'Gefährliche Saat'- Seiten 001 - 090

  • Nun bin ich ja doch wieder die Erste, obwohl ich nicht pünktlich gestartet bin...:yikes


    Ja,wie fange ich an.Schwierig. OK...

    Also wer die anderen Bände kennt,wird trotz anderer Namen sofort wissen wer Wer ist. 10 Jahre sind nun also vergangen.


    Vivien Mainhardt ist geschieden und lebt mit ihren fast erwachsenen Zwillingen Nina und Sarah in Berlin. Sie arbeitet nicht mehr offiziell als Anwältin. Und es geht hier um den Freund von Nina. Djamal kommt aus dem Irak ist aber in Deutschland aufgewachsen. Als er und seine Mutter auf der Straße von Unbekannten angepöbelt und angegriffen werden, verteidigt er sich. Und wird verhaftet weil er seinen Angreifer verletzt hat.


    Zwielichtig finde ich seinen Cousin Issam und diesen Yusuf, der ja offensichtlich radikal ist und gerne möchte das Djamal das auch wird


    Und es geht um Terror in Frankreich wo wir Marc Bauer wiedersehen,den wir auch unterem Namen kennen.Und andere Bekannte. So treffen auch Vivien und Marc sich wieder und die alte Vertrautheit ist sofort zurück. Ob sie doch noch ein Paar werden?


    Insgesamt bin ich gut ins Buch gekommen,etwas irritierend mit den neuen Namen,aber spätestens am Ende des Abschnitts war das kein Problem mehr.


    Freu mich unbändig drauf weiterzulesen:frech

  • Ist ein absolut brisantes Thema, ich habe bereits in diesem ersten Abschnitt deutlich gemerkt, wie sehr das aufwühlt und wie teilweise eine richtige Wut in mir hochstieg....

    Ich bin aber schon immer der Meinung gewesen, das es nicht nur Bücher über Liebe und andere schöne Sachen geben darf, sondern das solche Bücher in jeden Bücherschrank gehören und man sich auch ruhig damit auseinandersetzen sollte, auch wenn die Geschichte an sich fiktiv ist, bzw.die Protagonisten fiktiv sind.

  • Ist ein absolut brisantes Thema, ich habe bereits in diesem ersten Abschnitt deutlich gemerkt, wie sehr das aufwühlt und wie teilweise eine richtige Wut in mir hochstieg....

    :write


    Djamal könnte ja als Beispiel für absolut gelungene Integration durchgehen, da sollte man denken, dass er nicht anfällig für solche "Verführer" wie Yussuf ist, aber ich finde es sehr realistisch, wie der Djamal quasi von der ersten Minute an einwickelt ...

  • Die Vorgängerbände kenne ich nicht, aber das war kein Problem. Djamals Eltern sind in die damalige DDR migriert und haben sich an den westlichen Lebensstil angepasst. Sie sind gebildet, berufstätig und besonnen. Sie sind mit ihrem Leben in Deutschland zufrieden. Es ist die zweite Generation, die mehr als ihre Eltern wollen. Sie wollen behandelt werden wie jeder andere Deutsche und reagieren auf Abweichungen sehr stark. So geht es auch Djamal. Sein Cousin ist ein offen agierender religiöser Muslim, der die Religion über den Staat stellt. Er erweckt damit aber auch Misstrauen bei Glaubensbrüdern. Youssuf ist da weitaus gefährlicher. Er gibt keine Lösung vor, weckt aber Misstrauen und Unzufriedenheit bei seinen Opfern.

    Es ist leichter gesagt als getan, anders geprägte Menschen nicht schlechter zu behandeln. Bei mir haben es Menschen schwerer, die durch ihr Auftreten erkennbar religiös geprägt sind. Und manche dieser Menschen machen mir Angst. Ebenso geht es mir mit der Berichterstattung, der ich in keinem Sender oder Forum wirklich vertrauen kann. Fast jede Berichterstattung ist tendenziös und wird den Interessen der betroffenen Menschen nicht gerecht. Sie führt eher dazu, den notwendigen Dialog zu erschweren, wenn nicht sogar zu verhindern.

    Zurück zum Buch. Die kurzen Kapitel mit den wechselnden Perspektiven sorgen für ein hohes Tempo. Aus meiner Sicht sind die Figuren glaubhaft und vielschichtig gezeichnet. Dazu kommt auch ein kleiner Sack privater Probleme und der Job zeichnet die Ermittler. Auch die Pseudoaktivitäten der Politiker werden thematisiert. Auch die Probleme der Ermittlungsbehörden werden klar verdeutlicht. Es gibt viele Menschen, die sich sorgen, aber noch herrscht das Prinzip Hoffnung. Noch ist nichts konkret, aber ein Gefühl aufkommender Angst ergreift den Leser. Djamal ist gefährdet und in der Wohnung Youssufs macht er den nächsten Schritt.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Ich kenne zwar die ersten beiden Bücher dieser Serie, habe sie allerdings schon vor fünf Jahren gelesen. Von daher habe ich die Handlungen und Personen leider nicht mehr vollständig im Gedächtnis. Dabei hatte ich damals extra diese beiden Bücher schnell hintereinander gelesen, um bestens für Band 3 vorbereitet zu sein. ;)


    Ein leider hochaktuelles Thema begegnet uns hier wieder. Djamal wird wohl kaum den Verführungen von Yusuf widerstehen können. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt gefällt mir das Verhalten von Djamals Eltern nicht. Etwas mehr Kommunikation könnte hier wahrscheinlich gut tun. Aber auch Djamal selbst sollte mittlerweile eigentlich wissen, dass es in Moscheen auch Anwerbeversuche geben kann. Aber er ist ja mitunter auch nachdenklich und Yusuf gegenüber etwas skeptisch.

  • Ist ein absolut brisantes Thema, ich habe bereits in diesem ersten Abschnitt deutlich gemerkt, wie sehr das aufwühlt und wie teilweise eine richtige Wut in mir hochstieg....

    Ich bin aber schon immer der Meinung gewesen, das es nicht nur Bücher über Liebe und andere schöne Sachen geben darf, sondern das solche Bücher in jeden Bücherschrank gehören und man sich auch ruhig damit auseinandersetzen sollte, auch wenn die Geschichte an sich fiktiv ist, bzw.die Protagonisten fiktiv sind.

    Danke für diesen Beitrag!


    Es ist nun einmal meins, über die Probleme in dieser Welt zu schreiben. Klar könnte man die Thematik auch in einem Sachbuch verpacken, aber in einem Spannungsroman mit Charakteren, mit denen es eine Identifikation geben kann, geht es meiner Meinung nach mehr unter die Haut. Und das ist mein Betreben - Menschen zum Nachdenken bringen und, ja, auch mal wütend zu machen.

  • :write


    Djamal könnte ja als Beispiel für absolut gelungene Integration durchgehen, da sollte man denken, dass er nicht anfällig für solche "Verführer" wie Yussuf ist, aber ich finde es sehr realistisch, wie der Djamal quasi von der ersten Minute an einwickelt ...

    Genau dieses Problem möchte ich beleuchten: Menschen, die in diesem Land in dritter Generation leben, erfahren aufgrund ihres Äußeren Diskriminierung. Es passiert dauernd und überall in Deutschland, ob bei der Jobsuche, auf der Straße, in der Bahn ...


    Djamal ist noch sehr jung, gerade der Pubertät entwachsen, ein Alter, in dem alle Menschen nach Orientierung und Identifikation suchen, und das auch für junge Erwachsene ohne Migrationshintergrund oft sehr schwierig ist. Wie soll sich dann jemand fühlen, der sozusagen zwischen den Welten lebt? Er lässt sich trotz Bildung und allem gerade aufgrund seiner emotionalen Situation leicht fangen.

  • Es ist leichter gesagt als getan, anders geprägte Menschen nicht schlechter zu behandeln. Bei mir haben es Menschen schwerer, die durch ihr Auftreten erkennbar religiös geprägt sind. Und manche dieser Menschen machen mir Angst. Ebenso geht es mir mit der Berichterstattung, der ich in keinem Sender oder Forum wirklich vertrauen kann. Fast jede Berichterstattung ist tendenziös und wird den Interessen der betroffenen Menschen nicht gerecht. Sie führt eher dazu, den notwendigen Dialog zu erschweren, wenn nicht sogar zu verhindern.


    Das ist sicher nicht nur für dich ein Problem. Und die Berichterstattung in den Medien trägt wie du schreibst nicht immer zur Deeskalation bei. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an die Vorfälle der Silvesternacht In Köln. Erst später habe ich durch Kölner Bürger, nicht durch die Presse erfahren, dass es auf dem Domplatz zu Silvester schon in den Jahren zuvor regelmäßig Übergriffe auf Frauen gab und das bei weitem nicht nur von Ausländern.

  • Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt gefällt mir das Verhalten von Djamals Eltern nicht. Etwas mehr Kommunikation könnte hier wahrscheinlich gut tun. Aber auch Djamal selbst sollte mittlerweile eigentlich wissen, dass es in Moscheen auch Anwerbeversuche geben kann. Aber er ist ja mitunter auch nachdenklich und Yusuf gegenüber etwas skeptisch.

    Djamals Eltern beschwichtigen, versuchen den Weg der Deeskaltation. Sie leben gut und gern in Deutschland, selbst bereits als zweite Generation und haben in ihrer Jugend in der DDR diese Art der Ausgrenzung nicht erfahren. Dazu kommt, dass Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern, die nun junge Erwachsene sind, durchaus problematisch sein kann ;)


    wampy

    Djamal ist bereits die dritte Generation. Es waren seine Großeltern, die in die DDR emigriert sind.

  • Leider sieht man den Menschen ja oft die andere Herkunft einfach an, da fragt keiner in der wievielten Generation sie in Deutschland leben, das ist ein Ausländer und damit basta. Das Schlimme ist ja jetzt, das eben Menschen mitbestraft werden, die nicht mal im Ansatz radikal sind, das kann mein Kassierer bei DM sein, der nicht deutsch aussieht und hinter dessen Rücken getuschelt wird, ob er nicht Terrorverdächtig sein könnte...

    Teilweise ist es aus Angst und teilweise ist es einfach nur die berühmte Schublade..:fetch

  • Ich fang direkt mal mit dem Ende des ersten Abschnitts an, bevor ich es vergesse. Die Szene in Jusufs "Wohnung" kommt mir wie eine Falle rüber. So von wegen, mitgefangen, mitgehangen... Umsonst wird Jusuf Djamal nicht gebeten haben, mit seinen Kleidern in der Wohnung zu warten. Jetzt hängt Djamal ebenso mit "drin" und daran werden Jusuf und Issam ihn sicher erinnern, wenns soweit ist.


    Mehr später :wave

  • Djamal ist noch sehr jung, gerade der Pubertät entwachsen, ein Alter, in dem alle Menschen nach Orientierung und Identifikation suchen, und das auch für junge Erwachsene ohne Migrationshintergrund oft sehr schwierig ist. Wie soll sich dann jemand fühlen, der sozusagen zwischen den Welten lebt? Er lässt sich trotz Bildung und allem gerade aufgrund seiner emotionalen Situation leicht fangen.

    Ja, so habe ich es auch empfunden.

    Obwohl ich Djamal unzählige Male hätte schütteln und ihm sagen wollen, er solle sich doch bitte, bitte mehr an seinen moderaten und angepassten Eltern orientieren.

    Man muss versuchen, sich in seine Situation zu versetzen, auch wenn es manchmal schwer fällt ihn zu verstehen und seine Entscheidungen nachzuvollziehen.

    Solche Demütigungen auszuhalten ist für junge Männer ganz besonders schwer, mit zunehmendem Alter gewinnt häufig der Pragmatismus die Oberhand, wie bei seinen Eltern.

  • Djamals Eltern beschwichtigen, versuchen den Weg der Deeskaltation. Sie leben gut und gern in Deutschland, selbst bereits als zweite Generation und haben in ihrer Jugend in der DDR diese Art der Ausgrenzung nicht erfahren. Dazu kommt, dass Kommunikation zwischen Eltern und ihren Kindern, die nun junge Erwachsene sind, durchaus problematisch sein kann ;)

    Och fand den Vater bislang etwas wortkarg. Am Abend der Verhaftung verschob er das Gespräch und danach kam nichts mehr. In der Moschee ließ er seinen Sohn auch alleine und traf sich lieber mit seinen Freunden. Sowas ist ja leider authentisch, ältere Väter, gerade aus patriarchalischen Verhältnissen erklären sich auch nicht groß. Ein guter Schutz ist das aber nicht.


    Idealer wäre sowas wie “Junge, wenn etwas komisch ist, komm auf mich zu. Sprich mich jederzeit an, wenn in der Moschee ein Fremder kommt oder du mit sonstwas nicht klarkommst“ usw. Die Kinder sind ja gerade deswegen für Verführungen empfänglich, weil den Eltern mitunter das Einfühlungsvermögen und die richtige Kommunikation fehlt.


    Die Mutter ist Ärztin, was ist der Vater von Beruf? EDIT: Selber gefunden. Historiker ist er.

  • So, jetzt hab ich Zeit, doch noch etwas zum ersten Abschnitt zu schreiben.

    Oh mein Gott, Bombenattentat bei einem großen französischen Stromanbieter (mir fällt da nur die edf ein). Und einer der Attentäter soll nach Deutschland geflüchtet sein...


    Das ist wirklich ein brisantes und hochaktuelles Thema.


    Ich habe ja das Glück, die französische Ausgabe zu lesen, und habe deshalb keine Probleme mit den Namen. Ich werde aber versuchen, mich an die Namen der deutschen Ausgabe anzupassen.


    Djamal ist also der Freund von Viviens Tochter (Nina? Sarah?) und hat plötzlich mit der Polizei zu tun. Nun, er war auf Familienbesuch im Irak. Daß der deutsche Staat da etwas verschnupft reagiert, ist irgendwo verständlich, aber eben auch - für Djamal - recht nervis.


    Ich werde morgen weiterlesen. :wave

  • Ich fang direkt mal mit dem Ende des ersten Abschnitts an, bevor ich es vergesse. Die Szene in Jusufs "Wohnung" kommt mir wie eine Falle rüber. So von wegen, mitgefangen, mitgehangen... Umsonst wird Jusuf Djamal nicht gebeten haben, mit seinen Kleidern in der Wohnung zu warten. Jetzt hängt Djamal ebenso mit "drin" und daran werden Jusuf und Issam ihn sicher erinnern, wenns soweit ist.


    Mehr später :wave


    Das hab ich auch gedacht - gerade bei der Szene, als Jussuf Djamal gebeten hat, ihm den PC zu reichen, dachte ich nur: " oh Junge, faß den nicht an, da sind jetzt Deine Fingerabdrücke drauf" - aber leider hat er ihn doch angefaßt.


    Mich interessiert auch brennend, wer denn der VMann ist? Issuf? Den kennen wir bereits. Djamal kanns nicht sein und Jussuf scheint ja aktenkundig zu sein.

    Oder jemand, der erst später auftaucht.


    Ich hab noch ein wenig Probleme mit den Namen - schon daher, weil mir Valerie besser gefällt, als Vivian :grin


    Nina ist mir sehr sympathisch und ich kann mir schon sehr gut vorstellen, was in ihr vorgeht, wenn sie die Veränderungen an Djamal wahrnimmt. Sie muß doch eine große Hilflosigkeit spüren und Angst.

    Ich hoffe sehr, daß Djamal stark genug sein wird, sich den Verblendungen von Jussuf entziehen zu können. Daß er totzdessen Charisma in der Lage sein wird, Vernuft walten zu lassen. Und wenn er ein wenig Zeit braucht, aber ich wünsch es ihm, daß er sich nicht hineinziehen läßt.