Das Herz des Löwen - Mac P. Lorne

  • Im Sommer anno 1189 begegnen sich im Sherwood Forest zwei Männer, deren Schicksal auf viele Jahre eng miteinander verbunden sein wird – Robert von Loxley, genannt Robin Hood, und Richard I., der zukünftige König von England.


    Um Begnadigung zu erlangen, begleiten die Geächteten den König auf seinen Kreuzzug ins Heilige Land. Allerdings werden sie bereits auf Sizilien und Zypern in Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Fürsten verwickelt.


    Doch das ist noch gar nichts im Vergleich zu dem, was sie dann in Palästina erwartet.
    Neben Sultan Saladin zählt auch der Alte vom Berge zu ihren Feinden und selbst unter den Kreuzfahrern herrscht keine Einigkeit.


    Als Robin und seine Gefährten endlich nach England zurückkehren, da geht der Kampf erst richtig los.
    Ein immenses Lösegeld wird für den in Gefangenschaft geratenen König gefordert und nicht jeder ist bereit, dafür zu bezahlen.
    Noch einmal müssen Robin und seine Gefährten einen weiten Weg gehen, der sie bis tief in das Deutsche Reich hinein führt.


    Eleonore von Aquitanien, William Marshal, Baudouin de Bethune und Hubert Walter sind nur einige der geschichtlich belegten Personen dieses Romans, der packend schildert, wie aus einem Geächteten letztendlich der Earl von Huntingdon wurde.


    Ein historischer Abenteuerroman, der aufwendig recherchiert voller Tempo, Spannung und unverhoffter Wendungen an die wichtigsten Schauplätze der damaligen Geschichte führt und auch die Liebe nicht zu kurz kommen lässt.


    Nach Angaben bei amazon der erste hist. Roman des Autors, allerdings ist bereits eine Fortsetzung angekündigt.


    Figuren:
    Sehr lebendig und glaubhaft gezeichnete Figuren, bis in die "Nebenrollen" hinein glaubhaft und detailreich gezeichnet. Historisch belegte Personen sehr gekonnt und pointiert vorgestellt, sie und die dazugefügten sehr lebendig portraitiert.


    Sprache/Duktus:
    Flüssiger, sehr gut laufender und damit leicht lesbarer Sprachstil, animiert dazu, das Buch zügig durchzulesen, zumal die Geschichte ja auch sehr flüssig und spannend geschrieben ist. Schlafraubend ...


    Struktur:
    Kapitelaufbau sinnvoll, aufeinander aufbauend. Historische Erläuterungen und Personenvorstellung interessant und schlüssig.


    Zusammenfassend:
    Absolut lesenswert, ein bisher kaum behandelter Teil der Historie wird dem Leser/der Leserin sehr sympathisch und spqnnend vorgestellt. Ein gewisser Lerneffekt ergänzt für den historisch interessierten noch die hervorragende Unterhaltung, die dieses Buch bietet. Bin jetzt schon sehr gespannt auf die angekündigte Fortsetzung. Unbedingt empfehlenswert, einer der besten historischen Romane in der letzten Zeit, kann sich durchaus mit z.B.Bernhard Cornwell messen.

  • Diesmal begleiten wir Robin Hood durch seine weniger bekannten Jahre, in denen er Richard Löwenherz ins heilige Land begleitet, auf den 3. Kreuzzug. Er ist dort der Anführer der Bogenschützen, wird auf dem Weg dorthin zum Ritter geschlagen und letztendlich sogar noch zum Earl von Huntingdon ernannt. Doch zurück in England ist nicht einfach Frieden für ihn, versucht doch Prinz John das Land an sich zu reißen, während Richard in Deutschland gefangen gehalten wird.


    Mac P. Lorne erzählt hier die Geschichte Robin Hoods, die in Filmen nur angedeutet wird. Die Entscheidung mit ins heilige Land zu ziehen ist nicht ganz freiwillig, allerdings bietet sich hier die Gelegenheit für ihn und seine Freunde den Status als Geächtete loszuwerden. Und dies geliebt ihnen sehr gut, sind doch die Bogenschützen einer der wichtigsten Bestandteile von Richards Heer.

    Der Abschnitt auf dem Kreuzzug zeigt deutlich, wie sinnlos es teilweise dort zuging. Ein jeder kämpfte dort angeblich für seinen Gott und seine Kirche und am Ende ging es meist doch nur um persönliche Bereicherung. Robin ist davon nicht sehr angetan und gerät daher des Öfteren mit diversen Kirchenobersten aneinander.


    Zurück in England muss erst einmal das Land vor Prinz John geschützt werden, der vor nichts zurückschreckt um das Land an sich zu reißen. Dass Richard auf dem Heimweg gefangen genommen wurde spielt ihm hier in die Karten. Auch hier zeigt sich wieder, dass Anstand und Ehre damals vielen wenig bis nichts bedeutete. Hat doch ein Kreuzfahrer eigentlich nichts zu befürchten, muss Richard feststellen, dass das Wort der Kirche auch nur dann etwas gilt, wenn es ihr etwas einbringt.


    Mir hat das Buch gut gefallen, beschreibt es doch recht genau, was die Mächtigen dieser Zeit so angetrieben hat. An manchen Stellen waren mir die taktischen Erklärungen etwas Zuviel, aber diese dienten durchaus dem Verständnis der Zeit. Die Beschreibungen der Landschaften und der Menschen waren so bildhaft, dass das Kopfkino eigentlich von Anfang an lief.

    Das Ende bot eine Überraschung, die auf jeden Fall auf den nächsten Band neugierig macht.


    Von mir daher eine Leseempfehlung!


    8 von 10 Punkte

  • Was in „Die Pranken des Löwen“ so vielversprechend begann, findet hier spannende Fortsetzung. Mac P. Lorne verwebt die Legenden um Robin Hood mit den historischen Fakten um Richard Löwenherz zu einem temporeichen Historienabenteuer, in welchem Robin und seine Gefährten den Sherwood verlassen, um König Richard auf seinem Kreuzzug in das Heilige Land zu folgen.


    Das Kämpfen sind sie gewohnt, doch Krieg und Kampf nehmen für sie nun eine neue Dimension an, die Kreuzzüge waren etwas Schreckliches. Trotzdem gelingt es dem Autor, das Töten und Morden relativ sachlich darzustellen, durchaus bildhaft, aber in keiner Weise verherrlicht. Selbst dann, wenn das dahinterstehende Anliegen ein Gutes gewesen ist. Für einen historischen Roman, bei dem das Abenteuerelement und die filmreifen Szenen überwiegen, finde ich das schon bemerkenswert. Ebenso wie der Autor seine Figuren, insbesondere Robin, immer wieder die Religion und ihre Auswüchse bzw. Doktrinen in Frage stellen lässt. Nicht Gott selbst, aber das, was die Institution Kirche daraus gemacht hat. Robins ketzerische Ansichten, ebenso wie seine stolze Geradlinigkeit bringen ihn mehr als einmal in brenzlige Situationen.


    Die ambivalente Persönlichkeit Richards in ihren Stärken und Schwächen ist für mich gut herausgearbeitet. Er war wohl ein genialer Stratege mit ungeheurem Charisma und einem gewissen Gerechtigkeitssinn, aber auch impulsiv, undiplomatisch und grausam. Auch Robin ist nicht immer „ohne Fehl und Tadel“. Mutig sowieso *g*, dazu zeitweise erstaunlich klug und einfühlsam, doch ebenso immer wieder unbedacht und nassforsch, und von einer gewissen Arroganz. Genauso wie Richard, bleibt auch ihm und seiner Marian privates Leid nicht erspart.


    Den ein oder anderen Schurken, der nahezu ausschließlich „schurkische“ Züge aufweist, gibt es natürlich auch. Wie z.B. Prinz John, über den nach Angaben des Autors trotz eingehender Recherche einfach nichts Gutes zu finden war. Gäbe es da nicht diese besondere Familientreue innerhalb der Plantagenets, hätte dieser vielleicht gar nicht so lange gelebt ;).


    Sprache und Erzählstil muten manchmal etwas schlicht an und die zahlreichen filmreifen Szenen erinnern an Abenteuerfilme früherer Jahre. Das gilt auch für so manchen Dialog und für die raren Liebesszenen, denen die altmodisch nostalgische Wortwahl eine ganz eigene charmante Atmosphäre gegeben hat. Das muss man natürlich mögen. Mir hat es gut gefallen und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

  • Das Buch:

    »Das Herz des Löwen« - ein spannender historischer Roman, die dramatische Fortsetzung von "Die Pranken des Löwen" von Mac P. Lorne und der 2. Teil der Serie über den legendären Robin Hood im Taschenbuch

    England 1189 - Im Sherwood Forest begegnen sich zwei Männer, deren Schicksal auf viele Jahre eng miteinander verbunden sein wird: Robert von Loxley, genannt Robin Hood, und Richard I., der zukünftige König von England.

    Um Begnadigung zu erlangen, begleiten die Geächteten den König auf seinen Kreuzzug ins Heilige Land. Als Robin und seine Gefährten nach harten Kämpfen, Hunger und Meuterei endlich nach England zurückkehren, finden sie leider keinen Frieden. Ein immenses Lösegeld wird für den in Gefangenschaft geratenen König gefordert und nicht jeder ist bereit, dafür zu bezahlen.

    Noch einmal müssen Robin Hood und seine Gefährten einen weiten und gefahrvollen Weg gehen, der sie bis tief in das Deutsche Reich hinein führt… Quelle Amazon


    Der Autor:

    Mac P. Lorne ist Jahrgang 1957.

    Aufgewachsen in der ehemaligen DDR studierte er aus politischen Gründen statt Geschichte und Literatur Veterinärmedizin.

    Im Frühjahr 1988 gelang ihm die Flucht in die Bundesrepublik.

    Gemeinsam mit seiner Familie baute er einen Reit-und Zuchtbetrieb in Bayern auf, aus dem sich auch Olympiareiter ihren Nachwuchs sicherten.

    Heute lebt er zu Füßen einer mittelalterlichen Burg in einem der größten Waldgebiete Europas.

    Er ist Co-Autor mehrerer Fach- und Sachbücher aus den Gebieten Veterinärmedizin und Pferdezucht.

    Englische Geschichte ist die große Leidenschaft des Autors und seine Romanreihe rund um Robin Hood begeistert zahlreiche Leserinnen und Leser. Quelle Amazon


    Meine Meinung:

    Auch der 2.Teil dieser Reihe ist ein absolut packender historischer Roman,wir lernen erst in diesem Band Robin Hood so richtig kennen. Und er ist einfach fantastisch. Das Buch enthält viele packende Kampfszenen, denen man sich kaum entziehen kann. Teilweise hält man wirklich die Luft an. Der Autor hat sich intensiv mit der Historie dieser Zeit auseinandergesetzt, das merkt man. Denn die Geschichte ist eben nicht veränderbar, auch wenn einem vieles grausam erscheint. Aber trotzdem enthält dieses Buch auch viele wunderschöne, rührende Szenen, die Liebe zwischen Robin und Marian wir wundervoll und detalliert erzählt.

    Auch dieser Teil ist also absolut gelungen, man kann ihn teilweise nur schwer weglegen. Ich freue mich auf den nächsten Band


    Ich bedanke mich ganz herzlich für das wunderschöne Leseexemplar und bei Mac für die Begleitung dieser Leserunde, er hat uns mit vielen Details und Bildern das Buch noch lebendiger gemacht:bluemchen<3



  • Das Schöne an Mac P. Lornes Romanen ist, dass es keinen langatmigen Einstieg gibt. Schon nach wenigen Sätzen ist man wieder mitten im Geschehen. Das ging mir bereits im ersten Band „Die Pranken des Löwen“ so, und auch diesmal war es nicht anders. Ich war von der ersten Seite an fasziniert von dieser Geschichte um eine außergewöhnliche Freundschaft zwischen einem König und einem Geächteten, nämlich zwischen Richard Löwenherz und Robin Hood. Robin ist nicht nur Richards Schutzengel, sondern auch sein Vertrauter und Ratgeber. Zusammen mit den Gefährten aus dem Sherwood Forest begleitet Robin den König auf einen langen und gefährlichen Kreuzzug ins Heilige Land, der viele Opfer fordert.

    Robin ist ein Rebell, und immer wieder kommt sein Widerspruchsgeist zu Tage. Erstaunlicherweise lässt sich König Richard darauf ein und hört auf Robins Ratschläge, was ihm nicht nur einmal das Leben rettet.

    Es kommt zu so manchem verbalen Schlagabtausch zwischen dem König und seinem Vasallen, wobei sich Robin des öfteren fast um Kopf und Kragen redet. Diese Wortgefechte habe ich regelrecht genossen, denn Robins gesunder Menschenverstand und seine Ansichten empfand ich als sehr wohltuend, da sie so völlig frei von Falschheit und Dünkel beschrieben sind.

    Die Ereignisse während des Kreuzzugs nehmen den größten Teil des Romans ein, und es kommt immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Kreuzrittern und den muslimischen Kriegern Saladins.

    Wenn Robin hofft, nach dem Kreuzzug zur Ruhe zu kommen, hat er sich geirrt, denn König Richard gerät in Gefangenschaft, und so warten weitere riskante Abenteuer auf unseren Helden. Im letzten Viertel der Handlung kehren wir wieder in den vertrauten Sherwood Forest und die umliegende Gegend zurück. Robin Hood hat sich verändert, aber auch in der Heimat kommt er nicht zur ersehnten Ruhe mit seiner geliebten Marian, sondern hier erwarten ihn ungeahnte Herausforderungen und ein paar traumatische Erlebnisse.

    Beschäftigt man sich ein wenig mit dem historischen Hintergrund, so stellt man fest, dass gerade die Szenen, die im Roman unfassbar erscheinen, der Wahrheit entsprechen. Der Autor bewegt sich sehr nahe an den historischen Fakten, wobei seine Erzählung keinen Moment lang trocken oder langatmig wirkt, sondern Mac P. Lorne besitzt die besondere Gabe, die historische Kulisse mit pulsierendem Leben zu füllen und dabei Freude und Leid geradezu greifbar zu machen. Heute ist der offizielle Erscheinungstermin des dritten Teils, und ich freue mich, dass es ein Wiedersehen mit Robin und seinen Lieben geben wird. Ich bin sehr gespannt, welche Abenteuer den sympathischen Helden dann erwarten.


    :flowers:flowers:flowers:flowers:flowers

  • 1189: Robin Hood lebt nach wie vor mit seinen Merry Men im Sherwood Forest, als er eines Tages einem Hünen im Wald begegnet, von dem er sich herausgefordert fühlt. Hätte er gewusst, wem er da gegenübersteht, hätte er sich vielleicht anders verhalten, vielleicht aber auch nicht. Diese Begegnung ist der Beginn einer Verbindung, die Robin bis ins Heilige Land führt, ihn allerhand Gefahren aussetzt, und 10 Jahre später mit dem Tod Richard Löwenherz' endet.


    Mit dessen Tod beginnt der zweite Band der Robin-Hood-Reihe, anschließend werden die Ereignisse der vorangehenden zehn Jahre erzählt. Mac P. Lorne hat erneut umfassend recherchiert und bringt dem Leser die Geschichte um Richard Löwenherz und Robin Hood überzeugend nahe. Sein anschaulicher Erzählstil trägt dazu bei, dass man als Leser meint mit dabei zu sein in den Wäldern des Sherwood Forest, auf Sizilien und Zypern oder im Heiligen Land. Man amüsiert sich über Richards manchmal skurrile Ideen, erschreckt sich, wenn er einen seiner berüchtigten Wutausbrüche hat, leidet mit, wenn Menschen zu Tode kommen, oder ist mittendrin in Schlachten.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, auch Antagonisten wie Ralph de Lacy, der Sheriff von Nottingham, und „Feinde“ wie Saladin, kommen dadurch zu Wort und der Roman bekommt dadurch zusätzlich Tiefe. Die Erzählung ist spannend, auch wenn man schon einiges über die tatsächlichen Ereignisse weiß. Immerhin ist Robin eine fiktive Figur, und auch sonst ist nicht alles detailliert überliefert.


    Richard Löwenherz, gerne glorifiziert, war sicher kein leichter Mensch, das kann man hier auch deutlich erkennen. Als großer Fan Eleonores von Aquitanien freute ich mich, dass sie hier eine größere Rolle inne hatte, die ihr auch durchaus gerecht wird. Hatte ich im Vorgängerband noch meine Probleme mit Robin, wächst er mir hier mehr und mehr ans Herz, und ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Bände der Reihe, denn auch dieser Band gefällt mir besser als sein Vorgänger, der mich nicht durchgehend überzeugen konnte. Band 2 habe ich am Ende zufrieden zugeklappt und freue mich nun auf Band 3, der am Ende bereits vorbereitet wird – man darf gespannt sein.


    Sehr überzeugend und schön üppig ist das Bonusmaterial: Zeittafel, Bibliografie, Glossar, Karten, Zeichnung des Plantagenet-Wappens, Personenregister (mit Kennzeichnung der historischen Persönlichkeiten) und interessante Anmerkungen des Autors ergeben ein rundum zufriedenstellendes Paket, wie ich es mir für historische Romane wünsche.


    Mit dem zweiten Band seiner Robin-Hood-Reihe konnte mich der Autor wieder überzeugen, spannende Erzählung und gute Recherche ergeben einen sehr lesenswerten Roman. Volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für Freunde historischer Romane.

  • Buchmeinung zu Mac P. Lorne – Das Herz des Löwen


    „Das Herz des Löwen“ ist ein historischer Roman von Mac P. Lorne, der 2018 bei Knaur TB erschienen ist. Dies ist der zweite Band in der Serie um Robin Hood.


    Zum Autor:

    Mac P. Lorne ist Jahrgang 1957.

    Aufgewachsen in der ehemaligen DDR studierte er aus politischen Gründen statt Geschichte und Literatur Veterinärmedizin.

    Im Frühjahr 1988 gelang ihm die Flucht in die Bundesrepublik.

    Gemeinsam mit seiner Familie baute er einen Reit-und Zuchtbetrieb in Bayern auf, aus dem sich auch Olympiareiter ihren Nachwuchs sicherten.

    Heute lebt er zu Füßen einer mittelalterlichen Burg in einem der größten Waldgebiete Europas.

    Er ist Co-Autor mehrerer Fach- und Sachbücher aus den Gebieten Veterinärmedizin und Pferdezucht.

    Englische Geschichte ist die große Leidenschaft des Autors und seine Romanreihe rund um Robin Hood begeistert zahlreiche Leserinnen und Leser.


    Klappentext:

    England 1189 - Im Sherwood Forest begegnen sich zwei Männer, deren Schicksal auf viele Jahre eng miteinander verbunden sein wird: Robert von Loxley, genannt Robin Hood, und Richard I., der zukünftige König von England.

    Um Begnadigung zu erlangen, begleiten die Geächteten den König auf seinen Kreuzzug ins Heilige Land. Als Robin und seine Gefährten nach harten Kämpfen, Hunger und Meuterei endlich nach England zurückkehren, finden sie leider keinen Frieden. Ein immenses Lösegeld wird für den in Gefangenschaft geratenen König gefordert und nicht jeder ist bereit, dafür zu bezahlen.

    Noch einmal müssen Robin Hood und seine Gefährten einen weiten und gefahrvollen Weg gehen, der sie bis tief in das Deutsche Reich hinein führt…

    Meine Meinung:

    Dieses Buch beschreibt die gemeinsame Zeit von Robin Hood und Richard Löwenherz. Geprägt wird diese Beziehung von Freundschaft, gegenseitigem Vertrauen, aber auch von kleineren Konflikten. Das Bild von Richard Löwenherz ist nicht eindeutig, einerseits ist er ein großer Krieger und ein Mensch mit vernünftigen Anschauungen, aber andererseits mutiert er auch zum Monster, das rücksichtslos vorgeht und auch zu grausamsten Handlungen fähig ist. Robin und Richard haben es mit diversen Gegenspielern zu tun, die bis auf Saladin fast nur eine dunkle Seite zeigen. Saladin und Richard scheinen Brüder im Geiste zu sein, sowohl was positive als auch negative Eigenschaften betrifft. Robin begleitet Richard auf dem Kreuzzug und ist meist an seiner Seite. Wiederholt rettet er Richard das Leben und erfährt auch Achtung dafür. Und doch ist Robin nicht nur der edle Kämpfer für Recht und Gesetz. Die ihn umgebende Gewalt nimmt Einfluss auf seine Psyche und macht auch ihn zeitweilig zu einem rücksichtslosen Kämpfer.

    Geprägt ist das Buch vom dauernden Wechsel zwischen Kampfhandlungen und ruhigen Sequenzen. Gerade in den ruhigen Sequenzen werden unauffällig viele historische Informationen an den Leser gebracht. Man erfährt viel über die politischen Geschehnisse jener Zeit und auch über die gesellschaftlichen Strukturen. Dem Leser werden viele gewalttätige Szenen mit grausamster Handlung zugemutet, denen Passagen mit humorigen Elementen folgen, um das Ganze etwas erträglicher zu gestalten. Wie schon im ersten Teil sind etliche Figuren nur schwarz oder weiß und auch die unglückliche Vorgehensweise der Gegner ermöglicht es Robin, erst so richtig zu glänzen. Und doch hat mir dieser Band besser gefallen, weil auch Schatten auf Robin fallen und auch gerade die Muslime berechtigte Interessen vertreten und doch auch als Menschen dargestellt werden. Robin spricht mehrfach sehr schlecht von den christlichen Kirchenvertretern, die durch die Bank nur ihre eigenen Interessen im Auge haben. Auch die Königinmutter Eleonore hat vor allem das Wohl der Familie Plantegenet im Auge. Dies zeigt sich insbesondere am Ende des Buchs.


    Fazit:

    Wieder eine aufregend gestaltete Abenteuergeschichte mit sympathischen Helden und meist unglücklich agierenden Bösen. Die Mischung aus Historie und Fiktion ist gelungen. Aber diesmal gibt es Flecken auf der Weste der Guten. So vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Dieses Buch war nach „Die Pranken des Löwen" der 2. Teil der Robin Hood Reihe.


    In diesem Buch kreuzen sich die Wege von Robin und Richard Löwenherz im Sherwood Forrest. Richard macht Robin klar, das er die Wahl hat: entweder der Strick oder Robin und seine Männer folgen Richard auf seinen Kreuzzug. Robin schafft es, seine Männer zu überzeugen und sie folgen Richard bis ins Heilige Land.


    Dieses Buch hat eigentlich für jeden etwas: Spannung, Intrigen, historisches, Humor und was für's Herz – was will man mehr?


    Dem Autor ist es wieder toll gelungen, Geschichte und Fiktion miteinander zu verbinden. Mir gefällt die Erzählweise und der Humor in diesem historischen Roman.

    Es hat wieder riesigen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen!

    Von mir gibt es ganz klar eine dicke Leseempfehlung und ich freue mich schon auf den Folgeband!


    Danke an Wolke und den Verlag für diese Leserunde und ein herzliches Danke an den Autor für die aktive Begleitung der Leserunde!


    Von mir gibt es 10 Punkte!

  • Wer Robin Hood kennt und liebt, der kommt auf Dauer nur schwerlich an Mac P.Lornes historischer Serie vorbei. Um so besser, dass der Verlag jetzt in kurzen Abständen die Bücher erneut herausbringt in einer sehr ansprechenden Covergestaltung, die sich gut im Bücherschrank macht. :grin


    Der Anfang der bekannten Robin-Hood-Geschichte spielt schon im ersten Teil "Die Pranken des Löwen". Hier "im Herz des Löwen" treffen nur König Richard und Robin zum ersten Mal aufeinander. Die Geschichte entwickelt sich erfrischend neu und anders. Versatzstücke aus Altbekannten werden hier mit historischen Fakten über König Richard, seinem Kreuzzug, seiner Regentschaft angereichert und mit seiner "erfundenen Freundschaft" zu Robin abgerundet. Daraus entsteht eine homogene und sehr spannende Geschichte, die mich ausgesprochen gut unterhalten hat. Dabei ist Robin Hood genau der Held meiner Jugend geblieben. Sehr integer und mutig, ein bisschen raubeinig und seinem König und seinen Liebsten treu ergeben. Ein Held der alten Schule sozusagen, dem der Autor Mac P. Lorne neues Leben eingehaucht hat.


    Es gefällt mir sehr, dass die Geschichte noch lange nicht auserzählt ist und man sich auf weitere Teile freuen kann.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Endlich konnte ich den nächsten Teil der Abenteuer Robin Hoods lesen.

    Lang ersehnt und alle Hoffnungen erfüllt, um es kurz auszudrücken :grin


    Dieser Part beginnt mit dem Epilog der den Tod Richard Löwenherz im Jahre 1199 beschreibt, an dessen Totenbett läßt der Autor sozusagen Revue passieren, wie die letzten Jahre, seit dessen Machtergreifung, verlaufen sind.


    Im Jahre 1989, Richard ist auf dem Weg zu seiner Krönung in England, reitet er durch den Sherwood Forrest - und wie nicht anders zu erwarten - trifft er dort auf den mittlerweile doch sehr bekannten Robin Hood.

    Dieser, nichtsahnend, wen er da vor sich hat, stellt sich dem "hohen Herrn" in den Weg und verlangt, was er eben immer verlangt, wenn sich Wanderer durch den Sherwood Forrest bewegen - Tribut für die Passage....


    Soweit zu dieser Szene, die mir mit als eine der - so vielen - besten gefallen hat.


    Als Freunde und Weggefährten bahnt sich dann das weitere gemeinsame Schicksal der beiden Männer durch die nächsten Jahre.


    Beginnend mit dem Kreuzzug, dem Richard sich verpflichtet fühlt, der sehr gut beschrieben wird.

    Zwar nicht ganz freiwillig, aber trotzdem guten Mutes ziehen nicht nur Robin, sondern auch seine Merry Men gemeinsam gen Jerusalem.


    Später geht es wieder auf nach England, in dem mittlerweile der kleine Bruder Richards, John, sein Unwesen treibt.

    Richard hat sich ungeschickterweise fangen lassen und harrt nun in diversen Kerkern seiner Freilassung durch Lösegeld entgegen...



    Soviel inhaltlich.


    Ein Wahnsinns Buch, mir hat es einfach wunderbar gefallen. Ein Abenteuerroman par excellance.

    Viele wunderbare Szenen, wie die bereits oben erwähnte.

    Humor, der nicht zu kurz kommt. Kampfszenen, Entführungen, List und ein ganz klein wenig Liebe.


    Mich hat das Buch total in seinen Sog gezogen - ich wußte schon, weshalb ich ungeduldig darauf gewartet habe, endlich weiter lesen zu können.

    Dazu wird die Geschichte der Zeit hervorragend dargestellt, die Figuren, gerade Richards, Johns und auch Eleonores agieren interessant und dadurch wird es einfach authentisch, daß man das Gefühl bekommt - so könnte es gewesen sein. Das gilt auch ganz besonders für Robin Hood, seine Mitstreiter und auch Marian.

    Mir gefällt Marian hier auch noch besser, als in sämtlichen Robin Hood Verfilmungen, da sie als

    selbständige Frau, die sich zu helfen weiß, und nicht als Dämchen, das auf ihren Retter wartet, dargestellt wird.

    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, spannend und so angelegt, daß mal wieder das zwischendurch unterbrechen und beiseite legen des Buches ein Schwerstakt ist :grin



    Fazit

    Ein wunderbarer zweiter Teil der Reihe um Robin Hood, der es wieder schafft, die Geschichte der Zeit hochspannend darzustellen. Hervorragende Charakterzeichnungen lassen einen förmlich dabei sein.

    Ich bin nur froh, daß es nur noch ein paar Tage bis zum nächsten Teil sind, da ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht, dann unter König John.

  • Mac P. Lorne zählt zu meinen Lieblingsautoren, seine Reihe um Robin Hood hat es mir genauso angetan wie sein Roman über Sir Francis Drake. Englischer Geschichte haucht er neues Leben ein und man wird in den Bann gezogen von den Schauplätzen großer Ereignisse.

    Der Wiedererkennungseffekt der Serie ist sehr gut, hier haben die Grafiker des Verlages sehr gute Arbeit geleistet. Ich persönlich würde mir mehr solche Cover wünschen. Auch der Klappentext ist gut gewählt, so macht er doch Lust auf mehr und spricht schon die wichtigsten Themen an.

    Aber in diesem Roman geht es wieder um mehr, es geht um Liebe und Intrigen, es geht um Macht und grausame Kämpfe, um Gerechtigkeit und Glauben. Aber im Mittelpunkt steht unbestritten der Kreuzzug ins Heilige Land, der das Leben aller Teilnehmenden für immer verändern wird.

    Die Darstellung der Protagonisten ist wieder einmal mehr als gelungen. Die Zeichnung der Figuren ist facettenreich und lebendig gestaltet. Mehr möchte ich zu den einzelnen Charakteren gar nicht sagen, denn man muss diese Figuren erleben, so schwer kann man sie in Worte fassen. Die Spannung zieht der Roman aus dem Leben von Robin Hood. Er ist der Dreh- und Angelpunkt in diesem Roman, sein Leben und das seiner Familie wird verwoben mit der englischen Geschichte. Hier steht Mac P. Lorne in keinster Weise Rebecca Gablé in etwas nach, die als großes Vorbild gilt. Zum Aufbau des Romans sei gesagt, dass der Prolog zeitmäßig am Ende des Romans gehört, rückblickend wird erzählt, wie es zu dem kommt, was die ersten Seiten des Romans beschreiben. Dies ist recht typisch für die Erzählweise des Autors, er nimmt gerne etwas vorweg und macht Anspielungen auf Zukünftiges. Manche Leser mögen dies als eine Vorwegnahme der Spannung interpretieren und empfinden, für mich ist es eher ein stilistisches Element des Autors, der seine Leser bei der Stange halten will. Der Schreibstil des Autors ist wunderbar leicht zu lesen, man sinkt ein in die Geschichte und kann sich sehr gut mit den einzelnen Figuren identifizieren und deren Gedanken- und Gefühlswelt nachempfinden. Zwei Karten, ein Personenregister, ein Glossar, eine Zeittafel und ausführliche Anmerkungen von Mac P. Lorne runden den Roman ab. Es wird ein Einblick gegeben in das was historisch verbürgt ist und was der Fantasie des Autors entsprungen ist, was aber im Bereich des Möglichen liegt.

    Für mich wieder ein ganz toller Roman und ich freue mich jetzt schon auf den dritten Teil der Robin-Hood-Saga und bin froh, dass dieser schon auf meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) liegt. Ein Roman nicht nur für Fans des historischen Romans, sondern auch für solche die sich gerne für ein Thema begeistern lassen wollen, ein Roman für Männer und Frauen, die die gute Unterhaltung schätzen und ein Abenteuer erleben wollen. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung für alle!

    Ich danke der Verlagsgruppe Droemer – Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und dir, lieber Mac, für diese grandiose Geschichte!


    10/10 P.