Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich verstehe nicht, dass man um ein billiges Remake so einen Hype machen kann. Das Original ist zweifelsfrei ein sehr gutes Buch und eine bewegende Geschichte, diesem Buch hier merkt man die "ich reite auf der Erfolgswelle mit" Haltung meiner Meinung nach zu sehr an.


    Ich denke, es ist immer auch die Frage, welches Buch man als erstes liest. Ich finde es anmaßend, zu sagen, das man einen Hype um ein Remake macht, wenn viele Leser das angebliche "Original" nicht kennen. Für jeden Leser ist ein anderes Buch das "Original". Unabhängig vom Erscheinungsdatum. Ich lese derartige Romane normalerweise nicht. Trotzdem bin ich an dieses Buch durch Zufall geraten. Das war mein erstes Buch zu diesem Thema. Zu sagen, ich würde ein "Remake" bejubeln, finde ich dann unpassend. Ich kenne keine anderen Bücher dieser Art.


    Dieses Buch fand ich toll. Es war mein erstes dieser Art. Und das soll es auch bleiben. Und ich denke, ich darf sagen das ich es toll fand. Weil ich einfach wenig Bücher dieser Art lese. Es mag bessere und andere geben, Vielleicht wurden einige vor diesem Buch geschrieben. Aber es gibt Leser, wie mich, die kennen nur dieses, warum auch immer. Und ich darf doch sagen, das ich es gut und berührend fand. Ich halte mich für einen kritischen Leser. Aber wenn ein Buch genau meinen Berührungspunkt fand, dann darf ich es auch bejubeln. Egal, ob jemand anders vielleicht dreiundzwölfzig ähnliche und evtl bessere Bücher kennt.

  • Zitat

    Original von Darcy


    Ich denke, es ist immer auch die Frage, welches Buch man als erstes liest. Ich finde es anmaßend, zu sagen, das man einen Hype um ein Remake macht, wenn viele Leser das angebliche "Original" nicht kennen. Für jeden Leser ist ein anderes Buch das "Original". Unabhängig vom Erscheinungsdatum. Ich lese derartige Romane normalerweise nicht. Trotzdem bin ich an dieses Buch durch Zufall geraten. Das war mein erstes Buch zu diesem Thema. Zu sagen, ich würde ein "Remake" bejubeln, finde ich dann unpassend. Ich kenne keine anderen Bücher dieser Art.


    Dieses Buch fand ich toll. Es war mein erstes dieser Art. Und das soll es auch bleiben. Und ich denke, ich darf sagen das ich es toll fand. Weil ich einfach wenig Bücher dieser Art lese. Es mag bessere und andere geben, Vielleicht wurden einige vor diesem Buch geschrieben. Aber es gibt Leser, wie mich, die kennen nur dieses, warum auch immer. Und ich darf doch sagen, das ich es gut und berührend fand. Ich halte mich für einen kritischen Leser. Aber wenn ein Buch genau meinen Berührungspunkt fand, dann darf ich es auch bejubeln. Egal, ob jemand anders vielleicht dreiundzwölfzig ähnliche und evtl bessere Bücher kennt.


    Das hast du sehr schön ausgeführt, Darcy und ich kann mich dem voll anschließen. Welches Thema ist wohl noch nie ausgeführt worden? Und auch wenn diese Geschichte, wie so viele andere, nicht das Rad neu erfindet, ist sie doch sehr gut geschrieben und erreicht viele Herzen.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Beim kurzen Überfliegen hab ich abgesehen der letzten Bemerkungen über ein (angebliches?) Remake nur Gutes über das Buch gelesen und finde es irgendwie schade, dass ich mich der Meinung der Mehrheit überhaupt nicht anschließen kann.


    Zum Inhalt muss ich sagen, dass ich die Idee, über Sterbehilfe zu schreiben, richtig interessant finde (auch wenn das erst im weiteren Verlauf der Geschichte deutlich wird), genauso fand ich die Umsetzuungsidee schön - eine Liebesgeschichte, bei der das Ende recht voraussehbar ist, der Weg dahin dafür umso bedeutungsvoller.
    Das Ende hat mir so auch gefallen, zumal er realistischer und echter wirkt als die offensichtliche Alternative.
    Was mir aber nicht gefallen hat, ist der ganze Rest.


    Von Anfang an hatte ich Schwierigkeiten, Sympathie für Lou zu empfinden, was mit der Zeit nicht besser wurde. Ich konnte sie verstehen, aber hatte mich das ganze Buch über nicht angesprochen gefühlt. Die anderen Figuren im Buch waren schön unterschiedlich gestaltet, doch auch zu ihnen konnte ich keine Beziehung aufbauen.
    Es war keine Abneigung den Figuren gegenüber, doch das fehlende Gefühl von Involvierung meinerseits hat dazu geführt, dass ich das Lesen als lästig empfinden musste und auf emotionaler Ebene null betroffen war.


    Da dies das erste Buch ist, das ich von der Autorin lese, weiß ich nicht, ob es an ihrem Schreibstil liegt (meiner Meinung nach ein bisschen zu trocken) oder an den Figuren in diesem Buch. Vermutlich ist es eine unglückliche Mischung aus beidem.


    Dementsprechend kein großes Lob von mir (bis auf das gelungene Ende, mit dem ich wirklich die letzten Seiten meine), was ich bezüglich des großen Hypes um das Buch schade finde.

    Destiny is for losers. It's just a stupid excuse to wait for things to happen instead of making them happen.


    -inaktiv-

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  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich verstehe nicht, dass man um ein billiges Remake so einen Hype machen kann. Das Original ist zweifelsfrei ein sehr gutes Buch und eine bewegende Geschichte, diesem Buch hier merkt man die "ich reite auf der Erfolgswelle mit" Haltung meiner Meinung nach zu sehr an.


    Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Außer dass ich tatsächlich ein paar mal gelacht oder gelächelt hab, hat es mich nicht überzeugt, nicht wirklich angerührt.

  • Reicht das zum Bestseller? Die Ich-Erzählerin klingt zuweilen aristokratisch, also ganz anders als ein Mädel der Arbeiterklasse. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass fast alle Hollywood-Liebesschnulzen irgendwo verbraten wurden.


    Zudem sind mir drei grobe Schnitzer aufgefallen, die der Lektor oder der Übersetzer hätte sehen müssen. Die Fluggesellschaft „Swiss Air“ wurde im Jahr 2002 eingestellt, sie könnte im Jahre 2009 höchstens in einem Paralleluniversum noch aktiv sein. Zweitens wurde ein Eindruck, den die Protagonistin beim ersten Chat-Besuch hatte, beim zweiten Mal fast eins zu eins wiederholt (vgl. S. 294f und S. 319). Den dritten Fauxpas verrate ich nicht, denn damit würde ich zu viel verraten.


    Sieht man von den genannten Peanuts ab, hat mir das Buch gut gefallen. Die Sprache ist klar und flüssig, die Story reißt mit und das Ende rührt zu Tränen. Das ist der Stoff, aus dem man auch einen guten Film machen könnte. 8 Eulenpunkte!


  • Kann das ganze genau so unterschreiben!!! :write
    Auch ich hatte die Hörbuchfassung, was etwas -ja- irritierend war, war, das nicht durchgängig eine Frauenstimme gesprochen hat, sondern -je nach Erzähler- eben auch eine Männerstimme.... Ansonsten toll.
    Auch den SPOILER kann ich voll und ganz unterschreiben....


    Schade nur: Wirklich alle kamen zu Wort, einzig Will's Meinung kam MMn irgendwie völlig zu kurz...
    Das ganze ER-LEBEN des so völlig eingeschränkt seins nachdem man ursprünglich vor Tatendrang nur so sprühte, könnte einzig ER berichten.
    Das allerdings bleibt der "Phantasie" des Lesers -respektive- Hörers überlassen.


    Aber trotzdem: Absolute Leseempfehlung von mir für ein Buch, das sich endlich auch mal mit dem heißen Eisen Sterbehilfe auseinander setzt, und da herum eine wunderbare Geschichte strickt! Daumen hoch! :fingerhoch
    Grüßle,
    Grinse

    "I have lived a thousand lives and I've loved a thousand loves. I've walked on distant worlds and seen the end of time."


    image.gif

  • Meine Rezension zu dem Buch. Ich fand es großartig.


    Inhalt:
    Die 27-jährige Lou führt ein relativ unspektakuläres Leben: Sie wohnt immer noch bei ihren Eltern, jobbt als Kellnerin in einem Café und ihre langjährige Beziehung besteht nur noch aus Routine. Als Lou dann eines Tages ganz plötzlich ihren Job verliert, muss sie sich neu orientieren. Ihr wird eine Stelle als Pflegehilfe angeboten, die sie trotz anfänglicher Skepsis übernimmt. Zu ihren Aufgaben gehört es nun, sich um den verbitterten Will zu kümmern, der seit einem schweren Unfall vom Hals abwärts gelähmt ist. Leichter gesagt, als getan, denn Will hat jeglichen Lebensmut verloren. Mit ihrer unkonventionellen Art schafft es Lou jedoch, Will zu verzaubern und ihm ein kleines bisschen Lebensfreunde zurückzugeben. Umso geschockter ist sie, als sie zufällig erfährt, welchen Plan Will verfolgt und investiert von nun an all ihre Kraft, um ihn von seinem Vorhaben abzubringen…

    Meinung:
    „Ein ganzes halbes Jahr“ hat mich von der ersten Sekunde an verzaubert. Das Buch lässt sich sehr schnell und flüssig lesen und einmal angefangen möchte man es nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte von Lou und Will ist unglaublich berührend und so viel mehr als eine Liebesgeschichte, denn kaum ein Buch regt so sehr zum Nachdenken an.


    Jojo Moyes gibt ihren Lesern einen Einblick in das alltägliche Leben eines körperlich behinderten Mannes und zeigt auf, mit welchen Schwierigkeiten dieser konfrontiert ist. Auch wird verdeutlicht, wie schnell im Leben sich das Blatt wenden kann und wie Nahe Glück und Unglück beieinander liegen können. Mithilfe von Lou zeigt die Autorin auf, dass man sich niemals mit Stillstand im Leben zufrieden geben sollte und das jeder Mensch in der Lage ist, sich weiter zu entwickeln und zu sich selbst zu finden. Nicht zuletzt wird auch das Thema Sterbehilfe angesprochen, welches immer noch als sehr heikel in unserer Gesellschaft angesehen wird. Jojo Moyes schafft es jedoch, solche sensiblen Themen in eine wunderschöne und emotionale Geschichte einzuflechten.


    „Ein ganzes halbes Jahr“ vereint so viele Emotionen. Beim Lesen kamen ganz viele Gefühle in mir hoch: ich war traurig, habe gelacht, hatte Hoffnung, fühlte mich machtlos, musste lachen und natürlich auch weinen. Ich werde es bestimmt noch ganz oft lesen.

    Fazit:
    Für mich eines der schönsten Bücher, die ich je gelesen habe. Absolute Kaufempfehlung.

  • Wow, was für ein Buch… :heisseliebe :anbet


    Ich habe lange keinen Roman mehr gelesen bei dem ich SO mitgelitten und so viel geweint habe.
    (Selbst nachdem ich das Buch beendet hatte, kullerten am nächsten Tag ab und an noch die Tränen.)
    Aber auch gelacht habe, geschmunzelt habe und generell viel nachgedacht habe.
    Ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, von mir aus hätte das Buch doppelt so viele Seiten haben können.


    "Ein ganzes halbes Jahr" übermittelt viele Botschaften. Es geht nicht nur um die Liebesgeschichte von zwei scheinbar ungleichen Menschen, sondern um so vieles mehr.
    Die Geschichte wird glaubhaft erzählt und ist keineswegs kitschig oder unrealistisch. Sondern "echt", gefühlt ging es um echte Menschen, nicht nur um ausgedachte Figuren. Vielleicht ging mir deshalb die Geschichte so nah.


    Dies ist ein Roman, wo ich nach Beenden einen Verlust spüre. Der Verlust darüber das die Geschichte nun zu Ende erzählt wurde.
    Das Buch werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Und irgendwann möchte ich es nochmal lesen. Ganz sicher.


    Ich danke der Autorin für diesen mutigen Roman - der unsagbar traurig, aber gleichzeitig wunderschön und lebensbejahend ist. Von mir gibt es 10 begeisterte Punkte. :wave



    Edit: Fehlerteufel beseitigt.

  • Zitat

    Original von Gucci
    Dieses Interview mit der Autorin habe ich gern gelesen: Ich fühle mich wie ein Rockstar


    Danke für den Link. :wave Das Interview ist wirklich schön und sie so bodenständig. Das mag ich. :-) Ich lese aktuell "Ein Bild von Dir", auch ein richtig schönes gelungenes Buch. Schlägt (bei mir) nicht ganz so emotional ein wie "Ein ganzes halbes Jahr", aber trotzdem unheimlich schön.

  • Danke für die Info Wolke! Das Buch war sooo schön! Ich bin auf die Fortsetzung gespannt! Und auf den Film.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)