Michel Birbaek - Nele und Paul

  • Ich hab dieses Buch von Michel Birbaek im Rahmen der (noch laufenden) Leserunde gelesen – und nur für diese Leserunde habe ich zwischendurch überhaupt Lesepausen gemacht :zwinker. Ansonsten hätte ich es am Sonntag schon in einem Rutsch durchgelesen.


    Es liest sich flüssig und man will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Und nicht nur, wie es mit n&p weitergeht, sondern auch mit Mor und Ricco und der Neuen und November (da hab ich irgendwie immer Schiss gehabt, er kommt mit seinem Gehopse unters Auto, manche Autoren sind ja so brutal).


    Klar, gab es ein paar Klischees (der "Außendienst" der Polizei hat mich sehr an einen Versicherungsfuzzi erinnert), vielleicht waren auch einige Sachen nicht so ausführlich recherchiert, wie es möglich gewesen wäre. Das nennt sich dann wohl dichterische Freiheit und da ich für eine Realitätsdosis ja immer noch die Tageszeitung aufschlagen kann, hatte ich damit als Leserin hier und in diesem Fall keine Probleme damit.


    Es gibt in der Geschichte einen Subplot mit einer Einbrecherbande und ohne hier zuviel verraten zu wollen: Den hätte der Autor sich sparen können. Das endete im reinen Klamauk, war der Geschichte an sich nicht würdig und die dafür verwendeten Seiten wären besser für Nele und Paul draufgegangen, um diese 9-jährige Lücke zu schließen. Das ging mir alles zu schnell und reibungslos und harmonisch.


    Als sich die Geschichte dann wieder auf Nele und Paul konzentrieren darf, kriegt der Autor aber noch die Kurve, weg vom Klamauk und Slapstick, hin zu diesen zwischenmenschlichen Beziehungen, die er so schön beschreiben kann und er schafft es auch, ernste Themen so zu schreiben, dass man nicht völlig deprimiert am Ende die Geschichte wieder verlässt.


    Ein Beispiel zum Schluss für Michel Birbaeks ganz große Stärke: Vergleiche (auch wenn er Paul sagen lässt dass Vergleiche dumm und verletzend sind). Aber dieser ist eines meiner Highlights: S. 231: "Aber ich kam nicht umhin festzustellen, dass die anderen Frauen in meinem Leben eine Urlaubsreise gewesen waren. Nele war meine Heimat. Sie war die Küste, an der ich später sitzen und übers Meer schauen wollte".


    Oben hatte jemand den Roman mit warmem Vanillepudding verglichen. Wie alles im Leben ist auch das Geschmackssache, ich würde WARMEN Vanillepudding nicht runterkriegen, auch nicht mit Erdbeeren und bin froh, dass der Autor sich daher entschlossen hat, uns einen soliden Beziehungsroman (und kein Chick oder Dick Lit) zu schreiben.


    Fazit: Ich hab das Buch trotz einiger Mängel gerne gelesen, Michel Birbaek hat eine ganz wunderbare Schreibe, ich weiß gar nicht, wie ich's genau beschreiben soll... Ausdrucksweise, Stil, wasweißich. Jedenfalls lese ich ihn gerne, er schafft es, Humorvolles mit Ernstem zu kombinieren und ganz sympathische Figuren mit unterhaltsamen kleinen Details zu schaffen, die ich mir am liebsten alle merken und selber verwenden würde, aber die man während des Lesens einfach nur genießen kann.

  • Meine Rezension
    Nele und Paul waren einst ein Paar und sie scheinen sehr glücklich miteinander gewesen zu sein. Doch Nele geht weg, eine vermeintliche Modelkarriere lockt sie in die USA und Paul bleibt paralysiert in seinem Heimatort zurück. Dort versemmelt er erst einmal sein Leben: Zuviel Alkohol, Dienstwagen geschrottet, Innendienst. Selbst neun lange Jahre nach der Trennung hat er noch immer keine neue feste Beziehung und dümpelt im Innendienst vor sich hin.


    Doch dann steht Nele wieder in der Türe, als ob nichts gewesen wäre. Aber Nele ist nicht mehr dieselbe. Immer öfter hat sie eigenartige Aussetzer – wird es den beiden gelingen, die Geister der Vergangenheit zu besiegen?


    Das ist gaaaaanz kurz die Geschichte von Nele und Paul, die mir alles in allem gut gefallen hat. Allerdings habe ich doch ein paar Kritikpunkte anzumerken: Die Polizeiszenen wirkten teilweise nicht authentisch auf mich, ich fühlte mich dabei leider oft wie in einer RTL-Vorabendserie. Was meines Erachtens eigentlich für die Handlung völlig irrelevant war, war der Nebenstrang um die Einbrecherbande. Hier hätte ich viel lieber die Lücken der neun Jahre geschlossen. Gestört hat mich eigentlich auch ein wenig, dass Nele und Paul nach 9 Jahren scheinbar mühelos wieder an ihre alte Liebesbeziehung anknüpfen.


    Doch das sind Kritikpunkte, die mir letztlich den Lesespaß nicht verdorben haben, da Michel Birbaek auch in diesem Roman einige nette kleine Lesejuwelen versteckt hat, die zu entdecken sich wirklich lohnt. Das sind kleine Momentaufnahmen wie z.B. bereits im Prolog: „Das ist das Problem mit der großen Liebe – sie versaut einen für die kleinen.“ Kleine Perlen dieser Art finden sich zahlreich im ganzen Buch wieder. Da kann ich auch gerne über die – in meinen Augen! – Handvoll Schwachpunkte hinweglesen.


    Trotz der obigen Kritikpunkte hat mir das Buch alles in allem gut gefallen, es lässt sich prima und sehr kurzweilig wegschmökern, interessant fand ich dabei auch die Entwicklung der Geschichte, die von einer bloßen Liebesgeschichte gegen Ende hin doch zunehmend andere Dimensionen annimmt.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Meine Meinung:
    Paul wurde vor 9 Jahren von seiner Sandkastenliebe Nele verlassen und suhlt sich im Selbstmitleid. Klischeehaft gesehen ist es ein Muttersöhnchen, das mit 33 Jahren noch zu Hause wohnt und darauf wartet, dass das Leben ohne Nele weitergeht.


    Während er grübelt, platzt Nele nach 9 Jahren wieder in sein Leben und es scheint alles wieder wie vorher zu sein, als ob die 9 Jahren nicht dagewesen wären. Beide verstehen sich immer noch so gut, dass man als Leser meinen möchte - deren Liebe klebt wie Kaugummi. Die beiden kletten aneinander, dass man teilweise die Augen genervt nach oben ziehen möchte. Allerdings spürt man beim Lesen, dass die Liebe bröckelt, warum und weshalb wird an der Stelle nicht verraten. Man darf gespannt sein.


    Nur soviel:


    Fazit: Das Buch beginnt interessant, man spürt permanent die Angst, dass etwas passieren muss, wenn man die nächste Seite umschlägt. Leider ist es auch mit ein paar Längen gesegnet, die es nicht unbedingt benötigt, dafür hat es ein spannendes Ende.


    Ich vergebe 8 von 10 Punkten.

  • Und wieder ein Buch das ich ohne die Büchereulen und die Leserunden nicht gelesen hätte. Ein Beziehungsroman, ein roter Umschlag mit einem Herzchen drauf - normalerweise für mich als Mann schon genügend Gründe das Buch nicht zu kaufen. Zum Glück habe ich es doch getan. Gefunden habe ich eine Liebesgeschichte von zwei Personen die schon am Sandkasten begonnen hat und sich immer weiterentwickelte bis Nele mit anfang zwanzig Hals über Kopf Paul verlies um eine Modelkarriere in Amerika zu starten. Zurück bleibt der bedauernswerte Paul der diese Trennung nie verkraften konnte und einen Teil seines Lebensmutes verloren hat. Die Tage vergehen, werden zu Wochen dann zu Monaten und schliesslich ziehen einige Jahre ins Land. Nach neun Jahren taucht dann Nele wie aus dem Nichts plötzlich wieder in Pauls Leben auf. Die beiden nehmen ihre Beziehung fast nahtlos dort wieder auf wo sie vor neun Jahren abrupt endete. Aber Neles Rückkehr hat seine Gründe und diese werden nach und nach enthüllt...


    Diese Beziehung bildet den Kern der Geschichte. Geschaffen von einem Autoren der mit der Sprache wie ein Künstler umzugehen weiss. Es ist eine einfache und schlichte Sprache und trotzdem vermag Michel Birbaek seinen Worten eine Gestalt zu verleihen - und diese Worte hintereinander zusammengefügt ergeben immer wieder grandiose und bedeutungsvolle Satzkreationen. Den Leser in einer natürlichen und leichten Sprache immer wieder ganz tief im Inneren zu erreichen und Emotionen zu entfachen ist eine Kunst - eine Kunst die Michel Birbaek ganz wunderbar beherrscht.


    Rund um die Beziehungsgeschichte von Nele und Paul gibt es Nebenhandlungen mit denen ich nicht ganz glücklich bin. Der Plot rund um "Die Bande" wirkte etwas unausgegoren und platt und das Fangen der Bande ist zu "hollywoodhaft" geraten. Die unglückliche Wortwahl von Gesprächen der Polizisten untereinander und die manchmal unverständlichen Handlungen sind mir auch aufgefallen. Ich vermag mich zwar nicht sooo daran zu nerven wie etwa Babyjane aber sie sind phrasenhaft und fühlbar deplaziert.


    Je nachdem wieviel man sich von diesen (meiner Ansicht nach eher kleinen) Mängeln beeinflussen und ablenken lässt fällt dann das Fazit aus. Mein Gesamteindruck ist positiv und ich möchte das Buch auch allen männlichen Lesern empfehlen die sonst um Beziehungsromane, besonders wenn sie eine rote Farbe haben und mit einem Herzen versehen sind, einen weiten Bogen machen.

  • Ich habe das Buch vorhin beendet.
    Auch wenn einige Teile es Buches meiner Meinung nach auch hätten weg gelassen werden können

    passt alles zusammen.


    Besonders toll waren die Beschreibungen der Personen untereinander. Wie Paul zu Rokko steht, wie Paul zu Mor (ich bin ihr hoffnungslos verfallen) steht und natürlich wie Paul zu Nele steht etc.


    Ich bin froh, dass ich die Leserunde mitgemacht habe. Ohne Leserunde hätte ich das Buch sicher nicht gelesen. Der Titel hat mich einfach nicht angesprochen. Ach ja, es war mein erstes Birbaek-Buch :-)
    Weitere werden folgen - versprochen...

  • Kuschelrock

    Paul ist Polizist auf dem Land, arbeitet aber seit Ewigkeiten - zusammen mit seinem besten Freund Rokko - in der Notrufzentrale. Sein Leben stagniert, seit ihn die beste Freundin und Langzeitgeliebte Nele vor neun Jahren verlassen hat. Neben Rokko sind die Fixpunkte in Pauls Leben die einbeinige, leicht alkoholkranke Mutter Mor, mit der er zusammenlebt, der seitwärts hüpfende Hund November und jene Klippe am Baggersee, auf der er früher so viele Abende mit Nele verbracht hat. Die ist inzwischen Topmodel und lebt, wie alle glauben, in Amerika.


    Der Sommer scheint nicht weichen zu wollen, selbst Ende September herrschen noch über dreißig Grad, so auch an jenem Abend, als Paul ausgerechnet einen Notruf von Mor hereinbekommt. Die Mutter hat Schritte im Haus gehört, und alle glauben, jene Bande, die seit Wochen in der Gegend ihr Unwesen treibt, wäre räubernd zugange. Aber die Schritte im ersten Stock stammen von Nele, die plötzlich zurückgekehrt ist. Und genauso plötzlich ist alles wieder wie früher. Die alte Liebe entflammt erneut, als hätte es die Jahre der Trennung nie gegeben. Doch bei aller Liebestrunkenheit merkt Paul, dass etwas nicht stimmt. Als Nele einen Anfall hat, eine Art Aussetzer, bestätigen sich seine Befürchtungen. Er macht sich auf die Suche nach einer Erklärung.


    Birbaek erzählt eine eigentlich simple Liebesgeschichte, das allerdings in wirklich schönen Worten und nicht selten sehr ergreifend. Gerade jene Momente, in denen Paul reflektiert, was ihn bewegt, sind von lyrischer Schönheit und einfach wunderbar zu lesen. Das gilt allerdings nur sehr eingeschränkt für alle anderen Momente. Die ich-erzählende Hauptfigur schwankt zwischen schnoddrig-cooler Schlagfertigkeit und übersteigerter Emotionalität. Nele bleibt Skizze, Rokko ist ganz Klischee, aber wenigstens auf unterhaltsame Art. Einzig Mor, die behinderte Mutter, verfügt über genug Ecken und Kanten, um als glaubwürdige Person durchzugehen. Alle anderen sortiert der Autor brav in Schubladen aus dem Ikea-Sortiment, wobei es - wie so häufig bei Birbaek - im Prinzip nur Gutmenschen gibt. Und wer es nicht schon ist, wird durch die Begegnung mit den Protagonisten zu einem, etwa der junge Benni, der das Haus von Neles Eltern verwüstet hatte, im Rahmen seiner Strafmaßnahmen aber zu einem super Kumpel mutiert.


    Gegen Idylle ist nichts zu sagen, prinzipiell. Leider krankt das Buch an zwei Problemen: Zum einen wird die sehr lineare Geschichte vor allem im Mittelteil schrecklich langweilig, weil einfach nichts - wirklich nichts - geschieht; das Buch dreht sich um lange Dialoge und Szenen, die schlicht versanden. Und zum anderen sind jene Nebenhandlungen, die sich Birbaek ausgedacht hat, um die Liebesgeschichte zu unterfüttern, von fast schon peinlicher Belanglosigkeit, für die eigentliche Geschichte nahezu bedeutungslos und zudem auf so schlechter Recherche aufgebaut, dass man sich fremdschämt. Die Auflösung schließlich, so man von einer sprechen will, kommt eher willkürlich daher, wird aber in wenigen Sätzen abgehakt.


    Das Buch ist manchmal so schön, dass man eine Seite mehrfach lesen möchte, weil es Birbaek vortrefflich gelingt, die Gefühle zu verworten, die mit großer Liebe, Verlustängsten und schlichter, ausufernder Freude am Moment zu tun haben - oder, einfacher gesagt: Mit Glück. Auch die Atmosphäre auf dem Land, den dampfenden Spätsommer, das entspannte, ländliche Miteinander zeichnet der Autor fantastisch nach. Leider täuscht das nicht darüber hinweg, dass dramaturgisch wenig läuft, dass die Nebenhandlungen grotesk überzogen oder komplett unsinnig sind und dass man die ganze Story auch auf zwei- statt vierhundert Seiten hätte erzählen können.


    Ein nicht immer stimmiges Wohlfühlbuch wie eine Achtziger-Ballade auf einer Kuschelrock-CD: Drei Akkorde auf der Gitarre, ein paar Streicher und eine warme Stimme, die von ewiger Liebe singt. So lange ein "Die Ärzte"-Album danebensteht - kein Problem.

  • Der Vergleich mit warmen Vanillepudding ist der treffendste!Ein fantastisches Buch,welches mit Humor und Einfühlsamkeit besticht.Die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen werden hervorragend beschrieben,(besonders Mor ist mir ans Herz gewachsen )
    Es ist auf jeden Fall ein Buch,welches ich Menschen empfehlen würde die auf der Suche nach einer modernen Liebesgeschichte mit Humor,aber auch ernsteren Seiten sind.
    10 Punkte von mir

  • Der Schreibstil sagt mir auf jeden Fall zu. Und man kann es flüssig und leicht durchlesen.
    Was mich auch ein wenig gestört hat, das Nele und Paul nach 9 Jahren gleich da weitermachen wo sie aufgehört haben. Das erscheint mir recht unwahrscheinlich. Und das er nie gemerkt hat, das sie was schlimmes durchmachen mußte - auch eher komisch.
    Ich finde das Dorfleben ziemlich gut beschrieben, da fühlte ich mich doch gleich heimisch! :wave


    Ich denke, ich werde noch weiter Bücher von Michel Birbaek lesen.

  • *Nele und Paul* ist das 4.Buch von Michel Birbaek, welches ich gelesen habe und ich bin wie von den anderen restlos begeistert.
    Über den Inhalt etc. wurde hier schon sehr viel geschrieben und ich bin beim Lesen offenbar immer ein Spätzünder, weil ich von der Leserunde nichts mitbekommen habe damals. Wobei..doch..ich kannte Birbaeks Bücher nicht und dachte, ohoh, der Titel klingt unheimlich nach Liebeskitsch, vergiss es.
    Zum Glück für mich fand ich dann doch zu *Beziehungswaise* und in weiterer Folge zu allen anderen. Ich finde Michel Birbaeks Ausdrucksweise anbetungswürdig, die Sprache ist wunderschön, die Vergleiche muss man immer und immer lesen, er malt oft mit seinen Worten und auch der beißende Humor kommt ab und zu zum Tragen .


    Bennis relativ rasche Wandlung zum Vorzeigejugendlichen,der sich ein Häuschen baut und die Jagd nach der Bande fand ich ein wenig überzogen und unwahrscheinlich, Mor mochte ich sehr gerne, wenn gleich er sie als Alkoholikerin bezeichnet und sie in der ganzen Geschichte keine Anzeichen dafür zeigt,oder? (ja,sie trinkt immer mal was, aber für mich war das zu schnell dahin gesagt).
    Paul ist sowieso zum Verlieben und alles in allem will ich die Geschichte nicht so zerpflücken, weil es halt eben eine Geschichte ist, eine wunderschön geschriebene, die ich nur empfehlen kann.


    Leider dauert es noch bis zum Sommer,bis Birbaeks neuer Roman erscheint,oder? *seufz*

  • Meine Meinung :write
    <Das ist das Problem mit der großen Liebe - sie versaut einen für die kleinen.>


    Paul muss auch nach neun Jahren immer wieder an sie denken: Nele, seine große und einzige Liebe.


    An dem Tag als sie damals einfach ging, hat sie etwas von ihm mitgenommen, ein Stückchen von einem Ganzen und seitdem ist Paul einfach nicht mehr komplett.


    Jede Frau wurde mit ihr verglichen und keine bestand diesen unüberwindbaren Test.


    Und auf einmal, wie aus dem Nichts, ist sie wieder da. Ein Blick, eine kurze Berührung und ein Atemzug von ihrem Duft genügt, dass Paul sich wieder Zuhause fühlt, angekommen und komplett.


    Nele und Paul werden wieder ein Paar, er kann wieder lachen und auch sie fühlt sich wohl und sicher bei ihm und seiner Mutter.


    Doch aufeinmal hat Nele einen Blackout, verhält sich seltsam und ist gar nicht mehr wiederzuerkennen. Dieses Verhalten häuft sich und Paul hat immer mehr Angst, dass Nele wieder gehen könnte ...



    Ich bin verliebt!!


    Michael Birbaek hat mir Schmetterlinge im Bauch und Gänsehaut auf dem Körper verpasst. Was diese knappen 500 Seiten in mir ausgelöst haben, kann ich nicht wirklich in Worte fassen.


    Beim Lesen konnte man die Chemie total zwischen Nele und Paul spüren, auch ich hatte dieses Kribbeln, wenn sie sich ansahen .... wow. Mich hat ein Buch noch niemals auf diese Art und Weise gefesselt und ich bin entsetzt, dass die Geschichte von Nele und Paul nach 500 Seiten schon zuende war, ich hätte einfach weiterlesen können, aber es war keine Seite mehr zum umblättern da.


    Den Schreibstil kann man gar nicht wirklich beschreiben, denn Michael Birbaek hat da etwas geschafft, was man nicht glaubt, wenn man es nicht selbst gelesen hat.


    Die ganze Geschichte hat mich so sehr berührt, allerdings ohne kitschig und schmalzig zu sein. Im Gegenteil, zwischendurch schiebt sich ein ganz unscheinbarer Humor dazwischen, der einfach unübertrefflich ist.


    Ich fand dieses Vertraute zwischen Nele und Paul so toll, richtig aufrichtige, unendliche Liebe die man beiden geglaubt hat.


    Ich glaube, jeder will und braucht so ein "Neleland" ...


    Für mich mein neues Lieblingsbuch und ein Muss für Jeden.


    Leider kann ich nur 10 Punkte geben, das Buch ist viel mehr wert!!

  • Wieder ein großartiges Buch von Michel Birbaek!
    Hier wurde ja schon alles Wesentliche gesagt, sodaß ich mich kurz halten werde. "Nele & Paul" ist ein Birbaek-Roman in gewohnt hoher Qualität, mit intensiven Gefühlen, tollen Charakteren und auch viel warmherzigem Humor (allein November mit seinen Kragehops werde ich nie wieder vergessen); aber für einen Beziehungsroman wunderbarerweise ohne jeden Kitsch, ohne Plattheit und ohne unnötige Sentimentalitäten, sodaß auch Männer getrost zugreifen können.
    Mich störte weder die sofort wieder aufflammende Vertrautheit zwischen Nele und Paul nach neunjähriger Trennung noch das flapsige, sicherlich unrealistische Verhalten von Paul und Rokko im Polizeidienst; so eine Realitätsverzerrung gestehe ich dem Autor in diesem Falle gerne zu für die wunderbare Art und Weise, wie er Zwischenmenschliches in mitunter poetisch anmutender Form zu Papier bringt.
    Zwei kleine Kritikpunkte habe ich allerdings: zum einen hätte man den Subplot mit der Einbrecherbande komplett weglassen können, zum anderen überschlagen sich die Ereignisse auf den letzten 80 Seiten, was nicht zum Ton des bis dahin für mich perfekten Buches paßt.
    Dennoch bin ich förmlich durch die Seiten gerast, wollte und konnte "Nele & Paul" nicht weglegen und freue mich auf den nächsten Birbaek-Roman, der ja im August erscheinen soll.
    Schließen möchte ich meine Meinungsbekundung mit einem Satz aus dem Buch in abgewandelter Form: Das ist das Problem mit hervorragenden Büchern - sie versauen einen für die mittelmäßigen.


    9 Punkte

  • Ich bin total begeistert von dem Buch.
    Als ich die letzte Seite gelesen und das Buch zugeschlagen hatte dachte ich nur: Verdammt, du kannst dieses Buch nie wieder zum ersten Mal lesen. Ich kann es auch nur jedem wärmsten empfehlen. Endlich mal ne Geschichte mit Herz ohne Kitsch. Und lesbar!! Gerade für jemanden wie mich, der sonst möglichst nur Mord und Totschlag liest ;)
    Man merkt auch, dass der Autor selber von sich sagt, dass er die deutsche Sprache liebt. Die Sprachwendungen und Wortwahl ist super.
    Lesen!!!

  • Ich habe das Buch am Dienstag ausgelesen und ich bin immer noch begeistert. Es ist mit so viel Wärme und Herz geschrieben, ich fand es einfach so schön. Allein die Beziehung der beiden war einfach nur toll und so unkompliziert. Es hat mich glücklich gemacht es zu lesen und das Glücklichsein hält auch im Nachhinein noch an. Das Buch hat es in die Liste meiner Lieblingsbücher geschafft, daher gab es von mir 10 Punkte. :kiss

  • Ich habe das Buch gerade beendet und kann kaum fassen das es bereits wieder vorbei ist. Nele und Paul ist ein hervorragendes Buch, es hat alles was in einen guten Roman gehört, eine zuckersüße Romanze, eine perfekt abgestimmte Portion Humor, Charaktere wie man sie sich in anderen Büchern oft wünscht und zudem auch noch ein Geheimnis, welches erst zum Schluß aufgedeckt wird.
    Ich weiß jetzt schon das dieses Buch zu meinen Highlights dieses Jahr gehören wird :-]


    Ich habe viel gelacht, sogar ein wenig geweint und bin einfach nur begeistert.
    Ganz klar, volle 10 Punkte für dieses Buch. Das war bestimmt nicht das letzte das ich von Birbaek gelesen habe.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit

  • Meine Meinung:


    Der erste Satz: "Es roch nach Frau."


    Gestern habe ich also Nele&Paul beendet.
    Das Buch entlässt mich mit einem wohligen und auch erstaunten Gefühl. Ein wirkliches Monatshighlight.


    Paul ist 32 Jahre alt und arbeitet in einem Dorf in der Nähe von Köln als Polizist im Innendienst, gemeinsam mit seinem Freund Rokko. Die beiden sind die besten Freunde und haben schon viel zusammen erlebt.
    Vor neun Jahren ist Pauls große Liebe Nele nach New York gegangen um dort eine Karriere als Model zu starten, doch wie das Leben so spielt, hat ihr Plan nicht so funktioniert, wie sie sich das vorgestellt hat. Nun steht sie plötzlich wieder vor der Tür, in Pauls Elternhaus, wo er immernoch mit seiner Mutter Mor lebt.
    Es ist als wäre nie etwas gewesen und die beiden kommen sich wieder näher.
    Doch etwas scheint mit Nele nicht zu stimmen, immer wieder hat sie Blackouts und kann sich an nichts erinnern. Paul beginnt in ihrer Vergangenheit zu wühlen und erfährt dabei Dinge, die alles verändern werden.


    Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an fasziniert.
    Die Figuren sind alle auf ihre Weise liebenswert und haben alle die unterschiedlichsten Motive und Facetten. Es macht Spaß ihnen bei ihren Aktionen, ihrem Leben zuzusehen und man leidet, weint und freut sich mit ihnen.
    Vor allem die Hauptfiguren Nele und Paul sind mir gleich sympathisch gewesen. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen und habe jede Sekunde mitgefiebert.
    Der Schreibstil ist locker, witzig und überall befinden sich zwischen den Zeilen kleine Botschaften. Es gab so viele tolle Sätze, dass ich am liebsten einen Textmarker genommen hätte und sie alle markiert hätte.
    Hier sind ein paar meiner Lieblingssätze:



    "Das ist das Problem an der großen Liebe - sie veraut einen für die kleinen." "Ich dachte, dass irgendwann die Nächste kommt, mit der es dann genauso wird. Der Irrsinn solcher Annahmen wird einem erst später bewusst. Seine große Liebe zu verlieren wirft ein neues Licht auf die Dinge." "Ein Zweifel, der jede Beziehung effektiver beendete als ein Schuss ins Herz." "Alles außer einem Atomkrieg würde heute wirkungslos an mir abprallen." "Die Götter lieben uns."


    Das Buch ist wirklich leicht zu lesen. Die Sprache fließt und man kann sich bei einigen Stellen wirklich nur ein Lachen verkneifen. Die Freundschaft zwischen Paul und seinem besten Freund Rokko ist einfach eine tolle Nebenhandlung.
    Aber der heimliche Star der Geschichte ist auf jeden Fall der Hund von Paul: November.
    Paul und November sind ein tolles Team und es macht Spaß die beiden zu erleben.



    Die Geschichte nimmt gen Ende immer mehr an Spannung zu, man möchte natürlich wissen, was mit Nele los ist, warum sie diese Anfälle hat und was passiert ist.
    Das was Paul herausfindet ist wirklich nichts womit ich gerechnet hatte. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Aber es macht Spaß mitzuraten und dem Rätsel immer näher zu kommen.



    Alles in alleim ein toller Roman, bei dem man lächelt, laut lacht und weint.
    Ein tolles Buch und definitiv mein Monatshighlight.



    Von mir 5 von 5 Sternen.

  • "Das ist das Problem an der großen Liebe - sie versaut einen für die kleinen."


    dieser Satz auf dem Cover der TB-Ausgabe war eigentlich der Grund, wehalb ich mir dieses Buch gekauft habe... Ist nun schon eine ganze Weile her, aber "Nele und Paul" ist definitiv ein Buch, dass ich nochmal lesen werde...


    Ob man das ganze "juristisch beleuchten" sollte, möchte ich einfach mal dahingestellt lassen. Aber diesen Anspruch möchte ich an das Buch gar nicht haben...


    Wie sagt eine Freundin von mir so schön: "Das hätte auch in unserem Dorf sein können..."
    Ich als Stadtkind kann das nun nicht wirklich beurteilen. :-]


    Dies wird definitiv nicht mein letztes Buch von Birbaek gewesen sein.

  • Ich habe das Buch gestern Abend mit einem sehr guten Gefühl zugeklappt. Ich fand, dass es rundum absolut gelungen war. Mir haben die Charaktere sehr gut gefallen, die Story sowieso und der Glaube an die EINE große Liebe. Ich hatte ein paar richtig schöne Lesestunden und auch, wenn es nicht immer alles nur schön war, bekommt man als Leser doch ein durchweg positives Lese-Gefühl.


    Von Anfang bis Ende hat man das Gefühl, dass Nele & Paul einfach zusammengehören und dass es da auch keine zwei Meinungen geben kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern entsteht die Dramatik in diesem nicht dadurch, dass sich zwei Menschen ihre Beziehung unnötig schwer machen. Bei den beiden Protagonisten hatte man die ganze Zeit über niemals das Gefühl, dass sie sich aufgrund kleinerer Streitereien oder Missverständnisse trennen könnten.


    Von mir gibt es 10 Punkte.

  • :gruebel


    Tja, was soll ich jetzt sagen zu diesem Buch, ohne den vielen positiven Stimmen einen massiven Dämpfer zu verpassen? :-)


    Ich versuche es mal so: Wenn "Nele und Paul" ein Sat.1- Donnerstagsfilm wäre, mit Jan- Josef Liefers als "Paul" und Hannes Jaenicke als "Rokko" in den Hauptrollen, dazu die unausweichliche Sophie Schütt als "Nele", die abwechselnd Hunde- und Kulleraugen macht und vielleicht Anja Kling als "Anita", die gleichzeitig "süß" UND "versaut" ist, und als Ex- Freundin von Paul vielleicht am besten gleich die nervige Anna Loos, die mit "Fick- mich- Schuhen" (was immer das auch ist) durch die Gegend pimpert, also-


    ich würde mir diesen Film nicht ansehen, weil er so ziemlich alle Klischees bedient, die man sich so vorstellt. Und in meinem Kopfkino kamen so ziemlich alle Schauspieler zum Vorschein, die ich überhaupt nicht leiden kann. (Liegt an mir. :)) Frauen sind seltsame Wunderwesen, die von "Gott erschaffen wurden, als er in Champagner- Laune war." Haltet Euch fest, Männer: auch wir Frauen müssen mal aufs Klo, wir rasieren uns die Beine und sind keine unbehaarten, grazielen Wesen, die selbst ungewaschen nach Aprikosen und Veilchen duften. Sowas von übertrieben, von dieser komischen Rahmenhandlung mit dieser "Bande" und der Persönlichkeitsspaltung mal abgesehen.


    Sorry, mir hat es überhaupt nicht gefallen, schade, denn die Art zu Schreiben finde ich eigentlich sehr schön und gelungen. Mit bisschen weniger Schmalzgedudel vielleicht.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)