'Nibelungenmord' - Seiten 255 - Ende

  • Seit drei Abschnitten hoffte ich, dass die Lösung wenigstens spannend und vielleicht auch ungewöhnlich ist. Nö, wieso auch? Ich finde ja die Ankündigung eines weiteren Teils als Drohung und werde davon definitiv die Finger lassen. Zu viele Ereignisse wurden am Ende als gegeben vorgesetzt oder erfuhr der Leser einfach nur noch nebenbei. Die Emotionen der Charaktere passte für mich auch nicht zum Verlauf der Geschichte. Morgen werde ich mal gucken, ob ich mit Pumps vielleicht auch für meine Umwelt unkenntlich bin. Oder hatte Frau Sippmeyer ihren Schuh quer im Gesicht? :rolleyes


    Richtig genervt hat mich, dass der Kommissar seine Waffe schon wieder einfach so liegen gelassen hat. Einmal als Gag hätte ich ja verstanden, aber nochmal und dann auch noch im Haus eines Verdächtigen?! Da komme ich mir als Leser auch vera... vor.

  • Also "Kiffe" war mir auch neu.


    Das soll ein Krimi gewesen sein? Ehrlich? Die Ermittlungsarbeit kommt nicht wirklich vor, die Ermittler arbeiten sowas von schlampig, dass man sich als Leser schon ständig vor den Kopf schlagen möchte. Da werden wichtige Fragen an Verdächtige einfach nicht gestellt, obwohl man genau deswegen zu ihnen fährt, Waffen werden überall liegen gelassen.
    Für mich hat das ganze eher etwas von einem normalen Roman, der die Dreiecksgeschichte und Folgen sowie als Nebenstrang Sven und Lara behandelt. Die persönlichen Probleme aller Figuren stehen im Vordergrund, nicht der Mord an sich und die Ermittlungsarbeit.
    Die Auflösung war mir auch ein wenig zu konstruiert, dass Sven der Täter ist, konnte man bereits im ersten Teil ahnen, dass Laras Mutter das Opfer ist, schien bereits im ersten Teil sehr sicher. Das einzige, was für mich nicht so ganz offensichtlich war, war das Verschwinden des Siegfrieds. Hier fehlten zumindest die eindeutigen Hinweise im Buch ;-)

  • Jans Blödheit kann man wohl nicht toppen - läßt die Pistole wieder liegen.
    Nicolettas Anblick mit Schlafbrille erinnert ihn an eine Mädchenleiche, das hat auch zu seinem Trauma bei Obduktionen geführt. Vielleicht wäre es besser, er würde sich einer Therapie unterziehen??


    Mich nervt außerdem dieses viele private Getöns, eher würde mich die Ermittlungsarbeit interessieren.


    Und dann noch das Bild von dem strahlenden Siegfried (nackt) in der Mitte und an der Seite je ein Bild seiner keifenden Frauen. Margit versteckt dieses gestohlene Bild hinter einem Spiegel und erfreut sich an dem Anblick. Sohn mordet, Mann geht dauernd fremd und sie erfreut sich an diesem Gemälde :yikes gibts ja wohl nicht



    Die Lösung durch Edith unsere Buchhändlerin fand ich hingegen gut :-)


    Für mich gilt auch: Einen 2. Band wird es nicht geben

  • Oh man, das einzige Interessante war Ediths Miss Marple-Gespiele.
    Sie hat richtig kombiniert und das fand ich auch echt spannend!


    Aber dass der Mörder Sven war wegen ein paar Drogen und seiner Teenie-Liebe zu einem Mädchen. Da bringt man doch nicht gleich jmd um!
    Das wirft ja mal wieder ein ganz schlechtes Licht auf Jugendliche, die verkommen mit reichen Eltern :rolleyes


    Die ganze Beziehungsgeschichten haben mich regelmäßig genervt und ich fand außer Edith keine Person sympathisch.


    Leider gibt das dann wohl keine so tolle Rezi... :-(

  • Bin ich wirklich die einzige, der Sven als Täter nicht konstruiert vorkommt? Ich finde es nicht abwegig, dass auch Jugendliche aus gutem Elternhaus zu solchen Taten fähig sind.


    Sven steckt seit Jahren in einer schwierigen Situation. Weder sein Vater, den er verachtet, noch seine Mutter, die ihn als Partnerersatz sieht sind für ihn wirklich ein Vorbild oder ein Halt in einer Zeit, in der er augenscheinlich ziemlich Orientierungslos ist.


    Indem seine Mutter ihm ihr Leid klagt, behandelt sie ihn als gleichrangig und sowas geht nie gut. Das überfordert glaube ich die meisten Jugendlichen. Eltern sind keine besten Freunde. Eltern sind Eltern und sollten Eltern bleiben und ihre Last und Verantwortung nicht auf die Schultern ihrer Kinder abwälzen.


    Zudem ging mir bei der Darstellung von Tim immer der Amokläufer von Winenden durch den Kopf. Der kam aus einem behüteten Elternhaus und offenbar hat ihm niemand in seiner Familie so eine Tat zugetraut.

  • @ Bouqui
    Sven als Täter war mir bereits ab der Situation klar, als er im Eiscafe sitzt und irgendwas in der Richtung denkt, daß sein Vater schon sehen wird, was passiert und daß er weiß wo seine Mutter ist und so... Ich find es grad nicht mehr.


    Ich finde es nicht konstruiert, aber hier unglaubwürdig, weil ich die Figur Sven so schlecht gestaltet ansehe. Metallt-Shirts und teure Outdoorjacken, abgefressene Fingernägel und Drogen, auf der einen Seite vertickt er sein Fahrrad, nur um seinen Vater aus der Reserve zu locken, auf der anderen Seite ist er ein jammeriges Häufchen Elend und wird von den Klassenkameraden total geschnitten... das paßt für mich einfach nicht zusammen und dann paßt mir auch das Mordopfer nicht in den Kram.


    Ich würde die Tat auch nicht als Affekt einstufen und sehe hier sehr klare Planungsabsicht, in dem er die Dame zu den Höhlen führt. Da liegt für mich zu viel Zeit zwischen Auslöser und Tat...
    Auch würde ich hier die Mordmerkmale bejahen, zum einen die Absicht seine Straftat mit den Betäubungsmitteln zu vertuschen, ob nun, damit die Polizei da nichts von merkt, oder damit Lara es nicht zu Ohren kommt ist egal.
    Auch die sonstigen niederen Beweggründe, nämlich die Erhaltung der Beziehung zu Lara durch die Tat würde ich als gegeben ansehen, andererseits spielt da auch ein gewisser Machtaspekt rein.
    Aber als Polizist neigt man eh immer dazu erstmal die schlimmere Straftat anzunehmen.
    Eine realistische Bestrafung würde hier wohl auf Totschlag lauten, einen minderschweren Fall vermag ich jedoch nicht zu erkennen.


    Achso ich hab meinen Notizzettel eben wieder gefunden:
    Schulfrei für Ermittlungen, hab ich da notiert. So einen Unfug, ehrlich. Die Kripo würde sich bedanken, lauter Blagen auf den Fluren. Das ist himmelschreiender Unfug.


    Die Suche nach Margit findet irgendwie auch nur am Rande statt und daß man sie nicht erkannt, bzw. gefunden hat, halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich, bei dem Pressewirbel, den sowas verursachen dürfte.


    Für die ganz dämlichen Leser, die es bis hier hin dann noch nicht geschnallte haben, daß Edith Miss Marple sein soll, wird dann sogar der Zusammenhang noch erwähnt. Ehrlich, bißchen eigene Denkleistung darf man dem Leser doch zutrauen.


    Bei der Todesart scheint sich die Autorin auch nicht so ganz sicher zu sein. Wurde sie nun erschlagen oder erdrosselt? Und womit hat er sie gedrosselt, wenn er doch nur das Fahrradbügelschloss dabei hatte??? Dann doch eher gewürgt, wenn es seine Hände waren...


    Jan soll dann "von Rechts wegen" mit dem Krankenwagen mitfahren, weil er ihn bestellt hat.... ähm ja, wenn jeder der einen Rettungswagen bestellt von Rechtswegen mit diesem mitfahren müßte, dann hätten die Rettungssanis aber ordentlich was zu tun.... :pille


    Ich bastel mir jetzt mal eine Rezension zurecht... seufz.
    War das ein Mist, ehrlich mal.

  • Nun, Sven als Täter war mir vom ersten Abschnitt her klar. Die Motive waren plausibel.
    Einziger Lichtblick war für mich die deutsche Miss Marple. Das Jan ein 2. Mal die Waffe liegen lässt, war absoluter Autoren-Blödsinn. Man achtet nach dem ersten Mal doch besonders darauf....


    Also ich bin doch bessere Krimis, auch regionale gewöhnt.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Ich finde Sven als Täter auch nicht abwegig aber einfach nur grottenschelcht dargestellt und das er soo behütet war naja das kam auch irgendwie nicht wirklich raus.


    Für mich bis jetzt dieses Jahr das schlechteste Buch, wie gut das es mir nicht nur allein so geht.

  • Auch noch ein schwacher Schluss.... :-(


    Zunächst werden wir Zeuge eines mittelschweren Leichentraumatas, dass bei Jan eine Schlafbrillenphobie mit einer damit verbundenen Sexuntüchtigkeit und Pistolenschwindsucht zur Folge hat. Wenigstens wissen wir nun warum der Herr Ermittler sich kurz vor der Hochzeit mit der heissblütigen Nicoletta noch ein Schäferstündchen mit einer Schlafbrillenlosen Schönen von der Strasse gönnt. Einzig um seine Männlichkeit zu überprüfen. :lache


    Sven also. Die Auflösung ist nicht vollkommen unsinnig. Sven hängt wie eine Klette an Lara. Nur den Mord, immerhin keine Affekthandlung, traue ich ihm trotzdem nicht zu. Eine der vielen Ungereimtheiten in diesem Roman ist das Verhalten der Lehrerin, die dafür sorgt, dass sich ihre Tochter mit einem heruntergekommen Schüler einlässt. wenn Frau Koller wirklich sie engagiert war, musste sie dann nicht mit einem Drogenproblem bei Sven rechnen?

  • Am Anfang des vierten Tages dachte ich noch, dass es immerhin jetzt etwas spannend wird.. Die Auflösung hat mir dann aber doch gar nicht gefallen.


    Dass Romina die Täterin ist, habe ich von Anfang an ausgeschlossen. Sehr gut vorstellen konnte ich mir ihr Siegfried-Bild :-) Allerdings hat das meinen Eindruck verstärkt, dass sie ein bisschen verrückt ist - anscheinend hat sie Michael nur gebraucht bis ihre Bilder fertig waren..


    Die Sache mit Jan ist ja auch ziemlich - wie soll ich sagen - eigentlich schon fast pervers.. Er hat sich seine Freundin als Leiche gesehen? Und in den Leichen hat er sie auch gesehen.. Na ja, ist mal was anderes, aber das ist schon ziemlich abartig :-)


    So, und jetzt das eigentliche... Edith ist auf Grund von irgendwelchen Biographien und Krimi-Büchern darauf gekommen, dass Margrit in dem Hotel ist?? Muss man sich denn nicht auch ausweisen, bevor man eincheckt? Na ja egal, das erscheint mir alles etwas zu weit hergeholt..


    Und Sven hat also Valerie Koller umgebracht. Auch dieser Tathergang war mir etwas unglaubwürdig.. Valerie hätte doch nur mal in der Schule nachschauen müssen, ob ihre Tochter da ist.. Diese sitzt doch bestimmt nicht morgens, dazu ja auch noch ohne Sven, da er schließlich in der Schule war, in einer dieser Höhlen rum? Wie bescheuert muss man denn sein da mitten in die Pampa zu fahren? Und was ist nun mit Michael? Hat er in dem Fall von Anfang an seinen Sohn verdächtigt? Schließlich hat er doch den Anrufbeantworter abgehört..


    Also mir war das alles dann doch zu abstrus und mir ist die Geschichte nicht ganz schlüssig aufgeklärt worden - meine Begeisterung für das Buch hält sich doch sehr in Grenzen.. Sehr eigenartig finde ich auch, dass die Autorin laut ihrem Interview tatsächlich nicht genug recherchiert hat.. Das finde ich heutzutage ziemlich ungewöhnlich, schließlich möchte man doch auch eine Ahnung haben von dem Zeugs, das man schreibt.. :gruebel


    P.S. Die Kurzgeschichte „Monopoly“ fand ich übrigens noch ganz amüsant :wave

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Nun bin ich auch durch und ich habe mich wirklich sehr bemüht, dem Buch eine Chance zu geben, doch es konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Es gibt einfach zu viele Punkte, die nicht stimmig sind und es werden zu viele Nebenschauplätze aufgemacht, außerdem steht schon sehr früh fest, wer der Täter ist.
    Der Schreibstil allerdings ist flüssig und ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin, wenn sie sich dann doch vielleicht dazu entscheidet, die Ergebnisse ihrer Recherche einfließen zu lassen, mit ihrem nächsten Buch mehr Erfolg hat.

  • Auch wenn ich so ziemlich allein hier dastehe, aber mir hat das Buch gut gefallen.
    Klar, einiges hat mich auch gestört (stümperhafte Ermittlungen, zu viel Privatleben, Ungereimtheiten,....), aber im großen und ganzen habe ich "Nibelungenmord" gern gelesen. :-]
    Jetzt wären auch Jans "Angst" vor Leichen und die Geschehnisse vor seiner abgesagten Hochzeit geklärt.
    Sven als Täter hatte ich soweit nicht bedacht, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, warum er Laras Mutter töten sollte. :gruebel Nun ja, jetzt weiß ich es. ;-)
    Das Ende und die Auflösung waren leider unspektakulär, aber dennoch ganz interessant.
    Ich hoffe nur, dass in den - sollte es sie geben - Nachfolgern eine bessere Recherche betrieben wird. Bisher wirken die Ermittler sehr stümperhaft und der (war er ?) Polizeichef wirkt mehr als lächerlich. :lache :rolleyes
    Welcher Kommissar verfolgt nicht offensichtliche Spuren, die einen möglichen Zusammenhang herstellen könnten, siehe Telefonanruf bei Familie Sippmeyer?!


    Dennoch haben mir Judith Merchants Schreibstil und ihre Erzählweise sehr gefallen, wenn ich noch etwas mehr Lokalkolorit bzw. Hintergrunddetails erfahren hätte. Auch mag ich Jan und seine Großmutter. :-]
    Die Leserunde hier fand ich auch toll und es war interessant zu lesen wie sehr die Meinungen teilweise auseinandergehen.


    Für mich ist jedenfalls klar, dass ich weitere Bücher der Autorin lesen werde! :-)

  • Ist doch gut, wenn es Dir gefallen hat :wave. Grundsätzlich finde ich den Schreibstil auch gut. Wenn die Autorin etwas mehr Augenmerk auf die Recherche und die Logik legt, bin ich durchaus bereit ein weiteres Buch von ihr zu lesen. Wenn das dann allerdings genauso schwächelt wie dieses hier, wars dann wohl.

  • Ich mag die Art zu schreiben auch und falls sie mal das Genre wechseln sollte versuche ich es vielleicht noch mal mit ihr. Wobei ich die Kurzgeschichte gelungen fand, nur der Roman konnte mich nicht wirklich überzeugen.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Seit drei Abschnitten hoffte ich, dass die Lösung wenigstens spannend und vielleicht auch ungewöhnlich ist. Nö, wieso auch? Ich finde ja die Ankündigung eines weiteren Teils als Drohung und werde davon definitiv die Finger lassen. Zu viele Ereignisse wurden am Ende als gegeben vorgesetzt oder erfuhr der Leser einfach nur noch nebenbei. Die Emotionen der Charaktere passte für mich auch nicht zum Verlauf der Geschichte. Morgen werde ich mal gucken, ob ich mit Pumps vielleicht auch für meine Umwelt unkenntlich bin. Oder hatte Frau Sippmeyer ihren Schuh quer im Gesicht? :rolleyes


    Richtig genervt hat mich, dass der Kommissar seine Waffe schon wieder einfach so liegen gelassen hat. Einmal als Gag hätte ich ja verstanden, aber nochmal und dann auch noch im Haus eines Verdächtigen?! Da komme ich mir als Leser auch vera... vor.


    Ich stelle fest, bei dieser Leserunde ist die Leserunde erheblich unterhaltsamer als das Buch :lache :lache :lache


    Zum Rest äußere ich mich, wenn ich ganz durch bin. Ich schlafe immer ein dabei in der S-Bahn.

  • Zitat

    Original von Susanne Ruit.Ich stelle fest, bei dieser Leserunde ist die Leserunde erheblich unterhaltsamer als das Buch


    Diese Erfahrung habe ich schon öfter gemacht, meistens bei den eher schlechteren Büchern. Die amüsante Leserunden hilft dann über die Enttäuschung hinweg :grin.


    Den Schreibstil von Judith Merchant mochte, glaube ich, jeder. Der Gedanke von Tabea bezüglich des Genreswechsels hat was für sich! Wenn die Autorin keine Luste auf Recherche und detailgetreue Polizeiarbeit hat, sollte sie keine Krimis veröffentlichen.
    Aber diese verkaufen sich halt gut, deshalb laufen so manche Romane unter "Krimi", die diese Bezeichnung nicht wirklich tragen sollten.

  • Zitat

    Original von Lumos
    [Den Schreibstil von Judith Merchant mochte, glaube ich, jeder. Der Gedanke von Tabea bezüglich des Genreswechsels hat was für sich! Wenn die Autorin keine Luste auf Recherche und detailgetreue Polizeiarbeit hat, sollte sie keine Krimis veröffentlichen.
    Aber diese verkaufen sich halt gut, deshalb laufen so manche Romane unter "Krimi", die diese Bezeichnung nicht wirklich tragen sollten.


    :write

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Den Schreibstil von Judith Merchant mochte, glaube ich, jeder. Der Gedanke von Tabea bezüglich des Genreswechsels hat was für sich! Wenn die Autorin keine Luste auf Recherche und detailgetreue Polizeiarbeit hat, sollte sie keine Krimis veröffentlichen.
    Aber diese verkaufen sich halt gut, deshalb laufen so manche Romane unter "Krimi", die diese Bezeichnung nicht wirklich tragen sollten.


    Mein Vorschlag war Fantasy ;-)


    Wobei mir "Monopoly", die Kurzgeschichte, richtig, richtig gut gefallen hat. Ich habe mir gerade noch eine Anthologie bestellt, wo eine weitere von ihr drin ist. Immerhin hat sie in diesem Jahr den renommierten Glauser-Preis für ihre Kurzgeschichte „Annette schreibt eine Ballade“ aus dem unten angehängten Buch gewonnen.


    Edith sagt, ich solle ganze Sätze schreiben.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

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  • Ich habe das Buch gestern ausgegelesen und ich bin schon ein wenig enttäuscht.


    Einzig Oma "Miss Marple" Edith mit ihrem kriminalistischen Gespür und ihrer super Kominationsgabe und das "Gerüst" der Geschichte, d.h. der Schauplatz rund um den Drachenfels, wo ich immer mal wieder gerne hin fahre und die Nibelungengeschichte, verhelfen dem Buch noch zu ein paar Pluspünktchen.


    Die handelnden Personen sind nicht nur farblos, sondern vielmehr unglaubwürdig und unverständlich.


    Jan, der Kommissar, der gleich 2 x in diesem Buch seine Dienstwaffe irgendwo liegenlässt, um dann beim 2. Mal vom Täter bedroht zu werden, ist schon mehr als bräsig. Zusätzlich hat er noch ein Problem mit seiner (Ex-) Freundin und weiblichen Leichen. So jemand gehört für mich nicht in den Polizeidienst.


    Margit, die einfach verschwindet und unerkannt ein paar Strassen weiter in einem Hotel wohnen will und sich dann schlussendlich noch das Bild unter den Nagel gerissen hat, um ihren untreuen Gatten, abends anstarren zu können.


    Sven kann die wirkliche Welt nicht mehr von Mittelerde unterscheiden und sieht nur noch Orks um sich herum. Aus lauter Verzweiflung vor sich, seinem Leben und der neuen Bedrohung in Form von Laras Mutter, die ihm Lara vorenthalten will, bringt er diese um. Aber ganz ehrlich: Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass sich eine gestandene Lehrerin mit pädagogischem Hintergrund, vollquatschen lässt, ihre Tochter, der sie ja nunmal vertraut, läge bekifft in einer Höhle. Sie fährt mit Sven dahin und wird dort gedrosselt und erschlagen.
    Ich habe zwar keine wirkliche Ahnung von Tatbeständen, aber ich war immer der Meinug, wenn der Täter sein Mordwerkzeug (und in diesem Fall war es ja das Fahrradschloss) mitbringt, ist es Vorsatz und Mord. Weil er es halt im Vorfeld schon geplant haben muss. Aber die Erklärung von Beo und BJ bzgl. der niederen Beweggründe ist für mich nachvollziehbar.


    Ja, Fazit? Ich hate mir wirklich, wirklich mehr davon versprochen. Auch wenn das Buch einige Pluspunkte (wie oben erwähnt) von mir erhält, ist es mit Sicherheit keine Glanzleistung der Autorin. Sie sollte, wenn es einen Nachfolger geben wird, besser Recherchieren. Ich würde mir vielleicht sogar den Nachfolger besorgen, um zu sehen, ob die Autorin etws dazugelernt hat.