'Der Pfau' - Seiten 125 - 190

  • Hier passiert nicht wirklich viel. Stromausfall - wird der Pfau in der Speisekammer entdeckt oder nicht, war die Hauptfrage.
    Die Chefin hat sich böse erkältet, Bernard fällt aus dem Doppelstockbett und Rachel, Andrew und David gehen ins Hot Tub.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • In diesem Abschnitt nähert sich die Zwangsgemeinschaft an und arrangiert sich überraschend schnell damit, aufgrund des Schnees noch bleiben zu müssen. Alle werden lockerer, entspannter und sogar fürsorglich.
    Erstaunlich, dass es auf dem Grundstück einen Hot Tub mit Funktionen wie Beleuchtung und Whirlpool gibt.
    Bin etwas gespannt, ob ein Pfau Mervyns unerwartete Begegnung amn Abend war?
    Amüsant ist, wie easy und arglos Liz eine Erklärung für die Lackschäden am blauen Auto findet.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Zitat

    Original von Gucci
    Amüsant ist, wie easy und arglos Liz eine Erklärung für die Lackschäden am blauen Auto findet.


    Stimmt. Ich hab eh den Eindruck gewonnen, dass sich die ganzen Verwicklungen um den Pfau in erster Linie in den Köpfen der Leute abspielen. Hätte von Beginn an jeder mit offenen Karten gespielt, wäre wahrscheinlich alles im Sande verlaufen - aber dann hätten es auch kein Buch gegeben :lache.


    Gut gefällt mir der Running Gag mit dem "toten Affen". Der wird nicht zu oft bemüht, taucht immer mal wieder überraschend auf und behält dadurch seine Originalität.


    David`s Mitleid mit Bernard kann ich gut nachvollziehen. Ein dermaßen nörgeliger, missgünstiger Typ muss zutiefst unzufrieden mit sich und seinem Leben sein.

  • Überraschend ist nicht nur, dass es dort einen Hot Tub gibt, sondern auch, dass ihn die sonst so prüden Engländer auch gemeinsam nackt nutzen. Die Story plätschert ein wenig vor sich hin, offensichtlich wird aber, dass jeder für sich eigentlich nicht so ganz zufrieden ist und sich jeder ein wenig mehr Nähe wünscht. Eine offene Kommunikation könnte sich bei dem ein oder anderen Problem helfen.


    Der Schreibstil erinnert mich immer mehr an einen einfachen Schulaufsatz.

  • Die Hot Tub-Szene habe ich auch nicht wirklich verstanden. Zunächst mal, dass sie miteinander da reingehen: Ist das nicht etwas unprofessionell von Rachel, mit zwei der Kunden nackt im Pool zu plantschen? Dann zwei Kollegen - davon auch noch einer schwul - ich glaube, die meisten Banker, die ich kenne, würden sich eher was schweres auf den Fuß fallen lassen, als sich nackt vor Kollegen zu zeigen. Vor schwulen Kollegen schon gleich gar nicht, da scheint es merkwürdige Ängste zu geben.


    Schön dagegen fand ich die Szene zwischen Jim und Helen. Ich mag aber auch die Art Musik, die er spielt und hatte dabei ausnahmsweise mal kein Kopfkino sondern Kopfradio. A man you don't meet every day war erstmal ne Weile mein Ohrwurm.

  • Zitat

    Original von Ellemir
    Die Hot Tub-Szene habe ich auch nicht wirklich verstanden. Zunächst mal, dass sie miteinander da reingehen: Ist das nicht etwas unprofessionell von Rachel, mit zwei der Kunden nackt im Pool zu plantschen? Dann zwei Kollegen - davon auch noch einer schwul - ich glaube, die meisten Banker, die ich kenne, würden sich eher was schweres auf den Fuß fallen lassen, als sich nackt vor Kollegen zu zeigen. Vor schwulen Kollegen schon gleich gar nicht, da scheint es merkwürdige Ängste zu geben.


    Irritierend fand ich hier vor allem die Anspielungen auf das Bedürfnis nach Nähe und Berührung unter den Dreien.
    Ich hab zwar nicht so recht verstanden, was da jetzt genau passiert ist als die Whirlpool-Funktion ihre Glieder durcheinander gewirbelt hat, denke aber, das war auch die Intention der Autorin. Hier konnte man mal seiner Fantasie freien Lauf lassen ;-).

  • Witzig ist ja in diesem Abschnitt, dass sich die Banker und die Frauen bei der Aktion mit dem Stromausfall und dem anschließenden Verlauf des Abend einschließlich Hot Tube Besuch deutlich näher kommen und harmonischer als Gruppe agieren als bei den Teambildungs-Maßnahmen wie Hütte bauen oder Schiffe zeichnen.
    :-)


    Ich bin ja immer noch gespannt, ob und wann es jetzt das Pfauen-Curry zu essen gibt.

  • Ich bin kein Banker und in Sachen Sauna und Nacktbaden eher entspannt. Aber mit Kollegen? Die ich nicht privat kenne? Nie und nimmer.
    Es fällt mir auch schwer, den Teil der Story zu akzeptieren.
    Aber da die ganze Geschichte sowieso ziemlich skuril ist, nehme ich es mal so hin.


    Interessant fand ich die unorthodoxe Methode, eine Sicherung zu überbrücken. Und das in einem alten Haus. Oh je!!!

  • Zitat

    Original von Ellemir
    Ist das nicht etwas unprofessionell von Rachel, ...


    Zumindest wird das in unseren Breitengraden so angesehen. Es gibt aber auch die Geschichte, dass bspw. Jelzin mit Kohl zusammen in der Sauna gesessen und dort wichtige Verhandlungen geführt haben sollen. Ich bin auch Banker und war auch schon mehrfach mit Kollegen oder Kolleginnen in der Sauna. Das ist aber sicher die Ausnahme, viele Kollegen würden sich in Anwesenheit von anderen nicht einmal die Schuhe ausziehen. ;-)


    Aber ich hatte oben ja auch extra die Engländer erwähnt, da man in England (wie in vielen anderen Ländern auch) mit Badekleidung in die Sauna geht. Die deutsche Fußballnationalmannschaft ist mal in einem englischen Hotel aus der Sauna geflogen, das sie da alle nackt saßen, was in Deutschland wieder üblich ist.

  • Es ist auch kein Punkt, der mich ernstlich stört. Nur eine Szene, die mich zum Nachdenken bringt, ob das denn sein kann. Da kann ich aus meiner Haut nicht raus.


    xexos - es ist eben immer eine Frage der örtlichen Gepflogenheiten. In Skandinavien wirst du ziemlich doof angeguckt, wenn du Badehosen in der Sauna trägst :lache

  • In Deutschland wirst Du genauso komisch angeguckt, dafür gehen die in Skandinavien überwiegend geschlechtlich getrennt in die Sauna.


    Dann haben wir doch gleich drei Gründe, warum das Buch an dieser Stelle etwas fiktional ist:
    a) Sauna im Kollegenkreis
    b) Sauna mit Kunden
    c) Sauna in Großbritannien.


  • Sauna ist doch gar nicht das Thema, ne Hot tube ist doch ein Whirlpool im Freien..... :lache


    Da müsste ich auch nicht nackt drin sitzen mit meinen Kollegen.
    Man hätte ja in Ermangelung von Badekleidung einfach in Unterwäsche gehen können....


    Aber gut, ist halt anders gewesen.


    Ich fand den Abschnitt ziemlich gemütlich, auch wenn die Protagonisten das wohl etwas anders gesehen haben, teilweise haben sie ja ziemlich gefroren.
    Aber trotzdem finde ich das mit dem eingeschneit sein gar nicht mal so schlecht, dem Team scheint es auch besser zu tun, als die geplanten Aussenaktivitäten.


    Das Singen von Jim und Helen fand ich auch toll, da haben sich ja zwei gleichgesinnte gefunden.



    Jetzt bin ich mal gespannt, wie es weiter geht und das Buch endet.

  • Christoph Maria Herbst hat die Hot Tube Szene mit den durcheinander wirbelnden Gliedern so gut vorgelesen, dass ich nur am Lachen war. Absolut köstlich :lache Das ist bisher meine Lieblingszene.


    Alle Kollegen bis auf Bernard werden milder gestimmt und ziehn ein Stück weit den Stock aus ihrem Arxxx, sogar die Chefin, aber dafür könnten die Krankheitsviren verantwortlich sein. Mal sehen was ist, wenn sie wieder gesundet.
    Das Buch ist so voller kleiner Seitenhiebe und Andeutungen, das es mir echt viel Spaß macht und gehörig meine Fantasie anstachelt.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Ich bin kein Banker und in Sachen Sauna und Nacktbaden eher entspannt. Aber mit Kollegen? Die ich nicht privat kenne? Nie und nimmer.
    Es fällt mir auch schwer, den Teil der Story zu akzeptieren.
    Aber da die ganze Geschichte sowieso ziemlich skuril ist, nehme ich es mal so hin.


    :write diesen teil fand ich auch einfach zu skuril, ansonsten macht mir das Buch nach wie vor viel Spaß


    Zitat

    Original von Lumos


    Stimmt. Ich hab eh den Eindruck gewonnen, dass sich die ganzen Verwicklungen um den Pfau in erster Linie in den Köpfen der Leute abspielen. Hätte von Beginn an jeder mit offenen Karten gespielt, wäre wahrscheinlich alles im Sande verlaufen - aber dann hätten es auch kein Buch gegeben :lache.


    Jepp, wenn der Lord den toten Vogel samt Gewehr einfach mit nach hause genommen hätte, wäre bis auf den einen oder anderen komischen Blick der Gäste wohl nix passiert. :lache

  • Zitat

    Original von streifi
    Ich fand den Abschnitt ziemlich gemütlich, auch wenn die Protagonisten das wohl etwas anders gesehen haben, teilweise haben sie ja ziemlich gefroren.
    Aber trotzdem finde ich das mit dem eingeschneit sein gar nicht mal so schlecht, dem Team scheint es auch besser zu tun, als die geplanten Aussenaktivitäten.


    Das Singen von Jim und Helen fand ich auch toll, da haben sich ja zwei gleichgesinnte gefunden.


    Dieser Teil hat mir auch sehr gut gefallen - es war wirklich sehr entspannt für alle (bis auf Helen vielleicht, die Angst um ihren Pfau hatte :rofl).


    Die Gesellschaft rückt hier immer mehr zusammen - alle gehen lockerer miteinander um. :wave