In Watte packen - die "Eulenautoren"?

  • :gruebel Ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich hier schreiben soll. Nun denn. Auch wenn es jetzt manche möglicherweise in den falschen Hals bekommen: hier im Forum herrscht über weite Strecken ein etwas ... rauher Umgangston. Zumindest empfinde ich dies ebenso. (Inwieweit das nur hier oder in Internetforen generell so ist, vermag ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht zu beurteilen.) Bisweilen ist der so rauh, daß die persönlichen Grenzen, die bei jedem wohl etwas anders liegen, überschritten werden. Wenn hinzu noch (wie etwa von Lipperin erwähnt) PNs und Mails kommen, wird es kritisch. Spätestens dann würde auch ich mir über eine weitere Forenaktivität bzw. -zugehörigkeit Gedanken machen.


    In Zeiten, da ich nicht unbedingt mit PNs rechne (oder mich für einige Zeit nicht einloggen kann/will), sperre ich meinen Zugang übrigens ebenfalls. Um nicht gezwungen zu sein, wegen des Lesens einer solchen zurückkehren zu müssen, wenn ich es eigentlich nicht will.


    Um zu einer solchen Entscheidung zu kommen, bedarf es vermutlich etlicher Puzzleteile. Irgendwann kommt ein letztes, entscheidendes dazu, und die Entscheidung fällt. Nach all dem, was ich weiß, kann ich Lipperin gut verstehen. Auch wenn es für das Forum schade ist, denn es wird einiges fehlen.


    Doch ab irgendeinem Punkt geht es vor allem darum, was für einen selbst am Besten ist.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Nach all dem, was ich weiß, kann ich Lipperin gut verstehen. Auch wenn es für das Forum schade ist, denn es wird einiges fehlen.


    Doch ab irgendeinem Punkt geht es vor allem darum, was für einen selbst am Besten ist.


    Das ist wohl leider wahr.
    Obwohl ich persönlich es total schade ( und auch eigentlich die genau falsche Lösung ) finden würde, hier nichts mehr von Lipperin zu lesen. :-(

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Das ist wohl leider wahr.
    Obwohl ich persönlich es total schade ( und auch eigentlich die genau falsche Lösung ) finden würde, hier nichts mehr von Lipperin zu lesen. :-(


    Ist schon eine traurige Nummer, wenn man nicht den Mut hat, seine Meinung öffentlich vorzutragen und meint lieber per PN oder Mail den Pöbelaugust machen zu müssen.


    Man kann doch gern eine andere Meinung vertreten als die Rezensentin/der Rezensent. Gerade daraus entwickeln sich doch auch spannende Diskussionen. Sicher können auch kontroverse Diskussionen mal härter ausgetragen werden - aber solange man das Gegenüber respektiert ist es doch auch in Ordnung.


    Wenn man aber meint pöbeln zu müssen - dann wenigstens auch öffentlich; ansonsten ist man halt nur ein Feigling..... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    :gruebel Ich habe eine ganze Weile überlegt, ob ich hier schreiben soll. Nun denn. Auch wenn es jetzt manche möglicherweise in den falschen Hals bekommen: hier im Forum herrscht über weite Strecken ein etwas ... rauher Umgangston. Zumindest empfinde ich dies ebenso. (Inwieweit das nur hier oder in Internetforen generell so ist, vermag ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht zu beurteilen.) Bisweilen ist der so rauh, daß die persönlichen Grenzen, die bei jedem wohl etwas anders liegen, überschritten werden.


    Ich habe auch eine Weile überlegt, ob ich hierzu etwas schreiben soll. Ich empfinde das anders. Hier im Forum herrscht meiner Ansicht nach kein rauher Umgangston. Wir erleben hier sämtliche Töne und Zwischentöne, die eine Gemeinschaft mit sich bringt, zum größten Teil deutlich niveauvoller als in anderen Internetforen oder auch in vielen Gruppen der Gesellschaft.


    Mag sein, dass meine Grenzen da weiter gesteckt sind als die anderer. Richtig ist auch, dass pöbelnde PNs oder mails keinen Platz haben dürfen.


    Aber wenn du sagst, dass hier im Forum ein rauher Umgangston herrscht, dann bedeutet das, dass dieser Ton das Forum bestimmt. Das sehe ich absolut nicht so. Ich denke, dass diesbezüglich die "Habdichliebkuschelfraktion" deutlich vorne liegt. Zumindest empfinde ich das so ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zum Umgangston möchte ich auch kurz was sagen.
    Ich finde, dass phasenweise - was meiner Meinung nach völlig normal ist - mal (ich nenn es immer) Eulenkloppe ist.
    Aber es ist wirklich selten und dann immer in bestimmten Threads.
    Ich habe mich hier noch nie wirklich angegriffen gefühlt und wenn, dann ist es nur durch Meinungsverschiedenheiten entstanden und man konnte den "Streit" hinterher auch wieder beenden.
    Allerdings hab ich - soweit ich mich erinnern kann - auch noch nie eine böse PN bekommen.
    Ich war eine ganze Zeitlang in einem Katzenforum, in dem manchmal total Irre gepostet haben. Da ging es manchmal richtig ab - hier ist doch echt alles total locker (meistens).


    Edit: Ich sollte nicht vor dem ersten Kaffee etwas schreiben....

  • Interessanter Anfangsbeitrag von Voltaire, dem ich mich anschließe, was das "in Watte packen" betrifft.


    Da meine Durchschnittsmeinung zu den Büchern meines Genres nicht so berauschend ausfällt, ziehe ich es vor, die Hauptrezensionen (erste Rezension) jenen zu überlassen, die von dem Buch wirklich begeistert sind (die "Zielgruppe") und ich meckere dann lieber in den Folgebeiträgen rum. Das dürfte für die Autoren dann nicht so hart sein. Wobei ich zugebe, so vor allem deshalb zu handeln, weil ich es in diesem Forum als "Konvention" empfinde, dass hier positive Erstrezensionen geschrieben werden. Ich hab bisher noch keine erste Rezension hier gesehen, die wie eine Amazon-Ein-Stern-Rezension klingt. Nicht, dass ich das Forum genau durchforstet habe, nur dort, wo ich reinschaute, hab ich bisher noch keinen Verriss gesehen.

  • Nun also gut, ein letztes Mal:


    Zitat

    Original von Bell
    Hallo Lipperin,


    da ich in Deinem letzten Posting namentlich genannt werde: ich hoffe, Du meinst damit, dass man Dir "spitze Bemerkungen" unterstellt, nicht mich, denn so etwas habe ich nirgends geschrieben. Überhaupt wundert mich, dass meine zwei Postings an Dich neben denen von anderen Mitgliedern bei Dir soviel ausgelöst haben sollen, da sie nicht negativer Natur waren. Dein Posting klingt für mich jetzt so, als hätte ich eine Mitwirkung daran, dass Du Dich erstmal aus dem Forum zurückziehen musst, und diesen Schuh ziehe ich mir nun wirklich nicht an. Vor diesem Thread hier hatten wir m.E. noch nie einen Austausch miteinander, was meinen so starken Einfluss auf Dich mir noch fragwürdiger erscheinen lässt. Auch verstehe ich nicht, warum Du Dich für Deine Wortmeldungen entschuldigst oder jetzt schreibst, hoffentlich würde man Dich jetzt einmal verstehen, als wäre das sonst nie der Fall. Ich weiß nicht, wo Du so negative Erfahrungen hier gemacht hast, dass Du so eine Haltung einnimmst, aber bitte bedenke doch, dass nicht jeder hier Dir Böses will!


    Grüße, Bell


    Bitte entschuldige, Bell, wenn ich Deinen Namen genannt habe, es war einfach nur als Beispiel genannt. Ich habe Dir, um es in Deinen Worten zu sagen, keine Schuhe hingestellt, also brauchst Du Dir auch keine wie immer gearteten anzuziehen. Dass ich offensichtlich doch nicht immer in meinem Sinn verstanden werde, zeigt mir aber Dein Post. Hätte ich Deinen Namen nicht nennen dürfen? Durften mich Deine Posts nicht zum Nachdenken anregen? Hätte ich zu was auch immer ich gedankenmäßig gekommen bin, nicht äußern dürfen?
    Und es war mir einfach ein Bedürfnis, mich für Folgendes zu entschulden: Es sind an mich ein paar ... Mails geschickt worden, die einen Inhalt haben, der weder Dich noch andere zu interessieren hat. Das, was ich in diesem Zusammenhang für erforderlich halt, habe ich in die Wege geleitet. Ich bin, um es so zu nennen, wie ich es anderenorts schon einmal getan habe, "auseinandergenommen" worden und zwar in Bezug auf Beiträge, die ich hier in diesem Forum gepostet habe. Ich war der Ansicht, dass diese Mails nur via Forum an mich geschickt sein konnten - wie irrig diese Ansicht war, habe ich in den letzten Tagen lernen müssen. Da ich diese meine Ansicht nach meiner Meinung hier schon kundgetan habe, habe ich wie gesagt das Bedürfnis, mich für diese Worte entschuldigen zu müssen. Warum in aller Welt sollte ich das nicht tun dürfen?
    In diesem Zusammenhang: Es waren Mails, keine PNs. Nur um es noch einmal ganz deutlich zu sagen.


    Für mich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich darüber nachzudenken habe, inwieweit ich mich zu äußern gedenke, und wenn ich mich äußere, wie ich das tun will oder auch nicht. Und in diesem Zusammenhang: Jeder nimmt das, was er hört, liest oder sieht, anders wahr. Warum darf ich nicht sagen, wie ich manches wahrgenommen habe? Für Dich stellt sich vieles mit Sicherheit ganz anders dar - das ist normal, das ist legitim, das ist menschlich. Und bitte entschuldige, wenn ich das noch sage: Einen wie immer gearteten Einfluss, den Du für Deine Person annimmst, hast Du auf meine Person ganz sicher nicht.
    Ich halte mich und das, was ich sage, im Übrigen für sowas von unwichtig, ob Du oder auch andere mir das nun abnimmst oder nicht.


    Wenn Du Dich von dem, was ich schrieb - wo oder wann auch immer -, Deinen Namen zitierte, angegriffen gefühlt hast, tut es mir leid, es war keine Absicht.


    Und jetzt: Adjes!

  • Zitat

    Original von SiCollier
    hier im Forum herrscht über weite Strecken ein etwas ... rauher Umgangston.


    Dem "weite Strecken" muss ich einfach widersprechen. Ich bin zwar nicht der Vielschreiber, aber tummle mich hier regelmäßig täglich nun schon 5 1/2 Jahre.
    Eine längere Zeit war ich parallel in einigen anderen Bücher-Foren aktiv.
    Geblieben sidn letztendlich die Bücher-Eulen auf Grund ihrer Vielseitigkeit in Besprechungen und Meinungen.


    Sicher gibt es hie und da einen Fred, in dem es zur Sache geht. Die sind auch meist lange, tauchen laufend auf und bleiben daher im Gedächtnis. Aber sie betragen doch nur einen geringen %-Anteil an diesem Forum.
    Und (zumindest seit His-Zeiten, wer die noch kennt) sind es überwiegend Freds außerhalb des Buchbereiches, in dem es weniger um Diskussion geht, eher um "Recht haben wollen" und den damit hochgehenden Emotionen
    Und wenn ich dagegen öffentliche TV-Diskussionen (hier meine ich Will, Maischberger, Illner und Co.) mit Politkern stelle, sind sogar die noch relativ gesittet.


    Wenn ich nicht bereit bin emotional mitzumachen und dies auch auszuhalten, halte ich mich einfach fern und lese sie wie TV-Diskussionen, auf die ich auch keinen Einfluss nehmen kann, egal wie ich mich ärgere oder anderer Meinung bin.


    Wer noch das legendäre Literaur-Cafe kennt, weiß, dass die hier als hart und unfair empfunden "Diskussionen" dort als zu kuschelig eingestuft worden wären.


    Und eine Beobachtung am Rande: Im Laufe der Zeit habe ich den ein oder anderen User, der die Eulen wegen der "harten Streitkultur" verlassen hat, in anderen Bücher-Foren wiedergefunden, die, den von den bösen Eulen vertrieben, tröstend empfingen. Seltsamerweise kam es in diesen Foren über kurz oder lang ebenfalls zum Eklat


    Es wurde schon oft gesagt - die Eulen sind wie das echte Leben und jeder sollte sich hier so verhalten, wie er es im echten Leben auch tut und hier nicht etwas ganz anderes erwarten, denn hinter jedem Nick und Avatar steht ein Mensch


    meinte Dyke


    EDIT: Tastatur spinnt

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • So nachdem ich die Beiträge schon längere Zeit mitlese, ist meine Meinung der Ton ist manchmal schon rau, aber das Überlese ich oder ich beteilige mich einfach nicht. Denn überall muss man nicht dabei sein. Allerdings bin ich vor ein paar Monaten aus einem anderen Forum raus, auch wegen dem Ton, eine einzige Person meint oder meinte dort den Ton anzugeben. Und da ich anderer Meinung war, sind auf einmal alle auf mich los, auch eben mit PN. Da ich mir schon länger überlegt hatte mich dort löschen zu lassen, es war ein Forum einer Autorin auch hier schon unterwegs gewesen und eigentlich nur Schmeichelei und keine eigentliche Diskussion oder Austausch stattfand. Als ich dann schrieb dies sei mein Letzter Beitrag und ich würde mich nun löschen lassen, dann ging es erst richtig los. Nach PN an den Admin er solle mich nun ab sofort löschen kam erstmal gar keine Reaktion und dann erst eine PN von der Autorin wieso warum und weshalb? Es sei doch alles so toll, gab dann eben an über meine Gründe müsste ich nicht mit ihr Diskutieren, dann gab es vom Admin einen öffentlichen Eintrag wie Unfair ich mich verhalten hätte und es ist ja alles so toll.
    Seit dem bin ich selbst hier vorsichtiger, da ich weiß das mindestens 2 Personen auch hier unterwegs sind und die versuche ich schon so gut wie es geht zu meiden, das erlebnis im anderen Forum reicht mir. Aber sonst fühle ich mich hier wirklich wohl. Und wenn ich mal keine Lust habe zum reinschauen, dann eben nicht.

  • Ihr Lieben,
    Lipperin hat nun schon mehrfach erklärt, dass sie nur mails und keine PNs erhalten hat. Diese mails können theoretisch (müssen aber nicht) über das Forum den Weg zu ihr gefunden haben. Lipperin und ich sind deshalb im Austausch, damit sollte für euch das Thema erledigt sein.


    Es wäre schön, wenn ihr jetzt wieder zum Thema zurück kommen könntet. :wave

  • Lipperin, ich sage nicht mehr viel zu Deinem letzten Posting, meinem eigenen Seelenfrieden zuliebe, außer das: ich habe Dir an keiner Stelle den Mund oder das Denken verboten, lediglich nachgefragt. Deine Art, zu argumentieren, bereitet mir echt Bauchschmerzen. Davon ab: dass man im Forum auch mal missverstanden wird, lässt sich nicht vermeiden. Das geht uns sicher fast allen hier so!


    edit: sorry, Wolke...

  • Zitat

    Original von Wolke
    Diese mails können theoretisch (müssen aber nicht) über das Forum den Weg zu ihr gefunden haben. Lipperin und ich sind deshalb im Austausch, damit sollte für euch das Thema erledigt sein.


    Das beruhigt mich jetzt doch etwas, wenn ich hier lesen kann, dass gemeinsam (Admins und betroffener User) nach einer Aufklärung dieses Falles gesucht wird.....ich habe mich nämlich die ganze Zeit gefragt, wie denn sowas möglich sein könnte, dass man Mails bekommen kann von jemandem, dem man seine Mail-Adresse nicht bekannt gegeben hat.


    Was die "Unstimmigkeiten" betrifft, die das eine und andere Mal auftreten, das hat - da bin ich ungef. gleicher Meinung wie Dyke - damit zu tun, dass man sich machmal höchstpersönlich angegriffen fühlt, wenn das Gegenüber meinungsmässig nicht unumwunden ins "gleiche Horn bläst" wie man selber das gerne hätte.....
    Da gehen erstmal paar "Wortgefechte" hin und her....man pickt sich aus den Postings des Gegenübers das raus wo man meint, eine ganz besonders "originelle" Assoziation in die Diskussion schmeissen zu können - da nehme ich mich üüüüberhaupt nicht aus - doch manchmal kippen sie dann ins pure Gegenteil um, diese eigentlich in den meisten Fällen spielerischen verbalen Wortgefechte...sie driften weg von der Sachbezogenheit in persönliche Betroffenheiten und entsprechenden Gegenangriffe....


    Das ist nicht nur hier bei den Eulen so, das ist in den drei/vier anderen Foren die ich kennen gelernt habe, ganz genau so.


    Äs mänschelet halt eifach überall, und manchmal will man einfach bisschen auf aggressiv machen, bisschen Dampf ablassen, ob es dem einen oder anderen tatsächlich weiter hilft, das bleibe mal dahingestellt.... :wave

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • Zitat

    Original von Wolke
    Können wir jetzt endlich mal zum Thema zurück kommen? :rolleyes


    Liebe Leute,


    genau das möchte ich jetzt einmal tun. Ich habe diesen thread heute abend entdeckt und ihn mit Neugier überflogen (anstatt an meinem neuen Buch weiter zu schreiben. :cry)


    Ich finde, es ist ein sehr interessantes Thema. Der Umgangton bei den Eulen scheint mir völlig in Ordnung, da habe ich in anderen Foren ganz andere Dinge gelesen.


    Was nun die Rezensionen betrifft: ich selbst würde als Autorin niemals das Buch eines Kollegen öffentlich verreißen. Erstens, weil ich weiß, wie weh das tut, und das niemandem antun will. Zweitens - und das ist der Hauptgrund - weil es eine andere Sache ist, wenn Autoren einander verreißen. Äußere ich mich negativ über ein Buch, das erfolgreicher ist als meines, wird sicher der Verdacht aufkommen, ich sei einfach nur neidisch. Ein weniger erfolgreicher Autor wird sich eventuell denken: ich verfasse eben keinen solchen kommerziellen Blödsinn wie diese Schreibtante.


    Bevor ich veröffentlicht wurde, habe ich bei amazon durchaus negative Kritiken geschrieben. Doch jetzt nicht mehr.


    Natürlich muss ein Autor damit leben, dass sein Buch Leuten nicht gefällt. Das weiß man. Dennoch muss ich Tom Recht geben: auch wir sind nur Menschen und eine negative Bewertung tut erst einmal sehr, sehr weh. Das ist wie ein Tritt in den Magen, man muss Abstand gewinnen und darüber nachdenken, um einigermaßen souverän reagieren zu können. Das Recht, solche Kritik zu üben, hat natürlich jeder Leser. Aber man sollte Autoren vielleicht verzeihen, wenn sie ein bisschen eingeschnappt sind und emotional reagieren.


    Kann ein Autor aus negativen Kritiken lernen? Ja, eventuell. Doch meine persönliche Erfahrung war, dass auch diese Kritiken eben sehr widersprüchlich ausfallen. Einmal wurde mir vorgeworfen, dass bestimmte Figuren zu positiv ausgefallen wären. Dann regte sich wieder jemand darüber auf, dass eine Hauptfigur nicht sympathisch genug war und ihn deshalb nervte. Einmal hieß es, ich hätte zu viele historische Infos hinein gepackt, das sei ermüdend. Derselbe Roman wurde von jemand anderem als oberflächlich recherchiert kritisiert.
    Also was denn nun? :-(


    Ich filtere mittlerweile. Überzeugt mich die Kritik? Falls nein, dann hake ich sie einfach ab.


    Anmaßend finde ich generell Behauptungen wie: der Autor hat sich zu wenig mit der Thematik befasst, dies oder jenes kaum recherchiert etc. Sorry, liebe Leser, das KÖNNT ihr nicht wissen. Ihr habt uns beim Schreiben und Recherchieren nicht über die Schulter geschaut. Es mag andere Gründe geben, warum bestimmte Dinge in dem Buch nicht erwähnt wurden.


    Hef hat sich sehr undiplomatisch geäußert, als er meinte, Kritiken seien ihm wurscht, es käme auf die Verkaufszahlen an. Doch ich muss mittlerweile sagen, dass die Realität leider wirklich so aussieht. Die Verkaufszahlen entscheiden über unsere berufliche Zukunft. Werden von einem Buch sehr viele Exemplare verkauft, dann wird der Verlag sich um das nächste reißen, mir so viel Geld anbieten, dass ich endlich vom Schreiben leben kann und daher auch viel mehr Zeit für meine Texte habe. Läuft das Buch hingegen schlecht, kann ich nur beten, dass der Nachfolger irgendwo veröffentlicht wird.


    Da sind die Rezensionen einzelner Leser tatsächlich irrelevant. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie mir egal wären.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Tereza


    Da sind die Rezensionen einzelner Leser tatsächlich irrelevant. Was allerdings nicht bedeutet, dass sie mir egal wären.


    Wenn die Buchbesprechungen einzelner LeserInnen irrelevant sind, dann ist ja gut. Dann müssen sich die EulenautorInnen auch nicht über eine negative Besprechnung ihrer Bücher hier im Eulenforum aufregen.


    Man könnte da noch mehr zu sagen - aber ich lasse es lieber...... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Wenn die Buchbesprechungen einzelner LeserInnen irrelevant sind, dann ist ja gut. Dann müssen sich die EulenautorInnen auch nicht über eine negative Besprechnung ihrer Bücher hier im Eulenforum aufregen.



    eben. Womit wir wieder beim Thema wären. Eulenautoren vertragen ne Menge und brauchen keine Wattebäuschchen. Sie haben gelernt ihre eigenen Mechanismen zu nutzen. Sonst gingen sie im Markt seelisch unter.


    euer weiterhin konsequent undimplomatischer
    Hef :schlaeger

  • Ich habe mich in den Thread bisher nicht zu Wort gemeldet, aber nach Wolkes Aufrug wieder zurück zum Thema zu kommen, werde ich das noch machen ;-)


    Grundsätzlich weiß ich bloß von wenigen Büchern, die ich von Eulenautoren gelesen habe, ich rezensiere sie aber nicht gerne. Weder positiv, noch negativ (was mich aber nicht dran hindert, es trotzdem zu tun). Ich ertappe mich selbst dabei, die Eulenautoren in Watte zu packen, alles andere wäre gelogen. Nicht, dass ich nicht schreiben würde, dass mir etwas nicht gefällt, aber ich merke selbst, dass ich nach anderen Formulierungen suche, wie ich das, was ich sagen will, netter, abgeschwächter ausdrücken kann (sofern ich weiß, dass der Autor eine Eule ist ;-) ). Dass tu ich nicht, weil ich den Eulenautor in Watte packen möchte, sondern einfach, weil ich weiß, dass die Person vielleicht mitliest. Wenn ich auf Amazon eine Rezi einstelle, dann bin ich anonym, dann ist der Autor für mich irgendein Autor. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer weiß, ob Autor X überhaupt die Rezis zu seinem Buch liest und wenn ja, was kümmert Autor X eine schlechte Rezis bei 100 guten?
    Wenn ich bei den Eulen etwas schreibe, dann bin ich Prombär und der Autor ist nicht mehr bloß ein Autor für mich, sondern jemand, der interagiert (oder es zumindest könnte). Ich möchte keinen mit harten Worten verletzen, der für mich mehr "Gesicht hat" als ein x-beliebiger Autor es hat. Wenn ich also etwas Schlechtes über ein Buch zu sagen habe, dann sage ich es auch, ich formuliere es aber anders!


    So, das waren meine Worte dazu! :-] :wave

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Wenn die Buchbesprechungen einzelner LeserInnen irrelevant sind, dann ist ja gut. Dann müssen sich die EulenautorInnen auch nicht über eine negative Besprechnung ihrer Bücher hier im Eulenforum aufregen.


    Jetzt verstehe ich die verschnupfte Reaktion nicht ganz.


    Kein Mensch hört gern, dass er seine Arbeit nicht gut gemacht hat. Da reagiert jeder zunächst verletzt, geschockt und eventuell auch aggressiv. Warum sollten Autoren unbedingt eine Ausnahme bilden?


    Ein Autor, dem die Reaktionen der Eulen völlig egal sind, wird kaum an Leserunden teilnehmen, denn das kostet Zeit, die er anderweitig nutzen könnte. Natürlich freuen wir uns sehr, wenn dabei positive Resonanz kommt, müssen aber auch mit Kritik leben.


    Wenn Eulen-Autoren nachsichtiger behandelt werden, so liegt es meines Erachtens eben an der Tatsache, dass sie hier Mitglieder sind. Es erfordert mehr Mut, eine Person zu kritisieren, die Teil einer Gemeinschaft ist, zu der man selbst auch gehört, als einen abwesenden Menschen, der die Kritik zunächst garnicht mitbekommt. Man muss mit einer unfreundlichen Reaktion rechnen, von dem Betroffenen selbst aber auch von seinen Fans. Wer das unbedingt vermeiden möchte, muss sich mit der Kritik zurück halten. Das ist meines Erachtens eine völlig normale Situation.


    Viele Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Prombär


    Ich ertappe mich selbst dabei, die Eulenautoren in Watte zu packen, alles andere wäre gelogen. Nicht, dass ich nicht schreiben würde, dass mir etwas nicht gefällt, aber ich merke selbst, dass ich nach anderen Formulierungen suche, wie ich das, was ich sagen will, netter, abgeschwächter ausdrücken kann (sofern ich weiß, dass der Autor eine Eule ist ;-) ). Dass tu ich nicht, weil ich den Eulenautor in Watte packen möchte, sondern einfach, weil ich weiß, dass die Person vielleicht mitliest.
    Wenn ich bei den Eulen etwas schreibe, dann bin ich Prombär und der Autor ist nicht mehr bloß ein Autor für mich, sondern jemand, der interagiert (oder es zumindest könnte). Ich möchte keinen mit harten Worten verletzen, der für mich mehr "Gesicht hat" als ein x-beliebiger Autor es hat. Wenn ich also etwas Schlechtes über ein Buch zu sagen habe, dann sage ich es auch, ich formuliere es aber anders!


    :write
    Stimmt, ich bin zu eulenautoren und bei autoren, von denen ich annehme, dass sie zumindest rezensionen zu ihren Büchern hier mitlesen, hm, diplomatischer. Ich muss allerdings dazu sagen, dass mich keine noch so hochkarätige Leserunde zu einem buch verlocken kann, dass ich nicht selbst zu lesen beschlossen habe - und da fällt ein großteil der belletristik gleich von vorn herein weg, denn ich hab für liebesromane einfach keinen nerv :lache

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

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