'Die Erfindung der Flügel' - Teil 2

  • Ich bin noch nicht durch muss aber ein paar Gedanken los werden. Sarah und Handful haben sich voneinander entfernt. Sarah wird nun doch eine typische Südstaatenfrau der damaligen Zeit angepasst. Bezeichnend die Badewannenszene. Ich möchte ja schon wissen, was genau der Fehler des Richters war, dass ihm der Prozess gemacht wird und Parteilichkeit vorgeworfen wird.

    Indessen hat Sarah Zeit für WIlliam, scheint auf jeden Fall ein eigenwilliger Charakter zu sein, nur ob er es so ehrlich meint?? Und was bedeutet es sie wird eine lasterhafte und sittenlose Frau? Wie weit muss man damals gehen um sich so zu bezeichnen. :gruebel

  • Ich bin noch nicht durch muss aber ein paar Gedanken los werden. Sarah und Handful haben sich voneinander entfernt.

    Ich denke vor allem Handful war sicher riesigen Kluft zwischen ihnen immer schon bewusst und Sarah hat sich in ihrer Einsamkeit lange etwas vorgemacht.

    Sarah wird nun doch eine typische Südstaatenfrau der damaligen Zeit angepasst. Bezeichnend die Badewannenszene.

    Zumindest wird es versucht, sie in das Schema zu pressen, ich finde aber nicht, dass es wirklich funktioniert. Ihre rebellischen Gedanken legt sie auf jeden Fall nicht ab und gibt sie auch an Nina weiter.

    Bei der Badewannenszene denke ich, Sarah war mehr geschockt, was hätte passieren können, wenn z.B. ihre Mutter Handful erwischt hätte, als über die "Anmaßung".

  • Ich denke vor allem Handful war sicher riesigen Kluft zwischen ihnen immer schon bewusst und Sarah hat sich in ihrer Einsamkeit lange etwas vorgemacht.

    Zumindest wird es versucht, sie in das Schema zu pressen, ich finde aber nicht, dass es wirklich funktioniert. Ihre rebellischen Gedanken legt sie auf jeden Fall nicht ab und gibt sie auch an Nina weiter.

    Bei der Badewannenszene denke ich, Sarah war mehr geschockt, was hätte passieren können, wenn z.B. ihre Mutter Handful erwischt hätte, als über die "Anmaßung".

    Handful hatte von Anfang an mehr Abstand, das stimmt. Aber durch die Aufnahme in die Gesellschaft und das krampfhafte suchen nach einem geeigneten Ehemann hat sich Sarah angepasst. Ihre Gedanken, als sie Handful aus der Wanne steigen sieht formuliert sie ja auch so:ich erkannte nicht, dass in mir die Stimme meiner Mutter geiferte. Und sie stellt fest, dass sie sich mit der Sklaverei abgefunden hat. Zumindest bis zu diesem Abschnitt.

    Denn es geht ja weiter. Mit William hatte ich wohl das richtige Gespür. Dass Sarah nun ganz dem gesellschaftlichen Leben entsagt und ihr Leben Gott weihen will, wird so wie e scheint, von ihrer Familie akzeptiert. Womöglich wird sie nun eine der ersten Abolitionistinnen.


    Ob Handfuls Mutter wirklich getürmt ist? Mit allem Geld und dem Baby? Gut, Handful ist erwachsen, kann für sich selbst sorgen. Und das Baby soll in Freiheit geboren werden. Möglich ist aber auch, dass die Flucht nur von den Behörden vorgetäuscht wurde und Charlotte umkam. Aber das sind Spekulationen.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Ob Handfuls Mutter wirklich getürmt ist? Mit allem Geld und dem Baby? Gut, Handful ist erwachsen, kann für sich selbst sorgen. Und das Baby soll in Freiheit geboren werden. Möglich ist aber auch, dass die Flucht nur von den Behörden vorgetäuscht wurde und Charlotte umkam. Aber das sind Spekulationen.

    Wir erfahren es noch...;)

    Wirklich interessant finde ich ja den Quilt, den Handfuls Mauma zurückgelassen hat, oder sollte man besser sagen: der Tochter hinterlassen?

    Dieser Quilt ist ihr ganzes Leben mit Bilder bedrückender Dringlichkeit. Ich hätte ihn gerne selber gesehen.


    Dass Sarah nun ganz dem gesellschaftlichen Leben entsagt und ihr Leben Gott weihen will, wird so wie e scheint, von ihrer Familie akzeptiert. Womöglich wird sie nun eine der ersten Abolituonisten.

    Sarah macht in diesem Abschnitt eine Wandlung durch oder es zeigen sich die Konsequenzen ihrer zerstörten Träume und Hoffnungen. Da sie nicht Anwältin werden kann, braucht sie einen Ehemann, um vom elterlichen Haushalt weg zu kommen, stürzt sich in Bälle und Gesellschaften und ist verzweifelt über ihr eigenes Außenseitersein.

    Eigentlich ist sie wie ein Blatt im Wind: erst die glückliche Verlobte, dann die Verzweifelte, dann die religiös Erleutete...Sie ist so sehr auf der Suche nach einem Ziel, dass sie vergisst, was sie einmal wollte und dachte.

  • Ich möchte ja schon wissen, was genau der Fehler des Richters war, dass ihm der Prozess gemacht wird und Parteilichkeit vorgeworfen wird.

    Genauer, als an der Stelle gesagt, wird es nicht beschrieben. Politische Intrigen, Neid, Missgunst, aber nicht der konkrete Sachverhalt.


    Bei der Badewannenszene denke ich, Sarah war mehr geschockt, was hätte passieren können, wenn z.B. ihre Mutter Handful erwischt hätte, als über die "Anmaßung".

    Diese Szene finde ich entscheidend für alles Weitere.

    Handful hat sich gefunden, trotz ihrer Ketten, stolz und mit gleichem Recht wie z.B. Sarah. Das kann ihr keiner nehmen.

  • Wir erfahren es noch...;)

    Wirklich interessant finde ich ja den Quilt, den Handfuls Mauma zurückgelassen hat, oder sollte man besser sagen: der Tochter hinterlassen?

    Dieser Quilt ist ihr ganzes Leben mit Bilder bedrückender Dringlichkeit. Ich hätte ihn gerne selber gesehen.

    Ja der Quilt hat eine ganz besondere Bedeutung. Das Vermächtnis der Mutter für ihre Tochter. Ich finde Quilts wunderschön. Und sie sind alle so meisterhaft gefertigt. Aber unbezahlbar.

  • Ja der Quilt hat eine ganz besondere Bedeutung. Das Vermächtnis der Mutter für ihre Tochter. Ich finde Quilts wunderschön. Und sie sind alle so meisterhaft gefertigt. Aber unbezahlbar.

    Ich hab mir gerade ein paar Bilder von Quilts angesehen. Tolle Sachen, aber meine nicht vorhandenen Nähkünste übersteigt das bei Weitem.

    Wenigstens hat Handful so etwas von ihrer Mutter, was ihr bleibt.

    Ihre Beziehung ist so eng gewesen. Das muss ein riesiges Loch in ihr Leben gerissen haben.

  • Ja, es schien eine Weile so, als würde Sarah sich in ihr Schicksal ergeben und hätte sich tatsächlich ein bisschen in Burke verliebt. Aber so richtig hat sie der Sache eigentlich nie getraut, nach meinem Empfinden. Ich meine, sie hätte sich immer wieder gefragt, was so ein gutaussehender Typ an einem eher unscheinbaren Mädchen mit gelegentlichem Sprachproblem findet. Dass und wie sich die Sache in Luft aufgelöst hat, war keine Überraschung.

    Und es spricht sehr für sie, wie sie ihren "Kummer" im Vergleich mit Handfuls Verzweiflung in Relation setzt. "...gab es für mich keinen Augenblick des Zweifels, welches Ereignis das wirklich tragische und welches das lediglich unselige war".

    Ich bin gespannt, auf welchen religiösen Pfaden sie da am Ende des Abschnitts wandelt.


    Mir gefällt die Sprache unglaublich gut. Es gibt so viele besondere, berührende Stellen. Z.B. als Handful nach dem Verschwinden ihrer Mutter diese Wanderungen aufnimmt. "Ihre Runden waren von einer solch präzisen Trauer, dass niemand eingriff. Selbst Mutter ließ zu, dass Handful ihre Spur der Verzweiflung in den Hof grub".


    Ich bin total gespannt, was mit Charlotte geschehen ist. Ist sie tatsächlich geflohen? Zutrauen würde ich es ihr, und das Geld scheint sie auch mitgenommen zu haben :gruebel.


    Schön fand ich die Szene, als Handful Sarah den Silberknopf zurückgibt. Sie sind sich zwar nicht mehr so nah wie als Kinder, aber es gibt noch immer eine besondere Bindung zwischen ihnen, meine ich.


    Wenigstens hat Handful so etwas von ihrer Mutter, was ihr bleibt.

    Ihre Beziehung ist so eng gewesen. Das muss ein riesiges Loch in ihr Leben gerissen haben.

    Schrecklich für sie. Aber sie ist eine starke junge Frau, Charlotte hat sie dazu gemacht. Und auch ist es ein Glück für beide gewesen, dass sie so lange zusammen sein konnten. Ich glaube, das ist keineswegs selbstverständlich gewesen. Wie oft wurden Familien früh auseinander gerissen. Sklaven waren ja laut Gesetz nur zu drei Fünfteln Menschen, wie es gegen Ende des Abschnitts heißt.

    Eigentlich ist sie wie ein Blatt im Wind: erst die glückliche Verlobte, dann die Verzweifelte, dann die religiös Erleutete...Sie ist so sehr auf der Suche nach einem Ziel, dass sie vergisst, was sie einmal wollte und dachte.

    Ich bin zuversichtlich, dass sie sich und ihre Ziele nicht gänzlich aus den Augen verliert. Auch sie halte ich für eine starke junge Frau, vielleicht wird sie ja doch die erste weibliche Anwältin ;).

  • Ja, es schien eine Weile so, als würde Sarah sich in ihr Schicksal ergeben und hätte sich tatsächlich ein bisschen in Burke verliebt. Aber so richtig hat sie der Sache eigentlich nie getraut, nach meinem Empfinden.

    Ich denke schon, dass sie wirklich verliebt war. Jedenfalls will ich es glauben.

    Handful denkt, dass Sarahs Herz gebrochen ist und ich meine das auch.

    Ich hatte erwartet, dass sie heiraten und er sich vielleicht in der Ehe dann entpuppt...

    Mir gefällt die Sprache unglaublich gut. Es gibt so viele besondere, berührende Stellen. Z.B. als Handful nach dem Verschwinden ihrer Mutter diese Wanderungen aufnimmt. "Ihre Runden waren von einer solch präzisen Trauer, dass niemand eingriff. Selbst Mutter ließ zu, dass Handful ihre Spur der Verzweiflung in den Hof grub".

    Es sind in diesem Roman nicht so sehr die Worte, sondern mehr die Handlungen, die mich berühren. Du hast da eine typische Stelle rausgesucht.

    :)


    Ich bin total gespannt, was mit Charlotte geschehen ist. Ist sie tatsächlich geflohen? Zutrauen würde ich es ihr, und das Geld scheint sie auch mitgenommen zu haben .

    Das erfährst du im dritten Abschnitt:engel

    Ich bin zuversichtlich, dass sie sich und ihre Ziele nicht gänzlich aus den Augen verliert. Auch sie halte ich für eine starke junge Frau, vielleicht wird sie ja doch die erste weibliche Anwältin .

    Ich habe dummerweise den Fehler gemacht, den Wikipedia-Eintrag zu Sarah Grimke zu lesen, nachdem ich hier erfahren habe, dass der Roman auf einer wahren Geschichte beruht. ich habe mir damit die Spannung zum großen Teil verdorben. Schon die Artikelüberschrift war zu viel.;(

    Also macht das nicht!!!:nono

  • Das erfährst du im dritten Abschnitt:engel

    Ich habe dummerweise den Fehler gemacht, den Wikipedia-Eintrag zu Sarah Grimke zu lesen, nachdem ich hier erfahren habe, dass der Roman auf einer wahren Geschichte beruht. ich habe mir damit die Spannung zum großen Teil verdorben. Schon die Artikelüberschrift war zu viel.;(

    Also macht das nicht!!!:nono

    Gut, dass Du uns vorwarnst. ich habe mir zwar Rouges link mit den Fotos angeguckt, aber nicht weiter geschnüffelt. Was ich sonst normalerweise auch mache.

    Ich vermute ja, dass sie sie entweder den Quäkern anschließt, da sie so kirchlich wird,aber auf jeden Fall den Standpunkt weiter vertritt und dafür kämpft, die Sklaven freizulassen. Wie sie ja am Ende des Abschnitts sagt, als die Rede darauf kommt, als gleichberechtigte Menschen.

  • Ich vermute ja, dass sie sie entweder den Quäkern anschließt, da sie so kirchlich wird,aber auf jeden Fall den Standpunkt weiter vertritt und dafür kämpft, die Sklaven freizulassen. Wie sie ja am Ende des Abschnitts sagt, als die Rede darauf kommt, als gleichberechtigte Menschen.

    Ich sage nichts!:grin

  • Ich bin im 4. Abschnitt:grin

    Ich finde Mauma als Figur sehr interessant. Über Ihr wirkliches Schicksal efahren wir ohne alle Vermutungen hoffentlich noch mehr.

    Sie ist es, die Handful ein Beispiel ist, ein Beispiel für Widerstand im Kleinen und aufrechte Haltung, für Selbstbewusstsein. Wäre Handful ohne Mutter im Haus der Grimkes aufgewachsen, hätte sie sich mit Sicherheit ganz anders entwickelt, denke ich.

  • Gut, dass du es sagst, Clare . Ich hätte nämlich bestimmt früher oder später nach ihr gegoogelt.


    Eigentlich finde ich, dass sowohl Sarah als auch Handful Sklaven sind. Sarah muss sich in ein Leben Zwängen, dass sie ganz und gar nicht leben möchte. Sie will einfach nur Anwältin sein, sonst nichts. Dass sie so eine Bindung zu Handful hat(te), liegt meiner Meinung nach daran. Ich muss ehrlich sagen, dass ich froh bin, dass nichts aus Sarahs Ehe wurde. Der Typ war widerlich und ich habe mir direkt gedacht, dass er sie nur vera***.


    Das Buch gefällt mir immer noch supergut. Danke für den Vorschlag, von wem auch immer er kam.

  • Gut, dass du es sagst, Clare . Ich hätte nämlich bestimmt früher oder später nach ihr gegoogelt.


    Eigentlich finde ich, dass sowohl Sarah als auch Handful Sklaven sind. Sarah muss sich in ein Leben Zwängen, dass sie ganz und gar nicht leben möchte. Sie will einfach nur Anwältin sein, sonst nichts. Dass sie so eine Bindung zu Handful hat(te), liegt meiner Meinung nach daran. Ich muss ehrlich sagen, dass ich froh bin, dass nichts aus Sarahs Ehe wurde. Der Typ war widerlich und ich habe mir direkt gedacht, dass er sie nur vera***.


    Das Buch gefällt mir immer noch supergut. Danke für den Vorschlag, von wem auch immer er kam.

    Sklaven sind beide, das stimmt.

    Ich weiß gar nicht so genau, ob Sarah Anwalt werden wollte, weil sie aus einer Juristenfamilie kommt. Hätte sie das nicht gekannt, wäre ihr Wunsch vielleicht anders gewesen?

    In jedem Fall ist sie gefangen in ihrer Erziehung und ihrer Rolle als Frau und den Ketten, die ihr ihr Geschecht auferlegt. Sie hat eigentlich auch keine Rechte. Gut, sie muss nicht dienen, sich herumschubsen lassen, darf rausgehen ohne Passierschein, aber wenn sie keinen Ehemann abbekommt, ist sie eigentlich darauf angewiesen, dass sie im Elternhaus bleibt und sie später ein verheirateter Bruder oder eine Schwester in den Haushalt aufnimmt. Sie hat kein Einkommen, kann sich aber auch nicht so einfach einen Job suchen. Einzige Möglichkeit da raus zu kommen, ist mit der Familie zu brechen, und wer will schon so weit gehen...

  • Wenn sie es nicht kennen würde, würde sie es wohl nicht vermissen. Ich hatte aber schon den Eindruck, dass Anwalt sein ihr gelegen hat und ihr wichtig war. Ich bin echt gespannt ob und wie sie da raus kommt. So kann sie jedenfalls nicht glücklich werden. Aber in der Zeit was das wohl auch nicht wirklich wichtig. Da musste jeder seine Rolle spielen.

  • Sklaven sind beide, das stimmt.

    Ich weiß gar nicht so genau, ob Sarah Anwalt werden wollte, weil sie aus einer Juristenfamilie kommt. Hätte sie das nicht gekannt, wäre ihr Wunsch vielleicht anders gewesen?

    Ich denke, wenn Sarah nicht aus einer Juristenfamilie kommen würde, wäre ihr Berufswunsch wahrscheinlich schon ein anderer. Sie ist wissbegierig und will doch vor allem mehr vom Leben als nur Ehefrau und Mutter zu sein und in zwanzig Jahren zehn Kinder zu bekommen.

  • Ich denke, wenn Sarah nicht aus einer Juristenfamilie kommen würde, wäre ihr Berufswunsch wahrscheinlich schon ein anderer. Sie ist wissbegierig und will doch vor allem mehr vom Leben als nur Ehefrau und Mutter zu sein und in zwanzig Jahren zehn Kinder zu bekommen.

    Naja, ich habe auch noch mal überlegt und glaube, dass Booklooker schon Recht haben könnte. In Sarah steckt ein Anwalt im besten Sinne, wie er eigentlich sein soll: für andere eintreten, Gerechtigkeit empfinden und für solche sorgen.


    Ich habe mir so Gedanken gemacht, ob Sarahs Mutter, die nun wirklich keine Sympathieträgerin ist, sich nie etwas anderes vorgestellt hat als 10 Kinder zu bekommen und dem Haushalt ihres Mannes vorzustehen. Aber sie kannte es auch nicht anders.

    Wie ist sie so geworden, so verbittert, herrisch, lieblos?


    An einer Stelle im Buch sagt sie so etwas zu Sarah, aber es kann durchaus sein, dass es vielleicht in einem kommenden Abschnitt erst steht. Dann bitte ich das zu entschuldigen:engel