Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
In einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide kommen der Kinderarzt Andreas Joost und der Rechtsanwalt Thomas Wilke auf grauenhafte Weise ums Leben. Rasch ist klar, es gibt eine Verbindung zwischen den beiden Männern: Joosts Tochter Anna, ein autistisches Mädchen, das noch nie ein Wort gesprochen hat. Das Geheimnis, das die Beteiligten miteinander verbindet, führt tief in menschliche Abgründe. Und die Zeit zur Aufklärung des Falles drängt - denn der Täter hat bereits sein nächstes Opfer ins Visier genommen ...
über den Autor (gem. Amazon)
Michael Thode wurde 1974 in Heide/Holstein geboren. Nach dem Abitur folgte eine Ausbildung zum Reserveoffizier, anschließend studierte er Rechtswissenschaften und Fachjournalismus in Bayreuth, Göttingen, Kiel und Berlin.
Sein Berufsleben führte ihn als freier Mitarbeiter in eine Zeitungsredaktion, als Disponent in eine Spedition, als Abteilungsleiter in die Lebensmittelindustrie und als Personalstabsoffizier in das Kosovo und nach Afghanistan.
Michael Thode gewann 2010 den vierten Odenwälder Krimi-Schreibwettbewerb, war 2011 für den "NordMordAward" nominiert und schrieb den Siegertitel des ersten Zwingenberger Krimiwettbewerbs 2011.
meine Meinung
In der Lüneburger Heide werden ein Kinderarzt und ein Anwalt brutal ermordet. Bei beiden Opfern wird eine DVD mit brisantem Inhalt gefunden. Doch nicht nur das: Anna, die autistische Tochter des Kinderarztes, ist verschwunden. Sofort wird eine Suchaktion gestartet. Das Mädchen kann gefunden werden, jedoch werden die Ermittler aus ihr nicht schlau. Anna spricht von Geburt an kein Wort und könnte doch so viel zum Mörder ihres Vaters sagen...
"Das stumme Kind" ist mein erster Thriller von Michael Thode und ich bin begeistert. Ich muss zugeben, dass es deutsche Thriller-Autoren bei mir schwerer haben, da ich einfach die amerikanischen Kollegen so liebe. Aber Thode hat sich in mein Thriller-Herz geschrieben.
Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive wiedergegeben. Dabei folgt man ganz unterschiedlichen Figuren, unter anderem dem kompletten Ermittlerteam. Das hat mir sehr gut gefallen, denn der Autor hat sich nicht für einen herausragenden und genialen Ermittler entschieden, sondern zeigt, dass die Erfolge der Polizei auf Teamarbeit fußen.
Der Thriller wird rasant und fesselnd erzählt. Immer wieder wechseln die Orte, die Gegebenheiten und auch die Hinweise. So war ich mir zu Beginn eigentlich sehr sicher, wer die beiden Männer ermordet hat. Doch je näher ich dem Ende kam, desto mehr schwankte meine Meinung. Mich auf eine falsche Fährte zu locken, gelingt nur noch wenigen Autoren. Umso begeisterter bin ich, dass es einem für mich neuen Autoren gelungen ist.
Das Ende war für mich nachvollziehbar, wenn auch nicht ganz realitätsnah. Aber es passt sehr gut in den Kontext und auch zur gesamten Geschichte.
Der Stil von Michael Thode ist sehr gut und flüssig zu lesen. Er erzählt rasant, ohne überhastet zu wirken, und zeigt bei wichtigen Details die nötige Ruhe. Diese Mischung hat es mir angetan.
Fazit: ein toller, deutscher Thriller, der mir Lust auf mehr macht. Eine klare Leseempfehlung.