Tausend strahlende Sonnen (A Thousand Splendid Suns)- Khaled Hosseini

  • Lange habe ich auf das zweite Buch von Khaled Hosseini gewartet, nun ist es endlich da - und schon wieder fertig *seufz*. Den hohen Erwartungen wurde Hosseini auf jeden Fall gerecht, das Buch ist wieder wunderschön, erzählt viel über Afghanistan und ist einer poetischen Sprache verfasst, die zum Träumen einlädt. Doch leider ist der Inhalt des Buches nicht so traumhaft schön, Mariam und Laila leben in Afghanistan, ein Land, das seit 1979 ständig im Krieg ist. Frauen haben dort keine wirklich gute Position und so freunden sich die beiden Frauen nach und nach an.
    Hosseini schafft es immer wieder, die Figuren, das Land lebendig werden zu lassen und man ist sofort in der Geschichte gefesselt.
    Ich habe schon viel über Frauen in Afghanistan gelesen und "Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen" gehört zu meinen Lieblingsbüchern, doch dies hat mir bislang am besten gefallen!
    Auch das Cover ist ein wahres Highlight, die Farben sind einfach wunderschön gewählt!


    Das Buch, das ich als nächstes lese, wird es verdammt schwer haben!!!

  • Also ich bin durch, wie manche Vorgängerin auch in 24 Stunden


    Ich war vom Drachenläufer begeistert und muß sagen von seinem zweiten Buch ebenso.


    Wie ihr schon geschrieben habt, man wird mitgerissen in dieses Land, in die Atmsphäre, die Not, den Krieg und schlußendlich in das Schicksal der beiden Frauen - für mich einfach genial


    Mir ging es auch so, daß ich viele Male heftig schlucken mußte, am Schluß die Tränen kamen und jetzt noch ziemlich bewegt bin.


    Bei mir hat es das nächste Buch auch sehr schwer


    Von mir eindeutige 10 Punkte

  • Nachdem ich Drachenläufer gelesen habe und total begeistert von dem Buch war, werde ich es mal auf meine Wunschliste setzen :write


    Wenn es nur ansatzweise so gut ist wie Drachenläufer, dann muss ich das Buch lesen. Glaube Bertelsmann hat es gerade als Clubausgabe. :gruebel

  • Ich finde den Buchtitel ja schaurig, aber da "Drachenläufer" sehr gut war, ist es gut möglich, dass ich mich eines Tages auch in die tausend strahlenden Sonnen vertiefe...

  • Zitat

    Original von Waldfee
    Ich finde den Buchtitel ja schaurig


    Die Aufloesung woher der Buchtitel kommt, kann man schon nach wenigen Seiten lesen. Er ist sehr passend.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich habe den Roman in der Leserunde auf Englisch gelesen.


    Meine Meinung:


    In wunderschöner, aber trotzdem leicht zu lesender Sprache erzählt der Autor in seinem zweiten Roman die Geschichte zweier Frauen im Afghanistan der heutigen Zeit. Im ersten Abschnitt wird die Kindheit und Jugend von Mariam erzählt, hier bekam ich schon einen guten Einblick in das Leben einer Muslimin in Afghanistan. Im zweiten Abschnitt kommt Leila hinzu. Leila hat zwar einen etwas anderen familiären Hintergrund als Mariam, aber beide haben verschiedene Dinge gemeinsam, nicht zuletzt am Ende den gleichen Mann.


    Aus einer Zweckgemeinschaft erwächst eine tiefe Freundschaft zwischen den Frauen, die mit einem großen Opfer endet. Der Erzählstrang ist eingebettet in die Geschichte Afghanistans vom Einmarsch der Russen bis zu den Friedenstruppen der ISAF. Eine bewegende, emotionale Geschichte, die einem das tägliche Leben und Überleben in einem von Krieg, Hunger und Tod heimgesuchten Land vor Augen führt und mir direkt unter die Haut ging. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen.


    Mein Fazit:


    Ein sehr einfühlsamer, bewegender Roman eines Mannes aus Frauensicht.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Leserunde gelesen und schließe mich Nachtgedanken an:


    Ein wirklich bewegender und einfühlsam erzählter Roman, der mir das Leben, Denken und Fühlen Afganischer Frauen nähergebracht hat.


    Absolut empfehlenswert!

  • Ein weiteres Buch erreichte mich als Wanderbuch: Khaled Hosseinis Tausend strahlende Sonnen.


    Zu diesem Buch gibt es eigentlich nur ein Wort zu sagen: Magisch!


    Im Ernst, trotz Arbeit hatte ich es in zwei Tagen gelesen, geheult wie ein Schlosshund und das Buch zugeklappt mit dem Gedanken, dass ich etwas wirklich wunderbares verpasst hätte, wäre mir dieses Buch durch die Lappen gegangen.


    Es ist wiedermal eine grandiose Geschichte, die Hosseini da aus der Feder geflossen ist: Zwei Frauen, wie sie verschiedener nicht sein können, sind die Protagonistinnen in einem Land, das uns in Mitteleuropa so fern ist wie der Mond: Afghanistan.


    Im ersten Teil des Buches lernen wir Mariam kennen, die mit ihrer Mutter in einer kleinen Hütte weit abseits des nächsten Dorfes lebt. Denn Mariam ist ein „Harami“, ein Bastard, ihr Vater war der Dienstherr ihrer Mutter; dieser Vater nun besucht Mariam nur sporadisch, wird von ihr aber trotzdem abgöttisch geliebt. Doch nach dem Tod von Mariams Mutter zerschlägt sich Mariams Traum, mit ihrem Vater, seinen drei Frauen und ihren Halbgeschwistern zu leben: Schnellstmöglich verheiratet ihr Vater sie nach Kabul an einen alten Schuster, Raschid.


    Der zweite Teil handelt von Leila, die in der gleichen Straße groß wird, in der Mariam das Martyrium ihrer Ehe erträgt. Doch Leilas Eltern sind anders, intellektuell, weltoffen, treten sie für ein Afghanistan ein, dass nicht weiter als Monarchie existiert, sondern in dem auch das Volk eine Stimme hat. Als jedoch während des Kriegs der Mudschaheddin Leilas Elternhaus von einer Granate getroffen wird, verliert Leila alles, was ihr im Leben lieb und teuer war; sie kommt knapp mit dem Leben davon.


    Doch ihr wird geholfen: Raschid und Mariam nehmen das verwaiste, mittellose Mädchen auf. Kurze Zeit später willigt Leila sogar in eine Hochzeit mit Raschid ein; dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Leila und Mariam, die sich langsam annähern und einander Halt geben in einer Welt, in der alles zusammenzubrechen scheint...


    Mir fehlen zu diesem Buch ehrlich gesagt die Worte. Es ist so wunderbar geschrieben, so plastisch und real, dass ich mich in das Kabul der 80er Jahre versetzt gefühlt habe. Gleichzeitig lernt der Leser sehr viel über Afghanistan und auch die traurige Geschichte des Landes. In diesem Zusammenhang fiel mir auch ein Buchtitel wieder ein: Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum Weinen.


    Mein Prädikat: Ein neuerliches Highlight des Lesejahrs 2008

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Ich habe dieses Buch auch als Wanderbuch lesen dürfen und bin noch ganz bewegt und muss das gelesene erst einmal sacken lassen.


    Nachdem ich mir gerade eure Meinung dazu durchgelesen habe, mußte ich jedes Mal heftig nicken, dem stimme ich voll zu.
    Ein Buch das wunderbar zu lesen ist, obwohl das gelesene nicht immer wunderbar ist und ich des öfteren doch heftig schlucken musste. Wie kann ein Mensch nur soviel Leid aushalten/ertragen?!?


    Des öfteren habe ich mich beim Lesen gefragt, ob es sich nicht bei dieser Geschichte um eine wahre Begebenheit handelt, die dem Autor zugetragen wurde?


    Ich werde mit Sicherheit auch die nächste Veröffentlichung dieses Autors lesen!


    Dieses Buch lässt mich wie kein anderes berührt zurück, ich vergebe die volle Punktzahl.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Das Buch erzählt zwei Frauenschicksale in Afghanistan, die mich sicher auch nach Beendigung des Buches nicht loslassen können. Es waren zwei Frauen, die das Leid zusammen geschweißt hat. Zuerst dachte ich mir, das Buch beschreibt wieder einen der bitteren Wege, die die Frauen in der islamischen Welt manchmal zu beschreiten haben. Ich habe schon einige dieser Bücher vorher gelesen. Und dennoch fand ich „Tausend strahlende Sonnen“ um ein Vielfaches härter als all die Geschichten davor. Die Lügen, die zu Tage kamen, die Verleugnung und die Härte in der Familie schockten mich so sehr. Der Autor schafft es, den Leser zu berühren – ihn empfänglich zu machen für die Grausamkeiten in der Familie, aber auch für die Situation, die im Kriegsgebiet Afghanistan herrscht. Das Buch zog mich zwar in seinen Bann, aber es drückte mir auch enorm auf die Stimmung.


    Ich war vom Vorgängerbuch „Drachenläufer“ durch und durch überzeugt. M.M.n. kommt dieses Buch nicht an das erste heran. Meine Erklärung hierfür, ein Männerschicksal in den Kriegswirren Afghanistans war neu für mich, Bücher über misshandelte Frauen habe ich schon zur Genüge gelesen, deshalb nur 7 Punkte.

    Zitat

    Original von bonomania
    Des öfteren habe ich mich beim Lesen gefragt, ob es sich nicht bei dieser Geschichte um eine wahre Begebenheit handelt, die dem Autor zugetragen wurde?


    Eigentlich -finde ich- nicht ganz so wichtig, ob es diese Geschichte genauso gegeben hat oder nicht - ähnliche Schicksale spielen sich mit Sicherheit so ab und das in der Gegenwart. Ich bin sehr betroffen.

  • Den Vorgängermeinungen kann ich mich nur bedingt anschließen.
    Hosseinis "Drachenläufer" hatte mich aufgrund seiner Art zu erzählen tief beeindruckt und so stand ziemlich schnell fest, seinen zweiten Roman lesen zu wollen. Schon nach den ersten Seiten entstand der Eindruck, dass der Autor schreiben wollte, ihm aber keine rechte Idee einfiel. Er berichtet über circa 180 Seiten parallel von den Schicksalen zweier Frauen in Afghanistan, denen das Leben übel mitspielt und deren Gemeinsamkeit darin besteht, Ehefrau desselben Mannes zu werden. Der Klappentext des Buches redet an dieser Stelle von gewichenem Misstrauen, das zu einer Freundschaft wird und auch in den Rezensionen, die ich gelesen habe, wurde nie in Betracht gezogen, ob es sich um eine aus der Not herausgeborene Zweckgemeinschaft handelt, die dem tyrannischen Ehemann entgehen will. Um die Geschichte voranzutreiben, muss zwischen den Frauen eine Beziehung namens Freundschaft entstehen, an dessen Ende kräftig auf die Tränendrüse gedrückt wird.
    Gut gelungen ist die beklemmende und wissensreiche Erzählung der Autors über das traditionelle und doch unterschiedlich ausgestaltete Familienleben (die Ehe der beiden Frauen, die Ehen ihrer Eltern, die Ehe des Lehrers, vor dem Raschid seine Frauen warnt) in Afghanistan in Zeiten des Umbruchs und doch erreicht der Zauber des Drachenläufers, der Hoffnung in ein vom Krieg zerstörtes Land bringt, "Tausend Strahlende Sonnen" nicht und so bleibt dieses Buches letztlich nur ein (Betroffenheits-)Roman von vielen.


    Mein Fazit:
    Bedingt lesenswert, auch wenn meine Meinung nicht von vielen geteilt wird!

  • Ich habe es heute früh ferig gelesen und bin echt begeistert. Das ist so schön, traurig, sehnsüchtig und aus dem Leben geschrieben.
    Wobei mich das echt gewundert hat, da ich Drachenläufer jetzt gegen Ende etwas zu schnulzig fand, aber vielleicht wars auch nicht der richtige Zeitpunkt.
    Einziges Negatives fand ich teilweise die Übersetzung. Da gibts nich viel zu meckern, aber es kamen so ein paar Ausdrücke vor, die wohl eher typisch süddeutsch sind und mir halt nicht so geläufig waren, aber das tut dem ganzen Buch ja nichts schlechtes.