'Nachttiger' - Seiten 196 - 287

  • Wobei die fantastischen Elemente ja schon alleine durch die "Geistträume" gegeben sind. Warum also nicht auch ein Wertiger? ;)


    Ich finde diese subtile Art die Geistermythen einzustreuen, immer noch sehr geschickt. Mich ziehen solche Bücher meistens an und dann werden diese Mythen sehr plump entweder enttarnt oder es wird mir zu abgedreht. Vielleicht schafft es dieses Buch anders zu sein.

    Mit dem Wertiger wäre dann für mich bei diesem Buch wohl der Punkt "zu abgedreht " erreicht, wobei das natürlich Geschmackssache ist.

  • Mit dem Wertiger wäre dann für mich bei diesem Buch wohl der Punkt "zu abgedreht " erreicht, wobei das natürlich Geschmackssache ist.

    Ist aber ein Unterschied, ob die Leute glauben, es gäbe ihn oder ob er tatsächlich in Erscheinung tritt. Bis jetzt wird ja nur gemunkelt und keiner hat je einen gesehen. Ob McFarlan in die Kategorie fällt wird ja auch nur angedeutet. Und bei den ganzen mythischen Szenen käme es doch auf einen Wertiger nicht mehr an.

  • Ich finde diese subtile Art die Geistermythen einzustreuen, immer noch sehr geschickt. Mich ziehen solche Bücher meistens an und dann werden diese Mythen sehr plump entweder enttarnt oder es wird mir zu abgedreht. Vielleicht schafft es dieses Buch anders zu sein.

    Ichcerwarte von diesem Roman auch, dass, egal ob es zutrifft oder nicht, der Mythos hier stehenhelassen wird, nicht zerpflücken oder enttarnt. Etwas Anderes würde mich enttäuschen.

  • Ich bin mit dem Abschnitt durch, ich habe aber gerade keine Nerven dafür, hier viel zu schreiben.:(


    Dr William ist mir sehr suspekt.

    Dr. William kommt mir auch sehr suspekt vor. Er ist ein richtiger Weiberheld und auch sonst finde ich ihn und sein ganzes Verhalten irgendwie seltsam. Aber andererseits hat Ren bei ihm so ein gutes Gefühl. Ren sagt öfter, dass er William ein guter Mensch ist und das er so viel von ihm hält. Und irgendwie denke ich, dass Ren mit seinen feinen Antennen es doch merken sollte, wenn William "böse" ist, oder nicht? Deswegen denke ich trotzdem, dass er auf der richtigen Seite steht.


    Mit der Wertieger-Geschichte kann ich so gar nichts anfangen, andere Kultur hin oder her. Das ist extrem weit von meinem Verständnis entfernt, wie es nur sein kann.

    Ich kann an so etwas natürlich auch nicht wirklich glaube. Aber ich finde es hier in der Geschichte total interessant und passend. Ich mag diese Mythen, wie sie hier eingewoben werden. Und wenn hier tatsächlich auch ein "echter" Wertiger auftauchen sollte hätte ich auch keine Probleme damit. Ich finde die Geschichte mit ihren ganzen Träumen und Geistergeschichten und dem exotischen Denken der anderen Kulturen einfach sehr fesselnd. Wegen mir darf der Wertiger gerne seinen Auftritt haben.:)

  • Ich finde die Geschichte mit ihren ganzen Träumen und Geistergeschichten und dem exotischen Denken der anderen Kulturen einfach sehr fesselnd. Wegen mir darf der Wertiger gerne seinen Auftritt haben.:)

    In diesem Kontext habe ich es auch gesehen. Die Mythen und Sagen sind so eng mit diesen Menschen verbunden, dass es einfach dazu gehört.

  • Dr. William kommt mir auch sehr suspekt vor. Er ist ein richtiger Weiberheld und auch sonst finde ich ihn und sein ganzes Verhalten irgendwie seltsam. Aber andererseits hat Ren bei ihm so ein gutes Gefühl. Ren sagt öfter, dass er William ein guter Mensch ist und das er so viel von ihm hält. Und irgendwie denke ich, dass Ren mit seinen feinen Antennen es doch merken sollte, wenn William "böse" ist, oder nicht? Deswegen denke ich trotzdem, dass er auf der richtigen Seite steht.

    Weiberheld und guter Mensch schließen sind ja nicht per se aus. Und wie Du sagst, Ren hat ein feines Gespür dafür ob jemand es gut mit ihm meint oder nicht und bei William ist er nicht immer ganz sicher aber die gute Seite überwiegt.

  • Mich stört der Schreibstil mittlerweile sehr. Zum einen ist mir überhaupt nicht ersichtlich, warum Choo in Rens Teilen als Erzählzeit Präsenz gewählt hat, in Ji Lins Teilen dagegen Vergangenheit. Beide Erzählstränge spielen doch 1931. :gruebel Gerade, wenn sie Autorin plant, dass Ren und Ji Lins sich noch begegnen sollen, stört mich das jedes mal zu Beginn eines Kapitels.

    Außerdem kommt es mir so vor, als habe die Autorin die Kapitel unabhängig voneinander geschrieben. Mir fehlt eine elegante Verknüpfung.

    Die vielen Redundanzen nerven mich zunehmend. :nerv Ich bin nicht senil, mein Gehirn arbeitet noch ganz gut, also bin ich durchaus in der Lage, mir die Figuren und auch die Handlung halbwegs zu merken.

    Ganz schlimm finde ich, dass die Autorin jegliche Spannung nimmt, in dem sie alles auserzählt. Beispiel Besenkammer: Das Prickeln zwischen Ji Lin und Shin ist zwischen den Zeilen zu spüren. Es hätte gereicht, ein paar Andeutungen zu machen wie körperliche Begleiterscheinungen des Verliebtseins o.ä. Stattdessen erzählt die Autorin jeden einzelnen Gedanken, der Ji Lin durch den Kopf schießt, so dass ich mir als Leserin mittlerweile verbiete, mir eigene Gedanken beim Lesen zu machen. Bei diesem Erzählstil kommen bei mir gar keine Stimmungen auf, wie bei einer schlechten Fotografie.


    Ich lesen trotzdem weiter, weil mich das Setting interessiert.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Der Finger scheint sehr viel wert zu sein, auch taucht überall, wo er sich befindet, eine Tigerspur auf.

    Der Finger scheint irgendwie Unglück zu bringen. Zumindest häufen sich die Todesfälle, wenn er in der Gegend war.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ji Lin ist sehr vorsichtig Männern gegenüber, was nur zu verständlich ist. Frauen sind zu der Zeit und in den Teilen der Welt wohl eher zum Vergnügen der Männer und natürlich zu absolutem Gehorsam verurteilt. Ob ihre Mutter vom Stiefvater wohl misshandelt wird, da sie doch immer blaue Flecken oder Verstauchungen hat?

    Das glaube ich ganz sicher. Ich finde es sehr schade, dass Ji Lin sich niemandem anvertraut, auch nicht ihrem Halbbruder oder zum Beispiel Robert. Es gibt einige, die ihr aus der Patsche helfen könnten und sie trotzdem ihr Gesicht wahren könnte.

    Shin wirkt auf mich, als würde er verstehen, wie minderwertig sie sich ohne Schulbildung und Berufsaussichten vorkommt. Er wollte ja schließlich auch einfach nur weg von seinem Vater.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Jetzt ist Ren krank und geht womöglich nicht auf die Party und Ji Lin ist unterwegs zu ihrer Mutter, wenn ich es richtig verstanden habe.


    Und die Geschichte vom Wertiger und Rens altem Master; dass dieser wohl selbst schon zu Lebzeiten ein Wertiger war? Oder hat Ren einfach wirklich so lebhafte Träume. Ich finde ja seinen sechsten Sinn, seine "Schnurrhaare" auch irgendwie süß. Muss da immer an die Mangafiguren denken, die solche Schnurrhaare haben.

    Das empfinde ich ganz anders. Ich finde es ungeschickt, dass beide in eine Art Fiebertraum geraten mit ähnlichen Symptomen. Bei einer Figur ist das in Ordnung. Als Ren aber die gleichen Begleiterscheinungen hatte, wusste ich ja schon, was jetzt kommt. Das ist überflüssig in meinen Augen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich kann das alles gut nachvollziehen, was du schreibst. Schön, dass du wegen des Settings trotzdem weiter liest! Das hat mich auch interessiert.

  • Mich stört der Schreibstil mittlerweile sehr. Zum einen ist mir überhaupt nicht ersichtlich, warum Choo in Rens Teilen als Erzählzeit Präsenz gewählt hat, in Ji Lins Teilen dagegen Vergangenheit. Beide Erzählstränge spielen doch 1931. :gruebel Gerade, wenn sie Autorin plant, dass Ren und Ji Lins sich noch begegnen sollen, stört mich das jedes mal zu Beginn eines Kapitels.

    Da hab ich eine Weile gebraucht bis ich es verstanden habe. Die Erlebnisse der beiden passieren nicht zeitgleich. Zumindest habe ich das, ich meine, im 4. Abschnitt begriffen. Als Ren bereits von der Party erzählt, Ji Lin aber noch bei den Eltern ist und erst Tage später zu der Party geht.

  • Eher Glück, dachte ich:gruebel

    Solange der Besitzer den Fingee besaß, hatte er Glück, siehe der Händler, der gleich starb, nachdem er den Finger verloren hatte.

    Das habe ich irgendwo auch geschrieben, ich meine, als Ji Lin hört, dass der Fingerbesitzer tödlich verunglückt ist, oder kurz danach.

  • Eher Glück, dachte ich:gruebel

    Solange der Besitzer den Fingee besaß, hatte er Glück, siehe der Händler, der gleich starb, nachdem er den Finger verloren hatte.

    Ah, ich merke, dass ich mich so sehr über den Stil ärgere, dass ich die Handlung kaum verfolge.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Der Schreibstil hat irgendwie etwas Märchenhaftes. In Märchen wird auch mit einfachen Sätzen erzählt und die Gefühle der handelnden Personen eher direkt beschrieben, als durch Handlungen umschrieben. In meinen Augen passt der Stil daher gut zur Handlung und gerade die Stilmischung aus fernöstlichem Märchen und Kriminalroman war für mich sehr reizvoll.

  • Mich stört der Schreibstil mittlerweile sehr. Zum einen ist mir überhaupt nicht ersichtlich, warum Choo in Rens Teilen als Erzählzeit Präsenz gewählt hat, in Ji Lins Teilen dagegen Vergangenheit. Beide Erzählstränge spielen doch 1931. Gerade, wenn sie Autorin plant, dass Ren und Ji Lins sich noch begegnen sollen, stört mich das jedes mal zu Beginn eines Kapitels.

    Außerdem kommt es mir so vor, als habe die Autorin die Kapitel unabhängig voneinander geschrieben. Mir fehlt eine elegante Verknüpfung.

    Ich kann Deine Kritikpunkte bezüglich des Schreibstils komplett nachvollziehen. Wenn ich das Buch zu einem anderen Zeitpunkt gelesen hätte, wäre mir das alles vielleicht auch unangenehm aufgefallen.

    Ich war die letzte Zeit tatsächlich einfach nur froh, ein Buch zu lesen, das mich gut unterhalten hat, bei dem ich abschalten konnte und das nicht zu anspruchsvoll war. Und bei dem es nichts ausgemacht hat, wenn ich immer mal wieder längere Lesepausen eingelegt habe. Und das war hier der Fall.