Erziehungsfragen

  • Zitat

    Original von rienchen


    ich muss mal grade erzählen, dass ich heute Morgen mit Frühstück am Bett überrascht worden bin. Es bestand aus: einer roten Zwiebel, grüner Currypaste, einem rohen (!) Ei, einem halben Glas eingelegter Sardellen in Öl und einem glas Zitronenbuttermilch. Außerdem noch zwei abgeschnittene Zweige Rosmarin von der Fensterbank. :lache Dieses Alter ist so witzig!



    :rofl Das ist ja klasse! Ich hoffe, der Überbringer wurde auch ordentlich gelobt!


    Was hast du davon verzehrt? :grin

  • Meine Tochter bekommt von mir ein Buch mit Ostergeschichten und einen Lila Schokohasen. Bei Omi werden dann noch Eier gesucht . Ich schenke lieber Kleinigkeiten wobei ich bücher und ähnliches bevorzuge da es ja schon genug süßkram überall gibt und sie meiner Meinung nach von anderen sachen mehr hat . Ich kaufe aber auch ab und zu große Sachen zwischendurch. Ich habe früher zu Ostern auch größere Sachen bekommen .

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden ~ Oscar Wilde

  • Nach längerem diskutieren, haben wir uns wie folgt geeinigt.
    Das Kind bekommt ein Zelt und noch ein paar weitere Geschenke dazu. Eine DVD ,Ohrringe ,ein Buch. Das Trampolin muss warten, bis sich ein günstiges findet. Dann bekommen es Beide zwischenduch geschenkt.

  • So, das mit dem Taschengeld und dem Brustbeutel hat funktioniert. Sogar im Spielwarenladen. :wow Mein Sohn hat die Playmobilmännchen für 4 Euro, die er unbedingt haben wollte, wieder weggelegt, nachdem ich ihm erklärt habe, dass er aber nur zwei Euro hat und noch ein bisschen sparen muss. Ganz ohne Schreierei etc. Es scheint mir, als habe er verstanden. Nach diesem Osterhasen- Desaster von letzter Woche macht mir das ja ein bisschen Mut. :-]

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • ich habe mit meiner Kleinen eher ein andersgeartetes Geldproblem.
    Letztes Jahr im Océanopolis in Brest haben wir stundenlang einen Leoparden(?)hai bewundert. Als Museumsshop-Junky musste ich am Ende des Tages noch ein bisschen in diesem Laden stöbern und habe für Kaya so einen kleinen Plastehai für 4€ gekauft. Was macht das Kind? Es bricht in Tränen aus, meint, der Hai sei ja ganz nett, aber 4€ seien viel zu teuer und weil sie ihn nur hüsch finde, aber eigentlich nicht dringend haben wolle, seien 4€ ja GELDVERSCHWENDUNG!


    Da es mir ein wenig peinlich war, diesen Hai zurückzubringen, Kaya ihn aber partout nicht haben wollte, haben wir uns als Kompromiss darauf geeinigt, dass er von nun an als Maskottchen im Auto mitfahren solle. Da uns unser Auto in letzter Zeit gleich zweimal im Stich gelassen hat, nach Jahren nahezu ungetrübter Zuverlässigkeit, kam Kaya nun zu dem Schluss, dass das an diesem Sch***Hai liegen müsse :grin

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Bei meiner Schwester ist es genau so.
    Sie bekommt ihr Taschengeld. 5 Euro in der Woche. Sie ist jetzt 13 und sie kauft sich davon höchstens mal etwas Süßes oder eine BRAVO.
    Sie spart und spart und spart...
    Zu ihrem Geburtstag hat sie einen großen Teil davon dann für ihren Laptop ausgegeben.


    Ich finde es schon besser, wenn die Kinder etwas geiziger sind und wissen, dass so ein Hai vielleicht nur Geldverschwendung ist.
    4 Euro sind 4 Euro. Da hat deine Kleine schon Recht ;)


    So lernt sie jedenfalls mit Geld umzugehen und gibt es nicht für unnötige Dinge aus.

  • Jasmin, Du sagst es. Das ist glaube ich, genau das Problem, dem ich mich gegenübersehe. Ich finde es unglaublich schwer, den Kindern einen Wert zu vermitteln. Wenn sie etwas kaputt machen (ein Spielzeugauto zB) würde ich nie einfach hingehen und es ihnen ersetzen. Die Schwiegermonster machen das, über unsere Köpfe hinweg. :rolleyes Ich könnte manchmal ausflippen, wenn sie den Kindern alles nachschmeißen und wir dann die Bockereien ausbaden müssen.


    Michi: ja, das glaube ich. Das muss man bestimmt erstmal schlucken. :knuddel1

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Zitat

    Original von rienchen
    Ich finde es unglaublich schwer, den Kindern einen Wert zu vermitteln


    So im Nachhinein betrachtet war ich wahrscheinlich zu rigoros mit meinen Kindern und sie haben meine Erziehungsmethoden nur dank eines robusten Seelenlebens unbeschadet überstanden.
    Was den Wert der Dinge angeht, haben wir den, als die Kinder klein waren, rein unter dem Gebrauchswert betrachtet und den Marktwert einfach ignoriert.
    Man kann auch kleinen Kindern vermitteln, das Wasser lebensnotwendig ist und deshalb wertvoll, genauso Lebensmittel. Das verstehen sie unmittelbar und es ist viel begreifbarer, dass es Sinn macht, damit verantwortlich umzugehen. Und das hat sich ganz schleichend auf alle möglichen Dinge in ihrem Umfeld ausgeweitet.
    Von den Dingen, die einen hohen "Marktwert" haben, aber die eigentlich ziemlich unnütz sind, sei es ein sprechendes Barbiepferd oder den Kinderfernseher ab drei Jahren, haben wir sie, soweit es ging, ferngehalten. Und da wir selbst als Eltern weitestgehend konsumresistent sind, also mit zehn Jahre alten Handys telefonieren, nur einen briefmarkengroßen Röhrenfernseher besitzen und Autos fahren, bei denen es selbstverständlich ist, dass sie zwischenzeitlich mal nicht fahren, haben sie gelernt, dass es auch ohne den neuesten Schnickschnack geht, und wenn es denn mal was Neues gibt, etwa einen mp3-player, dies auch zu schätzen wissen.
    Wie gesagt, ich bin heilfroh, dass das in unserem Sinne geklappt hat. Wir hatten einfach Glück mit unseren genügsamen Kindern, die irgendwie begriffen haben, dass es absolut überflüssig ist, sich jedes Jahr die neueste Spielekonsole zu holen. Bei Freunden von uns ging es daneben, die Kinder fühlten sich vom Konsum ausgeschlossen, wollten um so vehementer mit ihren Klassenkameraden mithalten, und haben keinerlei Sinn für den Wert, sondern sehen nur den Preis. Und wenn etwas viel kostet, muss es gut sein, und dann wollen sie es auch haben. Michel etwa träumt von einem Ferrari :yikes

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich habe gerade ein Telefonat mit meiner Mutter beendet. Also, mein jahrelanges Jammern bezüglich der Süßigkeitenberge scheint gefruchtet zu haben. Sie schenken den Kindern dieses Jahr gar nichts und möchten auch keinen Kuchen auf dem Tisch. Mmh, was soll ich dazu sagen? :gruebel
    Ein Experiment ist das sicherlich wert. Ich bin mal auf die Reaktionen der kids gespannt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • @Geld:
    Ich habe nie einen "guten" Umgang mit Geld gelernt. Als ich klein war und mir manche Dinge gegönnt habe, haben mich meine Eltern und meine Schwester als verschwenderisch bezeichnet. Als ich dann aufgehört habe, mir Sachen zu gönnen, wurde ich als geizig bezeichnet. Ich glaube, das ist eine Gradwanderung, Kindern das beizubringen. :gruebel
    Also in meinem Fall haben meine Eltern jedenfalls versagt...

  • Zitat

    Original von Prombär
    @Geld:
    Ich habe nie einen "guten" Umgang mit Geld gelernt. Als ich klein war und mir manche Dinge gegönnt habe, haben mich meine Eltern und meine Schwester als verschwenderisch bezeichnet. Als ich dann aufgehört habe, mir Sachen zu gönnen, wurde ich als geizig bezeichnet. Ich glaube, das ist eine Gradwanderung, Kindern das beizubringen. :gruebel
    Also in meinem Fall haben meine Eltern jedenfalls versagt...


    Ich weiß ja nicht, was du unter versagen verstehst, aber es ist genau diese Gratwanderung. Wenn Kaya sich mal wieder für unverschämtes Geld so ein Wicki-Heft kaufen will, nur weil da so ein pläppriges Plastik-Wikingerschild drin ist, versuche ich sie schon mit dem Hinweis abzubringen, dass das rausgeschmissenes Geld ist. Andererseits versuche ich ihr beizubringen, dass "kostenlos" nicht gleich gut bedeutet, dass es gewisse Dinge gibt, die, will man sie gerecht bewerten, einfach Geld kosten.
    Z.B. hole ich unseren Saft hier ein paar Kilometer weiter, in einer Lohnmosterei. Da kostet ein halber Liter soviel wie bei Aldi ein ganzer. Meinem Pfennigfuchser fiel das natürlich sofort auf, aber ich habe ihr dann erklärt, dass der Saft aus Äpfeln kommt, die Ommi aus ihrem Schrebergarten vorbei bringt und nicht aus Neuseeland eingeflogen werden, dass die Pfandflaschen ganz offensichtlich noch aus der DDR stammen und deshalb bei Weitem umweltfreundlicher sind als Wegwerfverpackungen und vorallem dass dieser Saft um Längen köstlicher ist.
    Das kam an, ich habe jetzt Aldi-Apfelsaft-Kauf-Verbot :grin


    Ich hoffe jedenfalls sie lernt so, eine Vorstellung vom Wert der Dinge zu bekommen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • @DD:
    Also bei mir war es einfach so, dass mir von meinen Eltern gesagt wurde, ich soll nicht so geizig zu mir selbst sein und mir was gönnen, woraufhin ich mir was gekauft habe, was mir Freude bereitet und dann wurde mir vorgehalten, ich wäre verschwenderisch. Es geht weniger um den Wert der Dinge an sich. :gruebel


    Mittlerweile weiß ich auch, warum meine Eltern meinen, ich wäre geizig bzw verwschenderisch: Weil wir einfach bei den Dingen, die wir kaufen, andere Prioriäten haben, was aber nichts daran ändern, dass ich nie das Gefühl vermittelt bekommen habe, wann ich mir etwas kaufen "darf".

  • Zum Thema Ostern: es gab da noch nie Geschenke, sondern halt für alle Süßigkeiten in einem Körbchen und jeder von uns bekam einen eigenen Schokohasen. Die Tanten brachten dann auch noch was kleines süßes (Hase, Tüte mit Schokoeiern o. ä.) für ihr jeweiliges Patenkind und gut wars. Ich hab auch als Kind schon nicht verstanden, warum es bei anderen Familien zu Ostern Geschenke gibt.


    Aber wir hatten auch noch den Namenstag (als Katholische Familie feiert man den bei uns ein bisschen), wo jeder eine Kleinigkeit bekam von den Eltern und den Paten und von den Großeltern ein bisschen Geld.


    Zum Thema Geld: Taschengeld bekamen wir keines, aber das Geld, das wir geschenkt bekamen, wurde aufs Sparkonto eingezahlt und als ich dann alt genug war, da gab es dann die EC-Karte. Davon konnte ich dann Sachen kaufen, die ich haben wollte, und die meine Mutter nicht für notwendig hielt. Für Schulsachen bekam ich sowieso Geld und wenn meine Mutter eingesehen hat, dass eine neue Jeans fällig war, dann hat sie mir auch Geld gegeben. Aber einfach so für Shopping etwas geben, das hat sie nicht getan.


    Ich hab dann auch drauf geachtet, was ich mir kaufe und kann jetzt recht gut mit Geld umgehen.