Ich bin genervt ... ab dem 19.04.2022

  • Ich musste mir mal von einer Sprechstundenhilfe sagen lassen, bis zu zwei Stunden Wartezeit wären bei allen Ärzten völlig normal. Da stößt mein Verständnis dann auch irgendwo an Grenzen. Wenn wirklich mehrere Notfälle in die Praxis kommen oder einer, dessen Versorgung dauert, okay, aber nicht, wenn die Praxis schlicht schlecht organisiert ist.

    Sagt jemand, der wahrscheinlich noch nie in einer Praxis gearbeitet hat, in der Notfälle an der Tagesordnung sind.

    Ich freue mich auf jeden konstruktiven Vorschlag wie man das einplanen soll/kann.

    Zusätzlich dazu,

    dass jeder Patient der Schmerzen hat, sich als Notfall ansieht und nur schwierig begreift, dass nicht alles, was weh tut auch ein NOTFALL ist...


    Marion, seit 34 Jahren in verschiedenen chirurgischen Praxen tätig :pfleger:spritze


    P. S.

    Btw... Es nennt sich MFA, medizinische Fachangestellte...

    ;)

  • Und ich dachte, dass heutzutage jede/jeder ein Praxismanager ist bzw. sich so aufführt als ob.

    Negative Erlebnisse beiseite gestellt, meine wenigen Erfahrungen mit Praxsiangestellten und Medizinern sind nicht besonders gut, aber seit meinen Coronaimfpungen weiß ich im besten Sinne, wie es in einer top organisierten und sehr flexiblen Praxis darüberhinaus auch noch freundlich zugehen kann.

  • Mariion Notfälle habe ich explizit ausgeklammert, das hast Du selbst zitiert. Dass manche Patienten eine andere Meinung haben, was ein Notfall ist, ist mir auch klar. Aber ich sehe als Patient auch Probleme, die wirklich hausgemacht sind. Beispiel: Eine Auszubildende fehlt mir regelmäßig berufsschulbedingt - wenn ich also viele Stellen mit Auszubildenden besetze und dann die Anzahl der Stellen nicht adäquat erhöhe, dann ist die Praxis chronisch unterbesetzt, zu Lasten von Personal und Patienten.

  • Warum kann man denn nicht zum Beispiel von 8 bis 10 die geplanten Termine machen und von 10 bis 12 die Akuten?

    Wenn ich schon Wochen warte, dass ich überhaupt kommen darf, fehlt mir das Verständnis, dann wieder ewig rumzuhocken.

  • Mariion Notfälle habe ich explizit ausgeklammert, das hast Du selbst zitiert. Dass manche Patienten eine andere Meinung haben, was ein Notfall ist, ist mir auch klar. Aber ich sehe als Patient auch Probleme, die wirklich hausgemacht sind. Beispiel: Eine Auszubildende fehlt mir regelmäßig berufsschulbedingt - wenn ich also viele Stellen mit Auszubildenden besetze und dann die Anzahl der Stellen nicht adäquat erhöhe, dann ist die Praxis chronisch unterbesetzt, zu Lasten von Personal und Patienten.

    Korrekt... Gerne würden wir uns personell verbessern, den Job will aber niemand mehr machen, weil zu wenig Geld für zu viel Stress . Ich bin mit meinen über 30 Jahren gut aufgestellt, eine Berufsanfängerin verdient deutlich weniger .


    Warum kann man denn nicht zum Beispiel von 8 bis 10 die geplanten Termine machen und von 10 bis 12 die Akuten?

    Wenn ich schon Wochen warte, dass ich überhaupt kommen darf, fehlt mir das Verständnis, dann wieder ewig rumzuhocken.

    Das mag in manchen Praxen und Regionen klappen. In unserer Stadt sind wir, außer zwei Krankenhäusern, die einzige Praxis mit einer Schmerzsprechstunde . Auch bei uns sind die Terminpatienten von 8 bis 10 terminiert, die "offene" Sprechstunde von 10 Uhr bis 12 Uhr....

    Und jetzt stellt euch vor, ihr seid am Abend vorher mit dem Fuß umgeknickt und habt die ganze Nacht schon mit Schmerzen nicht geschlafen , oder eure Tochter ist vom Pferd gefallen und kann den Ellenbogen nicht mehr bewegen, oder euer Kindergartenkind ist aus dem Hochbett gefallen , oder ihr habt zwischen 10 Uhr und 12 Uhr einen Meeting dass ihr nicht verschieben könnt... die stehen alle auch um 8 Uhr vor der Tür... und noch zehn dazu....


    Natürlich versuchen wir, die Terminpatienten vorzuziehen und zeitnah rein zu nehmen, aber es ist manchmal einfach nicht möglich.

    Und wir machen z. B. keinen Unterschied zwischen Privat und Kasse.


    Ich kenne keine MFA, die Patienten aus purer Willkür warten lässt , zumindestens nicht in den Praxen in denen ich die letzten Jahre gearbeitet habe.


    Habt alle ein schönes Wochenende und bleibt gesund 😊

  • Bei meiner Augenärztin muss man acht Monate vorher einen Termin vereinbaren und dort erwarte ich dann wirklich auch, nicht noch länger als halbe Stunde auf Kurzuntersuchung zu warten. Ich war im letzten Jahr aber auch von Mai bis Dezember in akuter augenärztlicher Behandlung und bekam Kontrolltermine vor der Sprechstunde, bzw. sobald ich AU hatte, sass ich den ganzen Vormittag, um mal fünf Minuten dazwischen geschoben zu werden. Habe den MFA dort zu verdanken, dass die Behandlung erst drei Wochen verspätet begann, da diese mich dreimal telefonisch für Sprechstunde abgewimmelt haben. Als ich dann endlich im Sprechzimmer sass, musste ich mir dann von der Ärztin anhören "Es ist höchste Zeit, dass sie gekommen sind...", sie hat nur den Kopf geschüttelt, über das, was ihre Mitarbeiterinnen verzapft haben. Denn diese hatten keine Rücksprache gehalten und selbst entschieden - wenn ich dann noch dazu sage, dass ich 1992 eine ihrer ersten Patienten bin, ist das noch weniger entschuldbar.


    Noch zu Orga:

    In der Hausarztpraxis meiner Eltern muss man vor dem Tresen stehen, um einen Termin zu vereinbaren. Es geht keiner dort seit über zwei Jahren ans Telefon. Was für ein Aufwand. Während Corona mussten Patienten vor der Praxis warten und ihre Wünsche aufschreiben und durch einen Schlitz schieben. Zurück kam dann Rezept oder Terminzettel.

    Meinen Eltern ist nun auch schon öfter passiert, dass sie einen Termin hatten und dann gar nicht der behandelnde Arzt da war oder MFA verleugnen die Anwesenheit; Arzt läuft aber durch Praxis und sagt: Frau x, die Wunde möchte ich mir aber angucken! Abwimmeln schön und gut, aber dort läuft grundlegend es falsch. Rezepte telefonisch bestellen geht nicht und mit Email arbeitet man auch nicht. Auf der anderen Seite ruft die Praxis morgens um 8 ihre SeniorenPatienten an und lädt sie zu Idiotentest, Grippeimpfung, Blutbild ein... in Zeiten wenn nichts los ist und weil man noch was abrechnen möchte. Ich habe schon so oft gesagt: Wechselt, meldet die nicht tel Erreichbarkeit der Krankenkasse...

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Bei meiner Augenärztin muss man acht Monate vorher einen Termin vereinbaren und dort erwarte ich dann wirklich auch, nicht noch länger als halbe Stunde auf Kurzuntersuchung zu warten. Ich war im letzten Jahr aber auch von Mai bis Dezember in akuter augenärztlicher Behandlung und bekam Kontrolltermine vor der Sprechstunde, bzw. sobald ich AU hatte, sass ich den ganzen Vormittag, um mal fünf Minuten dazwischen geschoben zu werden. Habe den MFA dort zu verdanken, dass die Behandlung erst drei Wochen verspätet begann, da diese mich dreimal telefonisch für Sprechstunde abgewimmelt haben. Als ich dann endlich im Sprechzimmer sass, musste ich mir dann von der Ärztin anhören "Es ist höchste Zeit, dass sie gekommen sind...", sie hat nur den Kopf geschüttelt, über das, was ihre Mitarbeiterinnen verzapft haben. Denn diese hatten keine Rücksprache gehalten und selbst entschieden - wenn ich dann noch dazu sage, dass ich 1992 eine ihrer ersten Patienten bin, ist das noch weniger entschuldbar.


    Noch zu Orga:

    In der Hausarztpraxis meiner Eltern muss man vor dem Tresen stehen, um einen Termin zu vereinbaren. Es geht keiner dort seit über zwei Jahren ans Telefon. Was für ein Aufwand. Während Corona mussten Patienten vor der Praxis warten und ihre Wünsche aufschreiben und durch einen Schlitz schieben. Zurück kam dann Rezept oder Terminzettel.

    Meinen Eltern ist nun auch schon öfter passiert, dass sie einen Termin hatten und dann gar nicht der behandelnde Arzt da war oder MFA verleugnen die Anwesenheit; Arzt läuft aber durch Praxis und sagt: Frau x, die Wunde möchte ich mir aber angucken! Abwimmeln schön und gut, aber dort läuft grundlegend es falsch. Rezepte telefonisch bestellen geht nicht und mit Email arbeitet man auch nicht. Auf der anderen Seite ruft die Praxis morgens um 8 ihre SeniorenPatienten an und lädt sie zu Idiotentest, Grippeimpfung, Blutbild ein... in Zeiten wenn nichts los ist und weil man noch was abrechnen möchte. Ich habe schon so oft gesagt: Wechselt, meldet die nicht tel Erreichbarkeit der Krankenkasse...

    Das klingt nicht gut und tut mir leid für dich und deine Familie.


    Bei uns können die Patienten am gleichen Tag oder zumindest einen Tag später kommen, dann allerdings mit Wartezeit...

    Termine gibt es, wenn alle Ärzte gesund und munter sind normalerweise innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen.


    Aber wenn es ganz blöd läuft sind so viele Akutunfälle in der Praxis, die eventuell in den OP müssen, dass die Patienten mit Termin auch warten müssen.

    Und das ist nach dem Wochenende oder Feiertagen gerne der Fall.

  • Und wir machen z. B. keinen Unterschied zwischen Privat und Kasse.

    Das ist sehr gut!👍


    In der Augenarztpraxis wird sehr "eindrucksvoll" der Unterschied gelebt. Privatzahler kommen meist gar nicht in den Wartebereich, sondern dürfen gleich vor dem Sprechzimmer Platz nehmen.


    Die Privaten bekommen auch Termine am Nachmittag, ich kann nur Termine - mit acht Monaten Vorlauf - für den Vormittag seit Frühjahr 2021 vereinbaren. Wer keine flexible Arbeitszeit hat oder mobil von zuhause arbeiten kann, ist angeschmiert... wie z.B. Einzelhandel, MFAs, und sollten sich anderen Arzt suchen.


    Bei meinem Hausarzt, Zahnarzt, Gyn klappt es auch immer hervorragend mit dem zeitnahen Drankommen/ keine Wartezeit.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Hier wird bei vielen Praxen sehr deutlich zwischen privat und gesetzlich versichert unterschieden, teilweise schon per Vorauswahl am Telefon bevor überhaupt jemand hingeht.

    Beim Frauenarzt bekommt man quasi vor der Begrüßung am Empfang erst mal den Zettel für die kostenpflichtigen Zusatzuntersuchungen und warten muss man immer ewig. Wechseln geht aber nicht, weil die anderen Praxen keine neuen Patienten nehmen, zumi dest keine gesetzlich Versicherten....

    Super organisiert ist der Kieferorthopäde, da bin ich froh, dass wir die Chaospraxis verlassen haben und gewechselt haben. Gibt schon auch einzelne, wo es läuft, aber das ist leider die Minderheit.

  • Bei meinem Gyn muß ich quasi schon ein halbes Jahr vorher einen Termin ausmachen. Aber: wenn Not am Mann ist, kriegt man auch am selben Tag noch einen Akuttermin. Dafür "warte" ich auch gerne lange auf Routineuntersuchungen bzw. wenn man Patient in der Praxis ist, weiß man das ja und macht einfach beim Kontrolltermin gleich den Folgetermin aus. :-)

    Ich ärgere mich nur wirklich immer, wenn ich lange geplante Termine bei einem Facharzt habe und dann dennoch jedesmal ewig warten muß. Notfälle können immer mal reinplatzen - aber wenn ich mein Praxismanagement so schlecht im Griff habe, daß die Patienten erst Wochen auf einen Termin UND dann noch Stunden drauf warten müssen, daß sie drankommen, dann suche ich mir einen anderen, der das besser handhabt. Sowas darf einfach nicht die Regel sein.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich fürchte, bei manchen hat das die Absicht, ihre Patientenschar zu reduzieren, weil sie am Limit ihrer Belastung arbeiten.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Bei meinem Gynécologue rufe ich meist eine halbe Stunde vor meinem eigentlichen Termin an und die Sprechstundenhilfe sagt mir dann, wie viele Patientinnen noch vor mir sind und wie viel später ich ungefähr kommen kann. Das klappt ganz gut :wave

  • Da fällt mir gerade noch eine lustige kleine Anekdote ein, wo eine MFA, die einen schlechten Tag hatte, auf eine Patientin mit ebensoschlechtem Tag traf: ich war schwerst genervt, weil ich erst im Stau steckte und dann keinen Parkplatz bekam. Total abgehetzt traf ich knapp 10 Minuten zu spät beim Arzt ein (obwohl ich mich sehr zeitig auf den Weg gemacht hatte) und wurde von der Arzthelferin angepampt, daß ich zu spät dran bin und der Arzt nur auf mich warten mußte (ja, klar ... :lache) - woraufhin ich ebenso genervt erwiderte, sie soll das mit den Stunden verrechnen, die ich schon bei ihnen im Wartezimmer verbracht habe. :grin Hat die Situation aber enorm verbessert, wir mußten dann beide lachen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • ... dass ich bei der Buchsuche hier zwar meistens Treffer lande, allerdings nur für irgendwelche gelesenen-Listen oder Bestenlisten oder sowas. Rezis sind immer weniger dabei und das finde ich soooo schade.

    Ich erwarte ja gar keine ausführlichen, ausgefeilten Texte (auch wenn ich mich darüber natürlicher immer sehr freue), aber einen Zweizeiler könnte doch jede Eule schaffen...

  • ... ich jetzt seit 2 Stunden auf einen ebay Kleinanzeigen Interessenten warte.


    Die Dame wollte den Klappbuggy von Neffe kaufen ( 5€)

    und wollte ihn heute noch abholen, sie hatte dann ab 14 Uhr gesagt, ich meinte dann ob "exakt" 14 Uhr.

    Da meinte sie etwas später sie müsse bis 14.20 arbeiten... seither ist sie nicht aufgetaucht :bonk

    über 2 h ist nicht nur etwas.....