Straight white male - John Niven

  • Kurzbeschreibung:


    Scharfzüngig und wunderbar komisch
    Kennedy Marr ist ein Autor der alten Schule. Irisch, zynisch bis zum Anschlag, ein Borderline-Alkoholiker und Sex-Süchtiger. Sein Mantra lautet: hart trinken, gut essen und jede Frau flachlegen, die bei drei nicht auf den Bäumen ist. Mittlerweile als Drehbuchautor in L. A. ansässig, flucht er sich durch die kalifornische Literatur- und Filmszene. Doch sein verschwenderischer Lebensstil bringt ihn an den Rand des Bankrotts, bis sich unverhofft eine Lösung anbietet. In England wird er für einen hoch dotierten Literaturpreis vorgeschlagen. Um an das Geld zu kommen, gilt es allerdings, mehrere konfliktbeladene Auflagen zu erfüllen.



    Meine Meinung:
    Kennedy Marr ist ein Arsch. Er vögelt alles was nicht bei „drei“ auf dem Baum ist, masturbiert wie ein Irrer, säuft wie ein Loch und ist auch sonst kein angenehmer Zeitgenosse.
    Marr ist Autor. Er schrieb bis jetzt mehrere erfolgreiche Bücher. Momentan sieht er sich jedoch nicht in der Lage, ein weiteres Buch zu verfassen. So hält er sich mit dem Schreiben von Drehbüchern über Wasser. Das Finanzamt sitzt ihm im Nacken, hohe Schulden müsste Kennedy begleichen.
    Sein Leben scheint sich zu ändern, als er einen hochdotierten Award erhalten soll. Einzige Bedingung: Kennedy muss für mehrere Monate an einer Universität unterrichten.


    Ein weiteres Übel entdeckt er beim Masturbieren: Ein reiskorngroßes Etwas unter der Haut seines Penis, das im Lauf der Zeit immer größer wird.


    Straight white male ist mein erster Niven, ich durfte das Buch in einer Leserunde lesen. Mein erster Gedanke: Oh, ein moderner Bukowski? Und ja, ein bisschen hat es was vom ollen Buk.
    Niven spricht eine deutliche Sprache, mir gefällt das. Das Buch las sich fast wie von selbst in einem Rutsch durch.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Straight White Male war mein erster Niven. Ich muss gestehen, ich bin begeistert. Der Dank gebührt aber nicht nur dem Autor, sondern auch dem Übersetzer, der es geschafft hat den Charme des Buches ins Deutsche zu übertragen. Sehr erfrischender Stil mit viel Witz, die Direktheit gefällt mir und auch ich las das Buch in wenigen Tagen durch. Normalerweise lese ich eher historische Romane, aber ich muss sagen, dieser Niven ist für mich mal was anderes und ich hatte viel Spaß beim Lesen. Selten so gelacht, wie bei diesem Buch.


    Nivens Protagonist Kennedy Marr ist ein absoluter Genussmensch - er isst gerne vom Feinsten, säuft wie ein Loch und ist sexsüchtig. Kennedy ist disziplinlos, vulgär und schmeißt das Geld zum Fenster raus. Er ist aber auch großzügig, einem Penner am Straßenrand drückt er mal eben 20 Dollar in die Hand, den Kellnern gibt er unangemessen hohe Trinkgelder. Aber er ist auch ein schriftstellerisches Genie. Ist gefragt in der Szene. Er hat sechs Bücher veröffentlicht, seine letzte Veröffentlichung ist aber bereits sechs Jahre her. Seitdem ist er ein gefragter Drehbuchautor und verdient Millionen. Er gibt aber auch Millionen aus. Sein Management hat ihm gerade offenbart, dass er sich einschränken muss. Sein Haus verkaufen sollte. Und endlich mal seine diversen noch nicht beendeten Drehbücher beenden sollte. Jetzt soll er einen wichtigen Award erhalten, der mit einem Preisgeld von 500.000 Pfund verbunden ist. Bedingung: er muss ein Jahr in England an einer Uni lehren. So beginnt das Buch und wir begleiten Kennedy bei der Aufarbeitung seiner Vergangenheit. Denn er ist Ire und er entstammt einer Arbeiterfamilie. Hat in Glasgow studiert und lange Jahre in London gelebt. Den Selbstmord seiner Schwester hat er immer noch nicht verarbeitet und seine Mutter liegt im Sterben. Zudem wird er jetzt wieder öfter seiner geschiedenen Frau und der gemeinsamen Tochter begegnen. Wird er sich ändern oder bleibt er der alte Egozentriker…

  • In John Nivens Roman ätzt, säuft und vögelt sich der Buchautor Kennedy Marr durch die Hollywood Glitzerwelt, bis er nach einem bedauerlichen sexuellen Vorfall von Staatswegen zu einer Psychotherapie gezwungen wird. Und schlimmer noch. Kennedys verschwenderischem Lebensstil stehen alsbald nicht unerhebliche Steuerschulden gegenüber, die selbst durch laufende Drehbuchprojekte nicht aufzufangen sind.


    Da geschieht das Wunder. In seiner britischen Heimat lockt ein hochdotierter Literaturpreis. Allerdings soll Kennedy, das ewige Kind, Studenten in Kreativem Schreiben unterrichten und außerdem warten in England die lästigen Verwandten und Erinnerungen, die der Feinschmecker bis dahin mit Champagner und Whiskey erfolgreich weggespült hat.


    Um es kurz zu machen: mich hat das Buch schwer beeindruckt. Niven serviert die Sexeskapaden und Alkoholexzesse seines Protagonisten mit ungeheurem Wortwitz. Sein Auge ist scharf, seine Schreibe unerbittlich, voller Ironie und derber irischer Kraft. Niven kennt die Menschen, in der Welt der Superreichen und plastikverstärkten Schönen finden Moral und traute Zweisamkeit ebenso selten eine Heimat, wie im Leben der Superarmen, die dem Guinness frönen.


    John Nivens Roman hat damit vieles was mir bei deutscher Gegenwartsliteratur leider oft völlig abgeht. Schroffe Ehrlichkeit, Authentizität und Humor. Unterfüttert mit einer Spur Tragik, die das Buch durchweht, versprüht der klug durchkomponierte Roman einen unschlagbaren Charme.


    Mit Kennedy Marr greift John Niven ins pralle Leben, der egozentrierten Hollywoodsternchen und Geldscheffelnden Filmproduzenten, die England einfach nicht auf ihren Tennisplatz im Vorgarten verzichten können. Man spürt die Fabulierlaune des Schriftstellers, die Lust dem Geldverwöhnten Romanpersonal die Hosen runterzuziehen, um sie auf das zurückzuwerfen, was sie eigentlich sind: Verräter an der Liebe. Verlorene im Sein. Denn den Augenblick muss Kennedy stets bezwingen, er hält ihn nicht aus, darin bleibt er sich treu. Der Name des Schriftstellers wird mir im Gedächtnis bleiben!

  • Eine Inhaltsangabe erspare ich mir und euch, denn ich denke, der Inhalt des Romans Straight white male wird in den vier Rezensionen weiter oben bereits hinreichend angedeutet.


    Meine Lese-Eindrücke:


    Der Protagonist Kennedy, ein sehr reicher Autor, ist die Überspitzung eines alkoholsüchtigen, sexbesessenen und auf Luxus fixierten Egomanen. Das führt zu so absurden Szenen, dass ich oft lachen musste. Mannomann! Vollkommen unsympathisch war er mir trotzdem nicht, denn es macht ja durchaus Spaß, wenigstens in Gedanken alles Mögliche zu tun, das gegen Etikette und gute Sitten verstößt.
    Es gibt aber auch Szenen, die normalerweise abstoßend wären, aber dank extremer Zuspitzung und Übertreibung ins Lächerliche umkippen.
    Dieser Roman bietet reichlich pralles und zugleich gekünsteltes, abgedrehtes Leben, man wird an unterschiedlichste Schauplätze geführt und erlebt überraschende Szenen, die mal zum Mitfühlen, mal zum Lachen und auch wieder zum Kopfschütteln reizen. Mir hat schließlich auch die Quintessenz des Romanes recht gut gefallen, die so unspektakulär daherkam, dass ich sie erst im Nachhinein so richtig deutlich realisiert habe.


    John Niven beherrscht sein Handwerk wirklich so gut, dass es eine Wohltat für mich war, mich an seinem elegant-frech-frivolem Stil erfreuen zu können. Offenbar hat John Niven seinen Roman so angelegt, dass er reichlich Szenen enthält, die sich zum Verfimen förmlich anbieten.
    Mein Eindruck ist, dass zudem Stephan Glietsch ein 1-A-Übersetzer ist, der es geschafft hat, so zu übersetzen, dass ich gar nicht bemerkt hätte, dass es eine Übersetzung ist, wäre es nicht aufgrund der Ankündigung des Buches und des Autors von vornherein klar gewesen. Alle Achtung! Tolle Leistung!


    Ich kann nicht sagen, dass mich dieser Roman tief bewegt oder beeindruckt hat, dazu ist er ein wenig zu oberflächlich gehalten. Aber ich fühlte mich gut unterhalten und fand die sprachliche Eleganz, mit der John Niven die Grenzen zwischen ordinären Kraftausdrücken und gehobener Sprache, zwischen intellektuell-gekünstelter Sprachverbrämung und Poesie spielend übertritt einfach wunderbar.


    9 Eulenpunkte für elegant-frech-frivole Unterhaltung und super Übersetzung.

  • „Straight White Male“ ist mein erster Niven und es hat mich glänzend unterhalten.
    Mit Kennedy Marr schafft Niven einen Protagonisten, dem der Leser am liebsten die Pest an den Hals wünscht. Er ist selbstsüchtiger, sexbesessen und daueralkoholisiert. War er in der Vergangenheit als jüngster Autor sogar für den Booker Prize nominiert, prostituiert er sich jetzt als Drehbuchautor und verleiht gegen massig Kohle den entsprechenden Büchern den letzten Schliff.
    Ohne Rücksicht auf Verluste trägt Kennedy sein Herz auf der Zunge und tut nur das, was er will. In armen Verhältnissen groß geworden, wirft er nun mit seinem Geld nur so um sich und es scheint, als räche er sich mit seinen exzessiven Eskapaden an jenem früheren Leben. Das kostet nicht ihn nur eine Stange Geld, sondern hat auch strafrechtliche Konsequenzen. Kennedy muss sich bei Dr. Brendle in psychotherapeutische Behandlung geben, deren Erfolg allerdings auf sich warten lässt. Absolut sinnlos scheint dieses Unterfangen.
    Auch mit dem Schreiben hapert es gewaltig. Gleich mit der Abgabe mehrerer Drehbücher ist er im Verzug. Dringend muss Geld in die Kasse gespült werden, in die enorme Steuerschulden ein Riesenloch gerissen haben. Da kommt der Gewinn des F.W. Bingham- Preises gerade zur richtigen Zeit, denn mit ihm ist eine hübsche Gewinnsumme gekoppelt. Der Haken an der Geschichte: im Preis inbegriffen ist der Lehrauftrag an der Uni in Warwickshire, eben an jener Uni, an der Kennedys Ex-Frau lehrt.


    Kennedy ist ein Protagonist, der sich in einer Welt der Irren bewegt und zugleich der Schlimmste unter ihnen ist. Keine Beleidigung spart er aus, kein Glas Alkohol bleibt ungetrunken, keine Frau ungevögelt. Sein Verhalten ist ein Amoklauf gegen jegliche Vernunft, gegen gesellschaftliche Normen, gegen seine Mitmenschen und letztendlich gegen seine Gesundheit.
    Kennedy führt dieses ausschweifende Leben, weil er genauso leben will und weil er es sich leisten kann. Es macht ihn zu einem richtigen Kotzbrocken. Das hat mir sehr gut gefallen, denn das ist so erfrischend anders und bringt so witzige Passagen hervor, dass ich oft lauthals lachen musste.
    Überraschenderweise schleicht sich eine Art Gewissen in Kennedys Hirn. Die Erinnerung an seine Familie und an verpasste Momente, die durch nichts wiedergutzumachen sind, durchdringen den Alkoholnebel. Die Fassade des A….. bekommt gewaltige Risse. Kennedy sieht sich mit der Endlichkeit konfrontiert, die plötzlich Fragen aufwirft und jene „Leichen“ ausbuddelt, die er so schön vergessen wollte. Das sind unverzeihliche Momente, in denen er sich gegen die Liebe versündigt hat. Somit bringt Niven seine Figur wieder näher an den Leser heran, verringert die Distanz. Ich hätte auch gut mit einem durch und durch "bösen" Charakter leben können.
    Mit einer klaren Sprache, einer guten Portion Zynismus und derbem Humor hat mir John Niven kurzweilige Lesestunden beschert. Am Ende bleibt kein großer sinnhafter Extrakt hängen. „Straight White Male“ ist sehr gute Unterhaltung, dann doch mit der Aufforderung, das Leben zu leben.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zum Inhalt wurde ja schon ausreichend geschrieben, daher beschränke ich mich auf meinen persönlichen Leseeindruck.


    John Niven schreibt "auf die Fresse". Ein Blatt vor den Mund nehmen, rumdiplomatieren? - Nichts für Nivens Protagonisten! So ist auch Nivens neueste Figur Kennedy ein typischer Anti-Held, ein "Straight White Male" eben - ein herumvögelnder, saufender, fauler, aber erfolgreicher Schriftsteller, der nichts vom Leben hält, weil es ja doch mit dem Tod endet und allem und jedem seine Meinung direkt ins Gesicht sagt.


    Umso erstaunlicher, dass man mal wieder diesen Anti-Helden während der Lektüre mehr und mehr ins Herz schließt und ihm schließlich sogar ein Happy End wünscht. Das liegt wohl daran, dass sich die Figur stets hinterfragt, philosophisch wird und teilweise sogar anrührende Züge entwickelt.


    Dies untermalt mit Nivens direkter Sprache gewürzt mit einer anständigen Portion schwarzen Humors unterhält "Straight White Male" nach Maß und beschert jedem, der sich nicht an einer Bukowski-ähnlichen Ausdrucksweise stört, heitere und sogar nachdenkliche Lesestunden.


    Besonders gut haben mir die immer wieder in Kennedys Gedanken eingestreuten Musik- und Literaturzitate gefallen. Gegen Ende des Buches wird für mich wieder ganz klar, dass Niven während seines beruflichen Werdegangs tief in der Musikindustrie verwurzelt war. Ganz sicher schöpft er auch immer wieder aus seinen Erfahrungen mit dem Glamour-Leben und dessen Schattenseiten, die er in den 90er Jahren dort hautnah miterleben konnte.


    Last but not least möchte auch ich den besonders guten Übersetzer hervorheben: Stephan Glietsch. Er ist praktisch schon auf Niven abonniert und die beiden bilden offenbar eine grandiose Schaffenseinheit. Nicht einmal habe ich mich - wie sonst oft bei übersetzten Werken - gefragt, wie wohl der Originaltext gelautet hätte. Stephan Glietsch hat's drauf.


    Von mir bekommt das Buch volle Punktzahl. Nicht zuletzt deshalb, weil ich gestern lange lange lange vor meinem Bücherregal gestanden habe und mir überlegt habe, was ich als nächstes lesen möchte und jedesmal dachte: "Nö, zu langweilig, zu langweilig, zu langweilig ..." und am liebsten zum nächsten Niven gegriffen hätte.


    Aber die, die ich noch auf dem SUB habe, bewahre ich mir noch ein bisschen auf. Nivens sollte man immer auf Vorrat haben. :chen

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Wie bei einigen hier was es auch mein erster Niven und ich wusste wirklich nicht was mich erwartet (ich habe mir eigentlich keine Gedanken darum gemacht sondern einfach angefangen zu lesen).


    Kennedy Marr ist ein bekannter Autor, der mit allem schläft das nicht bei drei auf dem Baum ist (natürlich nur vollbusige, leicht naive Mädchen). Er hat ein sehr exklusives Leben, sprich Dinner in teueren Restaurants, Übernachtungen in den besten Hotels und das kommt ihm nun in die Quere. Er hat Schulden die er eigentlich nur mit neuer und / oder vollendeter Arbeit tilgen kann.


    Er soll außerdem einen sehr annerkannten Preis bekommen, aber nur wenn er nach England zurückkehrt um dort ein Jahr lang an der Uni zu lehren. Wird er es tun? Vor allem weil dort noch seine Ex-Frau und die gemeinsame Tochter leben…


    Mir hat das Buch am Anfang garnicht gefallen, weil ich mit dem Text bzw. der Ausdrucksweise garnicht zu recht kam. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es doch sehr gut ist und ich es nicht bereue es gelesen zu haben! :)

  • John Niven - Straight White Male


    Kennedy Marr, gefeierter irischer Schriftsteller hat alles, was man sich wünschen kann. Erfolg, Geld, ein traumhaftes Haus in den Hollywood Hills, schöne Frauen. Das Beste ist gerade gut genug für ihn. Aber auch Alkohol, Drogen, Gewalt und sexuelle Exzesse gehören dazu. Seit Jahren hat er kein Buch mehr geschrieben und verdient sein Geld mit Drehbüchern, lebt in der Welt von Filmstars und Regisseuren.
    Allerdings gibt er noch mehr aus, als er einnimmt und er muss dem drohenden Ruin ins Auge blicken. Die Steuerbehörde kennt keine Gnade. Wie ein Geschenk des Himmels kommt da ein mit 500.000 Pfund dotierter Literaturpreis daher, doch Kennedy möchte ihn gar nicht annehmen. Er wäre verpflichtet, an einer englischen Provinzuni zu unterrichten, in die Nähe seiner ersten Frau und der Tochter zu ziehen und auch die Familie in Irland wäre plötzlich in erreichbarer Nähe. Doch die finanziellen Schwierigkeiten zwingen ihn, nach Europa umzuziehen.
    Plötzlich tun sich in der Fassade des Kennedy Marr Risse auf. Man erfährt von seiner Familie, von der Kindheit in einem Arbeiterhaushalt, der früh durch Suizid umgekommenen Schwester, dem Bruder, der sich um alles kümmert und der sterbenskranken Mutter, die Kennedy nur deshalb nicht besucht, weil er fürchtet, sie könne sterben, wenn sie ihn noch einmal gesehen hat.


    Dieser Roman macht ganz einfach Spaß. Kennedy kommt zunächst als fleischgewordenes Klischee daher, alles was sich ein „Normalmensch“ über das Leben von Promis und Stars zurecht phantasiert, das lebt er. Ein echter Kotzbrocken. Beschrieben in einer Sprache, die kein Blatt vor den Mund nimmt und dabei immer selbstverständlich und witzig daherkommt.
    Szenen, die einem die Lachtränen in die Augen treiben wechseln sich ab mit ergreifenden, bestürzenden Situationen. Großartig auch, wie sich im Lauf der Zeit ganz andere Gedanken bei Kennedy einschleichen, ein vages Gefühl, das eigentliche Leben zu versäumen. Ganz ohne Pathos oder Moralisieren.
    Gut gefallen haben mir auch die vielen Zitate und Textzeilen aus den verschiedensten Songs, es findes sich etwas Passendes für (fast) jede Stimmung. Kein Wunder, bei dem Verfasser.

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Leserunde hier gewonnen und mitgelesen.


    Es war nicht mein erster Niven, deswegen wusste ich ungefähr was mich sprachlich erwartet. Leicht zu lesen, aber nicht zu einfach.
    Tolle Übersetzung...


    Kennedy ist nicht unbedingt der Sympatischste. Als Drehbuchautor in Hollywood lebt er so , wie man sich als Normalbürger das Leben dort vorstellt: Sex, Drogen, Alkohol, Geld, "Probleme" mit Schauspielern und Regisseuren.
    Als sein Geld knapp wird und er überraschend einen hochdotierten Preis gewinnt, für den er allerdings nach GB reisen muss, wird er mit einem "normalen" Leben in Form seiner Familie und Exfrau konfrontiert.



    Witzig geschrieben, einige Szenen vielleicht etwas zu übertrieben dargestellt, dennoch lustig.


    von mir gibt es auch volle Punktzahl

  • Eigentlich bin ich mehr oder weniger durch Zufall über diese Leserunde gestolpert, habe mich beworben und hatte das Glück mitlesen zu dürfen. Von John Niven habe ich vorher noch nichts gelesen und bin so vollkommen unwissend an dieses Buch heran gegangen.


    Am Anfang habe ich mich ziemlich schwer getan. Der Protagonist Kennedy war mir so was von unsympathisch, die Sprache des Autors mehr als deutlich. Doch mit den Kapitel habe ich mich mit dem Schreibstil angefreundet, so dass ich jetzt im Nachhinein sagen muss, ich fand das Buch toll. Einige Stellen, in denen ich mich dann auch köstlich amüsieren konnte, haben die ganze Geschichte abgerundet.


    Mir hat das Buch einige unterhaltsame Lesestunden geschenkt und es ist mit Sicherheit nicht das letzte Buch, das ich von dem Autor gelesen habe.


    An der Stelle noch einmal vielen Dank an Wolke und den Heyne Verlag.


    Von mir gibt es 8 von 10 Eulenpunkten

  • Ich durfte dieses - für mich zweite - Buch von John (ich will irgendwie immer "David" schreiben) Niven in einer Leserunde lesen (nochmals vielen Dank an Wolke und den Verlag) und kann mir als 11. Rezensent hier wohl ein weiteres Kopieren von Amazonproduktbeschreibung oder Rückseitentext sparen und mich auf meine Meinung zu diesem Buch beschränken.
    Das Geschehen um Kennedy Marr hat mich abwechselnd abgestoßen, erheitert und gerührt. Gelangweilt hat es mich nicht, wenn ich es zum Schluss auch kaum erwarten konnte, dass es nun endlich mal - so oder so - zu einem Ende kommen würde. Und mir der sprichwörtliche "seidene Faden", der hier in Form eines Schnürsenkels auftretend den Ausschlag für das entscheidende "so" gab, etwas arg weit hergeholt erscheint.
    Ob die Übersetzung gut ist, vermag ich nicht zu beurteilen, da ich das Original nicht gelesen habe (manchmal soll sie ja sogar besser als das Original sein, zumindest las ich das einmal von amerikanischen TV-Serien, die ursprünglich gar nicht so ironisch gedacht gewesen sein sollen), aber das Gelesene kommt glaubwürdig rüber und lässt die Personen authentisch erscheinen.
    Wenn man mit der sehr deutlichen Sprache klar kommt, der Protagonist spricht nicht gerade die Sprache eines Pensionatsfräuleins, kann man mit diesem Buch einige unterhaltsame Stunden verbringen. Eine Steigerung zu "Gott bewahre" meine ich, erkennen zu können.


    Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkten


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Du hast dich an der Liebe versündigt...


    "Straight White Male“ ist das erste Buch von John Niven, welches ich gelesen habe und nach dem Beenden der Lektüre frage ich mich: Wieso hast du diesen kongenialen Autor nicht schon viel früher für dich entdeckt?


    Im Buch lernen wir den preisgekrönten Romanautor Kennedy Marr kennen, der sich bereits in den Mittvierzigern befindet. Mittlerweile mehrfach geschieden, besteht sein Leben eigentlich nur aus: Partys, Sex, Drogen und jeder Menge Geld verpulvern, doch dann trifft ihn ein Schicksalsschlag: die Kohle ist alle. Was soll er nur tun, denn auf seinen ausschweifenden Lebensstil kann und will er auf keinen Fall verzichten. Und wie das Schicksal es will, bekommt Kennedy die Gelegenheit unverhofft an Geld zu kommen, nur ist dies mit einigen Anstrengungen und Auflagen verbunden, die Kennedy von einer schwierigen Lage in die nächste bringen…


    John Niven hat mit seinem Protagonisten Kennedy Marr ein echtes A…loch geschaffen, der Frauen verachtet und dem scheinbar auch sonst nichts am Herzen liegt und dennoch mag man als Leser diesen schrägen Charakter einfach. Man fühlt und leidet mit ihm, obwohl man diesen fiesen Typen verachten müsste.


    Im Buch gibt es so viele schräge Szenen, dass man sich vor lauthalsen Lachen den Bauch halten muss und einfach nicht mehr aufhören kann mit Lesen.


    Auf den letzten 50 Seiten wollte ich dann fast nicht mehr weiter lesen, denn ich hatte echte Trennungsängste von meinem liebgewonnenen Charakter, aber das Ende ist dann so eine Granate, dass ich das Buch einfach nur total gern gelesen habe, denn es stimmt einfach alles daran.


    Niven ist definitiv ein Autor, von dem ich jetzt unbedingt mehr lesen möchte.


    Fazit: Wer ein freches Mundwerk verkraftet und gerne mal in den Abgrund der menschlichen Seele schaut, der muss diesen Niven einfach lesen. Wer es nicht gelesen hat, der hat in meinen Augen etwas verpasst…


    Bewertung: ohne Frage 10/ 10 Eulenpunkte


    Es hat mir wieder mal unheimlich viel Spaß bereitet ein Buch gemeinsam mit den Eulen zu lesen. Danke an alle Beteiligten! :-)

  • Straight White Male gewährt einen Blick in die Welt der Reichen und Schönen, in das Leben derjenigen, die es geschafft haben. Einen ziemlich gruseligen Blick, der daran zweifeln lässt, ob Ruhm und Reichtum wirklich so erstrebenswert sind wie viele Menschen glauben.


    Kennedy Marr, Schriftsteller und Drehbuchautor in seinen „mittleren Jahren“, befindet sich ganz oben. Er hat erreicht, was so viele sich wünschen – und blickt doch zurück auf ein Leben der vertanen Möglichkeiten. Er ist hochintelligent, gebildet und auf seinem Gebiet augenscheinlich ein Genie. Außerdem illusionslos, sexsüchtig, grenzwertig ehrlich und direkt, dabei völlig frei von Dünkel, was soziale Unterschiede angeht. Das ist es wohl in erster Linie, was ihn für mich trotz seines üblen Verhaltens sympathisch gemacht hat - die Unbekümmertheit, mit der er den bigotten Heuchlern, den Spießern und selbstverliebten Stars und Sternchen die Meinung sagt.
    Kennedy weiß ziemlich genau, was bei ihm schief läuft, kann oder will es aber nicht ändern. Seinen Unzulänglichkeiten und Abhängigkeiten ausgeliefert, steuert er langsam aber sicher dem Abgrund entgegen.


    Obwohl nicht direkt spannend, hat mich die Geschichte von Beginn an gefesselt und mit der Zeit eine Tiefe offenbart, die der Einstieg nicht vermuten ließ. Die für mich ungewohnte Sprache, frappierend direkt, eine irgendwie geniale Mischung von Obszönität und Intelligenz (so wie auch Kennedy), war das erste, was mich fasziniert hat. Doch je besser ich ihn kennen gelernt habe, desto mehr ist er mir ans Herz gewachsen und ich habe wider besseres Wissen stets gehofft, es könnte sich vielleicht zum Besseren wenden für ihn.


    Für mich war Straight White Male ein gelungener Abstecher in die Gefilde von Heyne Hardcore, den ich ohne diese Testleserunde wahrscheinlich nicht unternommen hätte. Dafür ein herzliches Dankeschön! Das wird sicher nicht mein letztes Buch von John Niven gewesen sein.

  • Meine Meinung


    Kennedy Marr ist ein irischer Autor, der mit seinen Büchern bisher recht viel Erfolg hatte und momentan eher Drehbücher schreibt als Romane. Dabei genießt er das Leben in vollen Zügen; Geld, gutes Essen, Alkohol, Drogen und natürlich Frauen. Dabei übertreibt er aber auch gerne und hat nun Steuerschulden. Da kommt ihm der Preis für seinen Roman gerade recht, der ihm einen großteil seiner Schulden bezahlen lassen könnte. Blöd nur, dass er dafür ein Jahr in seine alte Heimat reisen muss und an der Uni, wo auch seine Exfrau arbeitet, Unterricht geben soll. Denn er hat gern so wenig Arbeit wie möglich.


    Der Einstieg ist klasse. Man kommt super rein und man lernt Kennedy sofort kennen. Anfangs hat man das Gefühl, dass er ein arroganter und zynischer Mistkerl ist - was er auch ist, aber mit der Zeit schimmern auch andere Seiten an ihm durch. Am Ende möchte man ihn fasst ins Herz schließen. Kennedy hat aber nicht nur mit Steuerschulden zu kämpfen, sondern hat auch ein gesundheitliches Problem. Hinzu kommen ebenfalls noch familiäre Angelegenheiten. Diese Aspekte sind nicht einfach für ihn zu bewerkstelligen.


    Die Sprache passt perfekt zu Kennedy und dem Buch. Sie ist direkt und derb und mit schwarzen Humor gespickt. Immer mal wieder werden auch Film- und Musikzitate eingefügt.


    Nur am Ende gab es eine Szene, wo ich mich fragte, ob diese so, wie sie dargestellt ist, wirklich realistisch ist. Ansonsten gab es keine Probleme damit, sich die Szenen vorzustellen.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr unterhaltsam, es spricht einen direkt an, hat einen super Protagonisten, der trotz seiner Extremen dazu in der Lage ist, dem Leser zu vermitteln, worauf es im Leben ankommt.


    Von mir bekommt "Straight white male" 9 Punkte.

  • Autor: John Niven
    Originaltitel: Straight White Male
    Broschiert: 384 Seiten
    Sprache: Deutsch
    Verlag: Heyne Verlag
    Erscheinungsdatum: 20. Januar 2014
    Preis: 16,99 €


    Über den Autor
    "John Niven, geboren 1968 in Ayrshire im Südwesten Schottlands, spielte in den Achtzigern Gitarre bei der Indieband "The Wishing Stones", studierte dann Englische Literatur in Glasgow und arbeitete schließlich in den Neunzigern als A&R-Manager einer Plattenfirma, bevor er sich 2002 dem Schreiben zuwandte. 2006 erschien sein erstes Buch, die halbfiktionale Novelle "Music from the big pink" über Bob Dylan und "The Band" in Woodstock; 2008 landete er mit dem Roman "Kill Your Friends" - einer rabenschwarzen Satire auf die Musikindustrie - einen internationalen Bestseller. John Niven schreibt außerdem Drehbücher und arbeitet bereits an einem neuen Roman. Er lebt derzeit in Buckinghamshire, England."


    Mein Leseeindruck
    Kennedy Marr, erfolgsverwöhnter Autor, stellt sich dem Leser zu Beginn des Buches mit einem ziemlichen Paukenschlag als zügelloser und sexsüchtiger Unsympath vor. Obwohl man sich in keinster Weise identifizieren kann, zieht die Geschichte den Leser in ihren Bann und man verfolgt geradezu fasziniert, wie Marr sein Leben schrottet, wie es den Anschein hat. Die Geschichte erzeugt ein Gefühl, wie ein schrecklicher Verkehrsunfall, dessen Folgen man nicht sehen will, vor denen man die Augen in grauenhafter Faszination aber nicht abwenden kann.


    Nach und nach werden Marrs Hintergründe und Lebensgeschichte entblättert, so dass zumindest Verständnis aufkommt, wenn man schon keine Sympathie empfinden kann. "Straight white male" liest sich in einzelnen Abschnitten wie eine Abrechnung mit der dekadenten Filmbranche. Zudem verführt sie zu Spekulationen darüber, wie weit die Parallelen zwischen Autor und Protagnisten gehen. Beide sind Beststeller Autoren, beide schreiben Drehbücher. Auch an der "Spezies" Mann lässt der Autor kaum ein gutes Haar. Kennedy Marr ist dermaßen triebgesteuert, dass er zum Klischee verkommen würde, hätte ihn Niven nicht mit mehr Leben erfüllt. Seine Kindheitserlebnisse in Irland und seine problembelastete Beziehung zu seiner Schwester machen seinen Charakter für den Leser greifbar.


    Nach "Gott bewahre" ist "Straight white male" mein zweiter Niven-Roman. "Gott bewahre" war grandios und so hatte das neue Buch mit hohen Erwartungen in die Hand genommen. Es hat mich jetzt nicht so begeistert, wie das "Jesus in einer Castingshow"-Buch, aber ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Nivens Stil ist sehr anschaulich, manchmal geradezu plastisch und er neigt zu Übertreibungen, bekommt aber meistens gut die Kurve, bevor die Handlung ins Unglaubwürdige und Absurde abdriftet. Sein Stil erinnert mich ein bisschen an Christopher Moore, wobei der letztere diese Grenze aber eindeutig überschreitet. Die Übersetzung aus dem Englischen von Stephan Glietsch halte ich für sehr gelungen.


    Ich gebe "Straight white male" 9 Punkte. Vielen Dank an den Verlag und an die Büchereule für die Leserunde.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Meine Meinung:


    Auf herrlich offene Art erzählt Niven eine Geschichte, die mich zwar sehr an die Serie Californication erinnert, aber trotzdem und vielleicht ja auch gerade darum, sehr gut unterhalten konnte.


    Klar, die Sprache ist teilweise schon derb, vielleicht für manche pervers, aber mich stört das nicht und ich finde das zur Abwechlung sogar mal ganz nett. Aber es ist ja nicht nur schräg und pervers, was er schreibt, sondern auch komisch und eine gewisse Tiefe entsteht auch (ohne zu viel zu evrraten erwähne ich hier kurz die Stichworte Schester und Mutter).


    Kennedy ist zwar ein Arsch, aber ich habe gerne über ihn gelesen, da ich ja in der Realität nichts mit ihm zu tun haben muss. So konnte ich mich über seinen Lebensstil köstlich amüsieren.


    Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen und mcich zuerst kurz verwirrt und dann überrascht. Klasse!


    Insgesamt ein sehr kurzweiliges Buch, gerade dann, wenn man ein gewisses Interesse an der Buchbranche (in L.A.) hat. Das war mein erster Niven und ich werde garantiert mal wieder was von diesem Autor lesen.

  • Dieses Buch hat mich restlos begeistert und ich werde es auf jeden Fall weiterreichen und weiter empfehlen! Ein echter Geheimtipp, auf den ich ohne das Forum hier nie gestoßen wäre!! Tausend Dank!


    Das Buch ist so schonungslos offen, erzählt von Dingen, die normalerweise tabuisiert werden oder höchstenfalls dezent angedeutet, ist aber - was man gar nicht erwartet - literarisch so excellent geschrieben und hat soviel Niveau, das ist echt erstaunlich, erfrischend und berührend! Dieses Buch ist das beste Beispiel dafür, warum Lesen etwas so Wertvolles ist!!


    Das Ende fand ich genial - John Niven hat mich voll dran gekriegt!


    Ein Super-Buch, von dem ich schon jetzt sagen kann, dass es zu den Highlights des Jahres zählen wird!!!

  • Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ohne diese Testleserunde nie zu diesem Buch gegriffen hätte.
    Durch die Kurzbeschreibung neugierig gemacht, freute ich mich sehr auf dieses Buch.


    Schwierigkeiten hatte ich mit dem Vornamen des Hauptprotagonisten.
    Kennedy ist für mich ein sehr ungewöhnlicher Vorname und deshalb stockte ich anfänglich ständig beim Lesen. Das empfand ich als störend.


    Kennedy ist ein sehr unsympathischer Mensch. So hat ihn der Autor für mich zumindest entworfen. Je weiter es dem Ende zuging, je mehr änderte es sich allerdings. Als ich das Buch zuklappte, war er zwar immer noch nicht der netteste Mensch auf Erden, aber ich konnte wenigstens nette Züge entdecken.


    Das Buch hat sich im Großen und Ganzen gut lesen lassen. Auch wenn es für meinen Geschmack mehr Männer- als Frauenbuch war, fühlte ich mich gut unterhalten.

  • MEINE MEINUNG


    Obwohl ich schon viel von Gott bewahre gehört habe und mir immer wieder vorgenommen habe, es zu lesen, ist doch sein neuster Roman Straight White Male mein erster Niven. Und nun frage ich mich: warum habe ich so lange gezögert? Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich trotz eines unsympathischen Protagonisten, trotz teilweise derber Sprache, trotz völlig absurdem Plots so begeistert hat.


    Ich glaube, John Niven polarisiert. Entweder liebt oder hasst man seine Werke und ich denke, in mir hat er einen neuen Fan gefunden. Seine Geschichten sind anders, sie sind bissig, sie überzeugen.


    Kennedy Marr ist ein - ich nenne ihn mal - Mistkerl, wie er im Buche steht. Er trinkt zu viel, braucht Frauen nur für Sex, ist zynisch, übellaunig, egoistisch. Er arbeitet als Autor und steht mittlerweile am Rande des Bankrotts. Seine Mutter liegt im Sterben, er hat selbst ein seltsames gesundheitliches Problem und alles scheint schief zu gehen. Bis er einen Job angeboten bekommt, der ihn noch einmal retten könnte...


    John Nivens Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und nicht ohne, aber er passt einfach perfekt zu diesem selbstverliebten, sexsüchtigen, egozentrischen Protagonisten und schafft es perfekt, dessen verkorkstes Leben widerzugeben. Er schafft es sogar, dass Kennedy einem während des Lesens ans Hezr wächst, so bescheuert er sich auch benimmt.


    Mich hat Straight White Male begeistert, es war einfach mal erfrischend anders.




    4,5 von 5 Disteln bzw. 9 von 10 Eulenpunkten


    Cover 1 Punkt, Idee 1/2 Punkt, Plot 1 Punkt, Figuren 1 Punkt, Sprache 1 Puntk


    ~*~ Heyne ~*~ 384 Seiten ~*~ ISBN: 9783453268487 ~*~ Broschiert ~*~ 16,99€ ~*~ Januar 2014 ~*~