'Untreue' - Seiten 001 - 078

  • Endlich habe ich den 1. Abschnitt auch fertig, in den letzten Tag ging irgendwie gar nichts und heute nachmittag bin ich ständig über der Lektüre eingenickt.


    Linda finde ich bis jetzt einfach nur hohl und unreif, was anderes fällt mir zu ihrem Verhalten und ihren Gedankengängen nicht ein. Schade, dass man bis jetzt so wenig über ihren Mann weiß, dann könnte man ihr Verhalten vielleicht etwas besser einordnen.


    Aber es ist mir auch schon aufgefallen, dass außer Linda nur ihr Jugendlover einen Namen hat. Wobei ich es übrigens ein bisschen einfallslos finde, dass sie ausgerechnet mit einem ehemaligen Schulfreund anbändelt - hätte es nicht jemand anderes sein können, den sie bislang noch nicht kannte? Das fände ich viel spannender!


    Mal sehen, wie's weitergeht...


    LG, Bella

  • Ich bin auch mit dem Abschnitt durch und muss weiterhin sagen, dass mir die Protagonistin super unsympathisch ist. Sie wirkt tatsächlich sehr egoistisch, denkt verdammt viel darüber nach, ihren Mann zu betrügen trotzdem sie verheiratet ist und Kinder hat. Sie wirkt selbstsüchtig und jammert in einer Tour.


    Ich hoffe sehr, dass sich der Stil noch ändert aber bisher ist es ein absolutes Geplätscher über die Langeweile und Eintönigkeit des Lebens..


    Man könnte sagen, nicht nur die Protagonistin ist depressiv sondern der Schreibstil.


    Mir persönlich fehlt ein Gefühl von Verbundenheit mit den Gedankengängen der Protagonistin. Ich kann ihre Gefühlswelt so überhaupt garnicht nachempfinden. Ich habe tagtäglich mit depressiven Menschen zu tun und es kommt mir daher zwar bekannt vor, dennoch wirkt es aufgesetzt, nicht authentisch. Vielleicht liegt es daran, dass vieles so oberflächlig dargestellt wird..

  • Zitat

    Original von Lucy1987
    ...
    Man könnte sagen, nicht nur die Protagonistin ist depressiv sondern der Schreibstil.


    Das finde ich sehr gut beschrieben. Für mich liest es sich so, als wolle Coelho unbedingt Probleme herbeischreiben, die es gar nicht gibt.


    Zitat

    Original von Lucy1987
    Mir persönlich fehlt ein Gefühl von Verbundenheit mit den Gedankengängen der Protagonistin. Ich kann ihre Gefühlswelt so überhaupt garnicht nachempfinden. Ich habe tagtäglich mit depressiven Menschen zu tun und es kommt mir daher zwar bekannt vor, dennoch wirkt es aufgesetzt, nicht authentisch. Vielleicht liegt es daran, dass vieles so oberflächlig dargestellt wird..


    Auch das kann ich nur :write.
    Die Pseudo-Weisheiten gehen mir jetzt schon auf den :keks. Linda wirkt total statisch und repräsentiert eine Gruppe von Frauen, sie selbst ist für mich eine total oberflächliche Figur.


    Außerdem nervt mich, dass Coelho mir als Leser als vorkaut. Es bleibt kein Platz für eigene Interpretationen. Gedanken und Gefühle auf dem silbernen Serviertablett. Auch dass Linda permanent alles selbst bewertet, was sie tut, ist anstrengend und nervig.
    Die Szene im Büro, als sie ihm einen bläst, wirkt so unwirklich, dass es mich schon regelrecht wundert, dass Linda überhaupt weiß, wie das geht.


    Ihre "Depression", die sich angeblich ankündigt, gehört für sie wohl eher zu Haus, Kindern, Boot dazu. Vielleicht sollte sie sich ehrenamtlich für wirklich kranke Menschen engagieren, damit sie weiß, wovon sie redet.


    Die Söhne, die angeblich ihr Lebensinhalt sind, tauchen nur schlafend auf. Von den Freundinnen, die auf der ersten Seite erwähnt werden, bis jetzt keine Spur.


    Das Interessanteste fand ich bis jetzt, dass die Schweiz das Land ist, das auf Platz drei beim Besitz privater Waffen rangiert. Das war mir neu. :grin


    Mich würde ebenfalls interessieren, auf welche Ganztagsschule Kinder gehen sollen, die sich noch nicht alleine anziehen können. :gruebel Wahrscheinlich beschäftigt die Schule ebenfalls ein paar philippinische Ankleidedamen. :lache


    Jetzt bin ich richtig gespannt, wie Lindas Mann im zweiten Abschnitt auf die revolutionären Veränderungen im Alltag reagieren wird und ob sie das von ihm bereitete Frühstück überlebt. :rolleyes

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Mmmhhh... Das ist mein erster Coelho und es gefällt mir bisher nicht so richtig..


    Es liest sich zwar recht einfach und doch komme ich nicht vorwärts. Linda nervt mich total. Ich finde sie unglaubwürdig und total egoistisch. In dem Buch geht es auch nur um sie - wir erfahren gar nichts über ihr Umfeld (ihren Mann, ihre Kinder). Sie scheint zu denen gar kein Bezug zu haben, sie sind halt einfach da und das wars..


    Zumal mich auch das junge Alter stört - sie ist erst 31 und sie spricht, als sei sie 65, benimmt sich aber wie 16...


    Nun ja, mal schauen was noch kommt.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Ich bin noch nicht ganz durch mit diesem Abschnitt. Werde ihn dann morgen beenden.


    Die ersten 60 Seiten waren aber wieder gut zu lesen. Ich mag Coelhos Stil sehr.


    Was ich mit Linda anfangen soll, weiß ich noch nicht. Ich kann aber die Gedankengänge hinter dieser Figur gut verstehen. Meine Tante leidet an Depressionen und nach außen hat man nie etwas gemerkt. Mann, Kinder, Haus, Autos, Job, das Übliche eben und plötzlich hatte ihr Mann dann eine Affäre und sie ging in Therapie. Wäre das nicht geschehen, würden wir immer noch denken, dass es sich um eine glückliche Familie handelt.


    Hier ist aber Linda diejenige, die raus will. So ganz kann ich Linda selbst aber nicht nachvollziehen, zumindest aus meiner persönlichen Sicht, da man denkt, dass solche Menschen wie Linda doch glücklich sein müssten. Wenn jetzt ihr Mann sie betrügen würde, okay, aber so ist sie diejenige, die alles aufs Spiel setzt.


    Es fällt mir aktuell etwas schwer hier eine klare Meinung zu haben.


    Bisher gefällt mir das Buch aber wieder gut. :-)

  • Es ist in der Tat sehr merkwürdig, dass ihr Mann und ihre Söhne nicht mal mit Namen genannt werden, obwohl sie ihre Familie ja angeblich so liebt.


    Aber ich vermute, Coelho will damit genau dieses Gefühl beim Leser hervorrufen, dass man nur kennenlernt, was für verquere Gedanken und Gefühle Linda hat, und alles andere um sie herum bleibt wie durch eine unsichtbare Wand abgeschottet, um ihre Einsamkeit zu verdeutlichen!

  • Irgendwie hatte ich einen schlechten Start mit dem Buch. Ich habe pünktlich letzten Mittwoch angefangen und bin noch immer nicht mit den ersten "Leserundeseiten" fertig.
    Schon einmal vornhinein, es ist nicht mein Thema und so einiges kann ich mir bereits denken, was passieren wird. Aber vielleicht passiert doch etwas interessantes. Darum werde ich auf jeden Fall weiter lesen.


    Inhalt: Ich bin froh, dass ich sowas nicht erleben muss: noch ist mein Leben abwechslungsreich :-)

  • Zitat

    Original von Fukuro
    Inhalt: Ich bin froh, dass ich sowas nicht erleben muss: noch ist mein Leben abwechslungsreich :-)


    Objektiv müsste man eigentlich sagen, dass auch Lindas Leben abwechslungsreich ist. Haus, Mann, zwei Kinder, Journalistin usw. Viele wären damit sogar eher über- als unterfordert.

  • Den ersten Abschnitt habe ich jetzt auch beendet.


    In die Gefühlswelt von Linda kann ich mich nicht hineinversetzen. Ihre Gedankenwelt wird immer konfuser. Vielleicht "langweilt" sie sich auch nur ? :gruebel Sie setzt nur wegen des Kicks eines Seitensprunges ihre Beziehung auf`s Spiel. Irgendwann kommt es doch heraus, ihr Leben ändert sich grundlegend und am Ende jammert sie dann herum wie schön doch alles war ?! :pille


    Leider bleiben Lindas Ehemann und die Kinder sehr blass. Man erfährt fast gar nichts von ihnen. Das finde ich sehr schade.


    Zitat

    Original von Verena:


    Zumal mich auch das junge Alter stört - sie ist erst 31 und sie spricht, als sei sie 65, benimmt sich aber wie 16...


    Das ist mir auch schon aufgefallen und hat mich auch gestört.

  • Genau, der Saturn wars. :-)
    Ja, diese Gedankengänge fand ich sehr interessant.


    Ich bin jetzt mit diesem Abschnitt durch und bei mir kommt das Buch/die Geschichte/Linda etwas besser weg als bei den meisten anderen hier.
    Es liest sich gut, ich kann auch durchaus den einen oder anderen Gedankengang von Linda nachvollziehen - von daher freue ich mich aufs Weiterlesen. :-)

  • Ich habe mich gestern eingelesen, bin mit dem Abschnitt aber noch lange nicht durch. Es scheint aber so, dass es für mich wieder ein guter Coelho wird. Aleph damals war für mich ein echter Reinfall.


    Zudem berührt mich das Thema, weil ich in dem Punkt auch schon Erfahrungen sammeln musste, leider... :-(

  • Der Schreibstil ist wirklich schön, leicht zum lesen. Durch das flüssige Lesen springen die Gefühle irgendwie auf mich über. Ich fühle nicht mit im Sinne von ich weiß wie sie sich fühlt und warum, sondern ich bekomme während des Lesens selbst das Gefühl, leicht depressiv zu sein und das hält nach dem lesen so ein bisschen an.

  • Zitat

    Original von Fukuro
    Der Schreibstil ist wirklich schön, leicht zum lesen. Durch das flüssige Lesen springen die Gefühle irgendwie auf mich über. Ich fühle nicht mit im Sinne von ich weiß wie sie sich fühlt und warum, sondern ich bekomme während des Lesens selbst das Gefühl, leicht depressiv zu sein und das hält nach dem lesen so ein bisschen an.


    Ich weiß, was du meinst!! Geht mir auch so!! Ich muss da eh grad bisschen aufmerksam sein, weil bei mir ne hormonelle Umstellung tatsächlich aufs Gemüt schlagen könnte. Insofern gut, dass ich das Buch heute beendet hat! ;-)