen ist vom ersten Augenblick an fasziniert von den Stoffen, mit denen sie nun tagtäglich umgehen darf. Bald schon stellt sich heraus, dass in ihr eine begabte Seidenweberin steckt - sehr zum Unwillen ihrer Tante und deren Tochter, die alles daransetzen, um Fygen das Leben zur Hölle zu machen. Allen Widerständen zum Trotz wächst Fygen zu einer mutigen jungen Frau heran, die keine Auseinandersetzung scheut - nicht mal mit Peter Lützenkirchen, dem wortgewandten Vorsitzenden des Seidamts. Ihm imponiert die selbstbewusste junge Seidenweberin - doch keiner ahnt, dass ihre Herkunft von einem Geheimnis umgeben ist ...


    Über die Autorin
    Ursula Niehaus wurde 1965 geboren. Ihre Leidenschaft für Stoffe führte dazu, dass sie sich nach dem Studium mit einem Stoffgeschäft selbstständig machte. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem kleinen historischen Winzerstädtchen am Rhein, doch im Herzen ist die gebürtige Kölnerin ihrer Heimatstadt treu geblieben. Mit ihrem ersten Roman hat sie sich einen seit Jugendzeiten gehegten Traum erfüllt.


    Eigene Meinung
    Mit der Meinung, es sei mal wieder so ein Frauen-in-Hosen-Historoman ging ich ans Lesen und wurde mehr als positiv überrascht.
    Die weiblichen Protagonistinnen in diesem Buch haben wesentlich mehr Rechte als manch andere Frau im (ausgehenden) Mittelalter, was bedingt durch ihre Tätigkeit als Seidmacherinnen in Köln so geregelt war.


    Fygen wächst bei ihrem Vater Konrad van Bellinghoven sehr verwöhnt und behütet auf, als dieser stirbt, wird sie zu ihrem Onkel gebracht, der es nicht allzu gut mit ihr meint. So wird sie in die Lehre nach Köln geschickt und entdeckt hier ihre Liebe zu Stoffen und ein aufregendes Leben steht ihr bevor. Doch wo liegen nun die Wurzeln ihrer Herkunft? Kommt Fygen hinter das Geheimnis und kann es bewahren?


    "Die Seidenweberin" ist wirklich ein Highlight unter den historischen Romanen. Es lässt sich gut und flüssig lesen und bietet viel Hintergrundwissen zu den Themen Kölner Geschichte und natürlich der Herstellung von Stoffen.
    Ich kann es jedem Fan von historischen Roman uneingeschränkt empfehlen, ein richtig toller Schmöker, in dem Frauen mal ein erfrischend anderes Auftreten haben.


    Viel Spaß damit
    wünscht


    Bibi :wave


    ASIN/ISBN: 3426636166

  • So, nun auch nochmal hier meine Meinung zu diesem Buch.


    Es hat mir wirklich sehr gefallen! Die Geschichte um Fygen ist so interessant und spannend, dass es mich nicht mehr los gelassen hat. Man möchte einfach wissen, wie es mit ihr weiter geht und ob sie es schafft in Köln und auch ob sie glücklich wird. Die ganzen Hintergrundinformationen zur Seidenweberei und dem drumherum haben das Buch noch interessanter gemacht. Die Autorin hat es einfach geschafft, einen historischen Roman mit viel Liebe, Geschichte und Spannung zu schreiben. Fygen ist eine sympathische Hauptfigur und der Leser fiebert mit ihr mit, bei allem was ihr geschieht. Das damalige Köln ist wunderbar gezeichnet und es fällt nicht schwer, sich die Bilder ins Gedächtnis zu rufen beim Lesen. Man kann sich einfach alles in den schillernden Farben vorstellen, die Seide, die Menschen, die Bauwerke. Dieser Debütroman von Ursula Niehaus hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich habe es genossen ihn zu lesen und er wird sicher nicht das letzte Buch sein, dass ich mir von dieser Autorin zulegen werde.


    Also von meiner Seite eine absolute Leseempfehlung für alle Leser historischer Romane. :)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Due "Seidenweberin" stand schon eine Weile auf meiner heimlichen Wunschliste und heute konnte ich das Buch, per Zufall, in der Bücherei ausleihen. Da ich noch ein bisschen Zeit hatte, und ich mein angefanges Buch vergessen habe, musste ich das Buch anlesen.
    Die Autorin hat mit Fuygen eine interessante Prostogonistin erschaffen und ich bin schon gespannt, wie sie sich weiterentwickeln wird und ob sie wirklich eine erfolgreiche Seidenweberin wird.

    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. (Abraham Lincoln, 12.02.1809 - 15.04.1865)

  • Ein wirklich gelungenes Buch, ich war wie du sehr positiv überrascht.
    Nur die Namen fand ich gewöhnungsbedürftig :-), "Fygen" hab ich noch nie gehört...

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Hier ist meine - ebenfalls sehr positive - Meinung zu diesem Buch:


    "Die Seidenweberin" ist sehr flüssig und unterhaltsam geschrieben, so dass man das Buch trotz des recht großen Umfangs von 633 Seiten sehr zügig lesen kann. Über bloße Unterhaltung geht dieser historische Roman hinaus. Die Autorin beschreibt die "Karriere" einer historischen Persönlichkeit: die Protagonistin Fygen Lützenkirchen hat, ebenso wie ihr Mann Peter und einige andere Figuren, wirklich gelebt und als Seidenweberin ein eigenes Geschäft geführt. Ursula Niehaus hat sich zwar nicht durchgehend an die Chronologie der historischen Ereignisse gehalten, wie sie in ihrem Nachwort erläutert, die dargestellten Verhältnisse und Befugnisse der Frauen im Köln des 15.Jahrhunderts sind jedoch verbürgt: im Gegensatz zu anderen Städten genossen die Frauen in Köln wesentlich mehr Freiheiten. Das gesamte Seidengewerbe befand sich in der Hand der Frauen.
    Sehr gut recherchiert sind die Einzelheiten über die Seidenraupenzucht und das Handwerk der Seidenweberei.
    Ein gelungenes Debut, dem hoffentlich noch weitere Romane folgen werden.

  • Die Seidenweberin hat mir sehr gut gefallen.


    Die Beschreibungen über das Leben der Seidenweber und Seidenspinner
    war für mich sehr informativ und interessant.



    Das die Personen wirklich gelebt haben, wenn auch die Jahresdaten nicht ganz stimmten war gut.


    Die Erklärungen am Schluß über die wirklichen Daten haben mir gut gefallen.


    So haben wir gleich noch etwas Geschichtsunterricht.
    :-]

  • Zitat

    Original von Sylvi
    Vielen Dank für die REZI,kommt gleich mal auf meine WL :-]


    :write

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Ich kann mich Euren positiven Rezis nur anschließen: Die Seidenweberin hat auch mir sehr gut gefallen und ich habe die gut 600 Seiten gerade verschlungen.


    Fygens Geschichte ist spannend erzählt und die einzelnen Personen sind wunderbar beschrieben, so dass man sie direkt vor sich sieht. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass man viel über das Handwerk der Seidenweberinnen erfährt.


    Von mir bekommt das Buch 9 Punkte.

  • Im Dezember erscheint ein neues Buch der Autorin: Das Heiligenspiel


    Kurzbeschreibung
    Augsburg im ausgehenden Mittelalter: Die junge Anna entspricht nicht gerade dem Schönheitsideal ihrer Zeit, aber mit Klugheit und Witz schlägt sie sich tapfer durchs Leben. Als sie das Opfer einer Intrige wird, wird sie aus ihrer geliebten Heimatstadt verjagt ...
    Bei Oda, einem alten Kräuterweib, das mitten im Wald lebt, findet sie Aufnahme und lernt bei ihr alles über die heilende Kraft der Natur. Nur Oda ist es zu verdanken, dass Anna schließlich nach Augsburg zurückkehren darf. Doch bald droht neues Unheil, denn durch einen unglücklichen Zufall kommt das Gerücht auf, Anna sei eine Hungerheilige und ernähre sich allein von der geweihten Hostie. Mehrfach versucht Anna den Irrtum richtigzustellen, doch der Glaube ihrer Mitbürger, die ihre klugen Ratschläge und ihre Heilkunst zu schätzen wissen, ist stärker. Bald pilgern die Menschen von weit her zu ihr, von der sie sich Genesung und Trost erhoffen. Doch auch eine vermeintliche Heilige ist nicht gefeit gegen die Liebe: Der reiche Kaufmann Anton Welser ist nicht nur von Annas ungewöhnlicher Klugheit fasziniert.

  • Meine Mutter hat mir das Buch kürzlich in die Hand gedrückt und ich hatte erst keine große Lust, es zu lesen. Es hat sich als absolut lesenswert entpuppt. Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung der Seidenweber- und Seidenspinnerhandwerke. Seide ist eigentlich kein Stoff, sondern ein Sinneserlebnis und das merkt die junge Fygen noch vor Beginn ihrer nicht so ganz einfachen Lehrzeit. Ok, der Roman hat die üblichen Bösewichter und guten Geister, aber hier ist es der Autorin gelungen, einen sehr unterhaltsamen und spannenden Roman zu schreiben, der sich wohltuend vom Einerlei der historischen Romane abhebt.


    Interessant fand ich auch die Ausführungen zu den Versuchen, die Seidenraupenzucht in Deutschland anzusiedeln. Das gab es in Westfalen sehr viel später im 19. Jahrhundert auch noch mal, allerdings mit ebenso mäßigem Erfolg.

  • So geschafft. Nachdem ich mit Verzögerung begonnen habe, ging es aber dafür in einem Rutsch durch und ich habe es nicht mehr aus der Hand gelegt.


    Ich kann mich eigentlich den Vorpostern mit den positiven Eindrücken nur anschließen. Auch für mich waren die Namen etwas gewöhnungsbedürftig und überhaupt nicht bekannt. Der Roman hat sich auch für mich abgehoben von den üblichen Die ...in Geschichten. Man hat sehr viel über die Rechte der Frauen in Köln erfahren, über Seide und auch die Seidenraupenzucht.


    Von mir bekommt das Buch 9 Punkte


    Habe das neue Buch (Dank an chiclana) gleich auf meine WL gesetzt.

  • Das Buch ist sehr spannend und flüssig geschrieben. Die Charaktere werden ebenfalls wunderbar beschrieben, und man kann sie sich gut bildlich vorstellen. Fygen war eine sympathische Figur, und sie ist mir richtig ans Herz gewachsen. Ich habe ihren Weg gerne verfolgt, habe mit ihr gebangt, gelitten und gelacht.


    Auch die Beschreibungen über das Leben der Seidenweber und Seidenspinner fand ich sehr aufschlussreich und informativ.


    Die Hälfte des Buches habe ich geradezu verschlungen, doch der Rest hat es sich in meinen Augen leider etwas hingezogen. Ich muss gestehen, manche Stellen habe ich dann auch nur noch überflogen. Es passierte irgendwie nichts spannendes mehr, erst gegen Ende des Buches kamen neue Ereignisse zum Vorschein, was ich aber nicht sehr gelungen fand, da sich alles überschlägt, und das Ende kam mir wie ein erzwungenes Happy End vor…


    Abgesehen davon habe ich das Buch aber sehr genossen, und ich freue mich sehr auf weitere Bücher der Autorin!


    Ich vergebe 8 Punkte. :wave

  • Ja, das Buch war nicht schlecht. Allerdings fand ich immer, wenn es spannend wird, wird so weggeblendet und auf einmal ist eine Lösung da. Das fand ich etwas unglaubwürdig. Die Geschichte ist aber schön erzählt. Und kann einen gut unterhalten.