'River' - Seiten 001 - 097

  • Wenn ich mich nicht zur LR angemeldet hätte, wäre nach den ersten Seiten für mich schon Schluss gewesen. Ich kann "vorweggenommene Katastrophen" nicht leiden! Es wird eine Andeutung gemacht, dass was Schlimmes passiert ist in der Familie und dann wird groß und breit die Familiengeschichte ausgerollt. Was genau passiert ist, erfährt man nicht, es werden nur weitere Andeutungen gemacht.

    Ich finde einen solchen Anfang einfach nur "billig". Wenn der Autor zu so einem Kniff greifen muss, um Spannung zu erzeugen und den Leser dadurch "zwingen" will in der Geschichte zu bleiben, dann fühle ich mich als Leser plump manipuliert. Außerdem wirkt das auf mich sehr melodramatisch.


    Die Beschreibungen der Familie an sich gefallen mir, aber sie werden mir verleidet durch das Damoklesschwert, das schon über allem hängt. Das versaut mir die ganze Atmosphäre.


    Zu Beginn wird die Figur River eingeführt, aber wir erleben ihn erst nur als Symbol für das Schlechte, das passieren wird. Wie er tatsächlich ist, was er für eine Person ist, erfahren wir nicht.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Franz Kafka

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  • Nachdem ich heute frei habe und es aber den ganzen Tag nur regnet, habe ich den ersten Abschnitt auch schon beenden können. :-]


    Mir geht es allerdings ganz anders als Rosha. Ab den ersten Sätzen die ich gelesen habe gefällt mir das Buch super gut und ich denke es könnte ein ganz besonderes Buch für mich werden, dass ich wirklich lieben werde.
    Normalerweise mag ich Bücher nicht, die aus der "Ich-Erzähler-Perspektive" geschrieben sind. Aber hier stört mich der Ich-Erzähler überhaupt nicht. Ich bin ganz schnell in die Geschichte rein gekommen.


    Mir gefällt die schnörkellose Sprache der Autorin. Und die Atmosphäre die damit erzeugt wird, die Familiengeschichte auf der Farm in Kanada finde ich sehr gelungen.


    Natürlich überlegt man die ganze Zeit, was für ein dramatisches Ereignis noch kommen wird. Es wird ja schon sehr oft angedeutet. Und was es wohl mit dem mysteriösen River auf sich hat. Er wird ja nur kurz zu Beginn beschrieben. Aber mehr erfahren wir noch nicht über ihn. Er scheint ja der Auslöser für alles Schlimme zu sein was passiert ist.


    Ich fand die Szene sehr schön, als die Mutter von Natalie unbedingt das Bild mit der Luftaufnahme des Ortes haben möchte und dann natürlich das größte Bild bekommt, da der Vater nicht lesen kann und sich nicht blamieren möchte.


    Und bis jetzt ist ganz eindeutig der ältere Bruder Boyer meine Lieblingsfigur. Schade, dass er nicht mit der Schule weitermacht. Er scheint wirklich sehr begabt und intelligent zu sein.

  • Zitat

    Original von Rosha
    Wenn ich mich nicht zur LR angemeldet hätte, wäre nach den ersten Seiten für mich schon Schluss gewesen. Ich kann "vorweggenommene Katastrophen" nicht leiden! Es wird eine Andeutung gemacht, dass was Schlimmes passiert ist in der Familie und dann wird groß und breit die Familiengeschichte ausgerollt. Was genau passiert ist, erfährt man nicht, es werden nur weitere Andeutungen gemacht.


    Ich mag solche Bücher besonders gerne. Sie sind wie Perlenketten. Das Gesamtbild bleibt lange, sehr lange im Ungewissen. Ereignis reihen sich wie Perlen aneinander, nachdem sie aus den Muscheln geschält wurden. Mir bleibt dabei viel Raum für eigene Vermutungen.

    Zitat

    Ich finde einen solchen Anfang einfach nur "billig". Wenn der Autor zu so einem Kniff greifen muss, um Spannung zu erzeugen und den Leser dadurch "zwingen" will in der Geschichte zu bleiben, dann fühle ich mich als Leser plump manipuliert. Außerdem wirkt das auf mich sehr melodramatisch.


    Auch das empfinde ich ganz anders. Der Roman lässt mir Zeit mir Gedanken zu machen, mir mögliche Entwicklungen auszumalen.
    Mir gefällt, oder gefiel :grin, das Buch sehr gut.


    Zitat

    Zu Beginn wird die Figur River eingeführt, aber wir erleben ihn erst nur als Symbol für das Schlechte, das passieren wird. Wie er tatsächlich ist, was er für eine Person ist, erfahren wir nicht.


    Als Symbol für das Schlechte, was passieren wir, sah ich ihn gar nicht. Was ist denn das Schlechte? Was solche Entwicklungen vielleicht auch an Positivem oder zumindest in Bewegung Bringendem ins Rollen bringen, weiß man immer erst nachher. Ich hoffe, dass es auch hier so sein wird.

  • Zitat

    Original von Rouge
    ...
    Normalerweise mag ich Bücher nicht, die aus der "Ich-Erzähler-Perspektive" geschrieben sind. Aber hier stört mich der Ich-Erzähler überhaupt nicht. Ich bin ganz schnell in die Geschichte rein gekommen.


    Mir gefällt die schnörkellose Sprache der Autorin. Und die Atmosphäre die damit erzeugt wird, die Familiengeschichte auf der Farm in Kanada finde ich sehr gelungen.


    Ich finde die Wechsel in der Erzählperspektive gelungen, auch auf der zeitlichen Ebene. Das Erinnern Natalies, die Rückblenden in den Gedanken der sterbenden Mutter, all das finde ich sehr reizvoll.

  • Bei allerherrlichstem Sonnenschein ( :grin) habe ich gestern mit dem Buch schon begonnen, da ja meine Lesezeit immer sehr begrenzt ist durch die Kids.


    Weder die Ich-Perspektive noch das sehr frühe Erwähnen einer Katastrophe oder vielmehr das kommende Zusammenbrechen einer augenscheinlich eigentlich glücklichen Familie stört mich. Ich finde es sogar ganz gut geschrieben.


    Einzig das anfängliche Hin- und Herspringen zwischen einer 14-Jährigen Natalie, der gegenwärtigen Natalie, der Mutter und plötzliche wieder Natalie hat mich ein bisschen genervt. So etwas stört am Anfang immer den Lesefluss, finde ich.
    Aber dann findet die Autorin eine gute Linie.


    Am Anfang hat man das Gefühl, dass Natalie mit ihrer Mutter um River konkurrieren wird - aber ich dachte mir: mal lieber nicht gleich in die Irre leiten lassen ;-)


    Natalie verehrt ihren großen Bruder Boyer sehr. Beide scheinen viel auf dem Kasten zu haben.
    Übrigens gefällt mir der Name Boyer überhaupt nicht und ich weiß auch nicht so recht, wie ich ihn im Kopf aussprechen soll.
    Wie "Boy", nur mit "er" hinten dran? Das klingt furchtbar.
    Oder eher französich, also "Boijär"? Hm...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

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  • Zitat

    Original von Clare


    Ich mag solche Bücher besonders gerne. Sie sind wie Perlenketten. Das Gesamtbild bleibt lange, sehr lange im Ungewissen. Ereignis reihen sich wie Perlen aneinander, nachdem sie aus den Muscheln geschält wurden. Mir bleibt dabei viel Raum für eigene Vermutungen.


    Clare, das ist ein wunderschönes und passendes Bild für die Art von Geschichten. Mir geht es nämlich genauso. Ich mag solche Bücher sehr und deshalb hat mich auch dieses von Anfang an für sich eingenommen.


    Außerdem zähle ich ja auch zu den Lesern, die gerne einmal eine "Geschichte von hinten aufrollen", weil mich oft am meisten interessiert, wie es genau zu diesem Ende kommen konnte.


    In diesem Buch scheint es um viele Eifersüchteleien zu gehen, die zwischen Mutter und Tochter, Natalies Eifersucht auf alle, die sich Boyer nur nähern und dann kommt natürlich jemand wie River und bringt warscheinlich diese ganzen persönlichen Dramen ans Tageslicht und verkomplizieren zusätzlich alles. Zumindest gehen meine Vermutungen in diese Richtung. :-)


    Ein bißchen habe ich den Vater ins Herz geschlossen. Dass er Analphabet ist, steht für mich auch dafür, wie abhängig er von seiner Frau eigentlich ist und wie unbedarft im Umgang mit allem. Gleichzeitig ist er eine Art Ruhepol in dem quirligen Haufen. Seinen Wunsch, dass seine Söhne auf der Farm arbeiten, kann ich ihm nicht übel nehmen, das ist der Zeit und dem Ort geschuldet, in dem die Geschichte spielt.

  • Ich bin auch am Ende des ersten Abschnitts angekommen. Mir geht es, was die immerwährenden Ankündigungen der kommenden Katastrophe angeht, wie Rosha. Ich mag sowas nicht. Es nervt mich und es ist auch völlig unnötig.
    Für mich erzeugen schon die unterschiedlichen Zeitperspektiven, die Andeutungen Natalies, dass sie jahrzehntelang ihren Geburtsort gemieden hat, schon Interesse genug.


    Mir gefällt die Beschreibung der Personen, sehr liebevoll, man kann eintauchen in die sehr freundliche, warme Atmosphäre in dieser Familie. Was man nicht alles aus der Schmutzwäsche der Familie lesen kann - habe ich so noch nie drüber nachgedacht.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Außerdem zähle ich ja auch zu den Lesern, die gerne einmal eine "Geschichte von hinten aufrollen", weil mich oft am meisten interessiert, wie es genau zu diesem Ende kommen konnte.


    Ja, da unterscheiden sich unsere Lesarten deutlich. Ich lese oft noch nicht einmal den Klappentext, aus Angst, er verrät mir zu viel. Ich will mir eine Geschichte allein durch das Lesen erschließen. Vorweggenommene Informationen mag ich nicht.


    Ich finde die Beschreibungen des Farmlebens ganz wunderbar - doch ich kann sie nicht richtig genießen, weil ich weiß, es kommt was Schlimmes. Das ist wie mit einem Zahnarzttermin. Die Zeit davor kann noch so schön sein, ich kann sie nicht genießen, weil ich mit Gedanken schon dauernd dabei bin, was der Zahnarzt wohl mit mir anstellen wird.
    Genauso geht es mir mit diesem Buch. Insofern grüble ich, was die Autorin passieren lassen wird. Mein Tipp: Boyer ist schwul, verknallt sich ebenfalls in River und rivalisiert mit seiner Schwester Natalie um diesen Mann. Die beiden Geschwister, die eigentlich ein Herz und eine Seele sind, werden zu Feinden. Die Mutter will ihre Familie "retten" und den Verursacher dieses Zwistes beiseite schaffen, in der Annahme, dass alles wieder so wird, wie es einmal war. Sie verrät River an die Behörden, da er ja ein Flüchtling ist und er wird der amerikanischen Justiz überstellt. Das kann Natalie ihrer Mutter natürlich nicht verzeihen und treibt sie deshalb aus der Familie weg.


    So, und jetzt lese ich weiter, um zu sehen, ob meine Theorie stimmt. Denn vom Stil her ist das Buch wirklich schön zu lesen. Wie gesagt, ich mag nur diese Andeutungen bezüglich der Katastrophe nicht. Wenn man so will, hadere ich mit dem Plotkonstrukt, hätte eine lineare Darstellung der Ereignisse bevorzugt.

  • Zitat

    Original von Rosha


    Ja, da unterscheiden sich unsere Lesarten deutlich. Ich lese oft noch nicht einmal den Klappentext, aus Angst, er verrät mir zu viel. Ich will mir eine Geschichte allein durch das Lesen erschließen. Vorweggenommene Informationen mag ich nicht.


    Ich finde die Beschreibungen des Farmlebens ganz wunderbar - doch ich kann sie nicht richtig genießen, weil ich weiß, es kommt was Schlimmes. Das ist wie mit einem Zahnarzttermin. Die Zeit davor kann noch so schön sein, ich kann sie nicht genießen, weil ich mit Gedanken schon dauernd dabei bin, was der Zahnarzt wohl mit mir anstellen wird.
    Genauso geht es mir mit diesem Buch.


    Mir geht es ähnlich. Diese Katastrophe, die so so über allem hängt, verleidet mir alle schönen Beschreibungen, die das Buch auch zu bieten hat. Egal, wie schön auch grade alles ist - es wird ja doch bald ganz schrecklich.... Aber vielleicht ist es auch nur die Tatsache, daß ich Tragödien nicht besonders mag, und bei diesem Buch so wenig Hoffnung auf ein glückliches Ende habe ;-)
    'off topic': Ich habe kürzlich 'Die Töchter des Schweigens' von Elia Barceló gelesen, da war es ähnlich.
    Die Rückblicke finde ich sehr elegant eingefügt. Anders als im eben genannten Buch beschränken sie sich nicht auf Kapitel, sondern man hat wirklich das Gefühl, in Natalies Gedankenwelt mit einzutauchen, wenn ihr die Erinnerungen kommen.


    Aber ansonsten ist mir Natalie im Gegensatz zu allen anderen in der Familie überhaupt nicht sympathisch. Geprägt durch das viel angedeutete furchtbare Erlebnis scheint in ihr nichts Nettes übriggeblieben zu sein. Selbst ihrem Mann und ihrer Tochter gegenüber verhält sie sich nur stur und abweisend.

  • @ die Kritiker
    Ist das euer erstes Buch von Donna Milner?


    Für solche Melodramen bin ich normalerweise auch nicht zu haben. Wenn ich die Klappentexte lese, neige ich zum danke, aber nein danke.
    So auch bei meinem ersten Buch dieser Autorin. Der Tag an dem Marilyn starb hab ich nur aufgrund eindringlichster Empfehlung gelesen :grin.


    Und dann hat es mich dermaßen begeistert und gefesselt, trotz des Melodrams, dass ich mir nach dem Zuklappen sofort River gekauft habe.


    Zitat

    Original von Clare
    Ich mag solche Bücher besonders gerne. Sie sind wie Perlenketten. Das Gesamtbild bleibt lange, sehr lange im Ungewissen. Ereignis reihen sich wie Perlen aneinander, nachdem sie aus den Muscheln geschält wurden. Mir bleibt dabei viel Raum für eigene Vermutungen.


    Wunderbar ausgedrückt, Clare!!! :anbet
    Bei mir kommt es in erster Linie auf den Schreibstil an, ob mir eine Geschichte gefällt. Und den Erzählstil von Donna Milner finde ich umwerfend.


    Eigentlich mag ich bisher alle Personen ganz gern. Über River kann man ja noch nix sagen, außer dass er irgendwann der Auslöser für ein Drama sein wird.


    Besonders mochte ich eine Stelle gleich auf S. 17: "Mutter war als Protestantin aufgewachsen. Als sie und Dad heirateten, konvertierte sie und warf sich der katholischen Kirche mit der Begeisterung eines ausgehungerten Liebhabers in die Arme" - herrlich :-].

  • Zitat

    Original von Rosha
    ...
    Ich finde die Beschreibungen des Farmlebens ganz wunderbar - doch ich kann sie nicht richtig genießen, weil ich weiß, es kommt was Schlimmes. Das ist wie mit einem Zahnarzttermin. Die Zeit davor kann noch so schön sein, ich kann sie nicht genießen, weil ich mit Gedanken schon dauernd dabei bin, was der Zahnarzt wohl mit mir anstellen wird.


    Wenn man es so sieht... :grin
    Ich genieße da eher die Spannung und sehe den Entwicklungen entgegen, weil ich weiß, dass der Zahnarzt mir gar nichts Schlimmes tun kann...


    Zitat

    Mein Tipp: Boyer ist schwul, verknallt sich ebenfalls in River und rivalisiert mit seiner Schwester Natalie um diesen Mann.


    Diese Vermutung habe ich an dieser Stelle auch. Da ist etwas in seiner Art...

  • Zitat

    Original von Lumos
    @ die Kritiker
    Ist das euer erstes Buch von Donna Milner?


    Für solche Melodramen bin ich normalerweise auch nicht zu haben. Wenn ich die Klappentexte lese, neige ich zum danke, aber nein danke.
    So auch bei meinem ersten Buch dieser Autorin. Der Tag an dem Marilyn starb hab ich nur aufgrund eindringlichster Empfehlung gelesen :grin.


    Ich bin zwar kein Kritiker, aber es ist mein erstes Buch der Autorin.
    Wenn ich deine Meinung so lese, dann weiß ich schon, was ich demnächst mal lesen muss... :grin
    "River" fand ich jedenfalls ganz besonders. Manchmal liegt es auch am Zeitpunkt, zu dem man so ein Buch liest. Momentan passt einfach alles dafür.


    Zitat

    Eigentlich mag ich bisher alle Personen ganz gern. Über River kann man ja noch nix sagen, außer dass er irgendwann der Auslöser für ein Drama sein wird.


    Die Autorin widmet alles Figuren die gleiche Aufmerksamkeit. Ich mag Boyer sehr und auch den Vater, der in seiner Einfachheit und seinem mit Farmarbeit ausgefülltem Leben eine unbedingte Menschlichkeit ausstrahlt, auch wenn er nicht mit Ratschlägen oder Taten hervortritt.


    Zitat

    Besonders mochte ich eine Stelle gleich auf S. 17: "Mutter war als Protestantin aufgewachsen. Als sie und Dad heirateten, konvertierte sie und warf sich der katholischen Kirche mit der Begeisterung eines ausgehungerten Liebhabers in die Arme" - herrlich :-].


    Besser kann man es wirklich nicht beschreiben. :anbetGenau so habe ich es empfunden, als ich vor ein paar Jahren konvertiert bin. Es war als wäre die Tür nach Hause aufgestoßen worden.

  • Hier meldet sich also der "Leserunden-Hinterherhinker"! :wave


    Aber ich muss gleich gestehen, dass ich drei Abschnitte schon gelesen habe - ich konnte nicht anders... ;-) Und ja, das bedeutet, dass mir das Buch sehr gut gefällt. :-)


    Normalerweise geht es mir ähnlich wie Rosha und ich mag es nicht sehr gerne, wenn immer wieder angedeutet wird, dass bald was passieren könnte/würde. In diesem Falle fühlt es sich für mich als etwas Unaussprechliches an - etwas was man sich nicht traut zu erzählen. Schliesslich war Natalie zu der Zeit noch sehr jung und empfand möglicherweise alles noch viel intensiver und es war für sie umso unfassbarer und schrecklicher. Daher fällt es ihr schwer darüber zu sprechen.


    Ansonsten mag ich die Art von Donna Milner sehr, wie sie das damalige Leben beschreibt. Die kleinen Anekdoten aus dem Familienleben zeugen für eine scheinbar heile Welt, in der es jedoch immer wieder kleine Risse gibt. Die Atmosphäre in dem Buch hat mich gleich von Anfang an - trotz der dunklen Vorahnung - in ihren Bann gezogen.

  • Zitat

    Original von Clare
    Ich mag solche Bücher besonders gerne. Sie sind wie Perlenketten. Das Gesamtbild bleibt lange, sehr lange im Ungewissen. Ereignis reihen sich wie Perlen aneinander, nachdem sie aus den Muscheln geschält wurden. Mir bleibt dabei viel Raum für eigene Vermutungen


    So habe ich das noch gar nie gesehen... Aber du hast das wunderschön und perfekt formuliert! :anbet

  • Danke, ihr Lieben! :knuddel1


    Ich lese "River" jetzt zum zweiten Mal und ich habe beim Lesen gar nicht nachgedacht, ob ich den unheilschwangeren Aufbau mag oder nicht.
    Er passt einfach zu diesem Buch, ist so ein bisschen der Kitt, der die Teile aus den verschiedenen Jahren zusammenhält.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin