Coronavirus - Nummer 5 (ab 05.04.2021)

  • Ich habe mich jetzt noch bei einer 3. Stelle, dem Landratsamt eingetragen. Es wurde für hier ja eine Extralieferung an Impfstoff geordert, wegen der hohen Zahlen. Jetzt bin ich ja gespannt, ob das da schneller geht. Es ist aber Stoff von Johnson & Johnson.

  • Meine ehemalige Chefin und mittlerweile auch ehemalige gute Freundin (da mittlerweile von Beruf Verschwörungstheoretikerin) verbreitet gerade auf Facebook und Whatsapp, dass bei der spanischen Grippe so viele Leute gestorben sind, weil sie totgeimpft wurden. Grippeimpfung war schuld.:gruebel

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • seufz, solche Leute sind schlimm... damals gab es ja keine Impfung.... das hat sich tatsächlich selbst beendet.


    damals gab es übrigens auch eine ähnliche Folgekrankheit wie heute mit Long covid....

  • seufz, solche Leute sind schlimm... damals gab es ja keine Impfung.... das hat sich tatsächlich selbst beendet.


    damals gab es übrigens auch eine ähnliche Folgekrankheit wie heute mit Long covid....

    Ja, ich wollte gerade schon was schreiben. Aber es bringt ja nichts, da kommt man nicht durch.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • seufz, solche Leute sind schlimm... damals gab es ja keine Impfung.... das hat sich tatsächlich selbst beendet.


    damals gab es übrigens auch eine ähnliche Folgekrankheit wie heute mit Long covid....

    Und es gab drei Wellen der Pandemie. Ich bin immer wieder entsetzt wie uninforniert viele Menschen sind, trotz Internet. Da gibt es so viele seriöse Infos zum Thema, da muss man nur kurz suchen. Das tut wirklich weh!

    Es gibt weder moralische noch unmoralische Bücher. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben, sonst nichts.


    Oscar Wilde (1854 - 1900)

  • Ich klinke mich einfach mal mit ein, weil ich es sehr schön finde, wie ruhig und sachlich Ihr Euch hier austauscht. Leider schweigt man ja an anderen Stellen meist, weil es schnell ausartet, Verschwörungstheorien propagiert werden oder es letztendlich nur immer auf Versagenszuweisungen von Politikern hinausläuft.

    Es ist nun einmal, wie es ist. Wir haben und diese Pandemie nicht gewünscht und müssen nun sehen, wie wir das Beste daraus machen. Und da finde ich gut, wenn man sich dann auch mal ganz sachlich austauschen kann.


    Ich hake bei den Impfungen der Kinder ein, denn da verstehe ich auch die eine oder andere Begründung nicht.
    Natürlich müssen die Impfstoffe auch sicher für Kinder sein, gar keine Frage!

    Aber liegt diese Verzögerung nicht vielleicht auch daran, dass es immer noch sehr knappe Impfstoffdosen gibt und dieser Mangel wieder steigen würde, begänne man nun auch die Kinder zu impfen?

    Zwei meiner Kinder waren von März, bis zu den Sommerferien, letztes Jahr, komplett im Homeschooling, da ich Risikobetroffene bin.

    Ab Anfang November, als die Inzidenzen wieder dauerhaft stiegen und noch knapp 6 Wochen vor der offiziellen Aussetzung des Präsenzunterrichts, waren sie wieder im Homeschooling. Bis ende März.

    Sie selbst mögen die Chance haben, eine Infektion besser verarbeiten zu können, aber das ändert doch nichts daran, dass sie trotzdem potentielle Überträger blieben.

    Als dann im April die Testpflicht in den Schilen griff, schnellten die Statistiken nach oben. Vorher wurden Kinder nur bei Symptomen getestet und man nahm an, die Infktionzahlen hielten sich bei ihnen gering. Und dann zeigten die Tests, dass die Zahl der tatsächlich infizierten Kinder vielfach höher war/ist.

    Und genau diese Kinder tragen doch unwissend das Virus weiter.

    Ich will da nicht einmal unken und mit dem Finger zeigen, um zu flüstern "Na, haben wir da eine doch schon wesentliche Kette der Verbreitung gefunden?". Solche Gedanken bringen niemanden weiter.

    Aber ich denke auch, dass es jetzt besonders wichtig wäre, eben auch Kinder zu impfen, wenn die Möglichkeiten anhand geeigneter Impfstoffe vorhanden ist.

    Liebe Grüße,

    Sylvia


    Tippfehler sind special-effects meiner Tatstatur und dürfen mit "Ahhh!" und "Ohhh!" bestaunt werden!  8)

  • SylvisFeder genau so sehe ich das auch. Kinder sind immer noch Überträger und auch Geimpfte können noch krank werden. Es wird immer mit dem leichten Verlauf argumentiert, aber jeder der krank wird ist doch einer zuviel.... Und die Folgeerscheinungen werden da auch gerne ausgeblendet.

  • streifi

    Ich möchte fast sogar noch etwas weitergehen und hoffe, dabei nicht für eine Theoretikerin gehalten zu werden.

    Meiner Meinung nach ist es jetzt auch noch etwas früh, im Schulmodell wieder in Szenario A zu wechseln. Zumindest solange, bis eben ein weit höherer Bevölkerungsanteil geimpft ist.

    Natürlich verfolge ich die Diskussionen, in denen bemängelt wird, die Kinder verpassen zu viel Unterrichtsstoff, aber dann betrachte ich mir das Soll, das meine Kinder in den Monaten des Homeschooling zu erfüllen hatte, verggleich mit dem, was sie zu regulärem Unterricht, in Szenario A, zu lernen hatte und verstehe teilweise wirklich die Welt nicht mehr.

    Wir hatten Phasen im Homeschooling, wo nur vereinzelt Kinder komplett zu Hause unterrichtet wurden, solche, wo alle Kinder zusammen in der Schule waren, welche, wo es wechselnde Gruppen gab und Phasen, in denen alle Kinder ins Homeschooling gehen mussten. Und es war jedes Mal ein sehr deutlicher Unterschied.

    Ich möchte sogar behaupten und könnte das mit dem Pensum, das geschafft werden musste, sogar beweisen, dass in Phasen, in denen alle Kinder im Homeschooling waren, deutlich mehr an Lernstoff zu bewältigen war, als in allen drei anderen Phasen.

    Waren nur meine Kinder im Homeschooling, wie beispielsweise zu den Sommerferien hin oder von Anfang November, bis Mitte Dezember, hatten meine Töchter ein Pensum zu schaffen, bei dem sie deutlich schneller fertig wurden, als ab dem Moment, wo dann alle Schüler im Homeschooling waren.

    Ich weiß es von daher so genau, weil wir zusammen arbeiteten, ich immer im Überblick hatte, in welchen Fächern was zu erledigen war.

    Sie bekamen montags ihre Wochenaufgaben, setzten sich dann Fach für Fach daran und meist hatten sie mittwochs bereits alles fertig. Gab es neue Themengebiete, gingen wir die zusammen durch, bis sie das Prinzip verstanden hatten. Ein Defizit bauten sie, gegenüber den da noch zur Schule gehenden Klassenkameraden nicht auf und kamen gut mit. In einigen Fächern gab es nur spärlich Aufgaben und erkundigten wir uns, ob das so korrekt sei, bekamen wir zur Antwort, ja, das sei genau das, was auch die anderen Schüler gerade durchnähmen.

    Schlagartig, als alle Schüler daheim zu lernen hatten, verdreifachte sich das Pensum gefühlt.

    Ich hakte wieder nach, wie das sein könne, ob meine Kinder eventuell doch ein Defizit hatten, als nur sie im Homeschooling waren und es wurde verneint. Das alles käme mir nur so vor.

    Nur, meine Kinder saßen an all den Aufgaben nun nicht mehr 3 Tage intensiv, sondern mindestens 5, oft sogar 6 Tage die Woche.

    Alles kein Problem, sie sollten ja lernen.

    Dann begann die Schule wieder. Szenario B, wechselnde Gruppen. Und nun erleben wir, wie vorher schon, dass nicht einmal ein Bruchteil des Pensums, das sie zu erfüllen hatten, als sie alle im Homeschooling waren, erfüllt werden muss.

    Gleiches berichten mir eltern von Schülern anderer Schulen.

    Und selbstverständlich kann man nicht davon ausgehen, dass alle Schulen überall so vorgingen, aber zumindest bei unseren Kindern kann ich definitiv ausschließen, dass es zu deutlichen Defiziten kam, die eine Wiederholung des Schuljahres oder Aussetzung von Prüfungen rechtfertigen würde.

    Aber das kann auch rein subjektiv betrachtet, von mir so empfunden sein.

    Liebe Grüße,

    Sylvia


    Tippfehler sind special-effects meiner Tatstatur und dürfen mit "Ahhh!" und "Ohhh!" bestaunt werden!  8)

  • Den Eindruck, dass im reinen Homeschooling wesentlich mehr zu erledigen war als bei Wechselunterricht hatten wir auch.

    Wir hatten aber bis Dezember komplett Präsenzunterricht, da wurde tatsächlich auch in der Schule soviel wie möglich durchgezogen. Daher haben meine Mädels auch vergleichsweise viele Noten.


    Wir werden wohl nach den Pfingstferien wieder normalen Präsenzunterricht haben, die Zahlen sprechen derzeit dafür. Von daher wäre es schon schön ein Impfangebot auch für die Kinder von 12-16 zu bekommen. Durch den Schulalltag werden sie deutlich mehr Kontakte haben als wir Erwachsenen, die tagtäglich im Home Office arbeiten.

    Das Impfangebot wird eh nicht so in Anspruch genommen werden, bei den Umfragen die ja momentan immer mal wieder gemacht werden, wollen ja nur ein drittel der Eltern ihre Kinder impfen lassen.

  • streifi

    Bei uns wird es wohl heute erste Infos geben, wie es ab nächste Woche weitergeht. Die Pfingstferien gingen bei uns nur bis Dienstag. Gestern und morgen waren/sind Prüfungstage der oberen Klassen, so dass die Jahrgänge meiner Töchter, diese Woche, nur heute Unterricht haben.

    Es hieß, ab Montag sei wieder Szenario A geplant. An anderen Stellen las ich aber gestern, das sei noch nicht in Stein gemeißelt, da der Landkreis erst Freitag oder Samstag entsprechende Beschlüsse herausgeben müsste.


    Für uns ist eigentlich auch nicht einmal die Angst, dass die Kinder sich IN der Schule anstecken, denn da wissen wir, wie genau und gewissenhaft die Schule auf einhaltung von Abstandsregeln, Maskenpflicht, etc. besteht.

    Unsere Sorge ist der Schulweg, denn unsere Töchter müssen je Hin- und Rückfahrt zwei öffentliche Busse nehmen. Und kein Busfahrer kann sich gleichzeitig auf den Straßenverkehr konzentrieren, sowie dabei auch jeden Fahrgast im Auge behalten.

    Mein Mann und ich hatten erst letzte Woche dazu ein Erlebnis, das mir die Sorge über die Ansteckungsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln noch einmal verdeutlichte. Wir fuhren mit dem Bus in die Kreisstadt, um zum Bahnhof zu gelangen, da wir eine längere Zugfahrt vor uns hatten.

    Im Bus gab es nicht nur einen regen Wechsel an Fahrgästen, sondern immer wieder auch solche, die mit dem Rücken zum Fahrer saßen und einfach die Maske bis unters Kinn zogen. Später, im Zug ebenso.

    Man kann etwas sagen, bitten, sich an die Regelungen zu halten, aber meist sind dann diese Personen nur kurzzeitig dazu zu bewegen, die Maske korrekt aufzusetzen. Steigt man aus oder sie um, fällt die Maske wieder, bis jemand etwas sagt oder nicht.

    Und da sehe ich eben auch für die Schulkinder Gefahren. Sie steigen in Busse, in denen möglicherweise andere Fahrgäste, die unbewusst - oder sogar bewusst - infiziert sind, die Maske lüfteten.

    Meine Kinder sagen immer wieder, sie wüssten nicht, wie sie mit dem Bewusstsein leben sollten, wüssten sie, sie hätten unwissend das Virus heim geschleppt. Und als es um das Thema Impfung ging - wir wägen normalerweise immer jede Impfung nach Nutzen ab - sagten beide sofort, sie würden geimpft werden wollen, sobald dies möglich sei.

    Ich finde es großartig, dass sie dabei vorausschauend denken und natürlich hat man als Eltern immer auch die Angst, ob das Risiko der Impfung dem Nutzen unterliegt. Aber bei einer solchen Pandemie kann man doch heute bereits froh sein, wenn man noch nicht betroffen war. Es ist doch - ungeschützt - wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis man es bekommt.

    Liebe Grüße,

    Sylvia


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  • Ich glaube, man sollte da auch bedenken, dass nicht alle Kinder aus einem guten Elternhaus kommen. In der Verwandtschaft haben wir jemanden, der seinen Kindern sagt, dass für die Schule was machen nicht wichtig wäre. Das Kind lernt aber trotzdem von sich aus. Aber so sind ja längst nicht alle.

  • Ich glaube, man sollte da auch bedenken, dass nicht alle Kinder aus einem guten Elternhaus kommen. In der Verwandtschaft haben wir jemanden, der seinen Kindern sagt, dass für die Schule was machen nicht wichtig wäre. Das Kind lernt aber trotzdem von sich aus. Aber so sind ja längst nicht alle.

    Gut, solche Fälle gibt es natürlich auch. Und genauso Familien, wo die Eltern eventuell durch die Berufstätigkeit weniger beim Lernen unterstützen können.

    Aber genau dafür wurden ja auch die interaktiven Plattformen, wie ISERV eingerichtet.

    Kinder, die dort ihre Aufgaben nicht einreichten, waren sicherlich auch im regulären Unterricht nicht die Ersten, die mit den Hausaufgaben winkten.

    Und zumindest bei den Kindern, die ich kenne, standen auch immer die Lehrer bereit, per (Video)chats oder Emails zu erklären und zu unterstützen.

    Ändert da der volle Präsenzunterricht etwas an der Arbeitseinstellung einzelner Schüler?

    Ich denke, eher weniger. Und da ist eben die Frage, ob dann alle Mitschüler mit darunter leiden sollten, wenn Einzelne unter ihnen das Homeschooling für verdammt lange Ferien hielten. Oder sehe ich das falsch?

    Liebe Grüße,

    Sylvia


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  • Booklooker

    Auch ein Argument. Aber gibt es heute wirklich so viele Schüler - sagen wir mal, ab 12 - die kein Smartphone haben?

    Die Schulen, die ich kenne, stellen Endgeräte leihweise zur Verfügung, wenn das eben im Elternhaus nicht vorhanden ist.

    Gerade Familien, die eben durch die finanzielle Situation nicht unbedingt über einen technischen Fuhrpark verfügen können, sollte ja geholfen werden.

    Gut, bei uns ging es um Tablets und Möglichkeiten der Auseihe, auch erst Ende März los. Hinsichtlich der Zeit, die eine solche Förderung vorher schon sinnvoll gemacht hätte, fand ich das auch etwa spät.

    In den Klassen meiner Töchter waren insgesamt 2 Kinder, deren Eltern zu Hause nicht wirklich unterstützen konnten, auch wenn sie es gern getan hätten. Und sie hatten keinen Internetzugang. In diesen Fällen wurden Sondermöglichkeiten geschaffen. Die Kinder konnten, zu bestimmten Zeiten, zur Schule kommen, bekamen das Wochenpensum übergeben und man erklärte ihnen eben solange, bis sie es verstanden. Für die Lehrer an der Schule meiner Töchter war das kein Problem, wie sie sagten, da sie ja ohnehin im Schulgebäude waren und online für die Mitschüler zur Verfügung standen.

    Das lässt sich natürlich auch nur begrenzt durchführen, aber wenn wir mal ehrlich sind, hat doch der größte Teil der Bevölkerung zumindest eine Möglichkeit, auf's Internet zuzugreifen.

    Ich will damit nicht sagen, dass im Homeschooling alles besser oder schlechter war/ist. sondern nur, dass es, nach meinem Empfinden - eben nicht diese Defizit gab, von dem in den Medien immer gesprochen wird.


    made

    Ich denke nicht, dass irgendjemand Schülern, die im Homeschooling nicht mithalten können, Faulheit unterstellen will. Fakt ist, dass es faule Schüler gibt. Aber die sind dann auch im normalen Präsenzunterricht nicht unbedingt die Streber der Klasse.

    Aber es gibt eben auch Schüler, die zu Hause nicht die Lernunterstützung erhalten können. Und das ist völlig wertungsfrei. Eltern sind berufstätig oder müssten sich selbst erst in die Thematik einlesen,... Mal ehrlich: Es bleibt ja auch nicht alles, was wir früher lernten, 1:1 hängen und das eine oder andere wird heute in der Schule auch anders vermittelt.

    Da kommt es, denke ich, überall einmal vor, dass Eltern, die helfen wollen, sich am Kopf kratzen und selbst überfordert sind.

    Gab es bei uns vereinzelt auch.

    Aber genau da fand ich es richtig und wichtig, dass die Lehrer als Ansprechpartner vorhanden waren. Man konnte sie online kontaktieren oder auch anrufen. Wenn das nicht überall so war, ist das natürlich traurig, gerade für die Kinder.

    Liebe Grüße,

    Sylvia


    Tippfehler sind special-effects meiner Tatstatur und dürfen mit "Ahhh!" und "Ohhh!" bestaunt werden!  8)

  • Homeschooling ja-nein usw., dazu möchte ich mich jetzt nicht so ausführlich äußern. Hier gibt es Eulen, die sind durchaus mehr in der Materie drin, das merke ich ja beim Lesen und ich finde vieles richtig und treffend, was hier geschrieben wird. Ich möchte mir da auch kein Urteil anmaßen, denn ich glaube, auch da gibt es nicht die eine Lösung, die für alle Kinder und Familien passt, vielleicht auch keine Lösung, die "für die meisten" passt.


    Was jedoch die Impfung von Kindern angeht, möchte ich mal zwei Sachen in den Raum werfen:

    1) Ich weiß nicht, wie die Zahlen der Eltern sind, die ihre Kinder impfen lassen würden/möchten, hier schrieb jemand was von einem Drittel. Ich glaube dennoch, dass auch nur ein Drittel zur weiteren Verschärfung des Impfstoffmangels führen würde. Es hieß ja auch, dass sich nur etwa 2/3 der Deutschen impfen lassen wollen (glaube ich, bitte nicht auf die Zahl festnageln) und doch haben wir ein Problem, dass jeder, der will, einen Termin bekommt. Bitte nicht falsch verstehen - ich sage nicht, dass Kinder usw. jetzt nicht drankommen dürfen oder nicht geimpft werden sollen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass auch nur ein Drittel impfwilliger Eltern das aktuelle "Impfgeschehen" verschärfen könnte.


    2) Im Anbetracht des aktuellen Impfgeschehens (viel zu lange Wartezeiten usw.) halte ich es durchaus für möglich, dass die Stiko keine Empfehlung ausspricht, weil die Bundesregierung ganz genau weiß, es würde das "aggressive Vorgehen der Menschen beim Vereinbaren von Impfterminen" (vereinfachte Wortwahl...) nicht unbedingt verbessern. Das ist natürlich eine böse Unterstellung und ich hoffe, ich irre mich da, aber ich kann mir vorstellen, dass bei dem ganzen Gerede um Schutz der Familie, der Kinder, Unterbrechung der Infektionsketten usw dann doch leider zu pragmatisch gedacht wird und man vor der Wahl nicht noch mehr Unmut auf sich ziehen will. Aber wie gesagt - vielleicht sehe ich da Gespenster und die Stiko hat vernünftige Gründe. Ich gebe zu, ich habe mich damit nicht weiter beschäftigt, es war einfach mein erster Gedanke und ich finde ihn leider nicht abwegig.


    Mich würde eure Meinung durchaus interessieren - klinge ich damit schon wie ein Verschwörungstheoretiker? :gruebel

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Ich zitiere aus:


    https://www.tagesschau.de/inla…ft/impfen-kinder-101.html


    "Für den Antrag auf Zulassung für 12- bis 15-Jährige reichte für den Hersteller BioNTech/Pfizer ein Test an nur rund 1000 Teenagern. Der STIKO ist das für ihre Empfehlung aber nicht genug. "Das ist deutlich zu gering, um seltene Komplikationen nach der Impfung vorhersagen zu können", sagte STIKO-Mitglied Martin Terhardt, Kinder- und Jugendarzt in Berlin, kürzlich im rbb."

  • Die Gründe warum, Homeschooling funktioniert oder auch nicht, sind vielfältig und von vielen Faktoren abhängig. Man muss das unbedingt differenziert betrachten. Das fängt ja schon beim Alter an, den häuslichen Umständen, die technische Ausstattung zu Hause, aber auch in der Schule usw.

    Genauso gibt es auch Phasen, in denen es bei einem Kind gut läuft und dann mal wieder nicht.


    Ich habe in den letzten Monaten jedenfalls einiges erlebt und es war bzw. ist für niemanden leicht. Nicht für Eltern, Kinder, Lehrkräfte, dazu zähle ich auch Berufsanfänger*innen und Studierende. Wichtig wäre es die Betroffenen selbst einmal anzuhören.


    Mein älterer Sohn geht seit Februar wieder in den Präsenzunterricht, da er zu den sog. Abschlussklassen zählt, für die keine Notbremse gilt. Er macht nächstes Jahr Abi. Homeschooling funktionierte bei ihm sehr gut, aber trotzdem wollte und will er lieber zur Schule. Mein Jüngster hat heute seit vor Weihnachten seinen ersten Schultag. Bei ihm hat das Homeschooling auch sehr gut funktioniert. Aber seit den Osterferien ist er völlig durch. Er ist so froh, daß er wieder in die Schule darf.


    Meinen Jüngsten werde ich auch impfen lassen, wenn die STIKO die Impfung nicht für alle Kinder ab 12 empfehlen wird. Dann zahle ich die Impfung eben selbst. Ich mache so ein Schuljahr nicht nochmal mit und die Kinder ebenfalls nicht.

    Platt ausgedrückt: Wer keine Luftfilter einbauen will, muss für ein Impfangebot sorgen.

  • Ich glaube, man sollte da auch bedenken, dass nicht alle Kinder aus einem guten Elternhaus kommen. In der Verwandtschaft haben wir jemanden, der seinen Kindern sagt, dass für die Schule was machen nicht wichtig wäre. Das Kind lernt aber trotzdem von sich aus. Aber so sind ja längst nicht alle.

    Genau das ist das Problem.

    Wenn die Familie Homeschooling unterstützen kann und will, ist das kein so großes Problem und die Wissensvermittlung mind. genauso groß wie in Präsenz. Wobei das soziale Lernen natürlich komplett hinten runterfällt und genau das vielleicht noch wichtiger ist als lateinische Deklinationen, Gedichtinterpretationen u.ä.


    Es gibt aber viele Kinder, die keinerlei Unterstützung bekommen, keinen Raum zum Lernen haben und keine vernünftige technische Ausstattung (Leihmöglichkeiten liegen an der Stadt) und ein Smartphone (falls vorhanden) ist in dem Fall definitiv nicht ausreichend. Mal ganz abgesehen davon dass auch viele Schulen nicht optimal ausgestattet sind. Videostreaming aus dem Klassenzimmer zB ist bei Freunden mangels ausreichender Internetverbindung seitens der Schule unmöglich, da nutzt das heimische Equipment auch nix.


    Die sowieso schon große Bildungsschere geht derzeit auf jeden Fall noch weiter auseinander.

  • Beim Argument, dass mit Impfmöglichkeiten für Kinder die Ellenbogenmentalität derjenigen, die sich impfen lassen möchten, jedoch auf langen Wartelisten stehen, da es nicht genügend Impfstoffe gibt, noch aggressiver werden könnte, finde ich auch absolut nachvollziehbar.

    Und ich denke nicht, dass es nach Verschwörungstheorie klingt, darüber argumentativ nachzudenken.

    Was vielleicht auch noch ein Mitgrund sein könnte, ist auch die Geschwindigkeit, mit der die Impfstoffe entwickelt und auf den Markt gebracht wurden. Das ist auch sehr ungewöhnlich gewesen und einzig der Dringlichkeit für schnelles Handel geschuldet. Kein anderer Impfstoff wurde jemals so schnell zugelassen und es waren viel umfangreicherer und längere, klinische Studien notwendig, was ja auch nachvollziehbar ist.

    Als bei uns die Frage nach Impfung aufkam und wir abwägten, uns darauf einzulassen, mit einem noch nicht wirklich lang erprobten Impfstoff das Risiko auf Covid-19 zu minimieren oder eben zu erkranken und, durch die Vorerkrankungen möglicherweise sehr schwere Verläufe zu riskieren, kam vielleicht gar nicht einmal so untreffend die Formulierung "Man hat eben gerade nur die Wahl zwischen Pest oder Cholera". Und das bringt es vielleicht mehr auf den Punkt, als uns lieb ist.

    Als meine Kinder so direkt sagten, sie würden sich sofort impfen lassen, gäbe es für sie die Möglichkeit, war ich natürlich stolz, weil sie ein so hohes Verantwortungsbewusstsein zeigten. Für PuberTiere ja nun nicht ganz so selbstverständlich.

    Aber das Muttertier in mir fühlte auch ein kurzes Entsetzen, denn während ich bei meiner Entscheidung zur Impfung gar nicht so lange zögerte, schossen mir tausende Gedanken und Ängste durch den Kopf, ob die Impfung für meine Kinder auch wirklich sicher wäre.

    Horche ich ganz tief in mich hinein, flüstert ein Argument tatsächlich, dass es vielleicht ganz gut ist, derzeit noch Impfstoffknappheit zu haben, denn dadurch wird die Erprobungsphase des Impfstoffs an Kindern verlängert. Aber egal, in welche Richtung ich da denke, keine fühlt sich wirklich richtig oder falsch an. Es ist alles sehr verwirrend und verunsichernd.


    Und ja, ich stimme auch zu, dass es keine ultimative Lösung für den Präsenzunterricht und Homeschooling gibt. Dafür ist eben überall auch die Individualität der Gegebenheiten zu unterschiedlich.

    Bei uns war es, rein vom Lernen her, ganz klar kein Nachteil. Meine eine Tochter konnte sich stabil halten, die andere verbesserte sich sogar deutlich und sagte mehrfach, dass sie das eine oder andere, in der 1:1 Unterstützung, doch besser begriffen habe. Aber es war eben auch ein Vorteil, dass ich zu Hause arbeite, beim Unterrichtsstoff (noch) mithalten konnte und wir die technischen Möglichkeiten hatten, die sich gut mit denen der Schule kombinieren ließen.

    Aber das ist eben auch nur die praktische, ausführende Seite.

    Was meinen Töchtern nicht gut tat, war die Isolierung. Sie blieben gewollt zu Hause, trafen sich nicht mit Freunden, sondern reduzierten freiwillig die sozialen Kontakte auf Videotelefonie, etc. Aber das konnte ihnen auch nicht den benötigten Ausgleich bringen. Und wenn sie heute von der Schule kommen - derzeit eben noch in Gruppen aufgeteilt - sprechen sie oft von Mitschülern, die resignieren, regelrecht aufgeben, vereinzelt wohl sogar gar nicht mehr zur Schule kommen. Da zeigt sich schon eine Tendenz, dass eben auch Kinder depressiver werden.

    Alles ein sehr schwieriges Thema, aber ich finde gut, dass man all diese Gedanken einmal sachlich aussprechen darf.

    Liebe Grüße,

    Sylvia


    Tippfehler sind special-effects meiner Tatstatur und dürfen mit "Ahhh!" und "Ohhh!" bestaunt werden!  8)