Knochenfinder - Melanie Lahmer

  • Beim Geocaching im Raum Siegen werden in mehreren Caches Knochenteile gefunden. Da es sich um teilweise schon recht verwestes Fleisch handelt, muss die Polizei erst einmal klären, ob es sich um menschliche Leichenteile handelt oder sich jemand "nur" mit tierischen Überresten einen makabren Scherz mit den Cachern erlaubt.


    Gleichzeitig ist aber ein Junge verschwunden. Natascha Krüger ist eine junge Polizistin und ermittelt gemeinsam mit ihren Kollegen im Fall des vermissten René.


    Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen gibt?
    Dieser Debut-Krimi von Melanie Lahmer hat mich gut und spannend unterhalten. Das Thema Geocaching war dieses Jahr bereits in einem anderen Krimi thematisiert und für mich daher kein ganz neues Feld, obwohl ich diese Freizeitbeschäftigung nicht selbst ausübe.


    Die Ermittler fand ich interessant dargestellt, man konnte sich gut in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachempfinden. Mit einer Person bin ich nicht so ganz warmgeworden, aber man muss ja nicht alle Figuren eines Buches mögen. Private Probleme der Ermittler kommen auch vor und spielen eine nicht unerhebliche Rolle für den Verlauf der Ermittlungen. Die Ermittlungsarbeit selbst wird sehr detailliert dargestellt, das fand ich an manchen Stellen ein klein wenig langatmig, aber andererseits kann ich mir auch durchaus vorstellen, dass es in der Realität so ähnlich abläuft und große Durchbrüche eben nur mithilfe von viel Kleinarbeit vorher erreicht werden können.


    Kurze Einschübe aus Sicht des Täters erhöhen die Spannung und lassen den Leser ziemlich rätseln.


    Die Auflösung am Ende war schlüssig, auch wenn das Motiv des Täters für mich nicht wirklich nachvollziehbar war.


    Ich bin gespannt, ob und wann es weitere Fälle mit Natascha und dem Team um sie herum geben wird!

  • Zur Abwechslung mal kein Krimi, bei dem das Blut zwischen den Seiten herausläuft und sich die Leichen stapeln. Erstmal wird nur ein Finger in einem Geocache gefunden. Das tut der Spannung aber keinen Abbruch und man sieht, dass man auch mit „normalen“ Ermittlern und etwas heruntergeschraubter, realistischer Darstellung fesselnde Unterhaltung liefern kann. Die Polizeitruppe und ihre Arbeit werden lebensnah geschildert, die einzelnen Personen gewinnen schnell Individualität und man verteilt seine Sympathien. Die Sprache ist nicht zu simpel, aber auch nicht zu kompliziert, lässt sich flüssig und flott lesen und passt damit hervorragend zu einem Krimi.


    Über Geocaching wusste ich nicht viel mehr als den Begriff, deshalb habe ich mich über die schön in die Handlung eingebundenen Hintergrundinformationen in guter Dosierung und die Einblicke in die Welt der Geocacher gefreut. Außerdem wurde einem die Gegend um Siegen ans Herz gelegt, was dem Ganzen einen Touch Regionalkrimi verlieh.


    Ich hoffe, es gibt noch mehr Bücher mit diesem Ermittlerteam, denn obwohl die Krimihandlung an sich abgeschlossen ist, bleiben einige private Entwicklungen offen und ich bin neugierig, wie es damit weiter geht.

  • Ich hatte den Krimi auch flugs durch es war sehr spannend mit zu ermitteln.


    Am Anfang lernen wir eine Familie kennen die Geocoaching macht. Dann gibt es Funde und ein Junge verschwindet.
    Es ermitteln ganz normale Polizisten die keine Probleme haben sie rauchen nicht sie trinken nicht sie haben alltägliche Probleme und das macht sie sympathisch.
    Nach und nach wird die Spannung aufgebaut und durch die kurzen Kapitel merkt man nicht wie die Zeit dahinschwindet und man mit ermittelt.



    Ich bin gespannt ob es weitere Fälle rund um Winterberg und Natascha geben wird und drücke der Autorin die Daumen.

  • Taschenbuch: 464 Seiten
    Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Verlag); Auflage: 2 (16. Mai 2012)
    ISBN-13: 978-3404166695
    Preis: Euro 8.99 Taschenbuch / EURO 5.73 Kindle Edition


    Autorin


    Melanie Lahmer, geboren 1974 in Rotenburg/Fulda, lebt mit ihrer Familie in Siegen. Nach dem Studium der Erziehungswissenschaften arbeitete sie als Redakteurin und veröffentlichte Kolumnen und Kurzkrimis sowie Beiträge zum Wahrnehmungsphänomen Synästhesie. 2009 erhielt sie ein Aufenthaltsstipendium im Künstlerdorf Schöppingen. Knochenfinder ist ihr erster Roman, im Moment arbeitet sie an einer Fortsetzung. Nebenher betreut und schreibt sie Rezensionen fürs MinD-Magazin von Mensa e.V. und erkundet weiterhin die Synästhesie.


    Homepage der Autorin


    Homepage Melanie Lahmer


    Kurzbeschreibung / Klappentext


    Ein Schüler verschwindet spurlos. Wenig später wird in einem Geocaching-Versteck im Rothaargebirge ein Finger gefunden, und an der Schule des Vermissten kursieren brutale Gewaltvideos. Kommissarin Natascha Krüger und ihre Kollegen suchen nach einem Täter - und ahnen nicht, welches grausame Spiel dieser mit ihnen spielt. Denn kurz darauf gibt es einen weiteren Geocaching-Fund ...


    Meine Meinung


    Die Sparte der Regionalkrimis wächst und bald hat jede Stadt oder Region "ihren Krimi". Sie sind vielfältig und bunt und erfreuen sich grosser Beliebtheit. Dabei genügt längst nicht jeder Roman höheren Ansprüchen und ist qualitativ nicht über jeden Zweifel erhaben. Manche Schriftsteller wehren sich sogar in diese Schublade eingeordnet zu werden aber schlussendlich muss es ja einen Handlungsort geben und der darf gerne in einer deutschen Stadt/Region liegen.


    Das Siegerland, zwischen Rothaargebirge und Westerwald, zählte einst mit seinen dicht bewaldeten Bergen zu den bedeutendsten Regionen für Erzbergbau und Stahlverarbeitung und hat eine bewegte Industriegeschichte vorzuweisen. Anscheinend hat es von seiner Bedeutung etwas verloren und angeblich ist das Beste an Siegen die Autobahnauffahrt nach Köln... wie die Autorin mit einem Augenzwinkern bemerkt. Natascha Krüger hat die Polizeiausbildung abgeschlossen und muss/darf ihre Sporen in Siegen abverdienen. Für sie ist es jedoch eher ein "in den sauren Apfel beissen" und sie möchte die Region die ihr wie die sprichwörtliche Walachei erscheint so schnell wie möglich wieder Richtung Rheinland und Köln verlassen. Sie ermittelt mit ihrem Vorgesetzten Hannes Winterberg am Fall des vermissten Schülers René Staudt als Knochen in einer Tupperdose in einem Geocacherversteck gefunden werden. Ob die beiden Fälle auf eine vertrackte Art und Weise zusammenhängen?


    Die Autorin Melanie Lahmer beweist mit ihrem ersten Buch das es im Genre der Regionalkrimis spannende und gutgeschriebene Geschichten gibt. Sie ist talentiert und hat ein feines Gespür was in Menschen vorgeht und kann dies mit einer fesselnden Handlung verbinden. Spannungen bzw. (Ver-) Stimmungen zu erkennen ist das eine, die Szenen aus dem Alltag gekonnt in Worte zu fassen das andere. Es gibt immer wieder kleine Abschweifungen bzw. weitergehende Ausführungen die so ganz nebenbei erwähnt werden. Sie sorgen für Authentizität und Lokalkolorit aber sie bremsen die Handlung nicht. Mir gefällt, dass in diesem Kriminalroman insgesamt alles etwas ruhiger und atmosphärischer zu und her geht und auf brutale blutrünstige Szenen weitestgehend verzichtet wurde. Wobei brutal ist es schon und Blut fliesst auch aber man muss es ja nicht bis ins hinterletzte eklige Detail schildern.


    Melanie Lahmer ist ambitioniert und bindet in ihr Erstlingswerk so einiges mit ein. Sie erklärt was Menschen mit ihren kombinierten Sinnen wahrnehmen wenn sie Synästhetiker sind und blickt hinter die Fassade gutbürgerlicher Familien, erzählt was Schüler in ihrer Freizeit so treiben und lässt uns Leser zusammen mit Natascha Krüger das landschaftlich schöne Siegerland erkunden. Es ist wie überall, wenn man sich die Zeit nimmt etwas tiefer unter die Oberfläche zu blicken entdeckt man ganz erstaunliche, beängstigende aber auch interessante Sachen die im Verborgenen schlummern. À propos verborgene Dinge, das Geocachen spielt eine zentrale Rolle in diesem Roman. Für mich waren das bisher nur seltsame Menschen die mit Koordinaten und einem GPS-Gerät im Wald umherirren und nach versteckten Sachen gesucht haben, ähnlich wie Wünschelrutengänger einen Wasserlauf... :zwinker aber es scheint eine reizvolle Freizeitbeschäftigung zu sein die sehr viel Spass macht.


    Ich habe erfahren, dass die Autorin gerade eine Fortsetzung bzw. am zweiten Band schreibt und ich kann ihr versichern, dass ich auf jeden Fall wieder mit dabei bin wenn es im Siegerland etwas zu ermitteln gibt oder Verborgenes ans Tageslicht gebracht werden muss! 8 Eulenpunkte von mir für dieses Krimidebüt.


    Edit: Kleinigkeiten umgeschrieben und ein paar Wörter eingefügt

  • Ich habe das Buch in der Leserunde gelesen.


    Mein Fazit:
    Ich bin der Meinung solche Bücher müssten rezeptpflichtig werden. Zumindestens ein Warnhinweis sollte aufgedruckt werden:


    Achtung, das Lesen dieses Buches gefährdet ihre Gesundheit und die Gesundheit anderer. Es droht akuter Schlafmangel, der sich insbesondere im Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen gefährdend auswirken kann.


    Gerade die Kürze der Kapitel ist ungeheuer verführerisch, da geht immer noch eins und noch eins und noch die zwei Seiten und noch eins..


    Ein Debütroman lässt in der Regel noch etwas Luft nach oben, so hat auch dieses Buch ein, zwei Schwächen, insbesondere ein paar lose Fäden, die in einer Fortsetzung zu verknüpfen wären- hier hätte ein Nachsatz im Buch dass eine solche geplant ist geholfen.


    Beeindruckt hat mich vor allem, dass dies ein Buch ist in dem Spannung erzeugt wird ohne dass die Ermittler alle zwei Seiten über eine Leiche stolpern. Ein Serientäter, der kein Serienmörder ist, das finde ich eine sehr innovative Idee. Geocoaching kenne ich erst seit Fünf von Ursula Poznanski, ein Krimi, der mich wesentlich unbefriedigter zurückgelassen hat als dieses Erstlingswerk. Dass es Melanie Lahmer gelingt die Spannung aus den Ängsten und Nöten der Figuren und nicht aus den Befürchtungen der Leser zu ziehen, die einer weiteren Entwicklung offenen Ermittlerfiguren und die "exotische" Gegend Siegerland machen Hoffnung auf eine Reihe von Fortsetzungen, auf die man sich als Leser freuen kann.


    Ertklassige Chancen für die Neuentdeckung 2012.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Ein wirklich gelungenes Debüt!
    Wenn man schon einige Krimi/Thriller gelesen hat, dann wird man seltener überrascht. "Knochenfinder" hat mich vom Anfang bis zum Schluss gefesselt. Angenehm fand ich auch, dass die Ermittler ein Leben neben ihrer Arbeit führen, mit Sorgen und Problemen, wie du und ich sie auch haben.


    8 Punkte von mir

  • Spannung ohne übermäßig viel Blut und ohne Leichen.


    Der Krimi spielt im beschaulichen Siegerland. Natascha die Hauptprotagonistin wird nach ihrer Polizeiausbildung von Köln nach Siegen versetzt und vermisst schnell den Trubel und die Kultur ihrer ehemaligen Heimat. Sie merkt jedoch bald, dass auch das ländliche Gebiet durchaus einen eigenen Reiz besitzt und auch das Verbrechen keinen Unterschied macht zwischen Kleinstadtidylle und Großstadtleben.


    Zunächst verfolgen wir zwei Handlungsfäden. Der 18jährige Schüler René Staudt wird als vermisst gemeldet, wobei die Umstände in der Familie zunächst vermuten lassen, dass der Junge nur seinem lieblosen Elternhaus entfliehen will. Zur gleichen Zeit finden Geo-Cacher in einem Versteck einen abgetrennten Daumen. Nachdem auch ein zweiter Finger gefunden wird, stellen die beiden Abteilungen der Polizei eine Verbindung zwischen dem
    Verschwinden Renés und den Cacher-Funden fest.


    Regionalkrimis haben sicher ihren eigenen Reiz für Leser, die die entsprechende Region kennen. Für mich ist das Siegerland größtenteils unbekannt, trotzdem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.


    Die Ermittler sind sympathisch ohne dabei zu perfekt zu sein. Wie du und ich haben sie mit kleineren oder größeren Problemen zu kämpfen. Verdächtige und Zeugen haben ihre Ecken und Kanten, wobei man durch sie schnell auf eine falsche Fährte geführt werden kann.


    Geocaching wird ausreichen erklärt. Für mich als absoluter Laie in einem Maß, das weder zu wenig Information gibt, noch zu belehrend wirkt. Aus meiner Sicht die perfekte Mischung und sollte auch für Leser die sich damit auskennen, nicht zu viel sein.


    Die Geschichte ist flüssig zu lesen, durch kurze Kapitel und einen wunderbar ausgearbeiteten Spannungsbogen entwickelt sich das Buch zu einem regelrechten Pageturner.


    Für mich darf sich dieses Debüt gerne zu einer Krimireihe entwickeln, auch um zu erfahren, wie die Nebenhandlungen aus dem privaten Bereichen der Ermittler weitergesponnen werden.


    Leseempfehlung? Aber sicher! :fingerhoch

  • Im Prolog lernt der Leser eine Person kennen, die in einer Höhle gefangen ist.


    Die Kriminalbeamten Hannes Winterberg, Natascha Krüger und Jörg Lorenz müssen den verschwundenen Schüler René Staudt finden. Keiner weiß, ob er freiwillig abgehauen oder gegen seinen Willen entführt wurde. In seinem Elternhaus herrscht eine eigenartige, beklemmende Atmosphäre und jeder Familienangehörige führt hier ein eigenständiges Leben, einmal in der Woche wird gemeinsam am Tisch gegessen. Aus diesem Grunde ist es den Eltern nicht aufgefallen, daß der Sohn schon länger abgängig war. Sie wussten auch nicht, daß er kein Interesse mehr an Fußballtrainig hat oder, daß er in der Schule gemobbt wurde. Da er keine Freunde hat, kann den Polizeibeamten niemand einen hilfreichen Hinweis geben.


    Dann werden in verschiedenen Geocache-Verstecken abgetrennte und teilweise verweste Knochenteile gefunden. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn es scheint sich um eine Schnitzeljagd zu handeln und die Ermittler verdrängen den Gedanken, was wohl am Ende in dem Bonuscache liegen könnte.


    Auf der anderen Seite erfährt man auch einiges über das Privatleben der Ermittler, vor allem, daß Winterberg zu Hause mit seinem Ältesten heftige Debatten bezüglich Drogen und Gewaltvideos führt.


    Und dann erfährt man durch Einschübe noch einiges vom Täter.


    Bis es zum packenden Finale kommt, lässt die Autorin für den Leser immer wieder neue Hinweise einfließen und die Spannung bleibt konstant auf einem sehr hohen Niveau. Der ständige Wechsel zwischen aktuellen Ermittlungen und auf der anderen Seite die Sicht des Gefangenen haben mir sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt auch das Siegerland, die Bewohner und die Atmosphäre sehr genau und durch die kurzen Kapitel muß man dieses Buch in einem Rutsch lesen. Das Hobby Geocaching, erst kürzlich im Krimi FÜNF aufgetaucht, wird hier – für mich als Laien - gut beschrieben.


    Sehr positiv ist auch, daß die Ermittler hier ganz normale Leute mit ganz alltäglichen Problemen sind.


    Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band und die Weiterentwicklung der Figuren!

  • Ein sehr guter Roman.
    Zuerst dachte ich, schon wieder Geocashing; das hatten wir doch.
    Aber dann war ich von der Geschichte voll gefesselt.


    Besonders hervorhebend fand ich auf jedenfall, daß im Buch wenig grausamkeiten da waren, und auch völlig ohne Toten auskommt. Der Spannung tat es auf jedenfall keinen Abbruch. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin


    Ich vergebe 10 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Von mir gibt es für dieses Buch 10 Punkte :fingerhoch


    Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.
    Man muss auch definitiv nichts mit Geocachen am Hut haben (auch ich bin ein Muggel :lache ) um Gefallen an diesem Roman zu finden.


    Sollte es wirklich eine Reihe werden so steht der nächste Band definitiv schonmal auf meine Wunschliste.


    Allerdings empfehle ich das Buch nur zu lesen, wenn gerade kein Zeitmangel herrscht... Denn alles andere als das Buch wird liegen bleiben. :chen

  • Zitat

    Original von Clare
    Ein wirklich gelungenes Debüt!
    Wenn man schon einige Krimi/Thriller gelesen hat, dann wird man seltener überrascht. "Knochenfinder" hat mich vom Anfang bis zum Schluss gefesselt. Angenehm fand ich auch, dass die Ermittler ein Leben neben ihrer Arbeit führen, mit Sorgen und Problemen, wie du und ich sie auch haben.


    8 Punkte von mir


    Dem kann ich mich eigentlich nur noch anschließen!


    Wirklich schön, dass die Ermittler "normale" Probleme zuhause haben und nicht, wie in so vielen Krimis Alkoholiker und totale Einzelgänger sind.

  • Ich habe das Wanderbuch nach der Leserunde gelesen und jaaaa, ich hatte es in relativ wenigen Stunden durch :-)


    Die Handlung ist ja oben schon zusammengefasst, für mich war es - wie beowulf schreibt - auch toll, dass die Kapitel schön kurz und prägnant, aber nie zu kurz sind. So habe ich gestern immer mal wieder lesen, dann in die Sonne gehen, dann essen, dann lesen, dann ... können.


    Der Lesefluss war bei mir auch (fast) immer ununterbrochen, nur zwischendurch gab es den ein oder anderen Satz, bzw. die ein oder andere Formulierung, die mich die Stirn hat runzeln lassen, weil es mir ein bisschen vor kam wie aus einem Schulaufsatz. Das waren aber sehr wenige Stellen, die dem Lesespaß keinen Abbruch getan haben.


    Was ich so ab der Hälfte des Buches sehr schade fand, war die Tatsache, dass es doch relativ wenige Personen gab, die für die Taten an sich in Betracht kamen, bzw. dass man "eigentlich" sehr viele ausschließen musste, da der Bogen, der dann hätte gespannt werden müssen, doch sehr sehr unwirklich erschienen wäre.
    Auch wie schon wer anders geschrieben hat, das Motiv, hm..... für mich ein bisschen weit aus der Luft gegriffen, aber vielleicht ist das ja wirklich so :-)


    Das bedeutet aber keinesfalls, dass ich jemandem dieses Buch nicht empfehlen möchte, auf keine Fall! Ich wurde fantastisch unterhalten und würde mich freuen, von Natascha, Lorenz und Winterberg (und vielleicht noch dem ein oder anderen mehr ;-) ) erneut zu lesen. Auch wenn Siegen nun wirklich an sich nicht die Gegend ist, die für mich als Wunschort für eine Krimihandlung aufpoppt :chen (Johanna hatte in der Leserunde so schön geschrieben, das ist schon viel zu arg Süddeutschland - halloooho, das ist doch schon Nordsee, vom Süden betrachtet! :-] )

  • Ein spannender Krimi , der sich schnell lesen lässt (ich hab nur 4 Tage gebraucht), nicht unglaubwürdig erscheint und Spannung bietet.


    Das Ermittler-Team ist mir wieder sehr sympathisch, allen voran Natascha mitsamt ihrer netten dreibeinigen Katze Fritz (benannt nach ihrem Opa - er hatte auch weiße Haare und ein Bein weniger :rofl - sorry, aber ich fand diese Assoziation so süß...).


    Das Motiv des Täters fand ich dann allerdings mehr als affig. Aber okay, sagen wir mal so - so ein Täter muss ja auch einen gewaltigen Sockenschuß haben, von daher kommen solche Subjekte wohl auch aus so dämlichen Gründen auf ihre kranken Ideen.


    Das Geocachen fand ich im Buch gut erklärt und dem Leser verständlich nahe gebracht. Auch wenn ich dieses Hobby immer noch für - gelinde gesagt - blöd finde. Auch das im Buch gesagt wurde: Das macht ja mittlerweile jeder - quer durch alle Schichten. :pille :pille Also dem kann ich nicht zustimmen. Ich selber mag Rätsel und Schnitzeljagden und hatte mich vor einiger Zeit mal danach umgeschaut, weil ich es - auf den ersten Blick - spannend fand. ABER erstens braucht man dazu ein Auto (wir haben keins, in unserer Familie konnte sich das noch nie eienr leisten) um zu den verschiedenene Orten zu gondeln und dann noch so ein GPS-Gerät.... Wo ist das dann jetzt für jedermann?? Hmm.... also meine Wenigkeit ist da schonmal eindeutig ausgeschlossen. Ausserdem.... ich sehe da nicht wirklich Spaß und Sinn drin. Das meiste macht doch das Gerät..... Koordinaten rein und dann das Gerät suchen lassen und damit dann was aufstöbern, eben wo das Dingen hinführt. Hmmm - selbst mit Rätseln vorher, der Reiz hält sich für mich damit in Grenzen. Ebenso das Getue um "ich hab mehr Caches als du gefunden" - Getue und der Inhalt dieser Dosen (in meiner Kindheit gabs für ein ähnliches Feeling eine Wundertüte anne Bude - da war dann ähnlicher Kram drin :lache :lache ). Umso unverständlicher für mich persönlich: das Motiv des Täters. Aber wie gesagt: der hat sie ja halt auch nicht alle....
    Nicht das ihr glaubt ich will den Geocachern ihr Hobby madig machen. NEIN. Ich wünsche euch viel Spaß, ich bleibe lieber bei meinem Rollenspiel-Hobby.


    Eines ist mir noch im Buch aufgefallen. WAS bitte ist ein Bodengo ????? :rofl :rofl :rofl :rofl Tut mir ja leid, aber das Hundchen heisst PODENCO (das ist eine spanische Hunderasse).


    Und dann ist mir dieser verwöhnte Bengel von Hannes Winterberg SOWAS von auf den Keks gegangen - Niklas. Und was mir noch auf den Keks ging - das seine Eltern ihm immer noch wieder nachgegeben haben, geschont haben ...
    Sorry, aber was der da getrieben hat ist kein kleiner Streich mehr (zumal - was später unter den Tisch fiel - er ja wohl auch immer noch gelogen hat, von wegen: ich hab nix gemacht. Nur die Videos gezogen und was inszeniertes gespielt. Ähm - sorry : auf dem Video sah sein Vater wie er ein Meerschweinchen zerstückelt hat.... ). Und DANN noch sein Ton dabei. "Ich WILL MEINEN Computer wiederhaben"
    Da hab ich nur gedacht: meine Mutter hätte dir was anderes erzählt mein Freundchen. SEIN Computer?? Also bezahlt haben den garantiert seine Eltern - Punkt. Soviel zu SEINS. meine Mutter sagte immer zu mir: Mach mal die Augen zu, dann siehste was deins ist. Und wenn der Herr damit eben Mist baut - dann isses eben weg. Ganz einfach. Und mit "ICH WILL" gibts da schonmal erst recht nichts.
    "Dazu hast du kein recht blabla" . Ernsthaft: für was hält sich der Bengel????
    Also bei uns zuhause wäre da lange, lange Schluß. Der hätte die Suppe, die er sich eingebrockt hat ausgelöffelt und seine Kiste wäre der los gewesen. 18 hin oder her, wer den Kram nicht vom selbstverdienten Geld bezahlt hat hat nun wirklich nicht so die Klappe aufzureissen, und nachdem er so richtig Mist gebaut hat schonmal erst Recht nicht.
    Ich geh mal davon aus das der Bengel den armen Winterbergs noch kräftig auf der Nase rumtanzen wird.


    Richtig leidgetan hat mir der Rene. Aber das Ende war da doch ganz schön. Ich gönne ihm endlich eine Freundschaft.


    Ich bin auch nicht selber auf den Täter gekommen, bis er aufgelöst wurde (ich persönlich schwankte zwischen

    ).


    Ich würde mich jedenfalls freuen wenn das Team nochmal was zu tun bekommt (in Form eines neuesn Buches).

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Besonders gut gefallen hat mir die Art, wie die Autorin Spannung aufbaute und bis zum hochdramatischen Showdown gehalten hat - nämlich ganz klassisch dadurch, dass man bis zum Ende munter rätseln konnte, wie genau denn nun alles zusammenhängt und eben nicht über blutspritzende Ekelszenen.
    Das Motiv des Täters ist für geistig gesunde Menschen nur schwer nachvollziehbar, ich fand es aber über den Täter sehr glaubhaft dargestellt.
    Die regionalen Einschübe waren sehr spannend, und anders als in vielen Regionalkrimis tatsächlich in die Handlung verwoben, diese Geschichte hätte nicht so leicht an einem anderen Ort stattfinden können!


    Insgesamt ein überzeugendes Debüt, das aber noch Luft nach oben lässt. Bin gespannt auf mehr!

  • Bei mir hat es etwas gedauert, bis das Buch einen Sog ausgeübt hat. Irgendwie haben sich die ersten 100 Seiten gezogen. Vielleicht, weil es da vordergründig um René ging und noch nichts von dem Zusammenhang mit Geocashing noch nicht die Rede war. Im Nachhinein gesehen, finde ich es aber gar nicht so schlecht, dass es etwas langsamer angefangen hat und sich die Ereignisse nicht sofort überschlagen haben.


    Die Charaktere fand ich super und auch toll ausgearbeitet. Sie waren mir alle durchwegs sympathisch. Auch hat es mir gefallen, dass wir immer wieder einen Einblick davon bekamen, wie es René geht und was er gerade durchmacht.


    Den Täter an sich fand ich jetzt keine sonderliche Überraschung. Mir war klar, wer es ist, nachdem...


    Was das Motiv angeht: nun, so abwegig finde ich das jetzt nicht. Der Täter war meiner Meinung sowieso so etwas von gestört, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass es für ihn gerechtfertigt ist, aus diesem Grund zu morden.


    Den Schluss fand ich allerdings etwas zu kurz. Irgendwie hat mir da noch gefehlt, wie sich Natasha am Ende schlägt, wie es ihr so geht usw. Und auch die Nachwirkungen bei René waren mir zu kurz beschrieben. Ein Kapitel diesbezüglich hätte schon ausgereicht.


    Ach ja, den Sohn von Winterberg fand ich ja sowas von... grrrrrr!!! Ehrlich, dessen Verhalten ging ja mal gar nicht. Es würde ihm gar nicht schaden, den Computer nicht mehr zurückzubekommen bzw. für eine gewisse Zeit. Obwohl er schon achtzehn ist, braucht er sich wirklich nicht so aufzuführen, da er ja noch bei seinen Eltern wohnt. Und den Computer haben sie ihm bestimmt auch bezahlt.


    Alles in allem ein spannender Krimi, den ich gerne gelesen habe. Und ich hoffe, dass es einen zweiten Band geben wird.


    8 Punkte

  • Wie schon Ursula Poznanskis „Fünf“ hat auch Melanie Lahmers erster Krimi das Geocaching als Thema. Wieder missbraucht ein Täter dieses doch eigentlich harmlose Freizeitvergnügen für seine finsteren Zwecke.


    Ein Krimi, der ohne viel Blutvergießen und vor allem ohne Leiche auskommt und dabei spannend bis zum Ende bleibt. Erfreulich die Ermittler, die hier mal ganz normal sein dürfen mit ihren Alltags- und Privatproblemen.
    Der Autorin gelingt es, viele Themen anzuschneiden, ohne dass der Krimi überfrachtet wirkt.
    Alles in allem ein sehr ordentliches Debüt, das ich gern gelesen habe.

  • 462 Seiten



    Meine Meinung:
    Ein Krimi mit einem ganz besonderen Grundthema, nämlich Geocaching. Eine Freizeitbeschäftigung, bei der Cacher diverse Gegenstände in eine Dose geben und diese dann irgendwo vergraben, bzw. verstecken. Im Internet werden dann die Koordinaten bekannt gegeben, sodass dann andere Cacher mit einem GPS-Gerät auf die Suche gehen können.


    Ein spannender und interessanter Zeitvertreib, den Melanie Lahmer hier dem Leser näher bringt. Da sie selbst dieser Beschäftigung nachgeht, kann man hier alles sehr realitätsnah miterleben und sich ein gutes Bild davon machen.


    Der achtzehnjährige Schüler René Staudt wird von seinen Eltern als vermisst gemeldet. Die Kommissare Hannes Winterberg und Natascha Krüger vom Kriminalkommissariat Siegen übernehmen den Fall. Sie vermuten, dass es vielleicht Probleme in der Schule gibt und René deshalb ausgerissen ist.


    Kommissar Winterberg befindet sich im Moment selbst in einer unangenehmen Situation. Er wurde von der Schule informiert, dass sein achtzehnjähriger Sohn Niklas zu einem Drogentest aufgefordert wird. Es handelt sich um dieselbe Schule, in die auch René geht. Sie müssen auf jeden Fall mehr über René in Erfahrung bringen, der allerdings ein Einzelgänger ist.


    Dann geht es Schlag auf Schlag. In einem Geocaching-Versteck wird ein Finger gefunden. In der Schule sind Gewaltvideos im Umlauf. Und dann taucht ein weiteres Geocaching-Fundstück auf. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel, sie finden keine Zusammenhänge und die Zeit läuft ihnen davon.


    Eine richtig spannende Geschichte, die ein außergewöhnliches Thema zum Inhalt hat und sofort fesselt und neugierig macht. Sympathische Ermittler, mit ganz normalen privaten und beruflichen Problemen und ohne die üblichen Depressionen. Die Protagonisten sind vorrangig Jugendliche, die selbst noch nicht wissen, wohin sie gehören, aber auch deren Eltern, Cacher und das Team der Kriminalpolizei spielt eine wichtige Rolle. Die Darstellung der Jugendlichen ist sehr gut gelungen, es werden die bekannten Aggressionen aufgezeigt, für alles empfänglich und Auflehnung gegen Eltern und Schule. Wobei die einzelnen Charaktere aber noch etwas mehr Tiefgang vertragen hätten.


    Das Buch ist in sehr angenehme, kurze Kapitel eingeteilt. Es lässt sich daher sehr flüssig lesen und Cover und Titel passen auch wunderbar zur Geschichte. Der Täter selbst bleibt immer im Dunklen verborgen und gibt sich nicht zu erkennen. Melanie Lahmer ist hier ein tolles Debüt gelungen, sie hat die Fäden der einzelnen Handlungsstränge sehr gut miteinander verknüpft und auch immer wieder Szenen von René und auch vom Täter eingeflochten. Ganz zu schweigen von den vielen Infos zu Geocaching. Man kann nur hoffen, dass es nicht bei dem einen Krimi bleibt.



    Fazit:
    Ein außergewöhnliches Debüt mit einer sehr interessanten Handlung.



    10 Punkte

  • Ich habe "Knochenfinder" als Wanderbuch gelesen und tja, ich irgendwie bin ich mit dem Buch nicht so richtig warm geworden. Es ist gut geschrieben und auch flüssig zu lesen, aber irgendwie bleibt es für mich hinter "Fünf" von U. Poznanski zurück. Mir hat einfach die rechte Spannung gefehlt, ich hatte zu keiner Zeit Probleme, das Buch auch für längere Zeit aus der Hand zu legen und den richtigen Verdacht bzgl. des Täters hatte ich auch schon recht früh.


    Was mir gut gefallen hat, war der Lokalkolorit und die Tatsache, dass die Ermittler hier wirklich ganz normale Menschen mit normalen Problemen sind. Auch der Aspekt der Synästhetik war sehr interessant und gut in die Geschichte verwoben.


    Der Handlungsstrang um die Gewaltvideos konnte mich nicht überzeugen -


    Ich bin nicht abgeneigt, auch einem 2. Band noch eine Chance zu geben, weil ich die Ermittler sehr sympathisch finde, aber zu meinen Highlights dieses Jahr gehört das Buch nicht.


    Ich vergebe 6 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • ebenso hab ich das Buch als Wanderbuch gelesen.


    Ich konnts gar nicht glauben, das ich für das
    Taschenbuch Nur 2 - 2 1/2 Tage gebraucht hab.
    Anfürsich bräucht ich eig. Immer länger mit lesen.


    eine weitere Zusammenfassung wurde ja hier jetz
    schon oft geschrieben, daher spar ich mir das mal, wenns genehmigt ist?
    Ansonsten würd ichs noch Nachträglich machen.


    meine Meinung:
    Der Krimi ist super aufgebaut, gute Struktur drin und lässt
    sich wirklich sehr flüssig lesen.


    eine Sache, die meiner Meinung/Ansicht
    bisschen gefehlt hat,: das es vielleicht ein Versuch wert
    gewesen wäre, wenn die gefesselten Personen
    sich Vielleicht versucht hätten können, sich an den Felswänden
    die Festgefesselten Hände frei/ los zu machen (?), aber da sie wohl zu schwach
    waren und durch die Betäubungen nicht konnten, wurde dies wohl auch nicht mit erwähnt im Buch,
    oder? (das kam mir als Gedanke, als man erfuhr, wo René steckte)


    Es gibt von mir 10 Punkte. :)


    gespannt wäre ich auch, wenn man das Buch
    zu einem Film umsetzt. Könnte ich mir gut vorstellen.
    Aber ich freue mich auch schon rießig auf den nächsten Roman von
    der Autorin.

  • In der Gegend von Siegen findet eine Familie in einem Cache einen Finger. Kurz darauf wird in einem anderen Cache ein weiterer Finger gefunden. Zeitgleich ermittelt die Polizei in dem Vermisstenfall des 18jährigen Rene Staudt.


    Dieser Krimi rund ums Geocaching hat mich bestens unterhalten. Es war spannend und zum mitzurätseln. Auch das Privatleben der Ermittlerin Natascha Krüger wird kurzweilig dargestellt.
    Von Geocaching habe ich absolut keine Ahnung, aber die Erklärungen der Autorin dazu sind kurz und knackig, so dass keine Längen entstanden und ich keine Schwierigkeiten hatte, der Handlung zu folgen.
    Einziger Minuspunkt war für mich das Motiv, das erschien mir reichlich weit hergeholt und nicht nachvollziehbar.
    Allerdings schmälerte das meinen Lesegenuss überhaupt nicht, da die Auflösung erst am Ende erfolgte, so dass die Spannung während des gesamten Buches erhalten blieb.


    Dafür gibt's von mir 8 Punkte.
    Und jetzt freue ich mich noch mehr auf die LR zu dem Nachfolger "Kuckucksbrut" im Januar 2015!