• ottifanta , Veganes Eis mochte ich demnächst probieren. Ich habe mich aber noch nicht mit Rezepten beschäftigt.


    Was du in Bezug auf die Vorwürfe und den Druck in Bezug aufs Essen schreibst, fängt ja schon viel früher an und ist vermutlich tief verwurzelt. Ich erinnere mich noch gut an Situationen am Tisch sitzen bleiben zu müssen, bis alles aufgegessen war oder an ungefragtes Auffüllen der Teller.


    Warum man aus Ernährung entweder eine Machtfrage oder eine Religion macht, verstehe ich also generell nicht.

    Und auch diese "Zumindest-einen-Löffel-probieren"-Methode kann Schaden anrichten.


    Niemand muss mein Essen essen, wir finden hier für jeden was und ich möchte nur das essen, was ich auch mag. Deshalb muss aber niemand das " Ich-weiß-gar-nicht-was-ich-für-solche-Gäste-kochen-soll-Drama" aufführen.

  • ottifanta Wenn du Sorbet ohne Eiweiß machst, ist das vegan. Ich liebe Wassermelonensorbet und Blutorangensorbet. Dazu einfach einen Sirup aus 150gr braunem Zucker und 100ml Wasser kochen und mit 500-700ml Obstpüree oder Saft mischen. Bei süßem Obst noch Zitronensaft und eventuell Schale hinzufügen. Ab in die Eismaschine oder in einer flaschen Schale einfrieren und alle halbe Stunde umrühren bis es passt (das dauert).


    Weniger hart wird das Sorbet, wenn man Glukosesirup oder Pulver verwendet. Aber auch so ist es sehr lecker. Schmeckt auch gut in Stieleisformen gefroren oder in Eiswürfelformen und dann mit Sekt aufgegossen.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Saiya

    Bin gespannt auf Eure Experimente. Ich mag zwar auch ganz gerne Sorbet, aber richtig cremiges Eis noch lieber und habe noch keine Alternative gefunden.


    Und die gleiche Frage für milchfreie Schoklade - aber halt keine Bitterschokolade? Hätte da jemand Empfehlungen?



    Wegen des Essens: Genau, das fängt schon so früh an, dass man sich oft an manche Ursachen nicht mehr erinnern kann. Leider.


    Bei meiner Oma konnte ich es rückblickend verstehen. Sie hat den ersten Weltkrieg als junge Erwachsene erlebt, dann ihre Familie mit mehreren Kindern durch den zweiten zu bringen und die Hungerjahre danach. Da wurde gegessen was auf den Tisch kam, völlig egal ob Sehnen im Fleisch waren oder es dicke Fettränder hatte usw. Für mich war es irgendwann einfacher zu sagen, dass ich überhaupt kein Fleisch esse als zu erklären, dass ich genau dieses nicht essen kann. Eine Freundin musste vier Stunden am Esstisch sitzen bleiben, bis sie die auslutschen Spargelreste aus den Backen runtergeschluckt hatte. Meine Mutter hat es zum Glück anders gemacht, geprägt durch die gleichen Erfahrungen.

    Auch das was xexos geschrieben hat, warum sollte man die Zwiebel pürieren oder sonstwie verstecken? Es gibt so viele andere leckere und gesunde Lebensmittel...

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

  • Wenn jemand Dinge nicht essen mag, finde ich es halt schon gut, wenn ich das vorher weiß. Dann kann man sich darauf einstellen und gibt sich nicht Mühe, etwas besonderes zu kochen, und dann isst der Gast nur die Beilagen. Das ist dann auch für den Koch frustrierend.


    Ich würde auch niemanden zwingen, etwas zu essen - meine Mutter mochte selbst keine Leber (ich liebe sie) und einige andere Dinge. Aber bei "normalen" Sachen finde ich probieren halt schon wichtig. Ohne meine Eltern hätte ich vermutlich nie Schnecken, Tintenfischringe, Muscheln, Krabben, Nierenbraten o.ä. gegessen, einfach wegen der Optik oder der Vorstellung, wie das schmecken könnte. Jetzt schmecken mir diese Dinge.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Breumel Ich sehe das anders. Wenn ich die Vorstellung eklig finde Schafshirn zu essen, muss ich das nicht testen. Es ist auch als Kind meine eigene Entscheidung was ich probieren möchte und was nicht. Gerade bei Essen ist Zwang nicht gut. Ich esse zum Beispiel alles an Obst und Gemüse und auch jedes Gewürz, alle Hülsenfrüchte, Nüsse etc. Daraus kann man unendlich viel Essen zaubern. Da muss ich mich nicht überwinden Nierchen oder so zu essen, nur weil es schmecken könnte.

  • Ich seh das wie Booklooker.

    Aaaber...

    Wenn ich wo eingeladen bin, teste ich schon aus Höflichkeit und Respekt gegenüber der Köchin/dem Koch dann wirklich alles. Auch Sachen, die ich ekelig finde.

    Andererseits kennt man doch normalerweise die Leute, die man sich einlädt, und bei mir ist bekannt, dass ich selten Fleisch esse und da auch nur "normale" Sachen - in Mamas Kohlrouladen oder auch Lasagne könnt ich mich reinlegen. Wenn so jemand kommt, muss man ja nicht unbedingt z. B. Innerein machen - oder es halt ok finden, wenn der Gast nur mit den Beilagen rundum zufrieden ist.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Das Probieren und Zwingen/Motivieren hat aber auch noch eine andere Seite und die freie Entscheidung eine Grenze. Letzte Woche sah ich im WDR bei Björn Freitag ein paar Kinder, die nur Pizza, Pommes, Burger und panierte Hähnchenteile aus der Tiefkühltruhe essen wollten. Denen mal zu sagen "Probier doch wenigstens mal das Gemüse" ist nun auch nicht so schlecht.

  • Das Probieren und Zwingen/Motivieren hat aber auch noch eine andere Seite und die freie Entscheidung eine Grenze. Letzte Woche sah ich im WDR bei Björn Freitag ein paar Kinder, die nur Pizza, Pommes, Burger und panierte Hähnchenteile aus der Tiefkühltruhe essen wollten. Denen mal zu sagen "Probier doch wenigstens mal das Gemüse" ist nun auch nicht so schlecht.

    Bitte hier Zwang und Motivation nicht gleichsetzen. Gerade in Bezug auf Ernährung lernen Kinder durch Vorbild als Motivation und nicht durch Zwang. Je ausgewogener das Angebot von den Vorbildern/Eltern, desto vielseitiger essen Kinder. Hier in deinem Beispiel sind das Problem also die Eltern.


    Kinder sind beim Essen viel probierfreudiger, wenn sie bei der Zubereitung helfen dürfen und eben auch dann, wenn man ihnen ein Angebot macht, dass sie ablehnen dürfen. Abgesehen davon gibt es auch hier altersabhängige Phasen, in denen Kinder vieles nicht mögen, die dann wieder nachlassen. Die Geschmacksnerven sind auch anders ausgebildet. Deshalb gibt es Nahrungsmittel, die als Kind verweigert und später dann doch gemocht werden.


    Zwang beim Essen führt zu gar nichts oder im schlimmsten Fall zu einer Essstörung.

  • Da hast du recht, aber ich denke, dass Kinder normalerweise Sachen probieren möchten, die sie ansprechend finden. Vielleicht haben die Eltern auch nur Pizza und Pommes etc gegessen.

    Zu dem Thema sag ich mal lieber nix. Wir essen hier wirklich viel Obst und Gemüse, ich koche frisch und abwechslungsreich, und doch habe ich einen Sohn, der seit dem Abstillen Gemüse (bis auf Kartoffeln, Sahnemöhren und Salatgurke) komplett verweigert und bei Obst nur Apfelmus und mit viel gutem Zureden mal eine Banane isst. Seine Schwestern dagegen ernähren sich überwiegend gesund und mögen beide ein breites Spektrum an Obst- und Gemüsesorten - nur leider teils völlig unterschiedliche Sachen. Erklärung? Habe ich noch keine gefunden. Und wir haben in den letzten 17 Jahren wirklich ALLES durchprobiert, was der Erziehungs- und Ernährungsmarkt an guten Tipps zu dem Thema hat...


    Aber zurück zum Thema "vegan": Bei Rewe und Tegut hab ich schon verschiedene Sorten veganes Eis gesehen, hab sie allerdings noch nicht probiert bis auf das "Zitronensorbet" von Rewe, das finde ich sehr lecker.


    LG, Bella

  • Bitte hier Zwang und Motivation nicht gleichsetzen.

    Doch, hier bei meinem Beispiel wollte ich es gleichsetzen, da ich den Versuch, Gemüse schmackhaft zu machen, nicht als Zwang, sondern als Motivation empfinde. Natürlich in Abhängigkeit zur Intensität.


    Edit:
    Nee, ich habe das gar nicht gleichgesetzt, ich wollte eher darauf hinweisen, dass es weiter oben im Thread öfter mal als Zwang zu verstehen war, beim richtigen Ziel und in der geeigneten Form und Intensität, wie Du sie als Beispiele aufgeführt hast, eher als Motivation zu verstehen ist.

  • Meine Kinder scheinen mit denen von belladonna verwandt zu sein... Die Schnittmenge der beiden Kinder, vor allem beim Gemüse, ist nicht groß. Und mein Mann und ich essen fast alles, am Vorbild kann es also nicht liegen.


    Booklooker Schafshirn und Nierchen würde ich jetzt auch nicht unter "normale" Sachen einsortieren, aber Auberginen, Fenchel, Rosenkohl, Chicoree, Pilze oder ein Stückchen festes Fischfilet schon. Wenn es dann heißt "schmeckt mir nicht" ist das legitim. Aber ich möchte halt, dass es nicht nur wegen des Namens, der Optik oder "kenn ich nicht" abgelehnt wird.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Hm, Fenchel, Rosenkohl und Chicorée haben schon nen seltsamen Eigengeschmack, den nicht jeder mag. Bei Apfel, Banane, Kohlrabi finde ich es nicht so schlimm. Und ich kenne kein Kind in meinem Umkreis, das sowas nicht probieren würde.

  • Meine Kinder scheinen mit denen von belladonna verwandt zu sein... Die Schnittmenge der beiden Kinder, vor allem beim Gemüse, ist nicht groß. Und mein Mann und ich essen fast alles, am Vorbild kann es also nicht liegen.

    Ob das Vorbild sein nichts gebracht hat, weißt du doch noch gar nicht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, pubertieren deine Kids doch gerade erst. ;-)


    Ich habe mittlerweile zwei Kinder, die die Pubertät erfolgreich hinter sich gebracht haben und die ähnliche andauernde ungesunde, (für mich ab und an) nervige Ernährungsphasen hatten, wie deine oder bellas. Beide ernähren sich nicht nur ausgewogen, sondern kochen auch gerne.


    Deshalb bin ich guter Hoffnung, dass die beiden Jüngsten ab einem gewissen Alter, es ähnlich machen werden, ohne Zwang.