Die Eleganz des Igels - Muriel Barbery

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  • Ich hatte anfangs ein wenig Schwierigkeiten mit der schwarz/weiß-zeichnung der Concierge - absolut hässlich und absolut intelligent -, und kam etwas langsam in die Gänge. Aber dann hat's mich gepackt und die Lust am Denken und mitphilosophieren ließ nicht mehr nach. Wie die gesellschaftskritischen Aussagen und die Fragen über die letzten Dinge verpackt sind, ist köstlich.
    Ich habe sofort wieder von vorne angefangen, was mir noch nie passiert ist. Dass ein derart wacher Geist sich in einer Conciergeloge verkriecht, scheint mir zwar nicht nachvollziehbar, aber es ist ja eigentlich nur Mittel zum Zweck und fällt unter künstlerische Freiheit.


    Gertrud

  • Zitat

    Original von weibsbild
    Dass ein derart wacher Geist sich in einer Conciergeloge verkriecht, scheint mir zwar nicht nachvollziehbar, aber es ist ja eigentlich nur Mittel zum Zweck und fällt unter künstlerische Freiheit.


    Hmmmm, ich glaube ja, dass das Verstecken des wachen Geistes gerade bei Frauen eine sehr lange Tradition hat... Und je nach Kultur und Situation ist es wohl auch noch heute notwendig. Die Protagonistin hat sich auf diesem Wege zumindest ihre ganz eigene Version von Freiheit erkauft...

  • Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal richtig traurig darüber war, dass ein Buch zu Ende gelesen ist. Es fühlt sich an wie ein Verlust, so pathetisch das auch klingen mag. Unter anderen Vandam und Tom haben Rezensionen geschrieben, die das Buch meiner Meinung nach sehr gut wiedergeben, deshalb mache ich es mir leicht und lasse nur ein paar Schlagworte ab: berührend, intelligent, poetisch, erhellend, geistreich, witzig, schön.


    Zitat

    Das Ende ist zwar tragisch, aber konsequent, und es ändert nichts daran, dass man gerade einen der wundervollsten Romane der letzten Jahre gelesen hat.


    Dieses Buch ist für mich eines von denen, die einem nur selten unterkommen und sehr, sehr lange nachwirken. Ich werde mir wohl auch den Film ansehen, ohne Angst davor, dass er mir das Buch kaputt machen könnte, sondern einfach froh darüber, dass ich noch nicht ganz loslassen muss.

  • Für mich ist das Buch z.B. einfach tatsächlich nichts... ich hab es gelesen, aber es hat mir wirklich nichts gegeben. Nun, vielleicht bin ich auch einfach zu blöd dafür, wer weiß...

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Klar, aber wenn viele andere so begeistert davon sprechen, dann stellt sich mir schon die Frage, ob ich vielleicht einfach das Buch nicht verstanden habe... :unverstanden

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Zitat

    Original von Fran-87
    Klar, aber wenn viele andere so begeistert davon sprechen, dann stellt sich mir schon die Frage, ob ich vielleicht einfach das Buch nicht verstanden habe... :unverstanden


    So ging es mir auch "Die Landkarte der Zeit", eines der schlechtesten und konstruiertesten Bücher, die ich jemals gelesen habe ... ein Großteil der Eulen fand es aber super. An meiner Intelligenz das Buch verstehen zu können, zweifel ich jedoch trotzdem nicht ... ;-)

  • Das Buch hört sich wirklich interessant an - dieses wurde vorgeschlagen für eine Leserunde und vielleicht wede ich daran teilnehmen..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von buzzaldrin


    So ging es mir auch "Die Landkarte der Zeit", eines der schlechtesten und konstruiertesten Bücher, die ich jemals gelesen habe ... ein Großteil der Eulen fand es aber super. An meiner Intelligenz das Buch verstehen zu können, zweifel ich jedoch trotzdem nicht ... ;-)


    Mit "Die Landkarte der Zeit" konnte ich auch gar nichts anfangen, habe es abgebrochen.

  • Ich fange mal mit dem Ende des Buches an, ich fand es überraschend und traurig. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet und musste auch völlig unvorbereitet und geschockt feststellen, dass ich weine.


    Nichts desto trotz ein wunderbares Buch, mit einem wunderbaren Ende und Resümee.


    Am Anfang fand ich es etwas zuviel Philosophie, obwohl ich Philo im Abi hatte und dieses Fach sehr gerne habe. Desweiteren fand ich es halt auch seltsam, dass es solche Ansichten über Concierge gibt und das man da einem Klischee entsprechen muss. Zuweilen musste ich überlegen, in welchem Jahrhundert das spielt und ob das überall so ist oder nur in Frankreich.


    Vielleicht reden die Menschen sich das aber auch selbst ein, um ihr Leben zu rechtfertigen. Eine Frage der man nachgehen sollen.


    Jedenfalls bin ich froh, das Buch gelesen zu haben.

  • Im Moment läuft gerade eine Leserunde zu diesem Buch:


    aktuelle LR


    Was für ein wundervoll leises und sanftes Buch!


    Ich habe es im Rahmen der Leserunde gelesen und bin, obwohl ich ein paar Anfangsschwierigkeiten hatte, wirklich begeistert, nachdem ich es mit einem Gefühl des Bedauerns zu Ende gelesen habe.


    Wer viel Bewegung erwartet, der wird enttäuscht sein. Der Roman bleibt hier ganz seinem Titel treu, der eigentlich eine Beschreibung der einen Hauptperson Renée durch die andere Hauptperson Paloma ist. Allerdings wird viel gedacht in diesem Roman, philosophiert, und das sprachlich sehr ansprechend.


    Wie gesagt, ein wirklich lesenswertes Buch!


    9 Punkte von mir

  • Ich muss auch sagen, ein wunderschönes Buch. Es ist auch eins der Bücher, die ich, obwohl ich es bereits gelesen habe, mir für meinen Bestand zulegen werde.


    Obwohl es gerade am Anfang auf Grund der philosophischen Beschreibungen und der vielen Fremdworte doch nicht ganz einfach zu lesen war, hat mich das Buch nachher vom Inhalt her so gefesselt, das es von mir die volle Punktzahl erhält.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Die ersten Kapitel des Buches erforderten einiges an Durchhaltevermögen, die philosophischen Exkurse waren weder leicht zu lesen noch sonderlich verständlich, jedenfalls für mich.


    Dann jedoch wird man mit einer zauberhaften Geschichte belohnt. Ironisch und auch humorvoll lassen die beiden so unterschiedlichen Protagonistinnen den Leser teilhaben an ihren Ansichten und Einsichten über das Leben im allgemeinen und im Stadthaus in der Rue Grenelle im besonderen.


    Ich bin sehr froh, dieses Buch gelesen zu haben, ganz besonders im Rahmen dieser wunderbaren Leserunde. (9 Punkte)