Schändung - Jussi Adler-Olsen

  • Das zweite Buch rund um Carl Mørck und seinen "Helfer" Assat hat mir leider weniger gut gefallen als der erste Fall.
    Die ersten 150 Seiten empfand ich als sehr zäh, ich fand den Zugang zur Geschichte erstmal überhaupt nicht.
    Ab dann allerdings begann das Buch flüssiger zu werden, die anfänglich verwirrliche Handlung erklärte sich mit der Zeit.
    Der Schluss war dann aber ein bisschen zu schnell geschehen, die Ereignisse überschlugen sich, wo doch vorher lange Zeit nur wenig aufregendes geschah.
    Trotzdem werde ich das dritte Buch auf jeden Fall auch lesen, alleine schon wegen dem genialen Ermittlerduo, die beiden können einem echt ans Herz wachsen und man will als Leser unbedingt wissen, wie sich die beiden in Zukunft ergänzen können.

  • Ich finde auch, dass Assad und Carl eigentlich das beste am Buch sind ;)


    Ich habe jetzt übrigens Teil 3 :D


    Und ich sage euch, das Duo (meinetwegen auch Trio mit Rose) wird immer besser.
    ich liebe Assad.
    Ich hoffe so, dass die Bücher verfilmt werden und sie sich einen passenden für diese Rolle aussuchen :D

  • So begeistert ich von "Erbarmen" war, so enttäuscht bin ich von Teil 2 der Serie.
    Ich hab zwar noch ca. 50 Seiten vor mir, werde es aber wahrscheinlich nicht mehr fertig lesen (obwohl ich wirklich fit und ausgeschlafen bin, werden mir die Lider beim Lesen richtig schwer und ich erwische mich immer mal wieder beim Dösen :grin).
    Ich finde es schrecklick langweilig und zäh und kann mit den Figuren auch absolut nichts anfangen. Außerdem fehlt mir ein roter Faden; diese sprunghafte und willkürlich erscheinende Erzählweise ist nicht so meins.
    Nee, das war nichts. Von 100 auf 0. Schade.

  • Mir geht es da komplett anders. Ich fand Band 1 schon total super, aber Band zwei hat für meinen Geschmack noch eindeutig einen drauf gelegt!


    Die Story, die Charaktere und nicht zu vergessen Carl, Assad und Rose! Ich fand es grandios!


    10 Punkte von einem eigentlich überhaupt-nicht-Krimi-Fan. :wave

  • Im E-Book bin ich jetzt ungefähr in der Mitte angekommen.


    Hmm... eine Geschichte ohne Tiefgang. Mir ist es zu oberflächlich und übertrieben brutal wiedergegeben.


    Ich habe den zweiten Band nur wegen Carl und Assad gekauft. Die beiden waren für mich das Beste am ersten Buch... und sind es bis jetzt auch im zweiten.


    Mal sehen, wie es weiter geht.

  • Liebe Miteulen,


    auf zwei 12-Stunden-Zugfahrten dröhnte ich mir alle Olsens rein; ärgerte mich insbesondere beim zweiten Teil über:


    - die ewig gleichen dramaturgischen Kniffe die schon im ersten Teil vorkamen, vorhersehbar, dadurch unbefriedigend - zwar handwerklich sauber, aber wer mag sich schon immer am selben Strickmuster abarbeiten? Ein wenig (oder mehr!) Mut zur Überraschung und weniger 08/15 wäre ganz ausgezeichnet gewesen, gilt insbesondere für Teil 3, wo es mehr und mehr um die Figuren gehen wird und immer weniger um den Fall.
    - die arg überzogene Weise, wie Carl, Assad, Rose et al gezeichnet werden – die gleichzeitig wahnsinnig eindimensional ist. Die immerselben Gesten, immerselben Macken und Mäckchen, immerselben "Geheimnisse". Ich wünschte, Olsen hätte mehr als nur drei Charaktermerkmale pro Figur verwendet.
    (Ich weiß bis heute nicht, warum Carl ein so angeblich gefürchteter, auf die Gerechtigkeit pochender Polizist sei - es ist eine immer währende Behauptung, nie ein erzählter Beweis. Warum mögen ihn die Kollegen nicht? Weil es sich "so gehört" für eine moderne Ermittlerfigur?)
    - die gesamte Olsenreihe lebt von der vorgetäuschten Skurillität der Figuren. Gut, es ist natürlich subjektiv und geschmäcklerisch, dass mir dieses Schema nicht zusagt; deswegen auch eine objektive Anmerkung meines Respekts vor dem Schreib-Arbeiter Olsen:
    Vom Handwerklichen her indes ist die Reihe sauber, über dem Durchschnitt, zeugt von Training, Können und auch gutem Lektorat, da beherrscht der Autor sein Business, inklusive Tränendrüsenmassage und Gruselhaut, Action und Humor.


    Aber ich wünschte, er würde sein Können weniger marktschmeichelnd, auf die gut verkäufliche Krimikost abgestimmt, einsetzen, seine Figuren mehr lieben und nicht so platt zeichnen – und etwas jenseits der modernen Erfolgsregeln wagen. Die Instrumente hat Olsen dafür allemal.


    _Nina Mondspielerin

  • Ich persönlich habe eher das Gefühl, dass die Figuren teilweise noch oberflächlich rüberkommen, weil der Autor es absichtlich so macht.
    Besonders bei Assad habe ich den Eindruck, dass Olsen absichtlich wartet um uns irgendwann ein Geheimnis über ihn zu sagen.


    Achtung ich spoiler etwas über Teil 3!


    Aber sollte das nicht so sein, würde mich das auch etwas nerven.

  • Zitat

    Original von Pilvi
    Ich persönlich habe eher das Gefühl, dass die Figuren teilweise noch oberflächlich rüberkommen, weil der Autor es absichtlich so macht.
    Besonders bei Assad habe ich den Eindruck, dass Olsen absichtlich wartet um uns irgendwann ein Geheimnis über ihn zu sagen.


    Achtung ich spoiler etwas über Teil 3!


    Aber sollte das nicht so sein, würde mich das auch etwas nerven.


    Auch über Carl selbst wird etwas angedeutet, das ist jedoch seit dem 1. Teil der Fall.



    @ Mondspielerin
    Fürs Spoilern haben wir auch einen Thread: TIP: Spoilern :grin

  • Wiggli
    Du hast Recht, hab ich schon gar nicht mehr dran gedacht O.o
    Wow dann bin ich jetzt noch gespannter auf Teil 4.
    Ich finde, Olson macht das sehr geschickt, auch wenn die Fälle in jedem Buch abgeschlossen werden, die Geschichte der Protagonisten geht weiter :)

  • Mir hat dieser zweite Teil sehr gut gefallen, ich fand ihn vor allem sehr Athmosphärisch.


    Carls Vehralten seinem Team gegenüber fand ich jetzt nicht besonders schlimm, ist er doch ein Eigenbrödler, der plötzlich mit Leuten zusammenarbeiten muss, die auch so ihre Macken haben. Ich denke das Zusammenspiel wird sich in den nächsten Fällen auch verbessern.


    Besonders gut gefallen hat mir die Figur der Kimmie, die nicht einfach nur böse dargestellt wird. Ich schwankte da immer wieder zwischen Mitgefühl und Abscheu. Besonders den Schluß fand ich sehr gut ausbalanciert.


    Ich freu mich jetzt erst mal auf den dritten Fall und dann vermutlich auch auf den vierten :-)

  • Der zweite Fall des Sonderdezernat Q ist zugegebenermaßen vorhersehbar, da die Täter von Beginn an feststehen.
    Allerdings leidet die Story mMn nicht im geringsten darunter, denn lebt sie doch von und durch ihre Charaktere und die hat Adler-Olsen wieder einmal perfekt ausgearbeitet.


    Für mich war es durchaus spannend zu lesen.


    9 Punkte

  • Himmel, was ein Krampf.
    Was bin ich froh, dieses Buch endlich beendet zu haben. Wirklich selten habe ich so einen Unfug gelesen, dabei mochte ich den ersten Adler Olsen wirklich sehr und auch das Alphabethaus hat mich begeistern können, aber der hier.
    Nein wirklich nicht.
    Von Anfang an ist klar, worauf es hier hinauslaufen wird, keine Spannung, keine Wendung, die nicht man nicht erwarten würde, keine Überraschungen. Im Gegenteil gähnende Langeweile auf jeder Seite.
    Protagonisten von denen nicht ein einziger sympathisch ist, nicht einer der stringend und passend agiert. Nein, wirklich das war für mich überhaupt nichts.
    Ein Ermittler, der sinn und planlos durch die Ermittlungen stolpert, nicht nachvollziehbare Entscheidungen, Suspendierungen und Verbrüderungen. Eine Gesellschaftskritik, die aus meiner Sicht zu überzeichnet ist, um noch ernst genommen zu werden und ein Plot, der so einfach nicht funktioniert.
    Mehrmals war ich kurz davor das Buch abzubrechen, weil es mich nicht nur langweilte, sondern tödlich nervte. Das will sehr viel heißen, denn ich breche eigentlich nur in den äußersten Ausnahmefällen ein Buch ab.
    Keine Ahnung, wer nach dem Buch die weiteren Bände noch lesen möchte, ich jedenfalls nicht.

  • Eine ziemlich wilde Story mit einem bemerkenswert hohen Unterhaltungswert. Mich hat die Geschichte von Anfang bis Ende gefesselt, obwohl es keine überraschenden Wendungen gab. Die gehören für mich nicht zwingend zu einem guten Krimiplot. Im Gegenteil kann es viel interessanter sein, zu wissen oder zu ahnen worauf etwas hinauslaufen wird und zu lesen, wie der Autor dahin kommt.


    Der Erzählstil ist entspannend schlicht und geradlinig, jedoch nicht zu seicht, mit einer angenehmen Prise ironischen Humors. Auch die reichlich verwendeten Klischees und die relativ klare Trennung von Gut und Böse haben mich hier nicht gestört.


    Ich freu mich auf den nächsten Teil :-].

  • Trotzdem mich dieser Roman nicht so gefesselt hat wie der Vorgänger war er durchaus spannend aufgebaut.


    Ich kann mich den vorhergehenden Meinungen nur anschließen, es ist nicht schlimm den bzw. die Täter bereits zu kennen, die Auslösung wieso und warum ist doch das Spannende.


    @ streifi: Die Darstellung der Kimmie fand ich auch sehr gelungen. Hier hatte bei mir allerdings das Mitgefühl die Oberhand.


    Ich werde auf jeden Fall das 3. Buch lesen.

  • Ein Thriller kann gut funktionieren, auch wenn fuer den Leser von Anfang an sichtbar ist, wer der Moerder ist. Dann sorgen eben andere Elemente fuer die Spannung wie z.B. interessente Charakterentwicklungen, die Beleuchtung des Motives etc.


    Doch beim 2. Band aus dem Dezernat Q gelingt es dem Autor nicht irgendwie Spannung zu erzeugen. Es liest sich ueber lange Strecken sehr zaeh. Und ist in jeder Hinsicht vorhersehbar. Ich kenn ja nicht nur den/die Moerder sondern auch die Motivation und kann mir sehr gut vorstellen, wie das ganze enden wird. Ehrlich, da gab es fuer mich nur ein moegliches Ende, das ueberhaupt Sinn macht.


    Das waere ja noch ertraeglich gewesen, wenn wenigstens unsere Protagonisten fuer Unterhaltung sorgen koennen. Doch auch da wurde ich enttaeuscht. Im ersten Band gefielen mir Morck und Assad sehr gut, hier werden beide doch sehr unsympathisch. Hatte Assad im ersten Band noch fuer eine gute Prise Humor gesorgt, so wirkt er hier eher peinlich mit manch unqualifizierten Aeusserungen. Ich hatte nach dem ersten Band etwas mehr an Enthuellungen ueber Assad im zweiten Band erwartet. Vielleicht nicht alles, aber wenigstens etwas. Es kam gar nichts. Rose ist ein kleiner Lichtblick, kann die Geschichte allein aber auch nicht retten.


    Die einzige Figur, bei der man ueberhaupt sowas wie eine Entwicklung sehen kann, ist Kimmie. Das fand ich mit den Ruecklenden sogar recht gut gemacht. Sympathischer wurde sie mir nicht, aber ein wenig Mitleid kann da vielleicht schon aufkommen.


    Ich hab uebrigens die englische Uebersetzung gelesen und mich zudem noch geaergert, dass der Titel absolut nichtssagend ist. Weiss auch jetzt noch nicht, was er bedeuten soll.


    Fazit: Ich frag mich jetzt wirklich ob ich nun noch einen weiteren Band der Reihe lesen soll ...

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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