'Trümmerkind' - Seiten 157 - 223

  • Leider werde ich immer noch nicht richtig mit dem Buch warm.
    In diesem Abschnitt war ich nah dran, alle Kapitel, die nichts mit den Dietzens zu tun haben zu überfliegen. Was ich wegen der Leserunde nicht getan habe.

    Was für ein Zufall, dass ausgerechnet Anna und Joost sich unter diesen Umständen treffen. Dass Annas Mutter nicht Clara Meerbaum ist, ist ja jetzt auch klar. Ich gehe mal davon aus, dass auch der Großvater mit dem sie nach Afrika gegangen ist, nicht ein von Anquist ist.


    Meine Lieblingsfigur ist Hanno Dietz, auch der Erwachsene.

  • Ich bin noch nicht ganz durch, aber fast.

    Extrem gestört hat mich in diesem Abschnitt die Reaktion von Annas Mutter, ihr Alkoholexzesse und dass sie Anna immer wieder die Schuld an allem, was auch immer, gibt. Da war klar, dass da etwas nicht stimmt. Die genaue Verquickung werden wir ja noch erfahren, allerdings habe ich nicht das dringende Bedürfnis, deshalb unbedingt weiter zu lesen. Gerade dieser Anna/falsche Mutter-Kind Strang bleibt blass für mich.

    Mir geht es da wie dir: Agnes interessiert mich, Joost interessiert mich.


    Dann lese ich Mal weiter.

  • Bei der Familie Dietz geht es weiter aufwärts. Mit der Währungsreform wird es stabiler.

    Joost erfährt, dass er nicht der leibliche Sohn ist. Hanno erzählt zum erstenmal über die damaligen Ereignisse.

    Um einen klaren Kopf zu bekommen und über ihre jeweilige Situation nachzudenken, gehen Agnes und auch später Joost fast die gleichen Wege im Stadtpark.

    In Lübeck trifft Clara endlich ihren Vater. Sie stellt fest, dass er momentan nicht in der Lage ist Entscheidungen zu treffen.

    Auch bleiben die Brandtners weiter in Lübeck. Clara macht sich ihre Gedanken über Luise.

  • Kein Wunder, dass ich die beiden Claras nicht zusammenbringen konnte in meiner Vorstellung.

    Im Moment habe ich die Brandners in Verdacht, sich der Identitäten und Papiere der Anquists bemächtigt zu haben. Vielleicht ist Luise die Mutter von Anna :gruebel. So, wie sie hier in Andeutungen beschrieben wird, würde ich es ihr zutrauen.

    Aber noch kann ich die Zusammenhänge nicht aufdröseln. Wer ist die nackte Tote, wer die Mutter von Joost, wer hat sie getötet? Dass die Brandners für alles verantwortlich sind, kann ich mir nicht so gut vorstellen, aber ausgeschlossen ist es nicht. Vielleicht sind sie doch gesuchte Nazis und versuchen ihren Strafen zu entgehen...


    Mir hat gefallen, dass sich Agnes und Gustav wieder zusammengerauft haben. Nach diesem Exzess befürchtete ich, das geht den klassischen Weg in den Abgrund, - eine erfreuliche Überraschung.


    So langsam bekomme ich auch etwas mehr Zugang zu Anna. Vielleicht weil sie diese lähmenden Ängste und Bedrückungen langsam abschüttelt, ihrer Mutter Paroli bietet, und auch wie sie ihrem Exmann näher kommt und die Probleme mit ihm bespricht. Etwas, das sie früher wahrscheinlich nicht getan hat und was zum Ende der Beziehung unter Umständen auch beigetragen hat.


    Der Kriminalfall nimmt zunehmend Konturen an und ich bin gespannt auf die Auflösung.

    Glücklicherweise habe ich endlich wieder etwas mehr Lesezeit.

  • Lumos, es freut mich, dass du jetzt mehr Zeit zum Lesen hast!:knuddel1

    Ja, Agnes und Gustav haben sich wieder zusammengeräumt. Damals rannte man nicht so schnell auseinander. Ob das immer gut so war, ist nicht sicher. Die Beiden scheinen sich aber wirklich wieder gefunden zu haben, um vernünftig miteinander leben zu können.


    Ich glaube Anna hat da noch einen sehr weitem Weg vor sich. Näher kam sie mir leider nicht.

  • Mit diesem Sympathiegedöns habe ich es ja nicht so, mir muss aus dem Buch niemand nahe kommen. Ich brauche Inhalt, damit mir ein Buch gefällt und Inhaltliches finde ich hier genug.


    Natürlich ist Annas Mutter die Luise und ihr Opa der Vater Brandner. Es könnte durchaus sein, dass ihre Entnazifizierung nicht ganz so einfach war. Joost Mutter ist schon lange tot, die hatte sich ja im See selbst getötet. Die nackten Toten in Hamburg sind dann Clara, ihr Vater und Almuth.


    Von der Krimihandlung ist es nicht ganz so verzwickt, inhaltlich und sprachlich gefällt es mir aber.

  • Mit diesem Sympathiegedöns habe ich es ja nicht so, mir muss aus dem Buch niemand nahe kommen. Ich brauche Inhalt, damit mir ein Buch gefällt und Inhaltliches finde ich hier genug.

    Muss ich auch nicht immer haben, aber bei so einer, ich sage es mal vorsichtig, Familiengeschichte, wäre ein Mitfühlen können mit den Figuren, sei es Sympathie oder Abscheu, doch ganz nett.


    Natürlich ist Annas Mutter die Luise und ihr Opa der Vater Brandner. Es könnte durchaus sein, dass ihre Entnazifizierung nicht ganz so einfach war. Joost Mutter ist schon lange tot, die hatte sich ja im See selbst getötet. Die nackten Toten in Hamburg sind dann Clara, ihr Vater und Almuth.

    Du vermutest das, stimmts! Andere wollen vielleicht gerne noch ein Bisschen selber rätseln.;)


  • Du vermutest das, stimmts! Andere wollen vielleicht gerne noch ein Bisschen selber rätseln.

    Es waren Antworten auf Lumos Vermutungen, aber am Handy ist das Zitieren mitten in der Nacht nicht so einfach.


    Wir schreiben in Leserunden immer unsere Vermutungen, selbst bei Krimis, bei denen es um die Mördersuche geht. Und das die tote Isabell Konrads Mutter ist, steht sogar im Buch. ;)

  • Na,da hast du es mir aber gegeben...

    :/:blume

    Findet ihr eigentlich, dass der Roman ein Krimi ist?

    Ich habe ihn irgendwie nicht als solchen gesehen.

    Nein, mit einem klassischen Krimi á la Agatha Christie hat das eigentlich wenig zu tun. Die Einteilung wurde so wohl vorgenommen, da einige andere Bücher Borrmanns auch als Krimis gelten und sie für "Wer das Schweigen bricht" 2012 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnete wurde.

  • In Mechtild Borrmanns Büchern gibt es eigentlich immer eine Krimihandlung (jedenfalls in denen, die ich kenne), die aber auch in meiner Wahrnehmung nicht die Hauptrolle spielt.

    In den beiden Büchern, die ich gelesen habe, gab es ja auch eine Handlung, deren Ausgang und Zusammenhänge sich erst nach dem Lesen erschlossen, wie bei einem Krimi, aber ich hätte sie nicht als solche eingeordnet. Aber für solche Einstufungen gibt es ja Fachleute, und Frau Borrmann sieht ihre Bücher ja scheinbar auch dort angesiedelt.

  • Puh, diesen Abschnitt fand ich sehr spannend, lässt mich aber trotzdem noch ziemlich ratlos zurück, da ich die Zusammenhänge noch nicht so ganz blicke:/


    Ich finde es nur seltsam, das sich die Brandners so an Clara's Familie zecken..im Krieg kommt es ja wohl vor, das man seine Vita ändert, um durchzukommen..vielleicht hat der Vater doch eine dunkle Vergangenheit?

  • Nach wie vor finde ich es sehr, sehr schade, dass der Handlungsstrang um Agnes und ihre Familie so knapp gehalten ist. Ich würde sehr gerne mehr von den Zeiten des Wiederaufbaus lesen. Kapitel 18 ist mir beim Lesen schon so als Art Abschluss vorgekommen und wirklich gab es seitdem kein weiteres Kapitel mehr. :(

    Mir hat gefallen, dass sich Agnes und Gustav wieder zusammengerauft haben. Nach diesem Exzess befürchtete ich, das geht den klassischen Weg in den Abgrund, - eine erfreuliche Überraschung.

    Das fand ich auch sehr schön. Auch sehr gut dargestellt - wie und welche Gedanken sich Agnes macht. Und wie sie es dann Gustav vermitteln kann. So sieht gelungene Konfliktlösung aus! :):thumbup:


    Mit der Geschichte über die Anquists habe ich mich seit der Abreise aus der Uckermark auch angefreundet. Ist ja zumindest auch Nachkriegsgeschichte und ich finde es somit sehr interessant, wie es ihnen ergeht und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Auch wenn ich einen dramatischen Ausgang befürchte - aus irgendwelchen Gründen sind ja nur noch wenige Überlebende dieser Gruppe übrig. Auf eure Überlegungen wäre ich so nicht unbedingt gekommen, aber da passt vieles zusammen.

    Joost müsste doch eigentlich den Männern auf dem Foto irgendwie ähnlich sehen. Der eine ist sein Großvater und der andere sein Vater. :gruebel

    Auch wenn du mit der Familienkonstellation Recht hast, muss man die Verwandtschaft optisch ja nicht unbedingt merken. Schon gar nicht auf einen Foto - da könnte höchstens der Josef auf die Idee kommen, dieses Gesicht schon mal gesehen zu haben. Aber solch gravierenden Ähnlichkeiten kommen zwar vor, sind aber nicht zwingend - von demher ist das für mich kein Argument dafür oder dagegen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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