Letzte Seite, Letzter Satz ...

  • Mich hat das Ende von "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque richtig umgehauen. Obwohl das gesamte Buch ja schon so wuchtig war.


    Ich spoilere mal die letzten Sätze:


  • Letzte Sätze bzw. Seiten find ich wichtig. Insgesamt muss es einfach zum Buch passen. Wenn es etwas von Anfang "abrundet" find ich das schön.
    Gegen offene Enden hab ich nichts, wenn sie zum Buch passen. Manchmal muss das sein. Bei "Elf Leben" find ich das Ende eigentlich offen, kann aber sehr gut damit leben.

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  • Zitat

    Original von SuchenachWissen


    Und von wunderbaren Büchern egal um was es geht möchte ich gar kein Ende, aber das ist wohl eher mein Wunschdenken, als eine Antwort. :chen


    :write :write :write

  • Ich bin da eigentlich auch nicht so festgelegt. Was den letzten Satz alleine betrifft, würde ich mich Tom anschließen und sagen, dass dieser Satz alleine keine so wahnsinnig große Bedeutung hat. Das Ende insgesamt ist natürlich schon wichtig. Und da hab ich kein Problem mit offenen Enden, das darf ruhig sein. Ich glaube, schnulzige Happy Ends sind da vielleicht schon eher ein Problem, auch wenn ich das auch nicht pauschalisieren kann, mir fallen auch Bücher mit schnulzigen Enden ein, die ich toll fand.


    Und eine Mischung aus offenem Ende, positivem Ausblick und ein bisschen Traurigkeit kann auch sehr schön sein. Das finde ich bei "Herr der Ringe" sehr gelungen. Bei einem Teil der Figuren weiß man nicht so richtig, was passiert, ein Teil hat sein Glück gefunden und insgesamt schwebt über dem Ende sowas von Wehmut und Abschied.

  • Ich habe letzte Woche einen Roman beendet und fand, das Ende war am schwierigsten zu schreiben. Über den letzten Satz habe ich mir sehr lange Gedanken gemacht. Ich finde ihn genauso wichtig wie den ersten.


    Als Leser und als Autor mag ich eher offene Enden, weil das Raum läßt, die Geschichte weiterzudenken.


    Die Mode, bei Mehrteilern sozusagen mitten im Text abzubrechen und im nächsten Band nahtlos weiterzuschreiben, mag ich aber gar nicht. Meiner meinung anch sollte die Handlung schon abgeschlossen sein.


    Viele Grüße,


    Mascha

  • Die letzten Sätze eines Buches sind für mich nicht so extrem wichtig - der Schluss insgesamt ist es halt, der wichtig ist. Wobei es mir egal ist, ob es ein eher offenes Ende ist oder das Buch rund abschließt.
    Schön, wenn die letzten Sätze länger oder gar immer in Erinnerung bleiben, aber kein Muß, welches meine Bewertung für ein Buch maßgeblich beeinflussen würde.

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Das Ende generell finde ich schon sehr, sehr wichtig. Ich finde den letzten Eindruck eben doch bleibend - und als allerletztes kommt eben nun mal der letzte Satz.
    Ich mag an sich abgeschlossene Enden lieber, das muss aber kein Happy End sein. Die Handlung muss aber abgerundet sein. Cliffhanger sind ne Werbemasche, klar, aber sie zerstoeren fuer mich das Buch als 'Kunstwerk' wenn ich das so sagen darf. :grin Da muss naemlich Anfang, Mitte und Ende haben.



    Mhm, Glass erwaehnte 'Herr der Ringe' - in der Tat ein optimales Ende, genau aus den Gruenden die sie auch aufgefuehrt hat :) Allerdings kann ich mich so aus dem Stehgreif nicht an den letzten Satz erinnern.... :staun




    Ich hab zwei Lieblings-'Letzte Saetze'


    Einmal Charles Dickens' A Tale of Two Cities




    und George Orwell, 1984



    Bei beiden Saetzen glaube ich, dass die Wirkung des Buches nicht dieselbe waere, wenn sie fehlen wuerden. Deshalb halte ich den letzten Satz schon fuer sehr wichtig.

  • Zitat

    Original von MaschaVassena
    Die Mode, bei Mehrteilern sozusagen mitten im Text abzubrechen und im nächsten Band nahtlos weiterzuschreiben, mag ich aber gar nicht. Meiner meinung anch sollte die Handlung schon abgeschlossen sein.


    :write


    In dieser Hinsicht fand ich "Kalte Asche" ganz schlimm, zumal ich bei Beendigung des Buches nicht wusste, dass es einen Nachfolgeband gibt und die Situation dementsprechend nicht tödlich ausgehen konnte.
    Nachdem ich dann den ersten Schock überwunden hatte, war ich drauf und dran das Buch an die Wand zu schmeißen. :fetch


    Den letzten Satz von Fräulein Smilla hab ich auch noch halbwegs im Kopf.
    Den fand ich doch sehr seltsam, gelinde gesagt.
    Ein nichtssagender letzter Satz, der ein zT sehr verwirrendes Buch abschließt.
    Fast schon konsequent. :grin

  • Ich finde das Ende ganz, ganz wichtig in einem Buch und ich finde, es gibt nichts schlimmeres als offene Enden. Ich kann das so gar nicht haben, wenn ich nicht weiß, wie es weitergeht. Und wenn ich dann auch noch so lange auf den Nachfolger warten muss, da habe ich nicht genug Geduld für. :grin

  • Tja, aber wie sieht es aus, wenn der letzte Satz ... fehlt? Gibts nicht? O doch - gibt es. Nämlich bei


    Marion Zimmer Bradley: Die Nebel von Avalon


    Die deutsche Ausgabe endet wie folgt:


    Im Original endet das Buch jedoch mit diesem Satz: [sp]She needed no longer to summon the barge - she need only step through the mists here, and be in Avalon.
    Her work was done.[/sp]
    Der fett geschriebene Satz FEHLT in der deutschen Ausgabe. Meiner Meinung nach wird durch diesen fehlenden Satz der komplette (Sinn-)Inhalt des Buches auf den Kopf gestellt - oder krasser ausgedrückt: bewußt verändert.



    (Original zitiert nach der hier verlinkten Ausgabe.)
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SuchenachWissen
    Mich ärgern zu offene Enden wie z.B. der Satz 'Und dann trafen sich unsere Lippen'


    Was bitte ist an DEM Ende zu offen? :gruebel
    Sie haben sich gekriegt, liebten sich bis zum Tod und starben glücklich. :lache

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  • Mein allerliebster letzer Satz ist aus Darwins "Entstehung der Arten" :


    Zitat

    There is grandeur in this view of life, with its several powers, having been originally breathed into a few forms or into one; and that, whilst this planet has gone cycling on according to the fixed law of gravity, from so simple a beginning endless forms most beautiful and most wonderful have been, and are being, evolved.


    Interessanterweise hat er dann auf Druck der Gesellschaft in der zweiten Auflage einen "Creator" hinzugefügt:


    Zitat

    There is grandeur in this view of life, with its several powers, having been originally breathed by the Creator into a few forms or into one; and that, while this planet has gone cycling on according to the fixed law of gravity, from so simple a beginning endless forms most beautiful and most wonderful have been, and are being, evolved.


    Später hat er es dann bereut und seinem Freund Hooker geschrieben:


    Zitat

    I have long since regretted that I truckled to public opinion and used the Petateuchal term of creation, by which I really meant "appeared" by some wholly unknown process. It is mere rubbish thinking at present of the origin of life; one might as well think of the origin of matter.


    Den deutschen Übersetzungen scheinen leider öfters mal spätere Auflagen zu unterliegen und auch beim englischen Original muss man gucken, auf welcher Auflage der Text basiert.

  • Zitat

    Original von Delphin
    Und der schlechteste letzte Satz, den ich jemals gelesen habe, ist in Harry Potter Band 7:



    Ich hätte fast gekotzt.


    JA, du hast meine vollste Zustimmung. Nicht nur der Satz, sondern dss ganze Kapitel hat das Buch - ach was, die Serie versaut. Ich mag Harry Potter nur, wenn ich mir den 7. Band (am besten dann auch noch den 6.) wegdenke. :fetch

  • Zitat

    Original von ScoobyDoo


    JA, du hast meine vollste Zustimmung. Nicht nur der Satz, sondern dss ganze Kapitel hat das Buch - ach was, die Serie versaut. Ich mag Harry Potter nur, wenn ich mir den 7. Band (am besten dann auch noch den 6.) wegdenke. :fetch


    :write


    Ich hoffe ja immer noch, dass JKR irgendwann sagt, dass sie noch mal den richtigen Band 7 schreibt, den der den vorherigen Bänden würdig ist.

  • Zitat

    Original von Delphin


    Ich hoffe ja immer noch, dass JKR irgendwann sagt, dass sie noch mal den richtigen Band 7 schreibt, den der den vorherigen Bänden würdig ist.


    Es kommt immer darauf an wer gefragt wird.
    Viele scheinen Band 7 sehr gut zu finden und sind sehr zufrieden.
    Die beiden Filme scheinen bei den Fans auch gut anzukommen und werden verdammt viel Geld einspielen.


    Geschmäcker sind verschieden und man kann eben nicht alle befriedigen!