'Es war einmal Aleppo' - Seiten 102 - 203

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    Original von Zwergin
    Die politischen Details waren mir zum Großteil auch bekannt, aber es ist doch nochmal etwas ganz anderes, das ganze quasi von einem Betroffenen erklärt zu bekommen, auch wenn er nur eine Romanfigur ist.


    Ohne Zweifel. Auch, weil man mit dem Verstehen dieses hochkomplexen Themas wohl nie ganz fertig wird und jeder Bericht wieder neue Perspektiven bringt.


    Auf Spiegel.de gibt es auch sehr gute und kompakte Dossiers zu dem Thema.

  • Zitat

    Original von Mulle


    Das ist ein profaner FEHLER :-(
    Ich hoffe jetzt irgendwie, dass du dein eBook schon ganz lange hast, denn der sollte eigentlich längst bereinigt sein :wow
    Im Print ist er in jedem Fall nicht mehr und im eBook war er (wenn nichts schiefgegangen ist) nur ganz zu Anfang, weil ich Pappnase mich verklickt und eine falsche Version hochgeladen habe.
    Angeblich bekommt man ja eine aktuelle Version, wenn man das eBook vom Gerät schmeißt und neu drauf zieht (vom Amazon-Konto), aber das habe ich bisher nicht kontrollieren können.


    Ich hab es am 31.10.16 gekauft :wave

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Mulle, ich finde, du hast Shirvan die ganze komplizierte Sache mit dem Syrienkrieg gut erklären lassen. :anbet Endlich habe ich da mal einen Überblick. In den Nachrichten ist das doch immer sehr schlaglichtartig, immer auf das neueste Ereignis bezogen.


    Bisher konnte ich mich immer recht gut in Toni hineinversetzen, aber als sie Shirvan in der Stadt so zurückgewiesen hat, hat sie mich sehr enttäuscht. Wegen Tonis Reaktion musste es für ihre Mutter aussehen, als würde Shirvan sie blöd annmachen. Keine Wunder, dass die Mutter, die ich für einen im Grunde herzensguten Menschen halte, sich in ihrer Angst um ihre Tochter bestätigt fühlt. Toni hätte zu ihrer Überzeugung stehen müssen. Ich bin sicher, dass sie ihre Mutter hätte überzeugen können, wenn sie ihr Shirvan als Freund vorgestellt hätte und die beiden miteinander gesprochen hätten. Schließlich können Vorurteile nur durch Kontakt beseitigt werden.


    Lesebiene : Ich kann dich beruhigen, ich bin auch 19 und kiffen kommt für mich überhaupt nicht in Frage, genausowenig wie andere Drogen. Alkohol trinke ich nur extrem selten und wenig zu besonderen Anlässe und auch nur, wenn gerade wirklich kein Orangensaft oder Kinderpunsch zum Anstoßen vorhanden ist. :lache Ich kenne auch einige, die das ähnlich durchziehen. Sicher gibt es leider auch welche, die das anders sehen, aber die sind nach meinem Gefühl nicht in der Mehrheit.

  • Puh, in diesem Abschnitt ging es ja richtig zur Sache. Und ja, auch eine Romanfigur bringt einem die Geschichten näher, auch wenn man die Fakten schon kennt. Besonders bewegt hat mich die Geschichte von dem geretteten Baby, dessen Mutter dann leider doch nicht überlebt hat. Tonis Reaktion hier ist großartig.


    Mulle, danke für die Buchtipps. Von Samar Yazbek habe ich Die Fremde im Spiegel gelesen. Ungewöhnlich geschrieben, aber interessant. Ich werde auf jeden Fall nach weiteren Büchern von ihr suchen. Couchsurfing im Iran fand ich auch faszinierend.


    Ich denke, den Lebensstil von Alex kann man auch durchziehen, wenn man keine Drogen nimmt. Wobei das mehr mit 16 oder 17 bei mir der Fall war, mit 19 hatte ich schon andere Prioritäten. :rofl

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    Original von Jeanette
    Bisher konnte ich mich immer recht gut in Toni hineinversetzen, aber als sie Shirvan in der Stadt so zurückgewiesen hat, hat sie mich sehr enttäuscht. Wegen Tonis Reaktion musste es für ihre Mutter aussehen, als würde Shirvan sie blöd annmachen. Keine Wunder, dass die Mutter, die ich für einen im Grunde herzensguten Menschen halte, sich in ihrer Angst um ihre Tochter bestätigt fühlt. Toni hätte zu ihrer Überzeugung stehen müssen. Ich bin sicher, dass sie ihre Mutter hätte überzeugen können, wenn sie ihr Shirvan als Freund vorgestellt hätte und die beiden miteinander gesprochen hätten. Schließlich können Vorurteile nur durch Kontakt beseitigt werden.


    So gesehen hast du schon recht. Toni war ja auch enttäuscht von sich selber. Gleichzeitig kann ich ihre Reaktion aber gut nachvollziehen. Sie ist doch noch sehr jung und ich denke, dass auch viele Erwachsene so reagieren würden. In so einem Moment geht alles sehr schnell und man hat eigentlich keine Zeit für rationale Gedanken und reagiert wahrscheinlich aus Selbstschutz oftmals "falsch".

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    Original von Inge78


    Mir gefällt auch dass eben nicht Alles "ganz einfach" erklärt wird sondern dass es eben auch Wissenslücken gibt die auch ein Shirvan nicht weiß und die wahrscheinlich niemand wirklich mehr weiß.
    Zb wer gegen wen warum mit wem zusammen kämpft.
    Diese Allianzen und Zusammenhänge sind so komplex. Ich versuche, seit ich Aleppo gelesen habe, mir mehr Informationen anzueignen und die Nachrichten aufmerksamer zu verfolgen aber es ist wirklich schwierig durchzublicken


    Ich muss leider gestehen, dass ich ständig vergesse wer nun wer war und warum der und der gegen wiederum den kämpfen. Ich kann mir nur merken, dass Assad der "Böse" ist und dass das Militär dort alles nieder macht. Der Rest ist wirklich super komplex. Vor allem, wenn man sich mit den Kulturen, Religionen und Staatszugehörigkeiten dort gar nicht auskennt. Ist ja genauso kompliziert ist Afghanistan oder so.


    Zitat

    Original von Mulle
    Wobei man auch hier im Hinterkopf behalten muss, dass die Darstellung recht einseitig ist.
    Ich bin wirklich der letzte Menschen auf Erden, der einen Bashar Assad verteidigt - aber man darf nicht ganz vergessen, dass er das alles nicht aus böser Absicht heraus tut.
    Ich glaube dem Mann tatsächlich, dass er Diktator ist, weil er glaubt, nur so eine Art von Demokratie durchdrücken zu können. Und dieser Widerspruch macht es bei aller Betroffenheit irgendwie auch enorm spannend - sieht man es mal nur geschichtlich/ politisch.


    Schon klar, dass er nicht glaubt, dass er böse ist. Aber in meinen Augen ist er das einfach. Weil er hinterfragt seine Methode ja offenbar nicht. Und wenn so viele Menschen sterben und nur noch Gewalt, Gewalt, Gewalt eine Lösung ist, hm... Macht das niemanden stutzig? Auch ihn nicht?


    Im Moment wünsche ich mir ja ein wenig, dass ich nicht nur 1 Semester Arabisch belegt hätte... Weil mehr als "ich bin" und "Danke" und "Hallo" kann ich nicht mehr. :-(


    Zitat

    Original von Ayasha


    So gesehen hast du schon recht. Toni war ja auch enttäuscht von sich selber. Gleichzeitig kann ich ihre Reaktion aber gut nachvollziehen. Sie ist doch noch sehr jung und ich denke, dass auch viele Erwachsene so reagieren würden. In so einem Moment geht alles sehr schnell und man hat eigentlich keine Zeit für rationale Gedanken und reagiert wahrscheinlich aus Selbstschutz oftmals "falsch".


    Schwierig, ja... Aber sie hat halt auch vor allem Angst, dass ihr dann der Kontakt komplett verboten wird oder? Und das sieht ja von Seiten der Eltern schon so aus, als ob sie da erstmal durchdrehen, wenn sie erfahren, dass Toni immer mit den Flüchtlingen " .rumhängt"

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    Original von Ellemir
    Sagt Mal, ist die Kapiteleinteilung bei den Ebooks anders? Ihr erwähnt hier laufend Dinge, die bei mir im nächsten Abschnitt liegen.


    :wow Danke, Ellemir! ...-ich stutze nämlich auch gerade sehr.... ?(
    Mehr morgen von mir, nun schon zu müde...

    "I have lived a thousand lives and I've loved a thousand loves. I've walked on distant worlds and seen the end of time."


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    Original von Suzann
    Man lernt nie aus. Von dieser Aleppo-Seife, von der die Rede ist, habe ich noch nie etwas gehört. Wie steht es da bei euch?


    Ich habe Alepposeife im letzten Jahr irgendwann kennen gelernt und finde die ganz toll. Ich wasche mir das Gesicht damit und brauche danach keine Creme mehr, auch nicht bei so einem Wetter wie jetzt. Allerdings experimentiere ich zur Zeit sowieso mit Seifen für Haare und Haut rum und bin damit ziemlich zufrieden.

  • So ... bin etwas spät dran, aber die erste Arbeitswoche in diesem Jahr hat gleich wieder mit Überstunden angefangen. Bis jetzt gefällt mir das Buch sehr gut. Jenny hat wirklich ein sehr sensibles Händchen dieses Thema rüberzubringen. Es ist sehr informativ.


    Ich finde es sehr gut, wie dieses Thema langsam nach und nach aufgerollt wird und im Laufe des Buches intensiviert wird, nicht überladen, sehr verständlich. So wird auch Toni immer mehr an dieses Thema rangeführt, allgemeinverständlich und nachvollziehbar. Endlich mal keine Reizüberflutung, sondern komprimierte Tatsachen. Für mich war das sehr aufschlussreich und ich bin froh, dass Jenny die Sache mit dem Syrienkrieg so gut erklärt hat, bzw. Shirvan. Endlich habe ich da mal einen realen Überblick.
    Das gefällt mir wirklich gut. Und Toni fängt auch an sich für dieses sehr politische Thema zu interessieren, im Gegensatz zu ihren Eltern, die immer noch dicht machen.


    Tonis Reaktion in der Stadt, als sie Shirvan so schroff abgewiesen hat, ist schon krass, aber ich kann es sehr gut nachvollziehen. Sie hat einfach Angst, dass ihre Familie etwas mitbekommt und ihr den Umgang verbieten könnten. Aber sie hat auch ein sehr schlechtes Gewissen Shirvan gegenüber, was ich auch verstehen kann. Sie ist in einer richtigen Zwickmühle. Ich hoffe, dass Toni irgendwann den Mut hat mit ihren Eltern über ihre Hilfe im Camp zu sprechen. Bewegend auch die Geschichte von die Mutter, die ertrunken ist und das Baby überlebte. Von diesen Schicksalen gibt es mehr als genug bei den Flüchtlingen. Das ist so traurig, da will man einfach nur in Sicherheit irgendwo leben können und schafft es nicht.


    Von der Aleppo-Seife habe ich vorher auch nichts gehört und den Vergleich mit Sophies Welt kann ich leider nicht machen, da ich das Buch nicht gelesen habe.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

    --------------------
    Hörbuch: Mario Giordano - Tante Poldi und die schwarze Madonna

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

  • Ich glaube ja, dass Toni allein mit ihrer Mutti mehr Mut gehabt hätte, mit ihr über Shirvan zu sprechen :)
    Aber die böse Autorin hat ja noch was mit ihr vor - daher hab ich ihr den Bruder auf den Hals gehetzt. Der hätte unter Garantie blöde Sprüche losgelassen und Shirvan beleidigt. Da saß sie echt bitter in der Zwickmühle ... die Arme!


    Zitat

    Weil mehr als "ich bin" und "Danke" und "Hallo" kann ich nicht mehr. unglücklich


    Da hört es bei mir auch auf ;-)

  • Oh oh ... böse böse Autorin. Du machst mich wirklich neugierig. Ich bin schön kräftig am weiterlesen. Hier ist voll das Blitzeis und so kann man es sich schön gemütlich machen auf dem Sofa. Das Buch ist unglaublich gut geschrieben. Manchmal muss ich mich zügeln, nicht zu schnell zu lesen, weil ich doch wissen will, wie es weitergeht ... mit allen und mit allem.


    Meine Gedanken gehen dahin, dass Toni vielleicht wirklich erstmal - irgendwann in naher Zeit - mit ihrer Mutter sprechen wird. Ich glaube, die Mutter ist noch am aufgeschlossensten und den Argumenten gegenüber offen. Zu zweit kann man dann vielleicht auch den Vater von seinen allzu negativen Absichten etwas abrücken. Aber nun ... zweifele ich, weil die böse Autorin scheinbar doch noch was anderes vor hat :gruebel.


    Der Bruder geht im Moment gar nicht. Da denke ich, dass da noch was schlimmes kommt in Bezug auf die Flüchtlinge.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    SuB: 317

  • okay... -auch hier schon wieder viiiel weiter gelesen, dieses Buch packt mich einfach, ist einfach zu gut. Einmal in der Hand, mag ich es nicht mehr weg legen....


    Toll, wie Shirvan Toni alles rund um den Syrien-Krieg erklärt! Und -Ja, hier oute auch ich mich- endlich kapiere auch ich mal etwas mehr davon... wobei man dort echt schlecht den Überblick behalten kann, finde ich :wow


    Ganz großartig geschrieben, man fühlt richtig mit. Schlimm, die Geschichte von Khalida und ihrer Mutter, die die Reise mit dem Schiff nicht überlebt hat... Toll, dass Amal sich des Kindes angenommen hat, obwohl es ja auch bedeutet, bald ZWEI kleine Kinder durch zu bringen.
    Ja, diese Fluchten müssen wirklich in den meisten Fällen die Hölle sein :-(


    Wie sich Toni in der Stadt gegenüber Shirvan verhalten hat, war sicher nicht okay, ganz klar.
    Aber... ich denke da so an mich und meine Eltern... (also vor 30 Jahren ... ;-))
    Wäre ich in Tonis Situation gewesen, püh... Meine Mutter, mein Bruder (den ich nicht habe, aber mal dort hinein gefühlt..) hätten mir das Fell über die Ohren gezogen und es wäre ENDE gewesen mit Flüchtlingshilfe.... :-( :-( Von daher kann ich die Reaktion von Toni zu 100 % verstehen, leider! Also... Ich hätte da mit sonst was für Argumenten kommen können, seufzz - ich hätte verloren.


    Ich hoffe, Toni hat später irgendwie auf anderem Wege eine Chance, mit Ihren Eltern zu reden und sie zu überzeugen, dass die Hilfe, die sie dort drüben leistet soooo wertvoll ist und das das Camp keine Bedrohung darstellt.


    Oh, und ich kannte die Aleppo Seife auch vorher noch nicht.
    Hatte jetzt schon mal bei Amazon geschaut, aber diese Seifen werden alle in der Türkei hergestellt... Vermutlich ist das auch inzwischen der einzige Vertriebsweg, oder hat jemand von Euch noch andere Infos?

    "I have lived a thousand lives and I've loved a thousand loves. I've walked on distant worlds and seen the end of time."


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  • Aleppo Seife
    Mich würde interessieren, ob die Produkte schadstoffarm sind. Die ganzen chemischen Waffen haben der Umwelt sicherlich nicht gut getan.
    Gibt es nicht auch Biolaeden, die die Seifen ökologisch rein herstellen?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich hab mal rasch gegoogelt.
    Hier bekommt man Aleppo Seife in zertifizierter Bio-Qualität.


    Man stellt sich oft das ganze Land kriegsverseucht vor. Aber das ist nicht so. Gerade um die Region von Latakia zB, wo viel Landwirtschaft betrieben wird, sieht es nach wie vor so aus:



    Oliven- und Lavendel:



    Oder ein bisschen Strandurlaub?


    Ich vermute mal (reine Spekulation) dass sich Gase chemischer Waffen nicht so enorm verteilen - dann würde sich das Gas ja schnell mit der normalen Atemluft vermischen und so verdünnt und damit ungefährlicher werden.
    Ein Mann, der in Syrien als Renaturierer tätig war, sagte so halb im Scherz, dass der Krieg der syrische Natur sogar gut tut, weil dadurch viele Fabriken stillliegen und weniger Abgase produziert werden.

  • Ich glaube auch, dass wir hier mit den Kapiteln durcheinander gekommen sind - von einem Zusammentreffen zwischen Shirvan und Toni samt ihrer Mutter habe ich noch nicht gelesen, das kommt erst im nächsten Kapitel :gruebel


    Ich fand diesen Abschnitt richtig klasse, sehr informativ und trotzdem sachte erklärt, so dass es auch die Zielgruppe wohl so verstehen könnte. Sehr beklemmend fand ich die Szene, in der Toni ihre Panikattacke hat und gleichzeitig auch Shirvan in Panik verfällt. Auch seine rigorose Abschottung gegen persönliche Fragen - wie entsetzlich muss das, was er gesehen hat, gewesen sein, dass er so schweigt :-( Sehr beklemmend auch der Junge, der seinen toten Hund als Bild gemalt hat.


    Das einzige, was mir ein wenig unrealistisch vorkommt, ist die Tatsache, dass Shirvan und Toni sich auf diesem inhaltlichen Niveau auf englisch unterhalten können. Ich wäre in dem Alter an vielem gescheitert - selbst mein heutiges aufpoliertes Englisch würde da wohl manchmal hapern. Aber ich denke, das ist einfach der Geschichte geschuldet, von daher kann ich es gut verkraften.


    Ganz besonders gefreut hab ich mich dagegen, als Toni sich ein Buch aus ihrem RUB zog - einfach großartig :lache


    Als Toni über die Fassbomben recherchierte, ist mir richtig elend geworden. Die Kreatitvität des Menschen beim Töten ist unbegrenzt - wenn wir nur halb so viel Energie und Leidenschaft in die Rettung des Planeten oder Ähnliches investieren würden, wäre uns allen geholfen :-( Ich fühle mich bei der ganzen Thematik Toni insofern nahe, als dass mich der Realitätsbezug auch immer wieder umwirft, obwohl ich genau weiß, dass es passiert. Aber die immer neue Fassungslosigkeit kann ich trotzdem nicht abstellen ...

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Susannah, ich denke, das ist ziemlich individuell. Ich hatte in Tonys Alter schon mehrere Sprachreisen nach England hinter mir (inklusive Unterbringung in Gastfamilien) und habe eigentlich recht fließend gesprochen. Zugegeben, da bin ich auch eher die Ausnahme als die Norm, aber dazwischen gibt es viele Abstufungen und ich habe einige Jugendliche getroffen (auch noch später, als ich die Reisen als Betreuerin begleitet habe), denen ich die Gespräche zutrauen wird.


    Außerdem sucht Tony doch relativ häufig nach Wörtern, die ihr nicht einfallen oder umschreibt etwas. Zugegeben, nicht in den intensiven Gesprächen mit Shirvan, aber Mulle hat schon deutlich gemacht, dass es auch für Tony ungewohnt und nicht leicht ist, sich auf Englisch zu unterhalten. Das muss man sich in den Gesprächen einfach dazudenken, wo es von der eigentlichen Botschaft ablenken würde, hätte Mulle es auch hier noch mal geschrieben...


    Und ja, Fassbomben gehören zu dem perverseren Dingen, die sich Menschen ausdenken können, um anderen Menschen Schaden zuzufügen. Da geht es mir wie dir. Ähnlich reagiert habe ich mal bei einer Führung durch Soho, wo unser Reiseleiter berichtete, dass ein Attentäter mal eine Nagelbombe in einen Schwulenclub geworfen hat, einfach weil er homophob war. Homo homini lupus :bonk