Einfach fragen ab 29.10.2013

  • Schon richtig, daß es zu Zeiten der Reform noch keine Handys gab. Der Grund für die Reform war ja die „Unfähigkeit“ der Kinder, richtige Orthographie zu lernen. Also kam es zu den unsäglichen Trennungen (zusammenhalten - zusammen halten), zum berühmten „Stängel“, wo sich mir wirklich sämtliche Haare sträubten, oder ähnlich abstruse Schreibvarianten.

    Wenn ich mich recht erinnere, sagte auch mal einer der Initiatoren, man könne so schreiben, wie man wolle, alt oder neu, oder alt und neu. Diese Aussage fand ich damals sehr hilfreich :achtungironie.

    Und die Variante „Schreiben nach Gehör“ war ja wirklich eine Variante für die Tonne und völlig überflüssig. Aber unsere Kultusminister mußten ja eine Daseinsberechtigung haben und so kamen dann diese fürchterlichen Ideen heraus.

    Ich habe mich in einigen Dingen der neuen Schreibweise angepasst, ignoriere sie woanders aber einfach :)

    Große Augen bekomme ich teilweise bei Wörtern, die jetzt auseinander und früher (=alt) zusammengeschrieben wurden. Für mich haben beiden Schreibweisen teilweise unterschiedliche Bedeutungen, jedenfalls habe ich es so gelernt, das ist mitunter schon sehr "spannend".


    "Schreiben nach Gehör" ist - mit Verlaub gesagt - der größte Mist, den man den Kindern antun konnte. Meine Nichte hat so schreiben gelernt und die Eltern haben extra den Hinweis erhalten, das Kind nicht zu korrigieren wenn etwas falsch ist, um es nicht zu frustrieren. (???? :bonk)

    Das Ergebnis sieht man jetzt in der 6.Klasse. Jetzt ist es für sie erst recht frustrierend, weil sie wegen der Rechtschreibung immer eine Note schlechter bekommt.


    Mein Neffe ist auf die gleiche Schule gekommen, die noch immer dieses System unterrichtet - mit dem Unterschied, dass seine Eltern es ihm jetzt sagen werden, wenn er etwas falsch schreibt. Genau so, wie es meine Eltern gemacht haben.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Teile der Rechtschreibreform finde ich grausig, aber andere wirklich gut. Dass Stängel von Stange kommt und deshalb mit ä geschrieben wird, finde ich absolut logisch, auch wenn es erst falsch aussah. Und die ß oder ss Regel hat mir die Klassenlehrerin meiner Großen erklärt, seitdem konnte ich es mir merken. Beispiel war Fuß = langes u = ß. Plötzlich war es einfach.


    Dass das dritte Geschlecht jetzt behördlich berücksichtigt wird, finde ich korrekt. Aber sprachlich muss es für mein Empfinden dann doch nicht sein, das finde ich dann übertrieben.


    Und die im deutschen typische männliche Mehrzahl stört mich - obwohl Ingenieurin - auch nicht wirklich. Ich kannte das Interview schon und finde, dass sie von der Sache her Recht hat, aber da ich Texte lieber knapp und präzise mag finde ich auch, dass der Textfluss unter dem Versuch der Gender-Gerechtigkeit eher leidet. In Briefen ist "Liebe Kolleginnen und Kollegen" in Ordnung, in längeren Texten empfinde ich es als überkandidelten Blödsinn, egal ob Innen, Schrägstrich oder Sternchen. Klischees sind genau das - Klischees - und da werden Bauarbeiter immer bierbäuchige Männer und Erzieher immer bastelnde Frauen sein.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Entweder sie wissen es nicht oder es kümmert sie nicht und wollen es auch als Erwachsene nicht mehr lernen - keine Ahnung, jedenfalls fällt es mir immer wieder auf, wenn es falsch geschrieben wurde.

    Dabei ist das noch das einfachste, also wann ß oder s geschrieben wird 😁.

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein... (Albert Einstein)

  • Oh je, da haben wir ein Thema angefangen.

    Übrigens beneide ich die Englischsprachigen wirklich um ihren einfacheren Umgang mit den Personalpronomen. Aber auch nur darum.


    Vermutlich wird irgendwann eine gute Lösung durchgesetzt. Auch das Frauenwahlrecht wurde nicht in einem Jahr errungen. Und das Recht, auch als verheiratete Frau arbeiten zu dürfen und und und.


    :dafuer

  • Wie Breumel schreibt, es gibt manches was durch positiv geändert wurde. Gerade Stängel finde ich ein gutes Beispiel und ich denke dabei an Menschen, die deutsch als Fremdsprache lernen. Da ist Stängel einfach logisch und nachvollziehbar.


    Ich schreibe vieles nach der neuen Reform, aber es gibt Worte denen ich mich verweigere. (z.B. Majonäse)

  • Majonäse ist alte Rechtschreibung? Da mußt Du Dich irren. Mayonnaise hatten wir es früher immer schreiben müssen. Bei der Reform wurde sie zu Majonäse - Protest kam auf.

    Dann wurde eine Reform der Reform durchgezogen und ab da wußte kaum einer noch, wie was geschrieben werden sollte/konnte. Seitdem kann man beides schreiben - wie viele andere Worte auch.

    Die spinnen doch, die Kultusminister :bonk

    Mir ist das wurscht, ich schreibe so, wie ich es in grauer Vorzeit gelernt habe. Wer kennt es noch: „auf - ab - auf - Pünktchen drauf“ und schon war ein „i“ geschrieben 🤪, so haben wir uns die einzelnen Buchstaben erarbeitet und die richtige Schreibweise der einzelnen Worte gelernt. Tja, das waren Zeiten ...🤔

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein... (Albert Einstein)

  • Mir ist schon oft aufgefallen, dass viele Leute "das" oder "dass" falsch schreiben. Damit scheinen viele Mühe zu haben. Mich stört das nicht, obwohl ich selber kein Problem damit habe. Ich finde es völlig logisch, wann man das oder dass schreibt.


    Und zum Thema ss oder ß. Ich schreibe immer ss, ausser ich mache eine Sprachaufnahme, dann schreibt der Computer ß. Der Grund dafür ist, dass in der Schweiz IMMER ss geschrieben wird, und das ist völlig korrekt so. Es wird auch in keiner Zeitung ß geschrieben. Nur so als Info.

  • Mir ist schon oft aufgefallen, dass viele Leute "das" oder "dass" falsch schreiben. Damit scheinen viele Mühe zu haben. Mich stört das nicht, obwohl ich selber kein Problem damit habe. Ich finde es völlig logisch, wann man das oder dass schreibt.

    Also ich kenne die Regel, wann man "ss" bzw. "s" verwenden muss. Trotzdem passiert es mir immer wieder, dass es falsch im Text steht. Das ist dann der Fall, wenn ich am Smartphone oder Tablet schreibe. Entweder das Gerät ändert es von sich aus ab oder ich sehe beim Schreiben an diesen Geräten die Fehler erst später, nachdem der Text längst abgeschickt ist. Das passiert mir auch bei anderen Fehlern oft. Wenn ich zum Schreiben eine Tastatur benutze oder per Hand schreibe, passiert das nicht.

  • Also Duden empfiehlt Thunfisch. Und Majonäse gibt es da nicht. Nur Mayonnaise.


    Wenn man an der Stelle jene/s/r oder welche/s/r einsetzten kann, dann kommt da 'das' hin. Wenn nicht, dann 'dass'.


    Ich ging zum Auto, das offen stand.

    Ich ging zum Auto, welches offen stand.


    Wie man eine Dose öffnet, das habe ich dir schon gezeigt.

    Wie man eine Dose öffnet, jenes habe ich dir schon gezeigt.


    Ich weiß, dass du es kannst.

    Ich weiß, jenes/welches du es kannst. (Funktioniert nicht, also 'dass').


    Edit: Sorry, ich habe da etwas flasch gelesen. Aber jetzt lasse ich es einfach stehen.

    Sasaornifee :eiskristall



    _______________________
    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende


  • Doppel ss schreibt man, wenn der Vokal davor schnell gesprochen wird, z.B. Kuss, Fluss, Tasse etc. Das ß schreibt man nach lang gesprochenen Vokalen und Umlauten, wie Soße, schießen, süß etc.

    Trifft leider nicht immer zu.


    Sasaornifee ließ es sein. Ließ von lassen.

    Sasaornifee, lies! Sasaornifee liest. Lies/liest von lesen.

    Sasaornifee :eiskristall



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    "Wer seid ihr und was wollt ihr?" - Die unendliche Geschichte - Michael Ende


  • Trifft leider nicht immer zu.


    Sasaornifee ließ es sein. Ließ von lassen.

    Sasaornifee, lies! Sasaornifee liest. Lies/liest von lesen.

    Doch schon. Es geht ja um die Wörter, die mit Doppel-s oder ß geschrieben werden müssen.

    Da gilt: Wird es schnell gesprochen = ss. Gedehnt und langsam = ß


    Sasaonifee ließ es sein, = nach ie ein ß

    Sasaonifee, lies .. ein Buch - das wird ja generell nur mit einem s geschrieben.


    Weißt Du, äußerst, draußen,

    der Fluss floss über das Ufer, Kuss, muss, Biss, zerrissen


    Wie bereits erwähnt, mir ist es egal, ich schreibe alte Rechtschreibung.


    Übrigens: Anne Alexander, auch eine - finde ich ganz gute - Schriftstellerin leht die neue Reform auch ab und schreibt es explizit vorn in ihre Bücher. Richtig so :prost

    Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein... (Albert Einstein)

  • Neue Frage:


    Ich surfe mit dem iPad bei der Eule. Ich kann die Kurzbeschreibungen bei Amazon nicht mehr markieren und kopieren. Wenn ich ein Wort mit Doppelklick markiere, wird nur noch ein Buchstabe markiert, nicht der ganze Text.


    Wenn ich es auf einer anderen Website wie Thalia mache, kann ich den gesamten Text markieren, doch wenn ich dann lange drauf klicke, kommt zwar das Menü zum Einsetzen, aber es wird nichts eingefügt.

    Wenn ich das in eine Mail einfüge, klappt es, nur nicht bei der Büchereule.


    Hat jemand eine Idee?