Buchhandel heute


  • Aber du meinst nicht Preußlers Krabat? ?(
    ansonsten würde mir da nichts einfallen...

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Ja - Krabatt würde mir darauf auch einfallen - Was ist es?




    In Stuttgart hab ich auch mal eine Buchhändlerin bewundert, der auf die Frage nach 'Oma erzählt' das richtige Buch eingefallen ist



    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Das sind ja lustige Geschichten... besonders das Telefongespräch finde ich toll. Ich lasse mir demnächst auch alle Bücher aus einem Verlag vorlesen, in der Hoffnung, das zu finden, welches ich vergessen hatte. Was manche Leute sich denken :rofl

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Ich finde die Erlebnisse auch echt witzig. Also sollte man nicht nur eine Ausbildung zum Buchhändler machen, sondern es müsste noch ein Unterrichtsfach Hellseherei und Übersetzung verschlüsselter Botschaften geben.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Ich kaufe fast nur (95% meiner Buchkäufe) in Buchläden ein. Am liebsten in ganz kleinen, aber auch bei Thalia oder Mayersche. Das mache ich hauptsächlich, um meinen kleinen Beitrag zum Erhalt der Buchläden beizusteuern, denn meistens müssen meine Bücher eh bestellt werden ;-).


    Letztens traf ich dabei den besten Buchverkäufer, den ich je erlebt habe. Ein Blick in das Thalia'sche Klassikerbücherregale reichte mir, um festzustellen, dass sie nichts von Zola vorrätig hatten. Daraufhin guckte ich mich noch etwas um.
    Ein Verkäufer kam auf die Regale zu und meinte (gerichtet an alle Kunden, die in der Nähe standen): "Wen kann ich jetzt noch glücklich machen?"
    Ich fragte ihn nach Romanen von Zola. Nun hatte ich damit gerechnet, dass er als erstes zum Klassikerregal eilen würde, um dort nachzuschauen. Dem war aber zu meiner Überraschung nicht so. Er konnte mir gleich sagen, dass nichts von Zola vorrätig sei. Nach einem kurzen Plausch über Klassiker allgemein und Zola im Besonderen, fragte er mich, welches Buch ich genau suchen würde.
    Dann ging er zum PC und schaute nach. Leider war das Buch, das ich mir ausgesucht hatte, nicht mehr im Handel erhältlich. Ich wollte mich schon für seine Mühe bedanken und verabschieden, als er sich umdrehte und sagte: "Halt!! So schnell werden sie mich nicht los ;-)" Und dann hat er sich echt noch Zeit genommen, um im Internet nachzusehen, ob es das Buch noch irgendwo gebraucht gibt. Als auch das erfolglos war, empfahl er mir einen Büchermarkt in Düsseldorf, der ein paar Mal im Jahr stattfindet. Dort verkaufen u. a. auch Buchläden ihre Restbestände. Und ganz zum Schluß sagte er mir noch, dass ich es auch mal in der Bücherei versuchen sollte.


    Das fand ich mal ausgesprochen gute Kundenbetreuung. Er ist und bleibt für mich DER Thaliabuchhändler des Jahres :grin

  • Zitat

    Original von Tilia Salix


    Nicht ich, sondern der Kunde zog sehr zufrieden mit Preußlers Krabat von dannen :chen


    wie krass! Unglaublich, echt! Buchhändler sollten wirklich einen Kurs besuchen "wie errate ich, was der Kunde wirklich will?" *g
    Aber irgendwie macht sowas auch Spaß, oder? Man ist quasi ein Detektiv :-]


    Ich habe letzthin auch eine Buchhandlung in Aufregung versetzt, weil ich den dritten Band von Kerstin Giers Diamant Trilogie kaufen wollte und einfach nicht mehr wusste, welches der zweite und welches der dritte war, sie hatten beide da. Das roa Buch ist der erste, aber dann hörts bei mir auf (kann mir sowas ja auch überhaupt icht merken). Und da im Klappentext der eingeschweißten Büchern nicht stand, um welchen Band es sich handelt, sind die Verkäuferinnen rumgerannt und haben Kolleginnen gesucht, die es vielleicht wissen könnten, bis sie schließlich im Internet nachgesehen haben. (ich habe leider ein Uralthandy, mit dem ich NICHT ins Netz kann, man höre und staune :grin)
    Ich fand das irgendwie süß und lustig, wie sie aufgeregt durch den Laden flitzten.


    Charlotte
    Ich glaube, ich hätte eine Mail an den Laden geschrieben und diesen Buchhändler gelobt. Das ist wirklich lieb und die Verkäufer freuen sich sehr über dieses Lob.

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Ich finde es immer wieder sehr erstaundlich, was man so in den Buchhandlungen erlebt. :-) Am schönsten finde ich es immer, wenn man neben einer Verkäuferin mit einem Kunden steht und der Kunde ein bestimmtes Buch sucht, aber den Autorennamen falsch ausspricht und die Verkäuferin steht da und man sieht regelrecht die Fragezeichen überm Kopf. Es gab auch schon mal eine Situation, da habe ich gewusst wen der Kunde meint und habe es der Verkäuferin dann mitgeteilt. :-) Aber der Kunde hat es ihr nicht übel genommen. Ich meine, manche Namen sind aber auch schwer auszusprechen. :rolleyes


    Aber am schlimmsten finde ich es, wenn den Kunden falsche Sachen erzählt werden. Ich habe mal nach dem Buch "Vater Unser" von Jilliane Hoffman geschaut und die Verkäuferin gefragt, ob dies ein eigenständiges Buch sei und da meinte sie zu mir, dass es der dritte Teil von "Cupido" & "Morpheus" sei. Aber das stimmt ja gar nicht habe ich dann festgestellt. Und da bin ich in einen anderen Laden gegangen und habe mir das Buch eben woanders gekauft und nicht da, wo ich falsch beraten werde.

  • Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich ihr das übel genommen hätte. Wohl nicht, weil sie sich wahrscheinlich so viel merken muss, dass man schonmal durcheinander kommen kann. Wahrscheinlich hätte ich meine Zweifel geäußert, wir hätten zusammen nachschauen und dann drüber lachen können.
    Ich war mal auf der Suche nach einem Buch von Hans Henny Jahnn und parallel zu einem Buch, in dem das Gedicht "Seiltänzer" von Georg Heym drin war. Beide Namen hat die Buchhändlerin falsch geschrieben, also habe ich sie korrigiert und alles war in Butter. Wer Jahnn falsch schreibt verurteile ich nicht. Ihr war es schrecklich peinlich und sie meinte sowas wie "Da sieht man wie ungebildet ich bin", was mir wiederum unangenehm war, weil das einfach passieren kann. Paulo Coelho schreibe ich aus Prinzip falsch (Google sei Dank, hier jetzt nicht) und ich wüsste auch nicht, wie ich ihn aussprechen sollte. Bin ich deswegen ungebildet?
    Soetwas hat für mich nichts mit Qualität zu tun.
    Natürlich ist es großartig, wenn sie all die Klassiker und zusätzlich alle Neuerscheinungen kennt, aber vielleicht kennt sich sich dafür super bei Kochbüchern und Krimis aus. Ich denke immer, dass man nicht alles wissen kann.

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Hier im Lehmanns geben sich die Verkäufer richtig viel Mühe.


    Ich habe mal für ein Wichtelbuch nach Krimis schauen müssen (ein Genre, in dem ich mich, wie Leute, die meine Leseliste verfolgen, sicherlich wissen, suuuper auskenne ;-)), und das Wichtelkind hatte sich zu keinem speziellen Krimi als Wunsch geäußert. Also habe ich eine Mitarbeiterin nach einem guten Krimi als Geschenk gefragt, sie drückte mir mindestens 3 in die Hand und kam, als ich eine halbe Stunde später, noch im Laden unterwegs war, noch einmal hinterher und zeigte mir einen weiteren Krimi, den sie noch gefunden hatte. :-)


    Leseschildkröte weiß, welcher es letztendlich geworden ist. :grin

  • Ich liebe die beiden männlichen Verkäufer in der Meyerschen in Gladbeck. Da bin ich soooooo gerne hingegangen. Das war immer wundervoll. Die beiden beraten großartig und helfen immer sehr gerne und bei sind einfach super sympatisch. Ich vergesse hier natürlich nicht die Frauen-Fraktion in diesem Laden! Auch die Damen sind immer sehr engagiert und helfen gerne und freundlich, aber mein Herz hab ich an die beiden Jungs gehängt... um so trauriger bin ich, dass ich da fast gar nicht mehr hin kann :-(

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Zitat

    Original von Dori
    Hier im Lehmanns geben sich die Verkäufer richtig viel Mühe.


    Ich war ja ein wenige skeptisch, als Lehmanns in Leipzig diese große Filiale eröffnet hat. Ich kannte die bis dahin als (Versand)-Buchhandlung für naturwissenschaftliche Fachbücher und vermutete, dass die im belletristischen Bereich den üblichen Einheitsbrei haben.
    Da wurde ich positiv überrascht, dort finde ich immer mal wieder Überraschendes. Positiv auch, dass sie sehr früh ein Chicklit-Regal eingerichtet haben, so begegnen mir diese rosa und hellblauen Bücher beim Stöbern eher selten.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Wie gesagt, wenn man mal einen Namen nicht weiß, ist das ja kein Problem. Aber falsche Informationen weitergeben finde ich nicht gut. Schließlich hatte ich daraufhin keine Lust mehr das Buch zu kaufen, da ich nicht eine neue Reihe anfangen wollte. Und am Ende gehörte es nicht dazu. Glück für die andere Buchhandlung. :-)

  • Ich glaube, jeder Buchhändler hat so seinen Schwerpunkt, sein Fachgebiet, wo er sich super auskennt. Aus den anderen Bereichen kennt man zwar so ein "best of" aber spezielle Autoren? Eher nicht.
    Bei mir ist es ähnlich. Im Kinder/Jugendbereich oder Manga, Fantasy,... kann man mich viel fragen. Kommt man mir mit Belle, Esoterik oder ähnlichem, muss ich passen.


    Ich gebe auch nur Auskünfte bei denen ich mir wirklich sicher bin. Ansonten sag ich meist, ich glaube es ist so, aber ich schau nochmal nach. Dazu sind die Computer schließlich da.


    Und wenn ich mal einen Autor wirklich nicht kenne, frag ich einfach, ob der/die Kunde/in weiß, wie mans schreibt. Da kann oft der Autor noch so bekannt sein oder es liegt einem schon auf der Zunge, aber man weiß es einfach nicht. Die meisten Kunden nehmen einem das auch nicht übel, wieso auch.
    Bei mir waren das so stolpersteine wie Larbalestier, Coelho, Chopra, Ahern CecElia,... Aber wenn man es einmal richtig weiß, gehts dann eh meistens ^^

  • Zitat

    Original von Totenleserin
    Aber am schlimmsten finde ich es, wenn den Kunden falsche Sachen erzählt werden. Ich habe mal nach dem Buch "Vater Unser" von Jilliane Hoffman geschaut und die Verkäuferin gefragt, ob dies ein eigenständiges Buch sei und da meinte sie zu mir, dass es der dritte Teil von "Cupido" & "Morpheus" sei. Aber das stimmt ja gar nicht habe ich dann festgestellt. Und da bin ich in einen anderen Laden gegangen und habe mir das Buch eben woanders gekauft und nicht da, wo ich falsch beraten werde.


    Ich glaube ja, dass man die ganzen Serien in den ganzen Genre eh kaum alle kennen und den Überblick behalten kann. Eine kleine Mini-Kette hier hatte früher (vielleicht auch noch heute?) bei den Krimis und Thrillern von den bekanntesten Autoren die Reihenfolge der Serien ausliegen. Ob die einzelnen Buchhändler diese Listen auch selbst nutzen weiß ich nicht, aber das ist mir noch bei keiner anderen Buchhandlung untergekommen.

  • Zitat

    Original von Totenleserin
    Ich finde es immer wieder sehr erstaundlich, was man so in den Buchhandlungen erlebt. :-) Am schönsten finde ich es immer, wenn man neben einer Verkäuferin mit einem Kunden steht und der Kunde ein bestimmtes Buch sucht, aber den Autorennamen falsch ausspricht und die Verkäuferin steht da und man sieht regelrecht die Fragezeichen überm Kopf. Es gab auch schon mal eine Situation, da habe ich gewusst wen der Kunde meint und habe es der Verkäuferin dann mitgeteilt. :-) Aber der Kunde hat es ihr nicht übel genommen. Ich meine, manche Namen sind aber auch schwer auszusprechen. :rolleyes


    [...]


    Solange es die Verkäuferin dem Kunden nicht krumm nimmt, dass er den Namen nicht kennt. Mir ist es in einer Buchhandlung schon passiert, dass die Verkäuferin demonstrativ mit den Augen gerollt hat, als mir der Name des Autors nicht mehr einfiel. Das fand ich schon ziemlich heftig. Ich kann sie zwar irgendwo verstehen, weil sie nun mehr recherchieren musste. Aber als Verkäuferin sollte man doch seine Mimik etwas mehr unter Kontrolle haben oder darauf achten, dass der Kunde nicht alles mitbekommt.

  • Also ich denke, wenigstens die Reihen, wo die Titel Bestseller sind sollte man schon kennen. Oder?


    Das man die Bestseller von 19hundert nicht kennen muss, das ist mir bewusst, aber die aktuellen sollte man schon ein wenig kenne. Zumindest als Buchhändler. Oder sehe ich das falsch?

  • Also ich denke, wenn man nicht weiß, aus welcher Reihe was ist, oder in welcher Reihenfolge bsp. die Bücher von Adler-Olsen sind, dann gibt es immer noch die Möglichkeit im PC nachzuschauen.
    Da ich von mir selber auch weiß, dass ich mir so Reihen schlecht merken kann, habe ich jetzt angefangen mir Kateikarten zu erstellen, wo die Reihenfolge der wichtigsten Reihen aufgeschrieben werden... Meiner Meinung nach gibt es in jeder Buchhandlung genug möglichkeiten sich Brücken zu bauen oder eben den PC zu fragen. Denn es ist keinem geholfne, wenn man dem Kunden Schwachsinn erzählt. Dem Kunden nicht und mir auch nicht....

  • Zitat

    Original von Totenleserin
    Also ich denke, wenigstens die Reihen, wo die Titel Bestseller sind sollte man schon kennen. Oder?


    Das man die Bestseller von 19hundert nicht kennen muss, das ist mir bewusst, aber die aktuellen sollte man schon ein wenig kenne. Zumindest als Buchhändler. Oder sehe ich das falsch?


    Vielleicht kennt sie die Reihen ja und hat Dir die richtige Auskunft gegeben, während Deine andere Quelle falsch lag. Bei der Krimi-Couch wird "Vater unser" folgendermaßen beschrieben:


    "Jilliane Hoffmans drittes Buch Vater unser ist nun als eine Art Neuanfang zu sehen, bei dem die Autorin neue Figuren einführt, auch wenn der Ort der Handlung mit Miami unverändert bleibt und einige Anspielungen auf das frühere Geschehen eingeflochten werden, die jedoch keinerlei Rolle für den derzeitigen Fall spielen."


    Der Verweis auf den dritten Teil einer Reihe scheint mir also nicht sachlich falsch zu sein, wenn es sogar Anspielungen auf die anderen beiden Fälle gibt.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)


  • Man kann aber "Vater unser" ganz unabhängig von der Serie lesen, ebenso wie "Mädchenfänger", auch ein Einzeltitel der Autorin. Übrigens hat die Autorin einen 3. Band der Serie angekündigt, das wird wohl noch Verwirrung geben. :lache
    Ich habe vielmehr den Eindruck, dass man bei Autoren, die auch eine oder mehrere Serie/n geschrieben haben, sich nicht die Mühe macht und nachschaut, was jetzt ein Teil der Serie/n ist und was nicht. Andererseits ist niemand perfekt und jeder macht Fehler. Oder kann sich alle Serien inkl. Reihenfolge merken. ;-)