'Runa' - Seiten 239 - 302

  • Bin ich jetzt etwas die Erste? Oh!


    Also Jori, der nervt mich inzwischen total! Er will dem Mädchen helfen und meint sie beschützen zu müssen, tut aber nichts! Gooott! :bonk Falls das mit der Isolation so angeordnet war, dann muss er das doch jmd fragen können!?!? Und dass er diesen Babinski so doof findet, das nervt mich auch. Scheint doch ein kluger Kerle zu sein?! Wow in Wiki steht, dass er 288 Publikationen veröffentlich hat. Ihn kenne ich vom Babinski Reflex. Kluger Mann!
    Der Besuch bei Pauline liegt wohl auch in der Vergangenheit? Ich blicke da immer nciht so ganz durch... ?( Jedenfalls hat er sich mal wieder toll angestellt. Ich muss bei ihm irgendwie die ganze Zeit nur seufzen... Was Pauline hat weiß ich immer noch nicht genau. >.< Wirklich nur Depressionen? Finde die Frau schon komisch vom Verhalten her.


    Lecoq und andere finden nun die Vermisste --> tot. Hab ich mir ja schon gedacht. Und das Kind war wohl wirklich Runa. Was genau will sie einem aber mit den ganzen Metallen sagen??? Ich versteh immer noch nur Bahnhof!
    Auch ihr Verhalten ist schräg. Sie scheint ja wirklich nicht normal zu sein. Sie hat sich ja schon vor dem Klinikaufenthalt so aufgeführt, also geschrien, alles vollgekritzelt, gebissen... Wieso ist sie so geworden?? Wo kommt sie her??
    Die Szene mit dem Fenster war auch komisch. Hat sich Jori das nur eingebildet?
    Das mit dem Hirndruck ist aber mal ne gute Idee... Anisokorie... Hm.. :gruebel Kompression N. oculomotorius würde ich sagen. Aber wodurch?

  • Leider finde ich die Stelle gerade nicht, wo zum erstenmal von inzwischen abgebrochenen Experimenten mit Metallen die Rede war.
    Mich irritiert immer noch die Abfolge der unterschiedlichen Handlungsstränge und das Einsortieren in eine zeitliche Reihenfolge.
    Grundsätzlich mag ich es ganz gerne, wenn mir nicht alles auf dem silbernen Tablett serviert wird. Hier ist es aber für mich ohne jeden Zusammenhang, besonders die Geschichte um Maxime und Gérard.
    Die Szenen mit Pauline müssen alle in der Vergangenheit liegen.
    Ob sie tatsächlich krank ist? Wir werden es wohl nicht erfahren, schließlich ist es ein Roman und kein Arztbericht.
    Es kann schon sein, dass sie von ihrer bürgerlichen Familie für nichtangepasstes Verhalten weggesteckt wird.


    Witzig finde ich Lecoq. Der stammt doch aus irgendeiner anderen Geschichte? Mir sagt der Name was, ich finde aber gerade gar nix. Diese Einordnung der Menschen in unterschiedliche Schubladen, nur aufgrund der Form ihrer Ohren usw. finde ich so absurd, dass es - aus heutiger Sicht - schon wieder lustig ist.


    Insgesamt gelingt es mir jetzt leichter, mich von der "echten" Geschichte zu lösen und den Roman als das zu sehen, was er ist. Eine erdachte Handlung vor einem realen Hintergrund.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Leider finde ich die Stelle gerade nicht, wo zum erstenmal von inzwischen abgebrochenen Experimenten mit Metallen die Rede war.


    Mich irritiert immer noch die Abfolge der unterschiedlichen Handlungsstränge und das Einsortieren in eine zeitliche Reihenfolge.


    Es kann schon sein, dass sie von ihrer bürgerlichen Familie für nichtangepasstes Verhalten weggesteckt wird.


    Ja, so geht es mir auch, dass es ein wenig durcheinander ist das alles.


    Klar geht es um diese abgebrochenen Experimente, aber was hat das alles mit Runa zu tun? Die ist doch noch ein Kind!


    Nicht angepasstes Verhalten? Aber sie scheint ja nur traurig zu sein!

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich hatte immer den Eindruck, dass sie sicher keine fröhliche junge Frau war und vermutlich am ehesten an einer Depression gelitten hat.
    Das wäre aber kein Grund gewesen, sie in eine Klinik zu stecken.


    Ja eben... Immerhin kam diese Traurigkeit noch bei keiner anderen Patientin vor oder?

  • Naja, wenn man die Traurigkeit nur mit genug seltsamen Methoden behandelt, kann man vielleicht doch noch eine echte Geisteskrankheit draus machen.
    Für mich stellt sich hier ganz oft die Frage von Ursache und Wirkung. Bei so einer Behandlung kann man eigentlich nur wahnsinnig werden. Mal flapsig gesagt.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Naja, wenn man die Traurigkeit nur mit genug seltsamen Methoden behandelt, kann man vielleicht doch noch eine echte Geisteskrankheit draus machen.
    Für mich stellt sich hier ganz oft die Frage von Ursache und Wirkung. Bei so einer Behandlung kann man eigentlich nur wahnsinnig werden. Mal flapsig gesagt.


    Ja, das stimmt vermutlich!

  • Zitat

    Original von Nightflower


    Ja, das stimmt vermutlich!


    Das denke ich die ganze Zeit beim Lesen. Selbst ein gesunder Mensch müsste irrsinnig werden bei den abstrusen Behandlungsmethoden. Pauline scheint mir auch eher an einer Depression zu leiden als als irgendeiner Form von Irrsinn. Da kann man mit operativen Methoden eh nichts ausrichten.
    Aber den Ärzten damals scheint es egal gewesen zu sein, ob die Frauen wirklich krank waren und um tatsächliche Heilerfolge ging es auch vermutlich nciht. Eher stand das Zurschaustellen der Frauen und auch des eigenen Könnens im Vordergrund.


    Und Jori kannn ich inzwischen überhaupt nicht mehr verstehen. Wieso setzt er sich nicht mehr für Runa ein, wenn sie ihm doch am Herzen liegt. Diese Szene mit der Zwangsernährung fand ich so furchtbar. Und er steht da und tut nichts. Wenn er diese Aktion schon nicht verhindern konnte, dann hätte er alles tun müssen, um Runa da raus zu holen. Das arme arme Kind. Für mich scheint sie im Moment zwar verhaltensauffällig zu sein, aber nicht verrückt.


    Es ist ein bisschen undurchschaubar, wie die Szenen zeitlich einzuordnnen sind, Damit tue ich mich auch schwer.

  • Das stört mich auch etwas, dass ich die einzelnen Handlungsstränge so gar nicht einordnen kann. Es ist kein Problem, wenn mehreres nebeneinander herläuft und es sich erst im Laufe des Romans herausstellt, wie alles zusammenhängt.
    Aber wenn es so völlig unmotiviert nebeneinander erzählt wird, dann finde ich das sehr schwierig und es hat mir am Anfang des Buches auch manchmal das Weiterlesen ein bisschen verleidet.
    Im Laufe des Buchs wurde das dann deutlich besser, als sich - so ungefähr ab diesem Abschnitt - einiges andeutete.

  • Hier verstehe ich Jori auch nicht, dass er sich nicht durchsetzen kann. Die Wärterinnen sind treffend geschildert. Er hat noch keine Lobby und sein Mentor befindet sich nicht in Paris.
    Babinski hilft ihm ja öfters, aber Jori verhält sich sehr ablehnend..


    Horrorszenen und feinsinniger Humor wechseln sich ab. Hunde als Antriebsmaschinen gab es das wirklich.


    Nebenbei wird Lindt erwähnt oder auch die Benutzung eines Dosenöffners.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Das stört mich auch etwas, dass ich die einzelnen Handlungsstränge so gar nicht einordnen kann. Es ist kein Problem, wenn mehreres nebeneinander herläuft und es sich erst im Laufe des Romans herausstellt, wie alles zusammenhängt.
    Aber wenn es so völlig unmotiviert nebeneinander erzählt wird, dann finde ich das sehr schwierig und es hat mir am Anfang des Buches auch manchmal das Weiterlesen ein bisschen verleidet.
    Im Laufe des Buchs wurde das dann deutlich besser, als sich - so ungefähr ab diesem Abschnitt - einiges andeutete.


    :write. Genauso geht es mir auch.



    Ich finde Jori gar nicht so unsympathisch. Er ist zwar hilflos, sowohl gegenüber den Wärterinnen und auch gegen Charcot und Luys. Aber als Einziger empfindet er zumindest Mitleid mit den Patientinnen. Ihm kommt immerhin der Gedanke Runa zu trösten, während er z.B. die Zwangsernährung beobachtet. Auch die beinamputierte Frau, die er für die Vorlesung vorbereiten muss tut ihm leid.
    Sein Problem ist sein fehlendes Selbstbewusstsein und seine Unsicherheit, an Empathie mangelt es ihm nicht.


    Interessant fand die Aufzeichnungen über den Kupferstecher(?), der ähnlich Symptome wie Runa aufwies. Ob es sich vielleicht um eine Metallvergiftung handelt?

  • Mit Tieren, sofern es genug von ihnen gab, ist man zu diesen Zeite nicht besser umgegangen als mit Menschen, von denen es ja auch genügend gab.
    Ob als Antreiber von Schöpfwerken, zum Mahlen und Auspressen ( da hat man oft Esel genommen) - die Tiere wurden angetrieben, bis sie vor Erschöpfung gestorben sind.
    Mit Menschen in Bergwerken usw hat man es ja nicht anders gemacht.
    Insofern darf man auch nicht allzu hart urteilen über die so häufig fehlende Empathie - es war in vieler Hinsicht ein schreckliches Leben, das die meisten Menschen führen mussten.

  • Ich finde es auf der einen Seite rührend, wie Jori sich für Runa verantwortlich fühlt. Andererseits finde ich es immer noch sehr gruselig, dass er ihr wirklich das Gehirn entnehmen oder aufschneiden möchte. Wo das wohl noch hin führt?


    Genauso gut kann ich mir vorstellen, dass die Folter in den Isolationshütten vor sich gingen. Die Pflegerinnen hatten einfach Angst und haben versucht ihre Arbeiten so gut wie möglich zu erfüllen. Und wenn man da ein neunjähriges Mädchen zwangsernähren muss, dann ist das halt so. Grausam. Aber damals wusste man sich wohl nicht anders zu helfen.


    Ich frage mich, warum Pauline depressiv ist, was anderes kann es für mich nicht sein. Fühlt sie sich unwohl in der Rolle, die sie als reiche Tochter hat? Vermutlich hat sie andere Plane fürs Leben gehabt. Mir tut sie leid. Sie scheint gar nicht zu wissen, was sie überhaupt möchte. Dass Jori weiterhin an ihr festhält, obwohl sie so übel mit ihm umgeht, finde ich auch sehr bemerkenswert.


    Wie gruselig war denn der Fund von Claire? In der Speisekammer, eingesperrt von sonst wem - vermutlich tatsächlich von Runa - und dann mit diesen Zeichen bedeckt. Kein Wunder, dass ihr Mann die Wohnung verwüstet, er weiß sich einfach nicht zu helfen. Scheinbar war es ja wirklich Runa, die dies getan hat. Sie scheint ja auch in dem Haus ihre Zeichen hinterlassen zu haben. Aber was will sie damit sagen? Ich vermute irgendwelche Tests, die Luys (warum sonst das L an der Fensterscheibe?) an ihr vorgenommen hat. Oder sowas in der Art.


    Ich glaube übrigens auch nicht, dass Babinski die Wette gewinnen will. Er hat meiner Meinung nach Spaß an Rätseln und möchte mit Jori zusammen das Rätsel um Runa erforschen. Zumindest kommt das bei mir so rüber.


    Zitat

    Original von Nightflower


    Ja eben... Immerhin kam diese Traurigkeit noch bei keiner anderen Patientin vor oder?


    Soweit ich mich erinnere nicht. In eine Klinik stecken schon, zumindest zeitweise, aber nicht in eine für irre Frauen oder wie auch immer sich das dann schimpft.


    Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Naja, wenn man die Traurigkeit nur mit genug seltsamen Methoden behandelt, kann man vielleicht doch noch eine echte Geisteskrankheit draus machen.
    Für mich stellt sich hier ganz oft die Frage von Ursache und Wirkung. Bei so einer Behandlung kann man eigentlich nur wahnsinnig werden. Mal flapsig gesagt.


    Ja, genau. Einfach, weil man so hilflos ist. Selbst wenn eine der Frauen etwas sagt, ihr wird nicht geglaubt oder sie wird einfach hypnotisiert. Wahrscheinlich war die Hälfte der Frauen einfach gar nicht krank, sondern nur normale Zicken, wie es sie zuhauf gibt ;-)


    Zitat

    Original von jusch


    Nebenbei wird Lindt erwähnt oder auch die Benutzung eines Dosenöffners.


    Ich wusste gar nicht, dass der Herr Lindt oder Lund ;-) Apothekerssohn war. Das muss ich nachher mal googeln.

  • Die Szene mit der Zwangsernährung fand ich schon ziemlich eklig und erschreckend, aber wie vieles in der Vergangenheit war es wahrscheinlich damals "normal".
    Jori fühlt sich für Runa verantwortlich, kann ich sich aber nicht durchsetzen. Ich hoffe, er bekommt noch den A... in die Hose, mal auf den Tisch zu hauen und seine Meinung klar zu äußern. Bei vielen Methoden merkt er doch langsam, das es so nicht richtig sein kann und trotzdem nimmt er es erst mal so hin.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Das stört mich auch etwas, dass ich die einzelnen Handlungsstränge so gar nicht einordnen kann. Es ist kein Problem, wenn mehreres nebeneinander herläuft und es sich erst im Laufe des Romans herausstellt, wie alles zusammenhängt.
    Aber wenn es so völlig unmotiviert nebeneinander erzählt wird, dann finde ich das sehr schwierig und es hat mir am Anfang des Buches auch manchmal das Weiterlesen ein bisschen verleidet.
    Im Laufe des Buchs wurde das dann deutlich besser, als sich - so ungefähr ab diesem Abschnitt - einiges andeutete.


    Die verschiedenen Handlungsstränge, die bisher noch nichts miteinander zu tun haben stören mich nicht, nur die in der Vergangenheit liegenden Handlungsstränge hätte ich lieber irgendwie gekennzeichnet.
    Bei Pauline und Jori Szenen ist ja klar, dass die vor Joris Zeit in Paris spielen, aber ich frage mich eben, ob die anderen Handlungen zeitgleich ablaufen oder eben nicht.



    Zitat

    Original von Schneehase
    Ich finde Jori gar nicht so unsympathisch. Er ist zwar hilflos, sowohl gegenüber den Wärterinnen und auch gegen Charcot und Luys. Aber als Einziger empfindet er zumindest Mitleid mit den Patientinnen. Ihm kommt immerhin der Gedanke Runa zu trösten, während er z.B. die Zwangsernährung beobachtet. Auch die beinamputierte Frau, die er für die Vorlesung vorbereiten muss tut ihm leid.


    Joris Hilflosigkeit macht ihn für mich auch gar nicht unsymphatisch, er steht als einfacher Student eben ziemlich weit unten in der Klinikhierachie, ich finde er versucht schon sein Möglichstes um Runa zu helfen.
    Auch wenn seine Idee mit dem Gehirn wegschneiden für uns total gruselig ist, er scheint ja wirklich der meinung zu sein, Runa damit wirklich helfen zu können.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Das stört mich auch etwas, dass ich die einzelnen Handlungsstränge so gar nicht einordnen kann. Es ist kein Problem, wenn mehreres nebeneinander herläuft und es sich erst im Laufe des Romans herausstellt, wie alles zusammenhängt.
    Aber wenn es so völlig unmotiviert nebeneinander erzählt wird, dann finde ich das sehr schwierig und es hat mir am Anfang des Buches auch manchmal das Weiterlesen ein bisschen verleidet.
    Im Laufe des Buchs wurde das dann deutlich besser, als sich - so ungefähr ab diesem Abschnitt - einiges andeutete.


    Dass es keinerlei Hinweise gibt, wenn die Zeitebenen wechseln machen das ohnehin nicht einfache Lesen noch verwirrender.


    Aber wie du sagst, besteht Hoffnung auf besseren Durchblick.


    Die Zwangsernährung von Runa war wieder eine grausige Szene :yikes.


    Juri scheint auch mir ein schwacher Charakter zu sein, der sich mal hierhin, mal dorthin ziehen lässt.


    Dieser Babinski ist eine schwer zu durchschauende Figur, gut oder böse, hilfreich oder hinterlistig? Im Moment tendiere ich eher zu hilfreich.