Erste eigene Wohnung

  • Zu 1.
    18


    Zu 2.
    Die fanden es ganz okay, obwohl ich Einzelkind war, bzw. bin.


    Zu 3.
    Das war die schönste Zeit meines Lebens, und obwohl das jetzt mittlerweile
    33 Jahre her ist, ich seit 21 Jahren verheiratet bin und zwar glücklich und immer noch mit demselben Mann, werde ich diese Zeit alleine in der ersten eigenen Wohnung niiiieeeemals vergessen.
    Ich konnte tun und lassen was ich wollte, konnte nachts um 2:00 Uhr Plätzchen backen, wenn mir danach war, konnte rausgehen, oder zuhause bleiben, stundenlang lesen ohne dass jemand dazwischen redete, usw.usw...
    Sicher gab es auch mal Zeiten, da hätte ich das Alleinsein verfluchen können, aber diese Anwandlungen haben sich sehr schnell wieder gelegt, und wenn dann Freunde zu Besuch da waren, war ich meistens froh, wenn ich mein Reich dann wieder für mich hatte.

  • Also ich bin jetzt 26, und wenn alles glatt läuft und der Termin nicht verschoben wird, werd ich auch noch gerade so mit 26 ausziehen :lache


    Es hat sich früher nicht wirklich gelohnt, ich habe drei Jahre eine Schule in einem anderen Bundesland besucht und dort auch alleine gewohnt.
    Danach war ich ein Jahr im Ausland zum Freiwilligen Jahr. Dort habe ich klarerweise auch gewohnt.


    Ergo: Jetzt gehts los :D


    Ich habe eignetlich nur bissl Panik vorm allein-sein, weil ich bisher einfach immer irgendwen um mich rum hatte.
    Der Haushalt selber und das Kochen machen mir keine Sorgen, das kenn ich ja schon :-)

  • Zitat

    Original von Sue
    Wem habt ihr euren Zweitschüssel gegeben für den Fall, dass ihr euch aussperrt oder so?


    Ich habe zwei "Zweitschlüssel". Einen hat Johnny und einer liegt zusammen mit nem zweiten Briefkastenschlüssel bei ner guten Freundin, die auch hier in Leipzig wohnt.

  • Meine Güte hattet Ihr seltsame Eltern..


    Meine Mutter hat quasi die Vorteile gelebt, die manche hier so hervorheben:


    - Essen gab es irgendwann am Tag (regelmäßig und lecker, aber nicht nach Plan)
    - vor 11 Uhr steht und stand sie in der Regel nicht auf
    - ab 5. Klasse oder so kam sie nicht mehr in die Kinderzimmer, wenn wir es ordentlich wollten, hätten wir das selber machen müssen. Weder mein Bruder noch ich hatten solcherlei Ambitionen.
    - ich bekam eigentlich nie eine Ausgehzeit mit, wenn ich am nächsten Morgen müde war, dann war das mein Problem
    - Mein Mann und ich spotten immer darüber, das wir zwischen unseren Eltern wohnen könnten, sie würden trotzdem nur zum Geburtstag kommen.
    - meine Studibude haben meine Eltern nie gesehen (hat sie nicht interessiert, das kann manchmal auch ziemlich nerven)
    - Essen kochen, putzen, waschen: sobald wir dazu in der Lage waren, hatten wir unseren Beitrag zu leisten, daher für meinen Bruder und mich kein Problem
    - nachts um 2 Uhr bügeln? - typisch meine Mutter
    - Kirche? viel zu früh, obwohl wir katholisch waren (Omas und Opas haben lt meiner Mutter für uns mitgebetet)


    Einiges war gut, anderes naja, wie das immer so ist... Ich habe meine mit mir zusammen wohnende Freundin um die Fürsorge ihrer Eltern (Telefonanrufe, Besuche) beneidet. Bei unserem Sohn versuche ich den Mittelweg, obs mir gelingt- man weis es nicht. Er könnte heute mit seinen 13 Jahren auf jeden Fall schon alleine klar kommen (was er aber natürlich nicht sollte).

  • Ich bin das erste mal mit Anfang 20 ausgezogen. Als mein damaliger Freund und ich die Wohnug gerade eingerichtet hatten, hatte ich einen Arbeitsunfall und verlor meinen Job. Er aber wollte keinen "Sozialfall", deswegen sind wir wieder ausgezogen, bevor wir auch nur eine Nacht in der Wohnung geschlafen hatten.


    Deswegen zählt das auch nicht!


    So, dann bin ich letztes Jahr wieder ausgezogen und mit meinem jetzigen Freund zusammengezogen. Ich wohne im Anbau meiner Eltern im Garten (früher Schweinestall - heute wunderschöne Wohnung). Mag nicht weiter wegziehen, weil ich chronisch erkrankt bin und Hilfe benötige. Aber raus ist raus. Meine Eltern habe ich trotzdem nicht ständig auf den Socken. Denn Tür zu ist zu und blickdichte Vorhänge habe ich auch.


    Essen kochen habe ich halbwegs gelernt. Ersatzschlüssel liegt bei Mama. Endlich konnte ich mir einen Hund anschaffen (den wollten meine Eltern nämlich nicht). Beim Sex muss ich nicht mehr extra leise sein (meine größte Sorge war immer, meine Familie könnte was mitkriegen). Leider muss ich mich jetzt um den Papierkram selbst kümmern: Versicherungen, Stadtwerke... Auch den Einkauf muss ich selbst zahlen :-(


    Mehr fällt mir gerade auch nicht ein...


    Ich würde dir auch raten: Genieß es und mach dir keine Gedanken. Ausgezogen zu sein ist etwas wundervolles!

  • Ich bn vor 1,5 Monaten von zu Hause ausgezogen (zum 01.08.).


    Ich war 19. Ich bin mit meinem Freund genau in die Mitte von seiner Familie und meiner Familie gezogen, wir haben also jeder ca. 35 km "nach Hause".


    Ich muss sagen, am Anfang ist es ein ziemlich komisches Gefühl (eigentlich bis heute noch). Aber gut! :)


    Dass man jetzt natürlich alles selst machen muss (kochen, waschen, putzen usw.) ist eine ganz schöne Umstellung.
    Ich komme jeden Tag um ca. 17 Uhr von der Arbeit nach Hause und muss dann eben noch putzen oder waschen oder was auch immer.. zu tun ist auf jeden Fall immer was. Dann muss ich auch noch planen, was es zu essen gibt...


    Ich fange jetzt schon am See, wenn es ein bisschen dunkel kommt, an zu schreien: Oh Gott, meine Wäsche ist auf dem Balkon!!! ;)
    Aber naja, so ist das halt...


    Zum kochen: Ich habe davor erst 3x gekocht oder so. Mein Freund kann aber ein bisschen kochen. Ich habe ein paarmal bei meiner Mama zugeschaut und so ein paar Sachen kann man einfach. Und mit der Zeit denke ich, lerne ich das auch noch... ;-)
    Letzten Sonntag hatte ich zum ersten Mal Geburtstag, seit ich von zu Hause ausgezogen bin und das war auch ein komisches Gefühl irgendwie.
    Von meinen Eltern habe ich gleich mal ein Kochbuch bekommen, damit ich das Kochen noch so richtig lerne ;-)


    Also abschließend: Ich finde es seeeeehr schön, obwohl ich zu Hause alle Freiheiten hatte und machen konnte was ich wolle. Nur meine Eltern haben manchmal genervt mit "Räum doch mal dein Zimmer auf", "Helf mal ein bisschen mehr im Haushalt mit" aber ich würde mal sagen, dass ist normal ;-)


    Zum Haushalt: Zu Hause hatte ich immer das Gefühl wenn ich was helfen sollte "Oh neee, überhaupt keine Lust" und fands immer scheiße.
    Jetzt ist es halt "Ich hab zwar keine Lust, aber es muss ja gemacht werden" ;-)
    So ist das eben und ich würde mal sagen, dass man sich dran gewöhnt, auch wenn es evtl. ein bisschen länger dauert ;-)


    Also: Viel Glück und viel Spaß! ;-)

  • Zitat

    Original von magali
    Es war mir nicht klar, wieviele Menschen Erfahrungen mit Panikattacken in puncto Hausschlüssel haben.


    :lache


    Ähem, doch doch, das sind mehr als Du denkst... :grin


    Kochen konnte ich schon ein wenig beim Auszug mit 19, habe es während des Studiums aber kaum gebraucht. Erste richtig eigene Wohnung (allein) dann danach und jetzt auch wieder - mit allen von Magali beschriebenen Vorteilen.


    Die Zweit+Drittschlüssel der Wohnung sind im Auto und beim Vermieter. :chen

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Ich bin erst mit 23 ausgezogen (im Dez. letzten Jahres) und ganz ehrlich:
    die erste Nacht war grausam...


    Ich bin abends von zu Hause gegangen, es war Winter, dunkel und kalt.
    Und als ich dann in meiner Wohnung stand, war das ein ganz seltsames Gefühl. Am Anfang fühlt man sich ja auch noch nicht wirklich wohl. Es ist im Grunde wie eine fremde Wohnung...
    Ich musste die erste Zeit immer den Fernseher anmachen und lesen wollte ich erst auch nicht.


    Kochen fand ich jetzt nicht so schlimm! Ich konnte schon ein bisschen was und nun durfte ich endlich das kochen, was ich wollte (Chefkoch.de war ein guter Freund und ist es heute noch :grin).


    Meine Mama und meine beiden jüngeren Geschwister sehe ich durchschnittlich zwei Mal die Woche, obwohl wir nur 8 km auseinander wohnen.
    Ansonsten telefonieren wir sehr viel und ich glaube, meine Mama ist manchmal auch sehr froh, wenn ich sie wegen irgendwas anrufe, bei dem sie mir dann helfen kann :-)


    Erst vor kurzem habe ich erfahren, das der Auszug für meine Mama auch nicht so leicht war. Aber ich denke, das ist ganz normal, wenn die Älteste (endlich) das Nest verlässt.

  • Zitat

    Original von Sue
    Wie alt wart ihr als ihr von zu Hause ausgezogen seit?


    Ab 17 war ich während der Woche im Internat und nur noch am WE zu Hause.
    Komplett ausgezogen in die eigene Wohnung bin ich dann mit 20.


    Zitat

    Wie haben eure Eltern auf den Entschluss auszuziehen reagiert?


    Positiv, denn so ist nun mal der Lauf der Welt - die Jungen verlassen das Nest.


    Zitat

    Wie ist es so alleine zu wohnen?


    Wie Inso schon sagte: Es gibt Höhen und Tiefen.
    Allein zu wohnen, machen zu können, was/wann/wie ich will, war für mich der Ausbruch der großen Freiheit. Dass ich mich auch selbst um alles kümmern musste, war auch Freiheit, manchmal nicht einfach, aber trotzdem schön! Alles gehört dazu, auch einsame Momente. Diese erste Zeit in meiner eigenen Wohnung war eine sehr wichtige für mich, und ich möchte keine Minute davon streichen!

  • Ich bin mit 17 zu Hause ausgezogen und das eher unter...hm...schwierigen Umständen. Entsprechend war die erste Wohnung mit gemischten Gefühlen verbunden. Zumal sie eigentlich keine Wohnung war, sondern nur ein Zimmer mit winzigem Bad und die Küche war eigentlich der Heizungsraum für`s Haus. Hatte damit aber auch eine gewisse Komik. :-)
    So richtig war ich damals aber nie alleine, eigentlich hatte ich jeden Tag meinen besten Freund bei mir oder irgendwelche Schulkameraden oder meinen Freund. War eine schöne Zeit!
    Nach verschiedenen anderen Zwischenstationen habe ich jetzt seit einem Jahr auch wieder eine ganz eigene, ganz tolle 2-Zimmer-Wohnung. Die aber natürlich auch komplett in Ordnung gehalten werden will und die Miete ist auch nicht ohne. Alleine leben ist nicht immer heiter Sonnenschein, aber dafür bin ich mein eigener Herr in meinem eigenen Reich. Und wenn ich mal keine Lust auf Staubsaugen habe, stört es eben auch niemanden und wenn ich abends von der Arbeit komme und keine Lust habe, zu kochen, ist es genausowenig ein Problem.
    Das Schöne ist: Ich wohne quasi in direkter Nachbarschaft zu meinem besten Freund und seiner Freundin, wir unken immer, dass wir eigentlich in einer WG leben ohne gemeinsame Wohnung. :-) Entsprechend hat er auch meinen Ersatzschlüssel, ist praktisch für einen eventuellen Notfall.
    Meine Eltern seh ich gar nicht wahnsinnig regelmäßig, aber die kennen das ja auch schon ein paar Jahre so. Wenn man ab und an telefoniert ist das für beide Seiten völlig okay.
    Genieß es in jedem Fall! :wave

  • Meine erste eigene Wohnung war gar keine Wohnung, sondern zwei Zimmer mit Klo aber ohne Küche in einem Vierseitenhof. In Goddula (sprich: Joddula), Sachsen-Anhalt :yikes.


    Das war nicht nur 500km von zuhause, sondern auch tief, tief im Osten, 1991 fast noch wie DDR. Gekocht wurde in dem einen Zimmer auf einem Zweiplattenherd, Spagetthi, Spagetthi oder Spagetthi, abgewaschen mit zwei Emailleschüsseln. Und natürlich gab es Ofenheizung, ein Zimmer war gar nicht beheizbar. Die Hausschlüsselproblematik stellte sich nicht, die Haustüre wurde nie abgeschlossen, ebensowenig gab's Kontrollanrufe, mangels Telefon. Ich habe nie wieder so viele Briefe geschrieben. Wochenends nach Hause fahren war auch nicht, Bahn- und Autobahnstrecken waren marode, es dauerte ewig bis nach Stuttgart.


    Überraschenderweise folgte mir mein Freund nach einem halben Jahr nach Leipzig. Da sind wir dann in die Stadt gezogen, immer noch ohne Bad, aber mit Innen-WC und Zentralheizung, Luxus pur. Die Küche bestand aus einem Ausguss aus Email und besagtem Zweiplattenherd auf einer Weinkiste.
    Das Schlafzimmer war eine Matratze auf Europaletten, im Wohnzimmer stand ein Tisch, zwei Stühle und natürlich ein Bücherregal, das meiste vom Sperrmüll.
    Aber für uns war es eine Traumwohnung, wir zwei beide in dieser fremden, seltsamen Stadt :heisseliebe

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Da ich relativ früh (gerade so 17) mein Abi gemacht habe, bin ich mit 17 zum Studieren ausgezogen. Von (Nähe) Leipzig nach Hamburg, in etwa 500 km.
    Wie haben meine Eltern reagiert... sie wussten ja, dass es früher oder später so kommen würde. Immerhin hatte ich überall großspurig angekündigt, nach dem Abi auf jeden Fall ausziehen zu wollen (und wenn möglich, nach Hamburg). :lache Ausgezogen wäre ich aber so oder so, selbst wenn ich in Leipzig studieren würde. Denn bis zur dortigen Uni hätte ich auch über eine Stunde Weg, und da ist eine Wohnung in der Nähe günstiger.
    Ich habe zwar den Verdacht, dass meine Eltern mir nie richtig abgenommen haben, dass ich das tatsächlich durchziehe, und nur deshalb so gelassen auf meine Pläne reagiert haben... Aber als sie erfahren haben, dass alles klappt und ich tatsächlich nach HH gehe, haben sie sich natürlich sehr für mich gefreut. Ich glaube, am schwersten ist es meiner Oma und meinem kleinen Bruder gefallen, mich gehen zu lassen... :gruebel
    Der Umzug verlief sehr chaotisch, als der Bescheid von der Uni da war, musste ich fix eine Wohnung suchen, ich war gerade mitten in der Fahrschule; für die Prüfung bin ich dann runtergefahren. Meine Eltern waren gerade im Griechenlandurlaub, also haben meine Großeltern meine Sachen in ihren kleinen Opel gestopft (hat gereicht) und mich hochgekarrt. Umzug in einer Nacht-und-Nebel-Aktion innerhalb von ein paar Tagen vom Entschluss bis zum alleine Wohnen.
    Wir telefonieren aber sehr viel (erstaunlicherweise sogar der 13Jährige Redefaule - besonders dann, wenn er eigentlich Hausaufgaben machen müsste, kann der stundenlang mit mir quatschen)
    Und es ist mir direkt peinlich, wie mich alle "bedienen" wollen, wenn ich zu Besuch bin. :schaem Vermutlich denken sie, ich würde alleine verhungern und mich totputzen.
    Alleine zu wohnen ist fantastisch! magali hat das wirklich treffend beschrieben. Klar kommt ein wenig Arbeit auf dich zu, aber die Vorteile überwiegen eindeutig! :grin Niemandem Rechenschaft schuldig zu sein ist großartig. Selbst wenn man nicht alles voll ausschöpft und nicht über die Stränge schlägt, man weiß, man könnte es, wenn man denn wollte.
    Allgemeingültige Tipps kann man schwer geben. Probier es einfach, gehe es locker an und lass alles auf dich zukommen. :-)

    An apple a day keeps the doctor away - if well aimed.

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  • Ich bin mit 18 mit meiner Freundin zusammengezogen, weil meine Eltern nach München gezogen sind und ich meine Ausbildung in Ruhe beenden wollte.....
    Für mich war das ein Befreiungsschlag, es war zwar etwas chaotisch bei uns Mädels, aber wir haben uns gut verstanden und endlich konnte ich mich ins Nachtleben stürzen.....meine Eltern waren früher immer sehr in Sorge um mich und als Teenie hatte ich nicht ganz so viele Freiheiten, wie die Teenies sie heute haben...ich hatte da etwas Nachholbedarf.... :rolleyes ;-) :-)

  • Hallo,


    Zitat

    Wie alt wart ihr als ihr von zu Hause ausgezogen seit?


    Ich war 20


    Zitat

    Wie haben eure Eltern auf den Entschluss auszuziehen reagiert?


    Gemischt, skeptisch ob das so klappt (Anfangs rechnete sie wohl noch damit das ich früher oder später wieder zurück komme)
    aber druchaus auch positiv.
    Meine Mutter und ich hatten so unsere Probleme und nach meinen Auszug verstanden wir uns dann wieder richtig gut.


    Zitat

    Wie ist es so alleine zu wohnen?


    Da ich direkt mit meinem Freund zusammen gezogen bin war ich nie ganz alleine. Etwa ein Jahr später hatten wir dann geheiratet und feiern dies Jahr im Nov. unsern 10. Hochzeitstag :)
    Auf der anderen Seite denke ich heute, ist es so verkehrt nicht doch zuerst auch mal die Erfahrung zu machen ganz für sich alleine zu wohnen und verantwortlich zu sein. Nicht das ich vor hätte mich von meinem Mann zu trennen aber wenn es mal dazu kommen würde (was ich nicht hoffe und glaube aber man weiß ja nie) wäre das ja schon schlimm genug und dann auf mal das aller erste mal tatsächlich alleine zu wohnen ...


    Grüße Gelfling

  • Ich bin 2009 (mit 21) mit meinem Freund zusammengezogen und dann nach nicht ganz einem Jahr zurück zu meinen Eltern. Das allerdings nicht, weil ICH nicht klarkam, sondern weil es viele Schwierigkeiten mit meinem Freund und mir gab (insb. finanziell) und ich die Beziehung mit räumlichem Abstand quasi noch retten wollte. Bin dann fatalerweise zurück zu meinen Eltern gezogen, weil ich ja zu dieser Zeit noch in meiner Ausbildung steckte, und dann dieses Jahr seit Ausbildungsende im Mai wieder ausgezogen.


    Ich weiß inzwischen, dass es absolut fatal ist, wieder zu den Eltern zu ziehen, wenn man einmal eine eigene Wohnung hatte. Es funktionierte zwischen meinen Eltern und mir so garnicht mehr, es krachte an allen Ecken und wir wurden uns kaum noch einig. Es gab nen riesen Krach, sodass ich direkt nach Ausbildungsende glücklicherweise ne unbefristete Stelle gefunden habe, die auch noch etwas weiter weg ist. (45km)


    Meine Eltern haben es zwar nicht betont aber es war durch das gute zureden wie schön doch die ausgesuchte Wohnung ist sehr ersichtlich wie furchtbar gerne sie mich endlich loswerden wollen.


    Und ich bereue es nicht. Klar, man muss mit dem Geld ganz schön schauen zumal ich mir ne recht große Wohnung ausgesucht habe, aber es ist toll, einfach alles selbst entscheiden zu dürfen. Keiner redet einem rein, man hat die Verantwortung selbst zu tragen und kann irgendwann in Ruhe entscheiden, wann man es dann doch mal wieder mit zusammenziehen versucht. (da mein Freund und ich ja nach wie vor zusammen sind)


    So ganz allein fühlt man sich zwar schon manchmal allein (da ich in diesem Dorf niemanden kenne), andererseits ist es nicht weit bis zum ,,Heimatort" und eigentlich sind das eher Zeiten, die auch irgendwann mal vorbei sind, z.B. wenn man eine Familie gründet.

  • Ich bin auch mit 20 das erste Mal von zuhause ausgezogen, aber das zähl ich nicht so wirklich. Wollte unbedingt mit meiner damals besten Freundin zusammenwohnen, also haben wir uns ein Doppelzimmer in einem Studentenheim genommen - Katastrophe - Riesenkrach mit den Eltern, weil die das völlig unnötig fanden auszuziehen, wo ich doch in der gleichen Stadt wohnte wie studierte. Dann ging das mit der Freundin furchtbar schief, weil wir uns in komplett andere Richtungen entwickelt hatten+im Endeffekt kein Wort mehr miteinander gesprochen haben. Und finanziell ist sich's auch hinten und vorne nicht ausgegangen, obwohl ich neben dem Studium geringfügig gearbeitet hab.
    Also wieder zurück zu den Eltern - das ziemlich doof, wenn man schon einmal die Freiheit gekostet hatte lol
    Jetzt vor einem halbem Jahr (mit 25) bin ich wieder ausgezogen, diesmal mit meinem Freund zusammen in eine Einzimmerwohnung mit Küche, Bad, Balkon. Diesmal geh ich nicht mehr zurück :-D Trotz der Hausarbeit und dem engen Raum find ich die Freiheit unbezahlbar. Meine Eltern waren zwar anfangs nicht wirklich begeistert (aber das lag diesmal eher an meinem Freund als am Ausziehen fürchte ich lol), unterstützen mich aber mit Rat und Tat. Finanziell ist's zwar noch immer nicht optimal, da ich erst in einem Jahr mit meinem Studium fertig sein werde, aber man lernt ja schnell bescheiden zu sein, wenn's nicht anders geht. Ganz allein wohnen könnt ich glaub ich nicht. Ich halt diese Ruhe nicht allzu lang aus lol

    "The courage of the poet is to keep ajar the door that leads into madness" ~ Christopher Morley

  • Ich bin mit 20 ausgezogen.
    Meine Eltern haben nicht sehr nett reagiert. Meine Mutter ist so eine, deren Lebensinhalt ihre Kinder sind, und ich war die Jüngste von 3. Also wollte Sie mich unbedingt behalten bei sich. Und von: Du schaffst das doch eh nicht alleine, Du bist doch viel zu unfähig! bis zu: erwarte ja keine Hilfe von uns, wenn Du ausziehst, sind wir für Dich nicht mehr da! war alles dabei.
    Und meine erste Nacht in der ersten eigenen Wohnung war die schönste überhaupt. So frei hab ich mich noch nie gefühlt. Und dabei hab ich gar nichts "Verbotenes" gemacht, sondern mir einfach nur was gekocht - oder eher zusammengepanscht*g*, kochen kann ich bis heute nicht wirklich - , nach 22 Uhr noch ein schönes Bad genommen, und dann noch einen Film geschaut und anschließend bis in den frühen Morgen gelesen. Das fand ich so klasse, dass keiner sich beschwert, ich wär zu laut oder so.
    Ich wohne nach wie vor sehr gerne allein.


    Aber bei dem Schlüssel bin ich auch paranoid :lache


    LG,
    Melanie

  • Als ich auszog war ich 17. Meine Eltern waren einverstanden und haben mich auch unterstützt.


    Der Grund für meinen frühen Auszug, was das sehr angespannte Verhältnis zu meinem Vater, der nicht akzeptieren wollte, daß ich schon einen Freund hatte. Mit dem bin ich auch zusammengezogen.


    Und siehe da, das Verhältnis wurde dadurch viel besser.


    Es war nicht immer einfach, aber ich würde es heute immer wieder so machen. Von meiner Mutter habe ich viel mit auf den Weg bekommen, es war ihr immer wichtig, daheim mitzuhelfen. Kochen, Bügeln, Putzen das war ganz normal und dadurch stand ich nicht plötzlich da und musste alles lernen. Dafür bin ich meiner Mutter heute noch dankbar.


    Jetzt bin ich als Mutter selber in der Situation, daß meine "Große" (Shotti) vor 2 Monaten ausgezogen ist. Sie hat sich oft verweigert, wenn ich mal ihre Hilfe im Haushalt von ihr wollte... (da hat sie lieber gelesen :lache ). Eher hat sie gar nichts gegessen, als sich selber was zu kochen :-] Als Argument kam immer von ihr, ich kann das doch alles, wenns drauf ankommt :fetch


    Naja, heute muß sie alles selber machen, manchmal kommt dann natürlich ein Anruf von ihr: Mama, wie geht dieses oder jenes ? - aber das ist für mich ganz o.k.
    Sie muß halt jetzt Ihre eigenen Erfahrungen sammeln :kiss
    Und ich bin überzeugt, sie geht ihren Weg....



    Da fällt mir spontan der Spruch ein:


    Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
    Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht
    des Lebens nach sich selber.
    Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
    und obwohl sie mit euch sind,
    gehören sie euch doch nicht.
    Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
    aber nicht eure Gedanken,
    denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
    Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,
    aber nicht ihren Seelen,
    denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
    das ihr nicht besuchen könnt,
    nicht einmal in euren Träumen.
    Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
    aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
    Denn das Leben läuft nicht rückwärts,
    noch verweilt es im Gestern.

  • Ich bin nie von daheim ausgezogen. Meine Eltern sind ausgezogen, als ich ca. 22 war. :rofl


    Danach bin ich erst mal durch die leeren Räume getanzt. :chen


    Eine Zeitlang habe ich dann eine WG mit meinem Bruder gehabt, das war ganz witzig, obwohl wir uns als Kinder ständig in den Haaren hatten.


    Kochen, Bügeln etc. - konnte ich alles nicht. Aber man lernt das ziemlich schnell, wenn man es braucht. Das hat mir nie Kopfzerbrechen bereitet.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Auch eine nette Variante, die Eltern ausziehen zu lassen. :grin


    Marita
    Khalil Gibran, wie schön. Dieses Gedicht mag ich auch sehr gern. :wave



    Ich bin ca. ein halbes Jahr nach dem Abi ausgezogen. Damals war ich grade 19 geworden und ich bin zum studieren ca. 100 km entfernt in eine tolle WG gezogen. Es war herrlich. Meine Mutter hat mich immer bestärkt, mir den Wind um die Nase wehen zu lassen und ich habe es genossen! Meine Möbel habe ich mit ein paar Fuhren im ersten eigenen Auto (roter R 4) transportiert und auf der Fahrt laut gesungen, weil ich mich auf die Zeit in der ersten eigenen Bude so gefreut habe.


    Danach bin ich mit meinem damaligen Freund zusammengezogen. Wir hatten eine 2-Zimmerwohnung mit einem Bad, das gegenüber auf der anderen Seite des Flurs der Dachgeschosswohnung lag. Es gab da noch eine Wohnung, deren Mieter mir aber nur sehr selten über den Weg gelaufen ist. War auch gut so. :grin Die Küche war eigentlich keine Küche, denn die hatte keinen Wasseranschluss. So haben wir das Geschirr immer in einer Plastikschüssel gespült. Als diese Beziehung dann in die Brüche ging, bin ich mit Mitte 20 wieder kurzfristig bei meiner Mutter eingezogen, was aber kein Problem war. Wir hatten jeder unseren eigenen Bereich und sie hat sich auch nicht eingemischt; trotzdem wollte ich bald wieder ganz für mich sein. Ich hab dann meine erste ETW bezogen und war wieder mein eigener Herr. Baden um Mitternacht war da wieder ohne Sorge, ich könnte jemand stören, drin. Das hat was.


    Insgesamt bin ich froh, dass ich mal eine ganze Weile allein nur für mich gelebt habe, auch wenn ich jetzt mit Mr. Idgie glücklich bin. Das Gefühl, immer tun zu können, was einem Spaß macht, ohne zu fragen, ob es irgendwen stört, ist schon eine tolle Sache. Ein paar Schattenseiten gabs allerdings auch. In finanzieller Hinsicht musste ich die Finanzierung der ETW allein stemmen und das hat schon mal eine schlaflose Nacht und Zukunftsängste erzeugt. Ich würde es aber immer wieder so machen.


    Jetzt sind die Idgiekinder langsam flügge und ich denke oft an die ersten eigenen Gehversuche zurück und stell mir vor, wie es wird, wenn sie dann irgendwann selbst ausziehen werden. Ich glaube, ich werde sie ermutigen, so wie meine Mutter das mit mir gemacht hat. Meine Mutter ist selbst sehr früh ausgezogen und ist nach ihrer Ausbildung gleich ins Ausland gegangen. Das färbt wohl irgendwie ab, denn die Große denkt auch schon dran, das elterliche Nest zu verlassen, wenn es finanziell geht. Auf keinen Fall werde ich ihnen einreden, dass sie es nicht schaffen; eher verpasse ich ihnen einen kleinen Schubs.