Liebesromane ("Nackenbeisser", "Freche Frauen" ect.) schlechtere Bücher?


  • Stimmt. Susan Elizabeth Phillips und Rachel Gibson sind auch nicht ganz schlecht. Leichte Kost für zwischendurch. :-] Allerdings sollte man sie nicht zu oft genießen, denn sie wiederholen sich halt doch alle.


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Zitat

    Original von SueTown
    Delphin :
    :lache Aber deinen Lektüren nach zu urteilen, hätte ich dich auch nie in der Marian-Keyes-Ecke vermutet :chen


    Eben. Da biste wirklich selber schuld. :lache
    :knuddel1

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

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  • Aeria :
    Von Jennifer Crusie kann ich dir unbedingt Liebe und andere Zufälle ans Herz legen. Ein ganz wunderbares Buch - und ich bin wirklich kein Fan der typischen Frauenromane, aber das hat mir soooooo gut gefallen!


    Delphin :
    Ich warte gespannt auf deine Rezi :chen.

  • Zitat

    Original von Delphin
    Ich habe mir jetzt diesen Nacken...äh...Eierbeisser zugelegt. Das Cover ist einfach unwiderstehlich. :lache
    Ich werde berichten. :chen
    .


    Ich sterbe bereits jetzt vor Neugierde. :lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Ich habd as schon richtig verstanden, dass es in diesem Thread ursprünglich um Liebesromane und nicht um Nackenbeißer ging, ja?
    Das ist nämlich nur eins vons ehr vielen Untergenre.


    Ich lese sehr gerne Liebesromane.
    Es stimmt schon, dass sich öfter Muster wiederholen und es dann mal alngweilig werden kann. Allerdings lese ich nun schon eine Weile auch regelmäßig Thriller und dasselbe kann mana uch diesem genre vorwerfen.


    Ich sehe nicht, warum ich ständig nur anspruchsvolles lesen sollte, davon hab ich an der Uni genug. Für zu Hause möchte ich unterhalten werden, eine schöne Geschichte lesen. Und Niveau haben diese Bücher sicher allemal.

  • ich habe auch schon liebesromane gelesen. ich bevorzuge zwar historisches, aber ein guter liebesroman hat auch was.


    leider gibt es in diesem genre genug bücher, die ich einfahc mal total oberflächlich finde. aber die gibts wohl überall.


    wenn in solchen romanen auch noch ein guter witz vorhanden ist, find ich sie noch schöner.

  • Dear Thread ist zwar schon ein Jahr alt, aber ich kann es nicht lassen, - ohne jemandem dabei nahe treten zu wollen - meinen Senf dazuzugeben.


    Wikipedia definiert die NBs wie folgt: "Nackenbeißer werden im Verlagswesen Romane der Trivialliteratur genannt, die nach dem Schema Junge Frau erlebt die große Liebe geschrieben sind."


    Offen gesagt, sind Nackenbeißer neben Science Fiction TBs so ziemlich das Letzte, was ich lesen würde - und auch nur dann, wenn sonst absolut nichts mehr zur Hand wäre. Und das aus guten Gründen:


    :daumenrunter1. Die Cover sind schlíchtweg abstoßend (ich kaufe grundsätzlich keine Bücher, die ein scheußliches Cover haben), ebenso wie die Titel.
    :daumenrunter2. Die Stories sind an den Haaren herbeigezogen (so viele Entführungen, die vor den Traualtar geführt haben, gab's in 10.000 Jahren Menschheitsgeschichte nicht, dazu müsste wohl jeder zweite Mann auf der Erde einen Adelstitel führen oder Pirat sein).
    :daumenrunter3. Auf historische Hintergründe und Vermittlung eines halbwegs authentischen Bilds des zeitgenössischen Umfeld wird keine Rücksicht genommen (Anreden sind falsch und das Verhalten der Geschlechter zueinander wird zu sehr an die heutige Zeit angeglichen).
    :daumenrunter4. Die Namen der Helden und ihrer vermeintlichen Titel sind ebenso übertrieben und so historisch wie die Stories (z.B. Roscelyn, Braden, Serenity,...).
    :daumenrunter5. Erotik-Darstellungen darin reizen eher zum Lachen als zum Schwelgen.


    Mit Liebesromanen haben diese Bücher für mich nichts zu tun.
    Für mich sind diese Bücher, genauso wie ihre kleinen Schwestern, die Groschenheftchen, auch keine Romane, sondern Fließbandware, der es eindeutig an Tiefe und Bemühen der Verfasser fehlt. Sie sind für mich vergleichbar mit den B-Movies der 1950er oder Privatfernsehen: ready-made Soap-Operas, sprich RTL-, Sat-1 -Serien. Im Studio gedreht, schlechte Ausleuchtung, Laiendarsteller, hanebüchene Handlung und immer dieselben Themen.


    Es fehlt mir einfach an Qualität. Kann sein, dass sich das eine oder andere Juwel unter einem dieser Horror-Cover versteckt, aber ich halte es für unwahrscheinlich. Hinzu kommt, dass es mich wirklich ärgert, wenn ein historisches Szenario dafür mißbraucht wird, um einfältige Beziehungsgeschichten abzuspulen. Können die sich nicht in irgendeinem Fantasieland und einer Fantasiezeit abspielen oder müssen es unbedingt die Frauen mit den langen Kleidern und die Männer mit Schwert und blähendem weißen Hemd sein? Das tut einfach weh, wenn man Wert auf das möglichst akurate Bild einer Epoche legt.


    Soll jeder lesen, was er will, das ist sein gutes Recht, aber dieses Genre ist und bleibt meiner Meinung nach seicht. Es gibt so viele Alternativen zu solchen Geschichtchen, die nicht nur lesenswerter, sondern auch zufriedenstellender sind.


    Böse, harte Worte, aber sie mußten raus.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • @ Alice: Ich sehe das ähnlich ...
    Da muss ich auch keinen "Nackenbeißer" gelesen haben, mir reicht die erste Seite, um derartige "Literatur" belustigt wieder zuzuklappen.
    Früher habe ich den ein oder anderen Frauenroman (Kürthy, Heller, Göttlicher) gelesen, mittlerweile macht mich das gar nicht mehr an. Dafür gibt es zuviele Bücher, die mich interessieren, als dass ich mit solchen, die eh nach dem Schema F gestrickt sind, meine Zeit verschwenden müsste.


  • Hallo schneewittchenx :wave


    Ich finde nicht, dass es schlechter Bücher sind. Warum auch?
    Ich lese selber gerne Sophie Kinsella und so was in der Richtung und wurde noch nie schief angeguckt dafür.
    Und wenn das mal sein sollte, schaue ich eben schief zurück. :grin


    Ne, mal im Ernst, ich finde überhaupt nicht, dass irgendein Genre schlechter sein soll als ein anderes. Es ist eben Geschmacksache.

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter


  • Zu 1: Ein Literaturfan, der Bücher nach Umschlägen beurteilt? Bin ich die Einzige, die das schockierend findet? Für die teilweise wirklich scheußlichen Cover und die Einheits-Titel können die Bücher nix.


    Zu 2: Ich will nicht über eine Bäckertochter lesen, die sich ganz züchtig in einen Hufschmied verguckt. Piraten sind eben aufregender! ;-)


    Zu 3: Es gibt doch auch Nackenbeißer, die in der heutigen Zeit spielen. Und mal ehrlich - in diesen Büchern geht es in erster Linie um die Romantik (auch wenn manch eine Autorin das schlichtweg versaut), nicht um historische Hintergründe.


    Zu 4: Ja, die Namen sind größtenteils scheußlich. Noch haarsträubender wären da nur noch junge Damen, die z. B. Lieselotte Müllermeierschulze heißen würden. So ein Name kommt wohl eher bei einer Courths-Mahler gut an, nicht in einem Nackenbeißer.


    Zu 5: Lesen soll ja auch Spaß machen, oder nicht? ;-)


    ***
    Aeria


  • Na ja, es gibt bei der Covergestaltung und auch bei der Titelauswahl durch die Verlage eben das Kriterium der eindeutigen Zuordnung zu bestimmten Genres. Und wenn gewisse Bücher gewisse leichtbekleidete Damen auf dem Cover abbilden, die mit sehnsüchtig-hingebungsvollem Blick am Hals/an den Lippen/oder am Gemächt eines schmierigen Typen hängen, dann finden das gewisse Leser scheußlich, schließen berechtigterweise vom Cover auf den Inhalt und lesen das Buch eben nicht. :grin

  • Vermutlich gibt es Abstufungen.


    Deshalb möchte ich meinen Beitrag auch ganz gezielt nur auf die Bücher beziehen, die die von mir genannten Kriterien erfüllen.


    Tragisch ist es natürlich, wenn ein Buch vom Verlag in die falsche Schublade gepackt wird und ein Nackenbeißer-Cover erhält, obwohl es kein Buch dieser Art ist.
    Ähnliches ist ja auch der "Angélique-Reihe" widerfahren, wenn auch nicht in derart schlimmem Ausmaß.


    Aber ich denke, wir sind uns einig, dass es eben wirklich üble Bücher in diesem Genre gibt, wo es nicht nur an sprachlicher Qualität und Originalität der Geschichte hapert, sondern auch der historische Hintergrund bis zur Unkenntlichkeit verfälscht wird. Das sollte man dann am besten in die Kategorie "Fantasy" einordnen.


    Wie gesagt, wenn ich die Wahl zwischen einer schönen Liebesgeschichte (gerne auch mit erotischen Elementen) mit gut recherchiertem historischen Background und sprachlich wie stilistisch hochwertigem Erzählstil habe und einem typischen Nackenbeisser, dann sehe ich keinen Grund, weshalb ich mich mit Zweiterem begnügen sollte, wo ich mich über die Defizite ärgere.


    Das Problem ist wohl, dass es leichter ist, das Zweitere als das Erstere zu schreiben, und dass daher erheblich mehr davon auf dem Markt zu finden ist. Die BILD-Zeitung hat ja auch eine unglaublich hohe Auflage.



    :wave


    edit: P.S. Ich beurteile ein Buch insoweit nach seinem Cover, als ich mir grundsätzlich die Ausgabe mit der Umschlagsgestaltung raussuche, die mir persönlich am besten gefällt - sofern das Buch in unterschiedlichen Verlagen oder unterschiedlichen Versionen erschienen ist. Ansonsten nehme ich ein Buch durchaus deshalb in die Hand, weil mich das Cover anspricht. Und die Nackenbeisser-Cover erreichen eben gerade das Gegenteil bei mir: Finger weg! (Wenn wenigstens die Leute darauf nicht gar so dumme Gesichtsausdrücke hätten! Also wenn das Leidenschaft sein soll! Sieht mir eher danach aus, als hätten sie einen Schlag auf den Kopf bekommen. ;-)).

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • Zitat

    Original von Alice Thierry


    Das Problem ist wohl, dass es leichter ist, das Zweitere als das Erstere zu schreiben, und dass daher erheblich mehr davon auf dem Markt zu finden ist. Die BILD-Zeitung hat ja auch eine unglaublich hohe Auflage.
    .



    Sorry, aber die Bildzeitung hat eine so unglaublich hohe Auflage, weil sie so unglaublich oft verkauft wird.
    Nicht, weil es so leicht ist, sie so zu verfassen, wie sie ist, sondern weil sie eben den Nerv der breiten Masse trifft.


    Wenn wir dann schon beim Beispiel Liebesromane sind:
    Wenn es dir so vorkommt, daß sie in unglaublichen Massen auf dem Markt sind, dann nicht, weil sie so einfach zu schreiben sind, sondern weil sie auf eine große interessierte Leserschaft treffen.
    Kein Verlag veröffentlicht ein Buch, weil es schnell geschrieben ist.
    Sie veröffentlichen es, weil sie es gut verkaufen können.


    Ich lese Liebesromane und es ist mir herzlich egal, ob jemand die Cover scheußlich und meinen Lesestoff niveaulos finden.
    Ich lese es, um mich zu unterhalten.


    Ich lese genauso gut Irving, Updike, Auster oder Klassiker von Fontane oder oder oder...
    Ich finde es langweilig, mich auf ein Genre zu beschränken. Ich habe unterschiedliche Lese-Bedürfnisse. Mal mag ich pure Unterhaltung mit Herz, mal mag ich einen spannenden Thriller und mal mag ich meinen Intellekt herausfordern.
    Wo ist das Problem?


    Keiner muß diese Bücher kaufen, keiner muß sie lesen.


    Wie ich bereits am Anfang hier mal geschrieben habe:
    Peinlich ist nicht das Buch oder die Leser, peinlich finde ich da eher die Herablassung, die so manche diesen Lesern und Genre entgegenbringen.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey