Coronavirus

  • Ich werde mir das anschauen. Vielleicht bin ich mit meiner Meinung alleine, aber ich finde ihre ruhige, besonnene, wenig polemische Art derzeit sehr angenehm. Ich brauche keinen Präsidenten, der vom Krieg spricht. Man merkt ihr an, dass sie ursprünglich Wissenschaftlerin ist und sich eher auf diese verlässt, als auf Hetzer und Wahlkämpfer. Vielleicht ist es ganz gut, dass sie gerade nicht mehr im Wahlkampfmodus sein muss.

    Ich werde es mir auch ansehen. Aber wir wissen ja auch, was zu tun ist bzw. informieren uns.

  • er hat gesagt (Gedächtnisprotokoll): nous sommes en guerre. Une guerre sanitaire, certes...

    Also, ja, wir sind im Krieg, einem gesundheitlich-sanitären Krieg

    Vielleicht braucht es in unserem land einfach so drastische Worte, daß es auch jeder kapiert. Komischerweise ist es bei uns so, daß so Fernsehansprachen doch von vielen Bürgern gesehen werden. Man kann sich auch nicht direkt dagegen "wehren", da sie auf vielen Programmen zeitgleich gesendet wird :wave

    Ich weiß und ich verstehe, was du meinst. Deshalb schrieb ich ja, dass ICH solch eine Ausdrucksweise nicht brauche. Das war tatsächlich eine ganz persönliche Aussage.

  • Saiya : Gute Besserung!


    Ich hab mein Einkaufsverhalten schon geändert und kaufe statt für 3 Tage für ca. 14 Tage ein, einfach weil ich tatsächlich im Moment so selten wie möglich rausgehen möchte, um nicht zur Virusschleuder zu werden. Oder weil ich plötzlich in Quarantäne muss, weil sich rausgestellt hat, dass jmd. im Wartezimmer beim Arzt infiziert war.


    Mein "Großeinkauf" ist aber eigentlich ziemlich klein. Wenn ich koche, langt das immer für 3 Tage. Ich brauch also nur 5 Gerichte. Und Müsli und Milch und Kaffee. Klopapier hab ich noch 8 Rollen, wenn ich keinen Durchfall bekomme, langt das für einen Monat. :grin

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Ich weiß und ich verstehe, was du meinst. Deshalb schrieb ich ja, dass ICH solch eine Ausdrucksweise nicht brauche. Das war tatsächlich eine ganz persönliche Aussage.

    Ich glaube auch tatsächlich, dass sie sich bei uns aggressiver ausdrücken müssen. Wir verstehen das, aber was ist mit denen, die immer noch sagen, dass die Verbote da sind, weil "die da oben" uns eins auswischen wollen (gestern noch so kommentiert worden bei Facebook). Die werden es doch nicht raffen, wenn Frau Merkel das so sachlich rüber bringt. Da würde ich mir schon mal wünschen, dass sie mal einen Ausbruch hat. Obwohl ich ihre Art mittlerweile auch sehr schätze.

  • Frau Merkel möchte heute eine Fernsehansprache halten und dort noch mal dringend darauf hinweisen, was zur Zeit wichtig ist. Ich fürchte nur, dass das eh nur die Leute gucken, die sich eh schon dran halten.

    Ich weiß wirklich nicht, wie man die "anderen" zur Vernunft bringen kann.

    Die ganzen blaubraunen Hasser werden wieder ihre üblichen Anti-Merkel und Anti-Regierungssprüche ablassen und behaupten das Frau Merkel ohnehin an allem Schuld ist. Damit wird zwar überhaupt nichts gelöst, aber es konnte wenigstens eine Schuldige (verbal) gesteinigt werden. Dem Pöbel reicht es um seine Aggressionen ausleben zu können. Die Vernünftigen halten sich ohnehin schon an die Empfehlungen des RKI.

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Ich finde, das Land hatte noch nie eine so gute Führung wie unter Frau Dr. Merkel. Das meine ich ernst, ohne jede Ironie. Und ich bin wahrlich kein CDUler.


    Es gibt Wissenschaftler, die sich kritisch mit den Aussagen von Christian Drosten auseinandersetzen, zum Beispiel dieser hier. Was ich damit sagen will: Tonalität, Qualität der Aussage, Optimismus und Pessimismus, Selbstdarstellung und Altruismus, alles unterscheidet sich, je nachdem, wen man anhört, selbst bei Fachleuten. Allen gemein ist: Sie waren noch niemals in dieser Situation. Es gibt deshalb kein objektives Richtig oder Falsch, weder auf Regierungsebene, noch bei den Beratern, zu denen Drosten ja auch gehört. Wir machen das alle zum ersten Mal - und hoffentlich für sehr lange Zeit zum letzten Mal (obwohl es nicht völlig unerwartet kommt, weil es ein ganz natürlicher Vorgang ist). Deshalb gibt es so viele unterschiedliche Strategien, Herangehensweisen, Rhetoriken. Deshalb weiß niemand, was morgen ist, wie sich Maßnahmen auswirken, wie man abwägt. Dahinter steht keine Böswilligkeit, sondern es ist der Singularität der Situation geschuldet.


    Anderes Thema: Ich bin ja jemand, der jederzeit versucht, den Glauben an das Gute im Menschen zu verteidigen. Aber ich fürchte, im Moment stellt sich heraus, dass wir überwiegend keine solidarische Gesellschaft sind, sondern ein Haufen Egoisten. Und ich habe die Befürchtung, dass diese Erkenntnis die Krise überleben wird. :(

  • Anderes Thema: Ich bin ja jemand, der jederzeit versucht, den Glauben an das Gute im Menschen zu verteidigen. Aber ich fürchte, im Moment stellt sich heraus, dass wir überwiegend keine solidarische Gesellschaft sind, sondern ein Haufen Egoisten. Und ich habe die Befürchtung, dass diese Erkenntnis die Krise überleben wird. :(

    Die Befürchtung teile ich. Ich habe so sehr gehofft, dass man endlich zusammen hält, wenn man merkt, dass ganz Deutschland durcheinander gewirbelt wird.


    Zu dem Rest des Posts: Ich teile deine Ansicht. Wir haben als Bürger gut reden, was man schlechter oder besser hätte machen können. Solange man nicht selber in der Situation entscheiden muss, hat man viele tolle Tipps. Das ist wie beim Fußball, wenn man den Schiri kritisiert ;) nur mehrere Nummern größer.

  • Ich wähle seit 20 Jahren die Grünen.


    Aber ich mag die Merkel und hab jetzt schon Angst, wer da wohl folgen und was dann kommen wird.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Hmm, ich möchte euch da zumindest in Teilen widersprechen. Natürlich sehe ich auch den Egoismus, gerade beim Einkaufen. Ich sehe auch Leute, die trotzdem in Cafes oder auf Spielplätzen sitzen.


    Aber ich sehe schon auch eine Menge Solidarität oder höre von entsprechenden Aktionen. Ich sehe Menschen, die für ihre Nachbarn miteinkaufen, damit die nicht raus müssen. Ich höre von Jugendorganisationen, Kirchengemeinden, ja, sogar von Fußballfans, die sich zusammenschließen, um für andere Dinge zu erledigen. Ich lese Angebote in lokalen Facebookgruppen, hier im Eulenforum, eigentlich überall, wo ich mitlese.


    Es gibt also beides - und was ich akut stärker wahrnehme, hängt vielleicht auch davon ab, wie optimistisch oder pessimistisch ich gerade gestimmt bin.

  • belladonna Ich bin in einer WhatsApp Gruppe, in der Links zu Fitnessvideos zum Mitmachen verteilt werden. Da gibt es wohl einiges, und völlig kostenfrei. Auch auf englisch kein Problem, wird ja vorgemacht. Am besten auf dem Fernseher laufen lassen.






    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Anderes Thema: Ich bin ja jemand, der jederzeit versucht, den Glauben an das Gute im Menschen zu verteidigen. Aber ich fürchte, im Moment stellt sich heraus, dass wir überwiegend keine solidarische Gesellschaft sind, sondern ein Haufen Egoisten. Und ich habe die Befürchtung, dass diese Erkenntnis die Krise überleben wird.

    Ich glaube immer noch an das Gute im Menschen.

    Mein Eindruck ist eher, dass diese Sorglosigkeit und der Egosimus erst dann aufhören werden, wenn die italienischen Verhältnisse nicht mehr italienische sind, sondern deutsche Verhältnisse sind. Diesen Menschen reichen scheinbar die Bilder aus Italien, die Mahnungen (mittlerweile Forderungen) des RKI und der Politik nicht. Mir reicht, was ich wahrnehme, ich brauche das nicht live zu erleben. Ich brauche kein totes Familienmitglied, Bekannten, Nachbarn oder im Umfeld meiner Kinder, um zu begreifen, worum es hier geht, kein Live-Bilder von überforderten Kliniken, Menschen, die der Triage zum Opfer gefallen sind.

    Diese sorglosen Menschen scheinbar schon.

    Mich macht es unfassbar traurig, wütend, fassungslos, dass wir scheinbar erst diese Verhältnisse erreichen müssen, bis manche Menschen es begreifen.
    Trotzdem glaube ich, an das Gute im Menschen. Ansonsten könnte ich mir gleich einen Strick nehmen. (das habe ich jetzt bewusst so hart formuliert)


    Edit:

    In Bezug auf deine Aussage zu Merkel, bin ich 100 % bei dir.
    Was Herrn Drosten betrifft, schätze ich, dass er sich eben nicht überschätzt und genau weiß, was er ist und wo er steht, dass er Fehler zugeben und neue Erkenntnisse berücksichtigen kann. Er beruhigt mich nicht, was die Verhältnisse angeht, aber er nimmt mir die Panik.

  • Ellemir : Deshalb schrieb ich ja auch "überwiegend". Es gibt sehr, sehr viel Solidarität, Hilfe und Achtsamkeit. Aber der allgemeine Eindruck, der überwiegende Eindruck ist jedenfalls aus meiner Sicht ein anderer.


    Ich fürchte übrigens auch, dass die sehr viel älteren Leute schlechter informiert sind als die jüngeren. Anders wäre kaum zu erklären, dass alles unter sechzig beim Einkaufen mehr oder weniger brav Abstand hält, während die - verblüffend vielen - älteren Mitbürger, die unterwegs sind, dicht an dicht stehen (das Durchschnittsalter bei den bisherigen Covid-Todesfällen in D liegt übrigens bei knapp 80). Oder ist die Schlussfolgerung falsch?

  • Anderes Thema: Ich bin ja jemand, der jederzeit versucht, den Glauben an das Gute im Menschen zu verteidigen. Aber ich fürchte, im Moment stellt sich heraus, dass wir überwiegend keine solidarische Gesellschaft sind, sondern ein Haufen Egoisten. Und ich habe die Befürchtung, dass diese Erkenntnis die Krise überleben wird.

    Das teile ich so nicht. Du selbst hattest doch gestern oder vorgestern erst die verschiedenen Ausprägungen von Menschen aufgezählt mit der Schlussfolgerung: Die Leute.


    Das "überwiegend keine solidarische Gesellschaft" diskreditiert die vielen Menschen in den Helferberufen. Schwarze Schafe gibt es immer und aktuell befinden wir uns - gefühlt oder real, das weiß keiner so genau - in einer lebensbedrohlichen Phase - was Du letzte Woche übrigens so noch nicht sehen wolltest. Diese Phase und die Existenzbedrohung bringt natürlich viele schlechte Eigenschaften nach oben. In der Mehrheit überwiegen nach meiner festen Überzeugung noch die guten Eigenschaften.


    Guck nach Italien, wo die Leute um Mut zu machen, auf den Balkonen singen. Das ist ein Teil von Solidarität.

  • Ich finde, das Land hatte noch nie eine so gute Führung wie unter Frau Dr. Merkel. Das meine ich ernst, ohne jede Ironie. Und ich bin wahrlich kein CDUler.

    Darüber kann man wahrlich trefflich streiten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Dann schick mir doch mal Dein letztes Monatsreporting, Deine Strategiepapiere und Deine Exceltabellen zu eurer Planung. Alles natürlich im Vier-Augen-Prinzip erstellt und qualitätsgesichert und durch eine externe Audit-Organisation geprüft. :grin

    Das sind bei die die Grundzüge? Dann lebe ich doch lieber in den Tag hinein. :grin

    Den Rest macht mein Mann. :chen

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Ich fürchte übrigens auch, dass die sehr viel älteren Leute schlechter informiert sind als die jüngeren. Anders wäre kaum zu erklären, dass alles unter sechzig beim Einkaufen mehr oder weniger brav Abstand hält, während die - verblüffend vielen - älteren Mitbürger, die unterwegs sind, dicht an dicht stehen (das Durchschnittsalter bei den bisherigen Covid-Todesfällen in D liegt übrigens bei knapp 80). Oder ist die Schlussfolgerung falsch?

    Also ich hab beim Einkaufen vorwiegend Menschen so um die 40 sehr rücksichtslos, drängelnd und einem auf die Pelle rückend erlebt.


    Eine ältere Dame hat z. B. Abstand gehalten und als sie sich von einer bestimmten Käsesorte die letzten 2 Packungen genommen hat gefragt, ob ich davon auch eine haben möchte.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor