'Die Zarin und der Philosoph' - Seiten 415 - Ende

  • Ich war schon erschüttert als Sonja Mutter in den Palast und zur Zarin durfte,

    ihr eigenes Kind verrät und preisgibt, nur weil sie sich Geld erhofft. Ich hätte diese Frau würgen können, erst setzt sie ihr Kind aus und jetzt verrät, sie der Zarin, das Sonja, das Buch geschrieben hat und das der Donkosak Pugatschwo ihr leiblicher Vater ist. Ihre Tochter sei genauso bösartig und Rebellisch wie ihr Vater. Ich komme darüber nicht hinweg.

    Ich hätte den Diener Wladik, knutschen können, das er Sonja warnte und zur Flucht verhalf, er setzt dabei sein eigenes Leben für sie aufs Spiel.

    Der Zirkel aufgeflogen, für mich trägt Lorenz die größte Schuld, in dem er das Buch veröffentlichte.

    Stephan Verzweiflung, Sorge und Angst um Sonja, die untergetaucht ist, konnte man spüren,

    irgendwie fand ich es gerecht, nach dem was er sich alles geleistet hat.

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Sonjas Mutter attestiere ich verminderte Schuldfähigkeit, sie ist ja geistig völlig zerrüttet und weiß nicht wirklich, was sie tut.

    Der Zirkel aufgeflogen, für mich trägt Lorenz die größte Schuld, in dem er das Buch veröffentlichte.

    Stephan Verzweiflung, Sorge und Angst um Sonja, die untergetaucht ist, konnte man spüren,

    irgendwie fand ich es gerecht, nach dem was er sich alles geleistet hat.

    Von Schuld zu sprechen, finde ich hier falsch, Sonja wollte, dass das Buch veröffentlich wird, dass sich etwas verändert im Land, auch wenn sie die Konsequenzen wohl nicht ganz überblickt hat.

    Und ich finde,dass einzige, was man Stephan vorwerfen kann, ist, dass er Sonja nie im Zirkel eingeführt hat, um sie so als ebenbürtig zu akzeptieren.


    Ich hätte gerne noch mehr von Darja und Andrej gelesen, jetzt nicht die blutigen Details des Aufstands, aber das "Drumherum", vor allem, ob es ihnen wirklich gelungen ist, auf dem Hof ein Leben als freie Bauern zu führen.



  • Ich hätte gerne noch mehr von Darja und Andrej gelesen, jetzt nicht die blutigen Details des Aufstands, aber das "Drumherum", vor allem, ob es ihnen wirklich gelungen ist, auf dem Hof ein Leben als freie Bauern zu führen.

    Ich mochte die beiden auch, sie hätten Thema für einen eigenen Roman werden können. Aber die Szenen um die rebellischn Leibeigenen sollen letztendlich nur Schlaglichter auf die Gegenseite werfen.

  • Sonjas Mutter attestiere ich verminderte Schuldfähigkeit, sie ist ja geistig völlig zerrüttet und weiß nicht wirklich, was sie tut.

    Von Schuld zu sprechen, finde ich hier falsch, Sonja wollte, dass das Buch veröffentlich wird, dass sich etwas verändert im Land, auch wenn sie die Konsequenzen wohl nicht ganz überblickt hat.

    Und ich finde,dass einzige, was man Stephan vorwerfen kann, ist, dass er Sonja nie im Zirkel eingeführt hat, um sie so als ebenbürtig zu akzeptieren.


    Ich hätte gerne noch mehr von Darja und Andrej gelesen, jetzt nicht die blutigen Details des Aufstands, aber das "Drumherum", vor allem, ob es ihnen wirklich gelungen ist, auf dem Hof ein Leben als freie Bauern zu führen.

    Ja, das kam etwas zu kurz, aber vielleicht spielen sie in dem 3. Buch über Russland noch eine Rolle.

  • der Rest des Buches war sehr emotional. Ich war ein wenig traurig, das man Emilo und seinen Bären so kaltblütig erschoss, sie hatten doch niemand etwas getan.

    Aber hier kommen so richtig die rauhen Sitten der Soldaten zum tragen, auch wie man Sonja so lieblos in den Kerker schmeißt.

    Ich hatte Tränen in den Augen als Stephan auf das Schaffot stieg,und sich zu Sonja bekannte, ich dachte jetzt sind beide hin. Aber Katharina hat doch noch ein Herz, und lässt Gnade walten.

    Ein sehr großer Finaler Abschluss.

    Es war schön, mit den Figuren Leid, Trauer und Freude zu teilen, viele sind mir ans Herz gewachsen.....

  • Meine Rezension ist fertig und ich habe sie unter historischen Romane eingetragen.

    Fleißig verlinkt in Online Buchhandlungen und auf Facebook in verschiedenen Buchforen und in meiner Guppe „ Ariettas Bücherwelt „ dort.

  • Sonjas Mutter attestiere ich verminderte Schuldfähigkeit, sie ist ja geistig völlig zerrüttet und weiß nicht wirklich, was sie tut.

    Sie kam mir vor wie so eine Art Schachtelteufel, der immer wieder pötzlich aus der Box springt und für ordentlich Ärger sorgt. Ihr Ende war übel, aber hat gepasst.


    Das Ende mit den Geschehnissen um Sonja war abenteuerlich. Mit der irren Marija als Mutter war ich ja bereits vertraut, aber Pugatschow der Vater - eine echt krasse Wendung, an die ich erst nicht recht glauben wollte und dachte, das hat sich die Verrückte ausgedacht des größeren Effekts wegen. Emilio und Petjenka müssen sterben und sind auch noch Schuld an Sonjas Gefangennahme. Das ging mir insgesamt ein bisschen fix und melodramatisch über die Bühne. Aber ich stelle es mir auch nicht einfach vor, diesen Teil der Geschichte zu einem stimmigen Ende zu führen.

    Sonjas Begnadigung war zu erwarten (schon wegen der Überschrift des Kapitels ;)), aber die Gründe, welche die Zarin dazu bewogen haben, fand ich dann wiederum überraschend. Nicht ihre lang gehegte Zuneigung zu dem Mädchen, das sie immerhin Maman genannt hat, sondern die Erkenntnis der großen Liebe zwischen Sonja und Stephan konnte ihr rachsüchtiges Herz erweichen :-].

    Auch Stephan kann mich immer wieder überraschen, auch wenn er bis zum Schluss keine großen Emotionen bei mir auslöst. Was nicht heißen soll, dass er keine gute Figur ist, aber von Anfang an ist er für mich nicht griffig und wird es auch nicht.


    Im Gegensatz zu Johanna und Boris. Großartig, wie diese Beiden sich entwickelt haben. Langsam, aber stetig haben sie ihren Weg und zueinander gefunden. Das ist mehr mein Ding als diese explosionsartige, hochemotionale Beziehung zwischen Sonja und Stephan :saint:.

    Sie werden das Hochwasser sicher gut überstehen und ich wünsche ihnen alles Glück für ihre weitere Zukunft.

  • Von Schuld zu sprechen, finde ich hier falsch, Sonja wollte, dass das Buch veröffentlich wird, dass sich etwas verändert im Land, auch wenn sie die Konsequenzen wohl nicht ganz überblickt hat.

    Und ich finde,dass einzige, was man Stephan vorwerfen kann, ist, dass er Sonja nie im Zirkel eingeführt hat, um sie so als ebenbürtig zu akzeptieren.

    Das Buch musste veröffentlicht werden, trotz der Gefahren. Stephan hätte Sonja wohl explizit drauf ansprechen sollen, dass sie vorbereitet ist, wenn es gefährlich wird. Aber ohne solche mutigen Menschen würde sich auf der Welt leider nie etwas ändern. Nur wer aufsteht und ein Risiko eingeht kann verändern.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das ging mir insgesamt ein bisschen fix und melodramatisch über die Bühne.

    Ich weiß, was du meinst Lumos. Auch ich hätte ein paar Seiten mehr gar nicht schlecht gefunden. Das es ein dramatisches Ende werden würde, hat sich ja schon abgezeichnet. Eigentlich schon von Anfang an, wenn ich denke, wie Sonjas Leben doch auch sehr tragisch-dramatisch begonnen hat und wie sie sich entwickelte - mutig, rebellisch. Solche Familienverhältnisse wünscht man auch keinem.


    Ich hätte nicht mit einer Begnadigung gerechnet aber Katharina hat ja wenige Menschen, die ihr emotional überhaupt wichtig waren, so passt das doch auch wieder.



    Im Gegensatz zu Johanna und Boris. Großartig, wie diese Beiden sich entwickelt haben. Langsam, aber stetig haben sie ihren Weg und zueinander gefunden. Das ist mehr mein Ding als diese explosionsartige, hochemotionale Beziehung zwischen Sonja und Stephan

    Eigentlich bin ich da eher anders rum gestrickt aber ich fand auch schön, dass Johanna und Boris nach so langer Zeit schließlich eine stabile und ehrliche Beziehung eingehen können. Mir hat nur der Anfang nicht gefallen, da Boris überhaupt nicht mein Geschmack war. Ja, es muss auch solche Charaktere geben, solche Männer, die eben keine Helden sind, aber ein Fan bin ich trotzdem nicht von ihnen.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Mir hat gefallen, dass ich ein bisschen etwas über die russischen Vergangenheit erfahren habe. Ich finde das gerade in Zeiten eines sehr starken Putin und eines Amerikaners, der die mühsam errungene Weltordnung erneut in Frage stellt, wichtiger denn je nachzuspüren, wie die nationalen Beziehungen so geworden sind, wie sie jetzt sind und wie die Menschen ticken.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Hach ja, so schön hatte ich es mir vorgestellt, am verlängerten Wochenende, dank Brückentag, das Buch zu Ende lesen und was war? Ich hab es in der Arbeit liegen lassen! Gerade beim letzten Abschnitt!!! :bonk:lache


    Aber als ich es heute wieder in die Finger bekam, hab ich den Rest gleich verschlungen.

    Zusammenfassend kann ich auf jeden Fall sagen, dass mich das Buch sehr gut unterhalten hat und ich die Charakterzeichnung und Art der Geschichtenerzählung sehr genossen habe. Wie gut, dass Band 1 noch im Regal steht. :grin (und noch ein weiterer Band kommen wird ...)


    Marija hat ihren Trumpf also "endlich" ausspielen können, genutzt hat es ihr letzten Endes wenig. Ob es wirklich ein neidischer Räuber war? Oder vielleicht doch jemand von der Zarin gedungen? Oder zumindest in dem Glauben dieser damit einen Gefallen zu tun? Das werden wir wohl nicht mehr erfahren. Wenn man ihr nicht zuerst die Kehle aufgeschnitten hätte, hätte man fast sagen können poetische Gerechtigkeit, dass sie so endete wie all die kleinen Kinder, die sie ertränkt hat. Aber immerhin fast.

    Pugatschow (ich hoffe, ich hab das jetzt richtig geschrieben :lache ) war also der Vater! Den hatte ich definitiv nicht auf dem Radar. Ich hatte eher Richtung Adliger, Zar Peter oder sowas gedacht (oder am Ende vielleicht gar Grigori!). Hat aber gepasst und war wie gesagt eine Überraschung für mich und auch nicht zu weit hergeholt.


    Mein erster Gedanke war auch, dass Sonja sich bestimmt im Wald versteckt, eventuell in einem der Erdlöchter, vielleicht auch bei Emilio, so er denn noch lebte. Er hat es ja gut gemeint, leider hat er sich und seinen Bären damit dem Tode geweiht. Eine sehr traurige Stelle. ;(


    Die Darstellung von Katharinas Innenleben und Gedankengängen hat mir in diesem Teil besonders gut gefallen. Dieser Wechsel zwischen Enttäuschung, Wut, Mitgefühl, dem Versuch sich zu distanzieren und dann doch wieder ein Stück weit Gefühl zuzulassen. Ich meine, ich mache mir keine Illusion, sicher war sich Katharina sehr wohl bewusst, dass sie genau so gut Gefahr gelaufen wäre, sich eine Märtyrerin an den Hals zu schaffen, wenn sie die Autorin dieses Buches öffentlich hinrichten lässt, geschweige denn wenn es die Runde gemacht hätte, wer Sonjas Vater war. Mit dieser Geste der Gnade hat sie sowohl ihr eigenes Gewissen beruhigen, als auch ihren Kritikern die besten Karten aus der Hand nehmen können. Man wird also doch nicht gleich hingerichtet für Kritik an der Zarin, im Gegenteil, sie ist jetzt sogar bereit mit anderen über das Buch zu diskutieren. Ein Zeichen der Großmut, aber vielleicht auch ein Stück weit Eingeständnis?

    Das Abschlußgespräch mit Stephan zeigt nochmal, dass sie gesprächsbereit ist, aber eben der Meinung, dass man manche Dinge nicht überstürzen darf. Russland ist auch heute noch ein so großes Land, dass es schwer unter einen Hut zu bringen ist, in Zeiten von Pferdeboten eine fast unvorstellbare Aufgabe. Ich denke, ich kann sagen, dass ich die Katharina, die ich in diesem Buch kennengelernt habe durchaus schätzen gelernt habe, ja sogar mag. In ihrer Zeit gesehen, in ihrem Stand und verglichen mit der Welt um sie herum, hatte sie immerhin idealistische Vorstellungen, die sie aber mit Politik und Machtspielen vereinbaren musste. Natürlich ist kritisieren immer leichter als es letztendlich selbst machen zu müssen. Ich schätze, wenn sie ein paar hundert Jahre Zeit gehabt hätte, wäre am Ende wohl doch was ganz brauchbares rausgekommen. :lache


    Schön, dass man am Schluss nochmal einen kleinen Überblick über das weitere Geschehen um die Protagonisten bekommt. Johannas Galerie wird zwar überflutet, aber sie weiss jetzt schon, dass auch alles wieder gutwerden wird. Sie und Stephan haben sich friedlich getrennt und auch wenn es sie noch schmerzt und sie etwas Zeit brauchen wird, so kann sie ihm vergeben und trotzdem die gemeinsame Zeit schätzen. Für mich ist und bleibt sie in diesem Buch die beeindruckendste Figur (dicht gefolgt von Katharina). Sie hat viel durchgemacht, aber sie hat sich aufgerafft und wieder nach oben gekämpft. Sicher war Boris ihr eine Stütze, aber ich glaube sie hatte ab einem gewissen Zeitpunkt eine innere Stärke bei sich entdeckt, mit der sie wohl fast alles schaffen kann. Ich wünsche ihr auf jeden Fall das allerbeste. Vielleicht treffen wir ja im nächsten Band auf ihre und Boris' Nachkommen? ;)

    Dass das Buch mit dieser Überschwemmung endet hat mir übrigens sehr gut gefallen. Die einfachen Fischer müssen fliehen und hernach alles neu aufbauen, die Bürger sitzen sicher in ihren Steinhäusern (wenn auch mit überfluteten Untergeschossen) und der Zarenhof geht eh wieder Richtung Peterhof. Sehr treffend illustriert.


    Das Nachwort war auch sehr interessant, einige der Bücher habe ich mir schon notiert (z.B. den Briefwechsel mit Voltaire). Solche Infos, auch zu den wirklichen historischen Begebenheiten und Anleihen, schätze ich immer sehr und sind für mich in einem historischen Roman auch wichtig zur Einordnung.


    Vielen Dank an Tina für das unterhaltsame sowie lehrreiche Buch (ich weiß jetzt einiges mehr über Katharina die Große) und die Begleitung der Leserunde. ^_^

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ob es wirklich ein neidischer Räuber war? Oder vielleicht doch jemand von der Zarin gedungen?

    Möglich ist natürlich alles, aber ich glaube da schon eher an den Räuber. Marjia prahlt mit dem Geld und in dem Klientel, in dem sie unterwegs ist, ist das gefährlich.

    sie ist jetzt sogar bereit mit anderen über das Buch zu diskutieren.

    Wäre Sonja älter gewesen, wäre sie vielleicht darauf gekommen, dass es eigentlich viel logischer und einfacher für sie wäre, das System von innen heraus zu ändern. Katharina hat Sonja vertraut und sie hätte dadurch sehr viele Möglichkeiten gehabt. Auch Dimitri hätte zumindest auf diese Idee kommen können. Das geht natürlich alles nicht, da die Romanfiguren nicht die eigentlich Historie ändern können ;) aber Katharina schien in dieser romanhaften Darstellung durchaus bereits zum Dialog ... den sie mit den Philosophen und anderen Regenten ja auch intensiv pflegte.


    Mir hat auch der zweite Roman über St. Petersburg sehr gut gefallen, auch wenn ich am Anfang etwas mehr Zug in der Handlung vertragen hätte. Egal, schön war es trotzdem und ich hoffe, dass noch mindestens ein weiterer Roman in dieser Reihe folgt.

  • Puh, das war ja am Ende ganz schön knapp für Sonja, Katharina hat doch noch Mitgefühl bewiesen und ihr Ziehkind in letzter Sekunde begnadigt. Allerdings frage ich mich, wie die Situation wohl ausgegangen wäre, wenn Stephan nicht so emotional regiert und öffentlich zu seiner Liebe gestanden hätte… Denn genau diese Situation hat ja zum Umdenken bei Katharina geführt…

    Dass Johanna wie vor den Kopf gestossen war, kann ich mir vorstellen. Zwar hat sie mit Boris ihr Glück gefunden, doch immerhin bestand mit Stephan ja noch eine freundschlaftliche Bindung. Johanna war neben Sonja sowieso meine Lieblingsfigur und auch ihre Art, wie sie sich entwickelt hat. gefiel mir ausgeprochen gut.


    Da wir nichts mehr von Darija und Andrej gelesen haben, setze ich doch einfach mal voraus, dass die beiden ihr Familienglück geniessen und sich auf den Gutshof eingerichtet haben.


    Auch wenn Marija psyhisch erkrankt war, hat man doch instinktiv vielleicht doch einen Funken Gespür dafür, was Recht ist? Ich denke, sie war bewusst auf Profit aus und wollte sich profilieren, dafür hat sie ihre Tocher verraten und ich empfinde genauso wie Arietta . Auch hier setze ich einfach mal voraus, dass sie in irgendeiner Spelunke von Ihresgleichen ausgeraubt wurde.


    Katharina lässt mich am Ende zwiegespalten zurück. Auch wenn sie doch noch emotional reagiert und Gefühle zulässt, steckt eben auch dieser kaltblütige Teil in ihr, der sich bestimmt nicht einfach abschalten lässt.


    Alles in allem habe ich eine Menge über die russische Historie gelernt, denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Zarin Katharina eher weniger auf dem Schirm. Vor allem auch das Geschehen aus ihrer Perspektive zu erfahren, verbunden mit den Schicksalen der verschiedenen Charaktere, hat dieses Buch für mich wirklich lesenswert gemacht.


    Vielen Dank Martina für die nette Begleitung der Leserunde :blume

  • Der letzte Abschnitt war noch einmal sehr fesselnd! Auf Pugatschow als Sonjas Vater wäre ich nie gekommen, aber ich finde auch, dass es sehr gut passt. Die Szene, in der Emilio und Petjenka sterben müssen, war herzzerreißend! Irgendwie trifft es mich immer besonders, wenn treue Tiere sterben müssen - die haben ja nun wirklich nichts verbrochen!


    Sehr schön, dass es für alle anderen so positiv ausgegangen ist. Mein Herz schlägt ja mehr für die dramatischen Herzensmenschen :lache, sodass Sonja und Stephan bis zum Schluss eindeutig meine Lieblingsfiguren geblieben sind. Aber auch die anderen sind mir ans Herz gewachsen und so war es für mich ein schöner Abschluss, dass jeder seine Liebste/seinen Liebsten gefunden hat :-)


    Vielen Dank an Martina für dieses sehr lesenswerte Buch und die tolle Begleitung in der Leserunde!

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • das Sonja eine starke Person ist, hatte ich ja schon bemerkt, das sie aber in der Lage ist, Menschen so zu manipulieren, hätte ich nicht erwartet. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, das derjenige, der seinen Namen dafür hergibt, mit massiven Sanktionen der Zarin rechnen muss. Das dieser Roman Zündstoff pur ist, ist eigentlich klar, denn Sonja war ja immer "an der Flamme" dran und hat alles aus nächster Nähe mitbekommen.


    Das wir hier erfahren, wer der Vater von Sonja ist, hat mich überrascht und doch nicht so wirklich. Ich hatte ja schon am Anfang den Verdacht, das irgendeine Info fehlt, mir war aber bisher nicht klar, welche es war. Jetzt ist einiges klarer. Daher kommt also auch dieser rebellische Grundton in der Persönlichkeit.


    Das Sonja, als Katharina herausfindet, das sie die Verfasserin ist, abhauen muss, war eigentlich logisch. Für mich ist es auch logisch, wo sie hingeht, denn sie hat nur einen vertrauten Menschen, eine vertraute Region. Das dürfte aber auch jedem klar gewesen sein. Das Emilio und sein Bär dann auf diese Art sterben, war nicht fair und gerecht. Die beiden haben doch den geringsten Anteil an diesem Roman. Aber vermutlich haben die Schergen nicht so weit gedacht/denken können. Für die war nur wichtig, das sie Sonja ausliefern.


    Das Stephan sich so zu Sonja bekennt, hätte ich auch nie gedacht. Ich hatte vermutet, er leidet still und verkriecht sich immer mehr. Das er dann auch so weit geht und ebenfalls den Weg nach Sibirien antritt - Hut ab. Damit ist meiner Meinung nach auch der Weg für Boris und Johanna frei - auch wenn ich nirgendwo erkennen kann, wie das mit der endgültigen Trennung/Scheidung von Johanna und Stephan geht. Aber vielleicht kann mir das ja mal jemand erklären.


    Das Buch hat mich mitgenommen und gefesselt. Danke, das ich dabei sein durfte