E-Book-Reader - eine Anschaffung, die ungenutzt bleibt?

  • E-Book-Reader aller Preis- und Güteklassen sind mittlerweile auf dem Markt erhältlich und im Laufe der Woche kommt ein weiteres Gerät - der Tolino - hinzu.
    Es kursiert derzeit die geschätzte Zahl von 9 Millionen verkauften Geräten in Deutschland, Tendenz steigend und der Trend scheint in Richtung Siegeszug des elektronischen Lesegerätes zu gehen.


    Vor knapp 1 3/4 Jahren bekam auch ich -ungewünscht - einen E-Book-Reader geschenkt, der sein weitgehendes Dasein unbeachtet in der Ecke fristet.
    Vorweg, es ist keine dogmatische Frage, dass ich den Reader nicht benutze. Er hat ein hervorrgendes Display und es lässt ausgezeichnet auf ihm lesen, nur richtige Freunde sind wir nie geworden. Wann immer sich die Frage nach Printmedium oder E-Book stellt, greife ich zur gedruckten Ausgabe und mich würde interessieren, ob es anderen Readern ähnlich meinem Gerät ergeht.

  • Ich denke es kommt weniger auf den Reader selbst an, als auf zwei wichtige Punkte.


    Der erste Punkt sind die Kosten, viele Menschen haben heute nicht mehr so viel Geld wie das vor einigen Jahren noch war, ist man hier Vielleser muss man schauen wie man sein Hobby finanziert und da hat der Reader schon seine Vorteile.


    Der zweite ist der Platz, mit der Zeit geht einem der Platz aus, ich selbst bin zwar ein Fan des richtigen Buches, aber auch ich muss mir derzeit die Frage stellen "wohin mit den Büchern"


    Ich denke die Frage sollte eher lauten, was gibt einem die Möglichkeit weiterhin Bücher zu lesen?

  • Zitat

    Original von Whooomaster: Der erste Punkt sind die Kosten, viele Menschen haben heute nicht mehr so viel Geld wie das vor einigen Jahren noch war, ist man hier Vielleser muss man schauen wie man sein Hobby finanziert und da hat der Reader schon seine Vorteile.


    Was "meine" Literatur betrifft, funktioniert die finanzielle Argumentation nicht.
    Die Bücher, die mich interessieren, gibt es oftmals als E-Book nicht, der Preis des Printmediums ist identisch mit dem E-Book oder - wie in letzter Zeit häufiger erlebt - ist das E-Book sogar teurer als die Druckausgabe.
    Und ein letzter Punkt, den ich einräume, ist mein langer Atem bei der Suche in Antiquariaten. Ich benötige oft ein Buch nicht sofort, weil ich weiß, dass ich es irgendwann irgendwo finden werde.

  • eine Freundin von mir hat auch einen Ebookreader geschenkt bekommen, der bei ihr nur in der Ecke liegt. Sie möchte die Bücher lieber im Regal stehen haben.


    Ich hab ihn mir auch angeschaut, tolles Display usw.
    Aber wenn mir jemand einen Reader schenken würde, bliebe er bei mir wahrscheinlich ebenfalls ungenutzt.
    Ich mag meine Bücher einfach, ohne wäre nicht halb soviel Farbe in meinem Wohnzimmer.


    Auch preislich macht es für mich keinen Unterschied, ob ich mir die Bücher kaufe oder als Ebook laden würde.
    Schließlich gibt immer noch Freunde, die Bücher verleihen, Bibliotheken, ebay, Flohmärkte, Antiquariate, Wanderbücher... außerdem hat sich bei mir über die letzten Jahre ein SUB angesammelt, der bei 100 Büchern liegt.


    ich versteh auch nicht, warum ich jetzt einen Reader benutzen soll, wenn ich jahrelang so zufrieden war.
    Danach kommt doch sowieso wieder das nächste Produkt, irgendein Tablet oder gar ein Hologramm Book, wer weiß :grin

  • Ich lese immer noch sehr gerne Printausgaben, nutze aber auch immer mehr den Reader, weil er einfach zwei ganz enorme Vorteile bietet:


    a) man kann die Schriftgröße den persönlichen Bedürfnissen anpassen


    b) die Möglichkeit der Markierung und Kommentare und deren schnelles Wiederfinden


    Gerade bei Fachbüchern ist diese Funktion eine enorme Hilfe.


    Bei fremdsprachigen Büchern entfällt das zeitraubende Blättern im Wörterbuch, wenn man mal ein Wort nicht übersetzen kann. Dazu lädst du einfach ein entsprechendes Wörterbuch und setzt nur noch den Cursor auf das unbekannte Wort.


    Ich werde mir demnächst einen zweiten Reader zulegen, um auch das Format der Bücherei nutzen zu können. Der Vorteil unter a) überwiegt da bei den Zusatzkosten. :grin

  • Ich hatte ja immer gewettert, ich würde keinen Reader kaufen. Nie!
    Dann kam die Aktion bei Amazon, die mich zum grübeln brachte...Also, gekauft das Ding. Für den Arbeitsweg praktisch für die Handtasche und auch nicht so schwer.
    Mittlerweile lese ich auch zuhause viel auf dem Kindle, zu meiner Überraschung. Ich möchte ihn auch nicht mehr missen. Natürlich werde ich weiterhin Bücher lesen, aber für unterwegs ist das Teil echt praktisch.

  • Ich würde meinen auch nicht mehr hergeben. Alleine durch die Einstellmöglichkeiten (Schrift, Zeilenabstand) ist er für mich Gold wert. Aber das Printbuch ist immer noch das sinnlichere Erlebnis, ganz klar.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Auch ich habe mir bei der Aktion Im Februar einen Kindle bestellt aber nach 1 Woche im Test für mich beschlossen das es nichts für mich ist. Mir fehlt auf Dauer das Buch das ich nach dem Lesen ins Regal stellen kann und befriedigt mir alle Schätze die ich schon gelesen habe so vor Augen habe, ich möchte meine Regale auch nicht missen. Mir würde im Wohnzimmer auch was fehlen. Also werde ich auch weiterhin lieber das Buch mit mir herum schleppen. Das Preisargument zieht bei mir überhaupt nicht denn erstens muss ich mir das Teil ja erst einmal anschaffen und dann sind die e-books im Grunde nur um 1 Euro günstiger also nicht wirklich ein Argument. Außerdem gibt es ja auch noch die Bücherrei in der man die Bücher ausleihen kann wenn man sie nicht kaufen möchte mangels Regalplatz.
    Ich habe mit dem Thema für mich abgeschlossen.

  • Vor wenigen Tagen habe ich mal eine Passage auf dem Kindle eines Kollegen gelesen. Und da war für mich ganz persönlich klar: Ein Reader wird bei mir nie das "richtige Buch" ersetzen. Denn Lesen bedeutet für mich eben auch auch das sinnliche Erleben, den Gegenstand Buch erleben.


    Sicher nimmt der Reader wenig Platz weg. Aber mir würde etwas fehlen, müsste ich nicht irgendwelche U-Bahn-untauglichen Bücher mit mir rumschleppen, mein Rucksack wäre zu leicht und das alles ist das was ich gerade nicht will. Ich will eben auch über das sperrige Buch fluchen, will Probleme beim Verpacken des Buches in den Rucksack haben - denn auch das gehört für mich zum "echten Lesen" dazu.


    Und dann ist für mich ein Aspekt sehr wichtig. Was wäre ein Raum ohne "echte Bücher". Für mich ist das immer eine Ding in welchem ich mich relativ unwohl fühle - Bücher gehören für mich immer und überall dazu. Und da stösst der Sportskamerad Reader eben an seine Grenzen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    [...] und mich würde interessieren, ob es anderen Readern ähnlich meinem Gerät ergeht.


    Ganz und gar nicht. In unserem Haushalt tummeln sich zwei unterschiedliche eBook-Reader und beide können sich über mangelnde Benutzung nicht beklagen. :-)


    Was aber sicherlich zum großen Teil daran liegt, dass sie ganz bewusst von uns gekauft wurden und keine unliebsamen Geschenke waren.


    Papierbücher und eBooks führen bei uns ein trautes Nebeneinander. Beide Varianten werden rege genutzt. Papierbücher kaufen wir, eBooks leihen wir bei der Onleihe und alle Familienmitglieder sind rundum damit zufrieden.

  • Anfangs war ich auch nicht für einen Reader zu haben, zumal sie mir auch zu teuer waren als sie auf den Markt kamen. Letztes Jahr im September habe ich mir dann den Kindle zugelegt und schon nach kurzer Zeit stand für mich fest, dass ich ihn nicht wieder her geben möchte. Allerdings will ich genauso wenig auf richtige Bücher verzichten, denn ich liebe es einfach von ihnen umgeben zu sein. Nur wird auch mir irgendwann der Platz ausgehen, vor allem nachdem wir letztes Jahr vom Haus in eine kleine Wohnung umgezogen sind. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich jemals ganz auf richtige Bücher verzichten und nur noch auf dem Reader lesen könnte.

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Bei mir beides parallel genutzt. Bei manchen Büchern muss ich nicht unbedingt die gedruckte Ausgabe im Regal stehen haben, dann kaufe ich mir das eBook. Zwar wird der Reader nicht so häufig verwendet, aber das liegt vor allem daran, dass ich mehr Printausgaben habe als eBooks. Wenn ich aber ab kommenden Monat wieder mit der Bahn pendele, werde ich wohl vermehrt auf den Reader zurückgreifen. Dann kann ich endlich mal einen über 700 Seiten starken historischen Roman in der Bahn lesen, den ich mir in gedruckter Form aufgrund seines Gewichts für zu Hause aufsparen würde. ;-) Meinen Reader möchte ich nicht mehr missen, weil er einfach sehr praktisch ist.

  • Ich benutze meinen eBook-Reader ausschließlich auf Reisen. Da ist er sehr praktisch und erspart mir die Höllengebühren für Zusatzgepäck. Zu Hause lese ich nur gedruckte Bücher. In other words: > 10 Monate im Jahr ist das Ding weitgehend ungenutzt. Am Anfang habe ich zwei oder drei Romane daheim auf dem Reader gelesen, aber richtige Bücher fühlen sich für mich einfach viel, viel besser an. Vor allem, wenn sie wirklich schön ausgestattet sind.

  • Mir geht es auch wie vielen anderen hier, für mich war ein E- Reader zuerst auch “ Teufelszeug“!
    Nun ja,jetzt hab ich bereits den zweiten, und will nie wieder ohne ihn sein.


    Es hat allerdings etwas gedauert bis wir richtige Freunde wurden, er lag sogar am Anfang bestimmt ein halbes Jahr nur in der Schublade :wow


    Bestimmte Bücher kaufe ich immer noch gebunden,Taschenbücher gar nicht mehr.
    Da ich hauptsächlich englischsprachige Bücher lese, ist der Kindle von großen Vorteil. Preislich,und was das Angebot betrifft.

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    Bookworms will rule the world! As soon, as we finish one more chapter...

  • In diesem Zusammenhang vielleicht ganz interessant.....


    Erwirbt man mit dem Kauf eines Ebooks das Eigentum an dem Buch oder erwirbt man nur ein Nutzungsrecht? Bisher fehlt eine klare gesetzliche Regelung und auch ein höchstinstanzliches Urteil lässt noch auf sich warten.


    Beim "Print-Buch" dagegen ist die Sache rechtlich eindeutig.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Und dann ist für mich ein Aspekt sehr wichtig. Was wäre ein Raum ohne "echte Bücher".


    Tja, wohl war, aber was ist, wenn man mehr Bücher als Raum hat? ;-)


    Ich hatte ursprünglich den TrekStor 3.0 mit hinterleuchtetem Display. Der fristete tatsächlich ein Aschenputteldasein in irgendeiner Ecke. Das war ein klassischer Fehlkauf. Durch die Beleuchtung war kein ermüdungsfreies Lesen gewährleistet.


    Im Januar habe ich mir einen kindle paperwhite gekauft und bin total verknallt in das Gerät. Ich lese nach wie vor Printbücher, meine Lieblingsbücher werden nach wie vor stofflich im Regal stehen, aber ich lese inzwischen fast ein Drittel der Bücher in digitaler Form. Und fühle mich befreit, weil ich weniger Papiermassen zum Verstauen habe. Es ist nämlich tierisch unbefriedigend, Bücher in Kisten packen zu müssen und diese dann auf den Speicher zu stellen. Die Fassungskapazitäten unserer Bücherregale sind einfach erschöpft.

  • Zitat

    Erwirbt man mit dem Kauf eines Ebooks das Eigentum an dem Buch oder erwirbt man nur ein Nutzungsrecht?


    An einem urheberrechtlich geschützten Werk erwirbt man niemals das Eigentum. Darum geht es auch nicht, sondern um die Frage, wie mit den Nutzungsrechten umgegangen werden darf. Und ob sie beispielsweise an Kundenkonten oder bestimmte Geräte gebunden sind.


    Wer ein gedrucktes Buch kauft, dem gehört das physische Werk, also die bedruckten Seiten usw. Er darf es behalten; es ist seins. Der Inhalt gehört ihm dennoch nicht, in keinem Fall. Den darf er lediglich konsumieren, nix weiter.

  • Zitat

    Original von Rosha
    Und fühle mich befreit, weil ich weniger Papiermassen zum Verstauen habe. Es ist nämlich tierisch unbefriedigend, Bücher in Kisten packen zu müssen und diese dann auf den Speicher zu stellen. Die Fassungskapazitäten unserer Bücherregale sind einfach erschöpft.



    Dafür habe ich ja dann meine Bücherei. Ich für mich brauche halt das Papierbuch in der Hand. Das mit der Onleihe war auch mal eine Überlegung aber da man ja die Bücher nur 2 Wochen entleihen kann ohne die Möglichkeit der Verlängerung ist es für mich auch hinfällig. Fühle mich dadurch unter Druck gesetzt und ganz dicke Bücher die würde ich in der Zeit eh nicht schaffen. Die 2 Wochen Onleihe ,im Gegensatz zu den 4 Wochen und die Möglichkeit der Verlängerung in der normalen Ausleihe, finde ich soundso eigenartig.