Cover und Klappentexte, die falsche Erwartungen wecken...

  • Der Klassiker bei mir mit schlechtem Cover ist ist die Fantasyreihe "Das Lied von Eis und Feuer". Die Cover sind gesamt alle so peinlich, das ich sie niemals irgendwohin mitnehmen würde. Sie sehen nach Softpornofantasytrash aus. Dabei ist die Reihe wirklich sehr gut. Ich hab mich standhaft geweigert, das einzusehen und musste von einer Freundin genötigt werden, sie zu lesen. Ich wollte wirklich nicht, bei den Titeln und den fiesen Covern. Zum Glück hab ich es dann doch gelesen.


    Ebenso doof finde ich die deutschen Cover der Trilogie von Joe Abercrombie. Das sieht alles nach o8/15 aus. Würde ich vom Cover her nie auch nur anfassen und den Klappentext durchlesen. Das sieht einfach billig und schlecht aus. Die englische Ausgabe macht da schon mehr her.


    Beide Buchreihen hätten durch ihre Cover nie mein Interesse geweckt. Ich hätte es schlicht für Schund oder bestenfalls Durschnitt gehalten. Dabei wären mit wirklich gute Bücher entgangen.

    “Wer kleine Kinder und Hunde nicht mag, kann kein schlechter Mensch sein



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  • Zu meiner Berufsschulzeit hatte ich weder Zeit noch Geld - das übliche halt ;-)
    Naja, jedenfalls musste ich die Wochenenden oft weit weg von zuhause verbringen, weil ich das Geld für die Zugfahrt nicht hatte.
    Ich erinnere mich an ein Wochenende, wo ich Freitag abend im Kaufhaus in der Wühlkiste für Bücher kramte - und ein Buch für 1,- Mark fand (Mängelexemplar)
    Sollte eine erotische Geschichte sein! Prima, dachte ich. Genau das Richtige jetzt. Habs gekauft, ne Flasche Wein dazu und mich in meinem Internatszimmer verschanzt, das nur für zwei Leute gedacht war, aber von vieren bewohnt - zum Wochenende war ich jedoch allein.
    Ich las das Buch - las von Hexenverbrennung und dunklem Mittelalter - von Erotik keine Spur! Was für ein Sch... Klappentext, dachte ich... bis ich bemerkte, das es die Charaktere vom Klappentext im Buch gar nicht gab... Mängelexemplar deshalb, weil der Einband nicht zum Buchinhalt gehörte :fetch :gruebel
    Naja... wie ihr seht, erinnere ich mich bis heute ... :anbet :wave

  • Der Klappentext stört mich oftmals sehr. Entweder er ist falsch oder er verrät zu viel. Wer schreibt die eigentlich? Leute, die das Buch nicht gelesen haben, oder?


    Beispielsweise für den Roman "Penelopes pikantes Geheimnis" von Julia Quinn gibt es folgenden Klappentext:
    Wer ist Lady Whistledown? Diese Frage stellt sich die Londoner Gesellschaft, denn unter diesem Pseudonym erscheinen bissige Gesellschaftskolumnen. Auch der umschwärmte Colin Bridgerton fragt sich, wer die Lady mit der Giftfeder ist. Er ahnt nicht, dass er sie soeben in seinen Armen hält ... London, 1824: Bereits seit langem ist Penelope heimlich in den umschwärmten Colin Bridgerton verliebt - hoffnungslos, da der begehrte Junggeselle sie, ein unscheinbares Mauerblümchen, bis jetzt gar nicht wahrgenommen hat. Doch dann begegnet sie ihm im Haus seiner Schwester. In einem bewegenden Gespräch gesteht Colin, wie sehr er sich nach wahrer Liebe sehnt, und küsst Penelope zärtlich. Fortan hat er nur noch Augen für sie. Aber Penelope hat ein Geheimnis, dessen Enthüllung ihr unverhofftes Glück gefährdet: Unter dem Pseudonym Lady Whistledown schreibt sie pikante, manchmal skandalöse Kolumnen über die Mitglieder der Gesellschaft. Jeder will wissen, wer die Lady mit der Giftfeder ist. Was, wenn Colin es herausfindet?


    Ganz so ist es nun wirklich nicht. Es dauert ewig bis die beiden sich näher kommen, weil er sie eben nur als Mauerblümchen wahrnimmt und erst nach und nach erkennt, was für Vorzüge sie hat. Zu Zärtlichkeiten kommt es ungefähr 50 Seiten vor Schluss. Zudem findet er heraus das sie Lady Whistledown ist, noch bevor sie heiraten (was dann plötzlich recht schnell geht). Das Schlimmste aber ist, das der Leser von Anfang an im Dunkeln gelassen wird, wer die geheimnisvolle Lady denn sein soll. Jeder verdächtigt jeden und da selbst Penelope nicht vor der spitzen Feder sicher war, verdächtigt auch die andere. Der Leser endteckt erst zusammen mit Collin, das Penelope besagte Schreiberin ist und das auch erst spät. Tja, wer den Klappentext gelesen hat, weiß es eben früher.
    Zu doof.

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • @ Lesehunger - das interessiert mich auch oft, wer die Klappentexte schreibt, vom Autor scheinen sie nur in seltenen Fällen zu stammen...Wenn der Klappentext dann auch noch so viel verrät, wie in deinem Beispiel, dann ist das ziemlich ärgerlich, da braucht man eigentlich das Buch nicht mehr zu lesen...

  • Darcy - Gerade Fantasybücher, bevor Fantasy in Mode kam, haben oft peinliche Cover. Die Bücher von Robin Hobb sind wunderbare Klassiker und die Cover einfach nur gräuslig. Bei diesem hier habe ich einen Schutzumschlag drüber gezogen, weil ich damit nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden wollte... :schaem

  • Zitat

    Original von feder
    Was für ein Sch... Klappentext, dachte ich... bis ich bemerkte, das es die Charaktere vom Klappentext im Buch gar nicht gab... Mängelexemplar deshalb, weil der Einband nicht zum Buchinhalt gehörte :fetch :gruebel
    Naja... wie ihr seht, erinnere ich mich bis heute ... :anbet :wave


    :grin Die Story ist schon irgendwie lustig.


    Mit den Klappentexten ist es schwierig. Entweder sie verraten gar nichts, folglich ist der Klappentext auch langweilig und ich greife eher nicht zum Buch, oder aber er beinhaltet zu viele Infos, sodass man (fast) gar nicht mehr das Buch lesen muss, um zu wissen, was geschieht.

  • Ronja - es ging unter anderem um dieses Buch, das leichte Unterhaltung suggeriert, aber genau das nicht ist. In anderen Ländern ist es ein Bestseller geworden, aber durch die einfallslose Art deutscher Verlage, bei jedem Roman, der in Afrika spielt, eine Akazie auf das Cover zu haun, ist er hier gar nicht bekannt geworden.

  • Bei unpassenden Titelbildern (und Titeln) fällt mir sofort dieses Buch hier ein. Der englische Titel ist "The White Mare" und passt recht gut zum Inhalt, auch wenn er etwas nichtssagend wirkt. Ich glaube, in dem ganzen Buch wird das Wort "Tartan" nicht einmal erwähnt, um eine verborgene Pforte (dt. Untertitel) geht es auch nicht so wirklich und der abgebildete, schmachtende römische (?) Jüngling kommt auch nicht darin vor... :rolleyes Hier die Inhaltsangabe von Amazon:


    Schottland im Jahr 79 n. Chr.: Nur die Heirat zwischen der schottischen Prinzessin Rhiann und dem irischen Krieger Eremon kann die zerstrittenen keltischen Stämme für den Kampf gegen die Römer einen. Doch Rhiann, mutig, temperamentvoll und unabhängig, ist gezeichnet von ihrer Vergangenheit. Auch wenn sie aus Pflichtgefühl einer Ehe mit dem fremden irischen Krieger zustimmt, so verweigert sie sich ihm doch. Aber Eremon gelingt es, Rhianns Stamm als Anführer für sich zu gewinnen und insgeheim ihr Herz zu erobern. Inmitten von Chaos, Krieg und Verwüstung ist es schon fast zu spät für die Liebenden...

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")

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  • Zitat

    Original von Eskalina
    Darcy - Gerade Fantasybücher, bevor Fantasy in Mode kam, haben oft peinliche Cover. Die Bücher von Robin Hobb sind wunderbare Klassiker und die Cover einfach nur gräuslig. Bei diesem hier habe ich einen Schutzumschlag drüber gezogen, weil ich damit nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden wollte... :schaem


    Jaaa, die englische hat in dem Fall sogar das gleiche Cover. Ich wurde ordentlich ausgelacht, als ich das Buch mit in der Uni hatte. Mal abgesehen davon, dass die Haarfarbe des Protagonisten, soweit ich mich erinnere, falsch ist - das finde ich auch immer toll.

  • Bei Anne Ragdes Roman "Tod im Fjord" wird per Klapentext ein "Roman vo grandioser Naturkulisse" versprochen, auch wenn das Buch durchgehend in einer eher trostlosen norwegischen Stadt spielt.


    Auch bei den isländischen Covern muss im Allgemeinen immer eine einsame Torfhütte fürs Titelbild herhalten, auch wenn die Geschichte ausschießlich in Reykjavik spielt. Das ist zugegeben nicht gerade eine Megacity, aber Torfhütten gibt's dort nur noch im Freilichtmuseum.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Also ich finde die Cover von Joe Abercrombie toll. Ich mag es generell eher schlichter. Wozu sollten es auch bunte Cover mit tollen Frauen drauf sein wenn es um pure Action, Kriege und Waffen geht? Der neue Doppelband (neue Ausgabe) von der Chronik des Raben ist mri genau deswegen aufgefallen.
    Bücher mit blauem Himmel und Wölkchen guck ich nicht mal an und auf den Titel achte ich schon gar nicht... :)

  • Kurzbeschreibung Eine bewegende Familiengeschichte aus Irland Ein kleiner Ort im Südosten von Irland: Barbara ist gerade achtzehn Jahre alt, und es ist ihre größte Sehnsucht, der kleinbürgerlichen Enge der Dorfgemeinschaft zu entfliehen. Als sie von einer Au-pair-Stelle in London hört, packt sie deshalb sofort ihren Koffer und begibt sich auf die Reise. Von nun an ist sie das Kindermädchen von Matilda, der sechsjährigen Tochter von Olivia und John Finch. Vom ersten Zusammentreffen an wirkt Olivia auf Barbara kalt und lieblos. Außerdem entgeht selbst der unerfahrenen Achtzehnjährigen nicht, dass Olivia ein Verhältnis mit Gareth hat, einem Jugendfreund ihres Mannes. John Finch hingegen ist Barbara sofort sympathisch, nicht zuletzt, weil er sich liebevoll um Matilda kümmert, die immer wieder von unerklärlichen Krampfanfällen geplagt wird. Zunächst ist das kleine Mädchen misstrauisch und abweisend. Doch Barbara gelingt es, das Vertrauen von Matilda zu gewinnen. Immer stärker verspürt sie das Bedürfnis, das Kind zu beschützen, denn es beschleicht sie die dunkle Ahnung, dass in der Familie vieles nicht so ist, wie es scheint. Doch Barbara hat die Situation auf gefährliche Weise völlig falsch eingeschätzt ...


    Ich hätte natürlich den Klappentext vorm Lesen lesen können...wegen des Covers erwartete ich mehr Herz-Schmerz kombiniert mit ein bißchen Thrill. Zudem spielt das Buch überwiegend in Frankreich und nicht in England oder gar Irland... .

  • Das mit dem Klappentext hatte ich bei "Das Buch ohne Namen".
    Allein die Aussage, dass jeder stirbt, der dieses Buch liest, hat das Buch für mich interessant gemacht. Dazu noch das tolle Cover.
    Und in der Inhaltsangabe im Buch steht wieder etwas ganz anderes. Da klingt es auf einmal nicht mehr so spannend, wie am Anfang.
    Ich weiß noch nicht, wie es jetzt wirklich ist, ich habe das Buch bisher noch nicht gelesen.


    Aber blöd ist es schon, wenn man sich dank des Covers, Titels oder Klappentextes etwas vorstellt und dann stimmt gerade mal ein winziger Teil von dem, was diese drei Punkte eigentlich versprechen.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


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  • Ein ergreifendes Gefühlsdrama vor der zauberhaften Kulisse Irlands


    Nach jahrelangen Reisen durch Südamerika kehrt Lara in ihre Heimat Irland zurück. Voller Trauer um ihren verlorenen Sohn will sie hier ihr Leben neu ordnen. Und tatsächlich: Kaum hört sie das Kreischen der Möwen, atmet den rauchigen Geruch brennenden Torfs ein und bewundert die malerischen Dörfer in allen Regenbogenfarben, beginnt der Zauber der Grünen Insel zu wirken …


    _____


    Ich dachte, in dem Buch ginge es um die Verarbeitung von Trauer und Schuld. Zumindest letzteres stimmt, allerdings bezieht sich diese Schuld auf eine alte (und wieder aufgefrischte) Jugendliebe.
    Dennoch hat das Buch mich begeistert und ich kann es nur empfehlen.