'Palast der Finsternis' - Seiten 001 - 082

  • Morgen! :wave


    Dann mach ich mal den Anfang:
    Es geht um das Schloss unter dem Schloss, das Schloss der Schmetterlinge (Papillon). Anscheinend ist es irgendwie gruselig da unten, jedenfalls lässt das die Reaktion von Aurélies Mutter vermuten. Sie will lieber sterben als nochmal dort nach unten zu gehen. Ein wenig verwirrend finde ich, dass wir Aurélies Vater bisher nicht kennengelernt haben... Ansonsten wissen wir nur, dass sie nun nach da unten gegangen sind und die Stimmung der französischen Revolution wird ein wenig beschrieben. In diese Abschnitte kam ich besser rein als in die der Gegenwart.


    Anouk mag ich nicht. Im richtigen Leben wäre sie eine, die ich sofort unsymapathisch finde. Das einzige was ich an ihr mag ist, dass sie mehr zu hinterfragen scheint als die anderen.
    Ihre Schwester scheint behindert zu sein oder so? Jedenfalls ist mit ihrem Ohr was nicht in Ordnung und sie kann anscheinend viel nicht. So hab ich es jedenfalls verstanden. Auch scheint Penny nicht wirklich die Tochter der Mutter von Anouk zu sein? Das wurde mal in nem Nebensatz erwähnt...
    Die Jugendlichen scheinen alle irgendwie mega gut in irgendwas zu sein, vor allem Anouk. 5 + x Sprachen?? Ok... Irgendwie ein bisschen viel für meinen Geschmack. Auch schent sie ihre Familie zu hassen, warum hab ich noch nicht so wirklich rausgefunden? Warum mag ihre Mutter Anouk nicht? War sie schon immer so, dass sie alles gehasst hat und ständig wütend auf alles und jeden ist?
    An der Expedition scheint jedenfalls Einiges nciht mit rechten Dingen zuzugehen wie die Kapseln am Ende des Abschnitts zeigen. Nur, weswegen sollte man die Kinder dann da runter schicken? Was ist der Zweck?

  • Deine Fragen habe ich mir auch gestellt, Nightflower. Noch ist alles rätselhaft.


    Auch auf den Zweck der ganzen Sache bin ich gespannt. Allerdings erwarte ich mir nicht unbedingt durch und durch schlüssige Antworten.
    So, wie ich mein erstes Buch von Stefan Bachmann in Erinnerung habe, ist das ein Autor, der mit Sprache und außergewöhnlichen Figuren und Ereignissen jongliert.
    Ich bin eher neugierig, wie er das hier gestaltet, und bis jetzt gefällt es mir gut, vor allem sprachlich, aber auch inhaltlich.


    Ich finde Anouk als Figur ausgesprochen cool und auch nicht unsympathisch. Ihre Sicht auf sich selbst ist nicht besonders positiv, sie mag sich nicht besonders und hat haushohe Mauern um sich errichtet, damit ihr keiner zu nahe kommt. Auch hier bin ich gespannt auf die Hintergründe. Ich könnte mir vorstellen, dass sie Angst hat verletzt zu werden.


    Die anderen sind noch ein bisschen blass, aber ich bin sicher, die werden wir noch genauer kennenlernen.

  • Zitat

    Original von Nightflower
    Anscheinend ist es irgendwie gruselig da unten, jedenfalls lässt das die Reaktion von Aurélies Mutter vermuten. Sie will lieber sterben als nochmal dort nach unten zu gehen.


    Ich weiß noch, wie ich mich im ersten Kapitel gewundert habe, also Aurélies Mutter gesagt hat "Ich wünschte, ich wäre mutiger. Für alle von euch wünschte ich, ich wäre tapferer." Da habe ich mich noch gewundert, da ich es mutiger fand, dem Mob entgegenzutreten, als zu fliehen. Aber es ist wohl wirklich ein Ausdruck ihrer großen Angst vor dem Schloss unter dem Schloss.


    Zitat

    Original von Nightflower
    Anouk mag ich nicht. Im richtigen Leben wäre sie eine, die ich sofort unsymapathisch finde. Das einzige was ich an ihr mag ist, dass sie mehr zu hinterfragen scheint als die anderen.


    Ich kann mich mit ihr auch noch nicht so richtig anfreunden. Auf der einen Seite kann sie mir zu viel, auf der anderen Seite gibt sie sich so unnahbar und zeigt allen die kalte Schulter. Wobei ich der Ehrlichkeit halber auch sagen muss, dass ich mit den anderen vieren auch nicht wirklich viel anfangen kann. Bis jetzt ist Aurélie noch diejenige, mit der ich am besten zurecht komme. Die anderen sind mir alle zu propper, zu gut, selbst Anouks Gereiztheit und Hass macht das für mich nicht besser. Bei ihr muss ich eher an einen aufsässigen Teenie denken, der noch in der Pubertät sitzt und seine Grenzen austesten will. Ich kann sie irgendwie noch nicht so richtig ernst nehmen.


    Zitat

    Original von Nightflower
    An der Expedition scheint jedenfalls Einiges nciht mit rechten Dingen zuzugehen wie die Kapseln am Ende des Abschnitts zeigen. Nur, weswegen sollte man die Kinder dann da runter schicken? Was ist der Zweck?


    Das ist noch die große Frage. Bis jetzt konnte ich noch keine passende Antwort darauf finden und die Erklärungen von Dorf waren ja auch alles andere als aufschlussreich.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Zitat

    Original von Lumos
    Deine Fragen habe ich mir auch gestellt, Nightflower. Noch ist alles rätselhaft.


    Auch auf den Zweck der ganzen Sache bin ich gespannt. Allerdings erwarte ich mir nicht unbedingt durch und durch schlüssige Antworten.
    So, wie ich mein erstes Buch von Stefan Bachmann in Erinnerung habe, ist das ein Autor, der mit Sprache und außergewöhnlichen Figuren und Ereignissen jongliert.
    Ich bin eher neugierig, wie er das hier gestaltet, und bis jetzt gefällt es mir gut, vor allem sprachlich, aber auch inhaltlich.


    ja, das hast du vermutlich Recht. Aber ich hatte da trotzdem etwas mehr "dahinter" erwartet. Aktuell frage ich mich, ob da überhaupt noch was dazu gesagt wird. :lache
    Ja außergewöhnlich, das passt ganz gut.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Ich war etwas irritiert, wie sich Anouk selbst beschreibt. Würde jemand von sich sagen, er habe Zahnstocherbeine und einen verkniffenen Mund? :gruebel


    Ich glaube, auch das wird wieder eine eher bizarre Geschichte. Und von daher passt auch diese Sicht auf sich selbst bei Anouk.
    Kann sein, dass es ein tiefes Problem mit der Mutter gibt, die sie niemals geliebt hat und ihr vielleicht den Eindruck vermittelt hat, an ihr gäbe es nichts liebenswertes, und auch nichts schönes. Mein "küchenmädchen-psychologischer Ansatz" :grin, aber mir hat sich das aufgedrängt nach dem, was ich bisher gelesen habe.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Ich glaube, auch das wird wieder eine eher bizarre Geschichte. Und von daher passt auch diese Sicht auf sich selbst bei Anouk.
    Kann sein, dass es ein tiefes Problem mit der Mutter gibt, die sie niemals geliebt hat und ihr vielleicht den Eindruck vermittelt hat, an ihr gäbe es nichts liebenswertes, und auch nichts schönes. Mein "küchenmädchen-psychologischer Ansatz" :grin, aber mir hat sich das aufgedrängt nach dem, was ich bisher gelesen habe.


    Ja, kann gut sein. Aber ich hab schon 3 Abschnitte durch und bisher kam nix mehr so wirklich dazu... also vll erfahren wir es nie? Mal sehn...

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Ich war etwas irritiert, wie sich Anouk selbst beschreibt. Würde jemand von sich sagen, er habe Zahnstocherbeine und einen verkniffenen Mund? :gruebel


    fFür mich passt diese negative Selbstbeschreibung zu Anouk. Jemand, der so voller Wut und Hass auf alles und jeden st, kann sich selbst ja nicht wirklich mögen.
    Trotzdem mag ich Anouk irgendwie. Ich denke, hinter ihrem Verhalten steckt schon ein Grund, den wir nur noch nicht kennen.

  • Ich habe gestern angefangen zu lesen und bis jetzt gefällt es mir ausgesprochen gut. Schon alleine von der Sprache und dem Schreibstil her finde ich das Buch toll. Es liest sich für mich fast wie von selbst und ehe ich geschaut habe war ich schon im nächsten Abschnitt angekommen. :lache


    Zitat

    Original von Nightflower
    Anouk mag ich nicht. Im richtigen Leben wäre sie eine, die ich sofort unsymapathisch finde. Das einzige was ich an ihr mag ist, dass sie mehr zu hinterfragen scheint als die anderen.


    Ich empfinde das überhaupt nicht so. Ich mag Anouk sehr! Und ich finde es gerade richtig erfrischend mal eine andere Protagonistin in einem Buch zu haben. Keine, die nur lieb und brav ist und von allen gemocht wird. Ich finde sie ist sehr authentisch und echt. Sie ist eine Außenseiterin, die auch keinen an sich heran lässt und sich von allem abkapselt. Ich denke sie wird schon einige negative Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben um so zu werden wie sie ist. Vielleicht auch mit ihrer Familie, das scheint ja auch einiges sehr seltsam zu sein. Ihre Mutter ist anscheinend nicht ihre echte Mutter und die Schwester ist auch behindert oder krank? Vielleicht erfährt der Leser ja im Laufe der Geschichte noch etwas mehr, warum Anouk so geworden ist . Und falls keine Informationen mehr kommen, fände ich es auch nicht so schlimm.


    Ich finde beide Handlungsstränge sind sehr fesselnd und ich bin einfach neugierig wohin uns die Geschichte wohl treiben wird. Mir macht das Buch bis jetzt richtig viel Spaß :-]

  • Ich bin noch nicht ganz durch, aber mir gefällt es bisher sehr gut. Die Szenen aus der Vergangenheit, der Brief ganz am Anfang, der die Mitglieder der Expedition eingeladen hat und Anouk.
    Anouk, die wie ein kleiner stachliger Kaktus ist, ungeliebt von ihrer Mutter und der Vater hat sich wohl zurückgezogen.
    Ich frage mich, was passiert ist. Ein Unfall mit der Schwester und die Familie gibt Anouk die Schuld? Anouk, damals noch ein Kind, gab sich vielleicht selbst auch schuld? Ich könnte mir vorstellen, dass die Schwester nicht so geboren wurde.
    Das sie ein Sprachtalent ist, ist so ungewöhnlich nicht, kenne auch Menschen, die mehrere Sprachen sprechen. Vielleicht hatte sie auch als Kind Nannys, die sie so zwei oder dreisprachig aufwachsen ließen und dann noch talentiert....
    Der Schreibstil ist sehr schön.

  • Ich weiß nicht, wer von euch "Scherbenpark" gelesen hat, aber ich habe es gerade beendet und komme mir vor, als hätte ich die Hauptfigur mit in dieses Buch genommen:


    streichholzdünn
    hyperintelligent
    unsympathisch
    wütend


    Der Schreibstil gefällt mir wieder gut, er ist sehr bildhaft. Ich habe jedenfalls ziemlich große Lust weiterzulesen (lieber als arbeiten ;-)).

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Streichholzdünn, hyperintelligent und wütend würde ich unterschreiben und würde noch einsam hinzufügen, aber unsympathisch finde ich Anouk nicht. Sehr verletzlich kommt sie mir vor und sie hat sicher schon einige negative Erfahrungen gemacht wegen ihrer hohen Intelligenz. Was hat sie erlebt, dass sie so wütend ist?


    Die Szenen in der Vergangenheit gefallen mir auch, aber die Geschichte in der Gegenwart finde ich spannender. Ich kann Stefan Bachmann noch nicht einschätzen, da es mein erstes Buch von ihm ist. Ich lasse mich also gerne überraschen und bin neugierig, was da noch alles kommt.
    Wozu braucht man fünf 17-jährige Teenager, was nicht auch vielleicht Erwachsene hätten erledigen können? :gruebel


    Bisher ein Buch genau nach meinem Geschmack :-)

  • Sie beschreibt sich selbst als unsympathisch und anderen gegenüber abweisend. Ich selber finde sie noch nicht unsympathisch.


    Aufgrund der Erwähnung des verstümmelten Ohrs der kleinen Schwester und dem gestörten Verhältnis zu ihrer Mutter denke ich mal, dass es in der Vergangenheit einen Vorfall gab, bei dem die kleine Schwester verletzt wurde und die Mutter Anouk die Schuld dafür gibt (und sie sich selbst vermutlich auch).


    Ich finde, Stefan Bachmann hat sich auf jeden Fall vom düsteren Kinderbuch aufgemacht zum spannenden Jugendbuch.


    Warum nur hat sie sich diese Kapsel in den Mund gesteckt, nur um dann zu versuchen, fortzulaufen? Das war so sinnlos...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Wozu braucht man fünf 17-jährige Teenager, was nicht auch vielleicht Erwachsene hätten erledigen können? :gruebel


    Bisher ein Buch genau nach meinem Geschmack :-)


    Ja, das habe ich mich auch gefragt, ich glaube, sie haben junge Leute genommen, deren Fähigkeiten sie brauchen und die nicht so schnell vermisst werden. Warum es gerade diese sind und nicht ein paar Franzosen, wird vielleicht noch erklärt, hoffe ich zumindest. Das Anouk ihre Eltern getäuscht hat, wissen sie vielleicht...
    Die Kapseln sind mysteriös, Anouk scheint recht zu behalten, dass damit etwas nicht stimmt. Dass sie die Probanden umbringen wollen, glaube ich nicht, sie einzuschläfern wäre eigentlich ohne soviel Aufwand auch gelungen.
    Mir gefällt das Buch bis jetzt auch sehr gut.

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Für mich passt diese negative Selbstbeschreibung zu Anouk. Jemand, der so voller Wut und Hass auf alles und jeden st, kann sich selbst ja nicht wirklich mögen.
    Trotzdem mag ich Anouk irgendwie. Ich denke, hinter ihrem Verhalten steckt schon ein Grund, den wir nur noch nicht kennen.


    :write


    Ich mag sie auch irgendwie, obwohl ich sie gelegentlich als ein wenig anstrengend empfinde. Witzig fand ich sie auch ab und zu, z. B., als sie ziemlich am Anfang die plappernde Lilly beschreibt :grin
    Wohin die Geschichte führen soll, habe ich nicht die leiseste Idee...
    Bisher gefällt mir das Buch!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Im ersten Abschnitt habe ich mich ein wenig schwer getan in die Geschichte reinzukommen.
    Ich finde schwer Zugang zu den Charakteren.
    Eine Art Expedition wird gestartet, in der unsere Gruppe ein unterirdisches Schloss untersuchen soll, allerdings scheinen sich viele Geheimnisse um darum zu ranken. Ich erwarte hier eine nicht ungefährliche Reise.


    Gut gefallen haben mir auch die Abschnitte aus der Zeit der französischen Revolution.


    Mal sehen wie sich die Geschichte noch entwickelt, vielleicht finde ich ja noch einen Zugang zu den Charakteren.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Endlich komme ich auch dazu, das Buch in die Hand zu nehmen. Mir ist der 3D-Effekt des Covers noch gar nicht richtig aufgefallen. Das Cover finde ich jedenfalls schon sehr gelungen.


    Der erste Abschnitt ist wie nichts verfolgen, ich hatte also einen guten Einstieg und habe auch schon jede Menge Theorien. Bachmann streut geschickt Andeutungen, hält sich aber mit Erklärungen zurück. Warum ist Anouk so kratzbürstig und mit der Mutter verkracht? In welcher Beziehung steht sie zu Penny? Was ist mit Penny los? Was hat es mit dem Palast auf sich? Warum hatte die Dame des Hauses nach ihrem erstem Besuch im unterirdischen Palast so viel Angst dahin zurückzukehren? Was für ein Typ ist der verlebte Frederic? Was für Geheimnisse verbergen sich dort unten?


    Meine Spekulationen ufern gerade ganz schön aus: Um da unten zu überleben, haben die Revolutionsopfer sich irgendwie verändert und die Teenager werden nicht zu Erforschungszwecken gebraucht, sondern als eine Art Versuchstiere für Experimente. Der Luxus mit dem die Teenager nach Frankreich gebracht wurden, sollte wohl etwaiges Misstrauen zerstreuen und das opulente Essen kommt mir wie eine Art Henkersmahlzeit vor.


    Ich freue mich schon auf das Weiterlesen. Das wird bestimmt spannend...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Nun komme auch ich dazu, meine Meinung zum Roman zu posten.


    Das Cover ist reine Geschmakcsache, denke ich. Meinen trifft es nicht. Es hat einen Achtzigerjahre-Look, den ich gar nicht mag. Dazu die Schmetterlinge ... *schauder*. ;-)


    Dafür gefällt mir die direkte Leseransprache im Klappentext umso besser. Er macht neugierig und in der Buchhandlung hätte ich wohl nicht wiederstehen können und das Buch gekauft. Vielversprechend!


    Mein Einstieg in die Geschichte war mittelmäßig. Obwohl ich sehr gerne Romane mit mehreren Zeitebenen lese, hat es hier noch nicht ganz geklickt. Noch sehe ich kein Suchtpotenzial, das mich die Nacht aufbleiben lassen würde. Woran es definitv nicht liegt, ist der Sprachstil von Bachmann. Seine Vergleiche sind fabelhaft, bspw. "... eine Standuhr, drei Meter hoch, dunkel und schmal, in die Ecke gedrängt wie ein einsamer Gothic-Typ auf einer Sportlerparty" (S. 66). Sehr cool und nur einer von vielen gelungenen Vergleichen. Und auch sonst erzählt er locker flockig, gefällt mir gut.


    Die Figuren der 1789er Zeitebene finde ich allerdings noch ziemlich flach. Ihr Leben bleibt trotz der historischen und grausamen Geschehnisse irgendwie vage und sie werden für mich noch nicht ganz lebendig. Das ändert sich aber bestimmt, da die Auszüge ja wirklich recht kurz sind.


    Nun zur Protagonistin und zur modernen Zeitebene: Anouk ist mir nicht unbedingt unsympathisch, ich mag schwierige Buchcharaktere. Aber sie trifft als Ich-Erzählerin einen Ton, der sehr nach einem ausführlichen Bad im Selbstmitleid klingt und das nervt mich. Sie stößt nicht nur ihre Familie von sich weg, sondern auch mich als Leserin. Ich hoffe, das ändert sich noch.


    Expeditionen, Abernteuer und Reisen sprechen mich sehr an. Ich liebe Frankreich, vor allem Paris, daher trifft der Roman viele Interessenspunkte von mir. Was nun wirklich geschehen mag, kann ich mir noch nicht ganz vorstellen. Ich bin gespannt und hoffe es wird schaurig, twistreich und läuft nicht nach einem Schema x ab. :-)

  • Ich mag die Erzählweise von Bachmann sehr. Das mit der Expedition, die Anreise usw alles sehr seltsam. Die kurze Beschreibung der Charaktäre fand ich gut.Die Teenies sind sowohl in Bezug auf ihr Wissen und ihr Wesen sehr unterschiedlich. Die Sache mit den Tabletten ist schon eigenartig und ich bin da mit Anouk ganz einer Meinung. Ich mag Anouk sie ist eine außergewöhnliche, starke Persönlichkeit wie es scheint.