ZitatOriginal von Bartlebooth
Verstehe ich nicht. Ist es nun "durchweg glaubwürdig" oder "gelingt es nur bedingt".
Ich habe versucht zwischen vermuteter Autorenabsicht und Gelingen zu unterscheiden. Ich denke es ist naheliegend, dass das eine rein technische Frage der Erzählperspektive ist. Ich habe ein Kind als Erzähler, also versuche ich glaubwürdig aus dieser Perspektive zu erzählen. Ich glaube, dass das durchaus eine schriftstellerische Herausforderung ist. Das ist die vermutete Absicht. Furor und Aus-wisch als Begriffe finde ich da durchaus passend.
Tatsächlich (siehe meinen Kommentar weiter vorne in diesem Thread) sehe ich einige erzählerische Schwächen in dem Buch. Die Perspektive ist nicht durchweg konsistent, da wird hin- und hergesprungen und diesbezüglich wird doch ziemlich geschludert. Das ist nun einmal ein heikles Thema und naive Erzähler in Romanen, die in der Nazizeit spielen, werden überhaupt sehr schnell angegriffen (war da nicht mal was mit Walser?) und da wäre mehr Sorgfalt durchaus wünschenswert gewesen. Zum Teil ist das Endresult tatsächlich ärgerlich, aber ich würde dem Autor nie böse Absichten unterstellen wollen. Höchstens fehlendes Können.