Bis in den Tod hinein - Vincent Kliesch

  • Klappentext:


    Atemlose Spannung in Berlin: Kommissar Boesherz ermittelt in seinem ersten Fall


    Eine Serie von grausamen Hinrichtungen erschüttert Berlin. Jede der Leichen ist mit einer Zahl versehen, die keiner ersichtlichen Logik folgt. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln. Offenbar steht jede Zahl für eine Eigenschaft, die dem Täter so sehr an seinen Opfern missfällt, dass er sie dafür tötet: Einer der Toten ist ein Brandstifter, der in seinem eigenen Feuer stirbt, ein anderer ein Lügner, dem die Zunge abgetrennt wird. Als immer mehr Leichen gefunden werden und eine Frau verschwindet, zerrinnt Boesherz die Zeit zwischen den Fingern. Können ihm die Zahlen den Weg zum Mörder weisen?


    Meine Meinung:


    Wenn ich nicht bereits Bücher von dem Autor gelesen hätte, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dieses Buch zu lesen. Ich finde den Titel schrecklich und nichts sagend. Der Inhalt dagegen hat mir richtig gut gefallen.


    Ein Serienmörder hält Berlin in Atem. Fast täglich werden Menschen ermordet und am Tatort hinterlässt der Mörder immer eine Nummer. Worauf diese Nummer hinweist, ist zu Beginn nicht klar. Seltsam ist auch, dass diese Nummer nicht chronologisch vergeben werden. Eine Gemeinsamkeit haben die Opfer: Sie sind alle in den Medien bekannt geworden, weil sie ein Verbrechen begangen haben. Da sich der aus den Vorgängerbüchern bereits bekannte Julius Kern im Urlaub befindet, wird der sonderbare Severin Bösherz in die Ermittlungen eingebunden.
    Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen, auf der einen Seite die Ermittlung um den Serienmörder "Jack" und auf der anderen Seite das spurlose Verschwinden eines Topmodels.


    Der Leser weiß schon früh, wer der Mörder ist und kann seine Gedankengänge mit verfolgen, trotzdem wird es nie langweilig, den Ermittlern beim Rätseln über die Schulter zu schauen. Mir war lange nicht klar, wie sie jemals auf die Spur des Täters kommen sollen.


    Ganz besonders begeistert war ich von Severin Bösherz. Er hat mich, ob es vom Autor so gewollt war oder nicht, sehr an Dr. Boerne vom Tatort Münster erinnert. Daher hoffe ich, dass es nicht nur bei einem 1. Fall des Ermittlers bleibt.


    Kurze Kapitel und die Szenenwechsel haben mich dazu verleitet immer weiter zu lesen. Allerdings ist dieses Buch nichts für schwache Gemüter, da die Morde sehr detailreich beschrieben werden.


    Unbedingt lesen!


    Edit: Ich habe die ISBN nachgetragen. LG JaneDoe

  • Der Titel passt mal so gar nicht zum Inhalt, aber egal.


    Mir hat das Buch auch total gut gefallen. Anfangs fand ich Kommissar Boesherz etwas merkwürdig, aber im Laufe der Geschichte ist er mir sehr ans Herz gewachsen.


    Kurze Kapitel verleiten einen immer weiter zu lesen. Auch wenn früh klar war wer der Täter ist gab es immer neue Überraschungen und das Buch war spannend bis zum Schluß.


    Die andere Reihe von Vincent Kliesch habe ich bislang noch nicht gelesen, werde ich aber sicher noch nachholen. Der Schreibtstil hat mir ziemlich gut gefallen.

  • Der Inhalt hört sich wahrlich interessant an, aber wenn ich schon lese, dass ziemlich bald klar ist, wer der Mörder ist, weiß ich, dass das kein Buch für mich. Bis jetzt hat mir noch keines gefallen, wo im Vorhinein klar war, wer der Mörder ist. Ich fand's immer schrecklich langweilig, wenn man nicht sebst miträtseln konnte. Da muss ich leider bei diesem Buch hier passen :-(

  • Michi
    Ich mag das eigentlich auch nicht, wenn der Täter schnell fest steht. Richtige Krimis/Thriller sind für mich die, bei denen ich bis zum Ende miträtseln kann.


    Bei diesem war ich allerdings angenehm überrascht. Ich fand es gar nicht schlimm zu wissen wer es war. Hier war das Warum viel wichtiger. Außerdem war ich den Ermittlern immer einen Schritt voraus, was ich bei diesem Buch gar nicht so unangenehm fand.

  • Wer hat's geschrieben?


    Vincent Kliesch wurde in Berlin-Zehlendorf geboren, wo er bis heute lebt. Im Jahr 2010 veröffentlichte er seinen ersten Thriller „Die Reinheit des Todes“, der auf Anhieb zu einem Riesenerfolg wurde. Es folgten zwei weitere Thriller, die seine Trilogie um den Ermittler Julius Kern und dessen Gegenspieler Tassilo Michaelis abschlossen. Mit „Bis in den Tod hinein“ stellt Vincent Kliesch nun einen neuen Ermittler vor, der es gleich bei seinem ersten Fall mit einer erschreckend düsteren Mordserie zu tun bekommt.


    Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, unterhält er als Moderator das Publikum bei Firmenevents und im Filmpark Babelsberg. In seiner Freizeit widmet er sich am liebsten seiner Leidenschaft für gutes Essen und Wein.


    Worum geht's?


    Eine Serie von grausamen Hinrichtungen erschüttert Berlin. Jede der Leichen ist mit einer Zahl versehen, die keiner ersichtlichen Logik folgt. Hauptkommissar Severin Boesherz und sein Team ermitteln. Offenbar steht jede Zahl für eine Eigenschaft, die dem Täter so sehr an seinen Opfern missfällt, dass er sie dafür tötet: Einer der Toten ist ein Brandstifter, der in seinem eigenen Feuer stirbt, ein anderer ein Lügner, dem die Zunge abgetrennt wird. Als immer mehr Leichen gefunden werden und eine Frau verschwindet, zerrinnt Boesherz die Zeit zwischen den Fingern. Können ihm die Zahlen den Weg zum Mörder weisen?


    Wie war's?


    Vincent Kliesch entführt den Leser auch in seinem neuesten Buch wieder ins Berliner LKA. Der neue Ermittler Severin Boesherz fügt sich wunderbar in das schon bekannte Gefüge des Kommissariat und dessen Umfeld ein und er hat in mir gleich einen neuen Fan gewonnen. Er ist extravagant und seine unkonventionellen Ermittlungsmethoden sowie seine exzellente Kombinationsgabe lassen ihn ein wenig an den Sherlock aus der BBC-Serie erinnern.


    Auch in diesem Buch kommt Kliesch wieder ohne das klassische "whodunnit"-Krimi-Erzählmuster aus. Der Täter ist von vorherein bekannt, was aber der Spannung nichts anhaben kann. Nach und nach kann sich der Leser ein Bild der Psyche des Täters machen und erhält einen Einblick in seine Motive.


    Dennoch fügen sich erst mit dem Schluss alle Puzzleteile zu einem Gesamtbild, das die eine oder andere Überraschung für den Leser auf Lager hält.


    Alles in allem wunderbar spannende Krimilektüre, die sich wegen des flüssigen Erzählstils und nicht zuletzte der kurzen Kapitel (eins geht noch!) schnell wegliest. Und zu lernen gibt es auch noch etwas! :-) Die Kenntnisse der deutschen Sprache, über die der Mörder verfügt, sind phänomenal (wahrscheinlich würde er genau dieses Wort "wegkorrigieren").


    Von mir gibt es 9 von 10 Punkten.


    /edit: Da hab ich dann doch vergessen, zu erwähnen, dass ich den Titel ebenfalls nicht besonders gelungen finde. Er ist nichtssagend und passt auch nicht wirklich zur Geschichte.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

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  • In Berlin geschehen innerhalb kürzester Zeit einige Morde, die in ihrer Durchführung schon unterschiedlich sind, aber immer eine Gemeinsamkeit haben: bei jedem Opfer befindet sich eine Zahl. In einem zweiten Erzählstrang geht es um die Suche nach einem entführten Model.


    Vincent Kliesch hat mich mit dem neuen Thriller wieder voll gefesselt.
    In dieser Geschichte erfährt man sehr schnell wer der Täter ist, aber das macht gar nichts. Es gibt noch genügend Rätsel, die es im Zusammenhang mit einer Mordserie zu lösen gibt.


    Der neue Ermittler Severin Boesherz war auch mir zu Beginn (hier ging es mir wie Knoermel) nicht besonders sympathisch. Allerdings hat sich dies auch bei mir mit dem Fortschreiten der Lektüre wieder gelegt und ich mochte ihm an Schluss recht gern. Er hat ein paar besondere Eigenarten. ;-)


    Für mich ein kurzweiliger und unterhaltsamer Thriller und ich hoffe auf einen baldigen zweiten Teil um Severin Boesherz.

  • Von mir gibt es 8 Punkte für eine unterhaltsame Sommerlektüre die sehr stark begann, mit herrlich überzeichneten Figuren, rasanter Spannung und lehrreichem Grammatik-Unterricht. Leider ließen alle genannten Komponenten gegen Ende stark nach, die letzten 20 Seiten hätte man auf zwei reduzieren können. Ein bissel weniger Unterschichten-Bashing hätte mir noch mehr gefallen und der Titel des Romans ist wirklich total nichtssagend. Dennoch im Großen und Ganzen gut gelungen.


    Severin Boesherz war mir übrigens von Anfang bis Ende total unsympathisch. Aber gerade das fand ich richtig gut. :grin

  • Nach der tollen Thriller-Trilogie um Kommissar Julius Kern und den charismatischen Massenmörder Tassilo Michaelis folgt nun der erste Teil einer neuen Serie um Hauptkommissar Severin Boesherz. Und da der praktisch den Arbeitsplatz von Kern übernimmt, finden wir uns am selben Berliner Schauplatz wieder und treffen auf einige bereits bekannte Nebenfiguren.


    Vincent Kliesch macht den Leser auch hier recht schnell mit dem Mörder bekannt, was ich in Krimis normalerweise nicht so gerne mag. Hier aber nimmt es nichts von der Spannung und macht den Täter für den Leser transparent. Der Autor gibt ihm ähnlich viel Raum wie seinem Hauptkommissar, beleuchtet ausführlich seine Psyche und seinen Hintergrund.


    Mit Severin Boesherz wird eine interessante neue Figur eingeführt, die sicher Serienpotenzial hat. Er hat einige Eigenschaften und Marotten mitbekommen, die mir an einem Protagonisten gut gefallen. Die Nebenfiguren erscheinen dafür etwas blass, was dazu führt, dass man sie weniger beachtet und so konnte mich die Auflösung dann auch kräftig überraschen.


    Was das Verschwinden eines Topmodels mit der Haupthandlung zu tun hat, erfährt man erst ganz am Schluss. Und der bietet dann auch eine rechte Überraschung, denn Kommissar Boesherz behält seine im Laufe der Ermittlungen gewonnenen Erkenntnisse für sich und lässt den Leser erst ganz am Ende daran teilhaben.


    Insgesamt ein durch die vielen kurzen Kapitel flott und angenehm zu lesender Krimi, der trotz des vor allem in letzter Zeit inflationär besetzten Themas des psychisch gestörten Serienkillers mit seinen Figuren und seiner spannenden Handlung gut zu unterhalten weiß.


    8 Punkte auch von mir.

  • Der Mann, der gerade dabei war, ein parkendes Auto abzufackeln, wird mit einem Elektroschocker betäubt und geht anschließend in seinem selbst gelegten Feuer zugrunde. Ein Serienmörder beseitigt in Berlin in Atem beraubendem Tempo und mit widerlichen Methoden Menschen, deren Verhalten man als unsozial bezeichnen könnte. Severin Boesherz, der Neue im Team von Daniela Castella und frisch aus dem Rheingau nach Berlin gezogen, fremdelt noch mit seinem neuen Wohn- und Arbeitsort. Besonders das kulinarische Niveau der Hauptstadt hat der Kriminalbeamte zu bemeckern. Boesherz tritt wie die Korrektheit in Person auf im Dreiteiler, stets mit Krawatte, Manschettenknöpfen und Taschenuhr. Die Vorstellung vom piekfein gekleideten Ermittler beim Entwaffnen und Fixieren eines Bösewichts ergibt ein mehr als schräges Bild. Seine Taten weisen den Serientäter als akribisch recherchierenden zwanghaften Charakter aus. Mit Unterstützung einer dem Team für den aktuellen Fall zugeordneten Spezialistin für Serienmorde muss Castellas Truppe nicht nur die Spur des äußerst planvoll vorgehenden Täters verfolgen, sondern auch nach möglichen Verbindungen zum Entführungsfall einer Fernsehmoderatorin fahnden.


    Vincent Kliesch, der im Bereich der Castings-Shows offenbar eigene Erfahrungen einbringt, führt in diesem Thriller einen penibelst organisierten Täter und einen in ästhetischen Belangen höchst anspruchsvollen Ermittler in damit perfekt harmonierendem pingeligem Sprachgebrauch ein. Als Buch, das Sprachsünden genüsslich auswalzt, kann Klieschs neuer Thriller im Ausdruck selbst noch optimiert werden. Auch wenn die Lösung des Falls Krimileser kaum überraschen wird, war mir die Begegnung mit Boesherz, seinem 70000-Euro-Schlitten und seinem fotografischen Blick auf Tatorte ein Vergnügen.


    8 von 10 Punkten

  • Severin Boesherz hat alle Hände voll zu tun. Zu viele Leichen innerhalb zu kurzer Zeit bringen eine ganze Stadt (Berlin) in Aufregung. Wer tötet scheinbar wahllos und so grausam? Und was bedeuten die Zahlen, die immer wieder neben den Leichen auftauchen? Boesherz und sein Team müssen sich beeilen, wenn es nicht noch mehr Tote geben soll. Oder kommen sie schon zu spät?


    Severin Boesherz ist ein neuer Kommissar am deutschen Ermittlermarkt und unterscheidet sich doch um einiges von den bisherigen Ermittlern. Er ist schick, sehr schick und eitel. Achtet auf die Etikette (wenn es geht), liebt den Luxus und den Wein. Auch die Frauen und die Opernmusik weiß er zu schätzen. Und trotzdem hat er wieder etwas mit den anderen Kommissaren gemein. Er ist etwas eigen und zieht sich gern zurück und geht immer wieder seinen Weg ohne das Team und ohne Absprache. Bis es auch für ihn gefährlich wird.


    Vincent Kliesch schafft bereits nach nur wenigen Seiten eine gute Spannung, die auch bis zum Schluss anhält. Er gibt immer wieder kleine Puzzelteile frei und lässt so den Leser an der Suche teilhaben. Der Schreibstil ist gut zu lesen und man kann sehr gut in die Geschichte abtauchen. Manchmal waren mir die Art der Tötungen zu brutal, aber es passte dann doch immer wieder in diese Geschichte. Vorallem das Ende hat mich überrascht.


    Einen Stern bekommt er von mir abgezogen, weil ich die ständige Erwähnung und Beschreibung eines großen Autos und eines Weines nervig und vorallem unnötig fand. Fast hatte man das Gefühl er macht dafür Werbung.


    Insgesamt (ohne Werbung) fand ich den Thriller sehr gut und spannend und würde auch den zweiten Fall (den es hoffentlich geben wird) gern lesen.

  • Ich muss ganz ehrlich sagen, ich kam nur sehr schwer rein, mag vielleicht auch daran liegen, weil ich vorher die Trilogie um Julius Kern gelesen habe.
    Aber ein Trostpflaster gab es dennoch, Castella, Stein und Dennis blieben uns erhalten.


    Mit Komissar Boesherz wurde ich anfangs gar nicht warm, er war mir einfach viel zu gelackt. Seine Kollegin Olivia mochte ich dagegen sofort. Aber die Art und Weise wie Severin Boesherz an seine Fälle rangeht und sie löst, hat mich doch schon etwas fasziniert.


    Der Fall ansich war sehr interessant. Auch wenn die erste Vermutung schon sehr offensichtlich war. Dennoch konnte der Autor die Spannung über das ganze Buch hinweg halten. Manchmal war es mir trotzdem doch etwas zu langweilig, wahrscheinlich weil die Story doch etwas langatmig war.
    Dennoch die Hauptakteure waren glaubwürdig dargestellt und im letzten drittel des Buches, konnte ich mich auch endlich ins Geschehen reinfühlen.
    Eine überraschende Wendung wie in eigentlich jedem Thriller gab es auch hier und die hatte auch ich nicht vorhergesehen.


    Die Ermittlungsmethoden des Komissars sind brilliant. Ich hab die Hoffnung das Boesherz in seinem nächstem Fall nicht mehr so gelackt rüberkommt. Inzwischen mag ich ihn auch etwas.


    Jedoch muss ich sagen, an die Trilogie kommt dieses Buch nicht annähernd ran, aber ich denke hierraus könnte auch eine sehr gute Reihe entstehen und wer weiss vielleicht kommt Julius ja noch zurück.

    :lesendMarlies Lüer - Melissas Welt:fruehstueck

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